Montag, 24. Juni 2013

Überlegungen zur Lautstärkeregelung

Da gibt es immer noch den guten, alten Drehwiderstand, entweder mit "Kohle" als Widerstandsschicht oder neuzeitlich mit Leitplastik.

Dann gib es in Stufen geschaltete Lautstärkesteller (damit meine ich keine Drehwiderstände mit Rastungen), auch Stepper genannt, bei denen entweder Widerstände in Reihe (Serie) geschaltet werden oder solche die das Prinzip der Ladder-Schaltung, wo immer nur zwei Widerstände einen Spannungsteiler bilden, nutzen.

Dann  TVC's (transformator volume control). Im Prinzip Übertrager die "einfach" mehrere Anzapfungen haben. Da gibt es die s.g. Sparübertrager, auch Autotransformatoren genannt, die keine galvanische Trennung haben und eben "normale", so mit primärer und sekundärer Wicklung. Letztere gibt es sogar mit Pegelanhebung.

Erst kürzlich hab ich von der "Shunt-Schaltung" gelesen. Hierbei wird ein fixer Widerstand, der auch als einziger im Signalweg liegt (sollte dann vielleicht ein hochwertiger sein), mit einem Poti, das aber nur noch als veränderbarer Widerstand (gegen Masse) dient, kombiniert. Es gibt aber auch die Kombination Shunt / Stepper, bei dem dann nur noch ein weiterer, fester Widerstand hinzugeschaltet wird. In beiden Fällen bilden Festwiderstand und "veränderbarer" Widerstand zusammen wieder einen Spannungsteiler.

Ach ja, da gibt es ja noch die Möglichkeit die Lautstärke über Relais zu schalten, aber ich weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll. So eine Art "Widerstandsmatrix", welche sogar noch mehr Schaltstufen ermöglicht als "superteuere" Stepper, wie z.B. die von TKD, mit ihren 41 Stufen, aber zum Ansteuern der Matrix braucht man halt dann wieder zusätzliche Elektronik.

Momentan hab ich bei mir kanalgetrennte blaue Stereo-Alps-Potis verbaut. Damit spar ich mir schon mal den Balanceregler, kann aber auch aufnahme- und schaltungsbedingte Kanalungleichheiten "ausregeln", auch solche, die durch Widerstandstoleranzen der Potis entstehen.

Warum macht man das eigentlich nicht grundsätzlich so, mit zwei Mono-Lautstärkereglern ?

Haben die Leute keine Lust an zwei Reglern zu drehen (wenn es einen Balanceregler gibt, dann sind es ja auch wieder zwei ?). Gut, zwei Mono-Potis sind meist teurer als ein Stereo (aber ein Stereopoti und ein Balanceregler sind auch nicht billiger ?). Haben sie vielleicht gar die Befürchtung das "Stereoabbild" zu verstellen oder gibt es da noch andere Gründe, die mir momentan nicht in den Sinn kommen wollen ?

Ich hatte schon "Datenträger" (glaube es war eine Schallplatte), da hat sich das ganze "Geschehen" mehr oder weniger nur auf einem Kanal abgespielt. Will damit sagen, das ein Kanal einfach "unnatürlich" lauter war als der andere (und nein, es lag nicht an der "Elektronik" !). Kann mir nicht vorstellen, dass das o.k. gewesen sein soll ? Ich hab jedenfalls "nachgestellt", bis es "mir" gepasst hat. So hat man es sich zumindest halbwegs anhören können (sollte aber eh die Ausnahme sein !).

Ein kurzer Einwurf:

bei meinen DAC-Experimenten mit dem TDA1545A hatte ich u.a. versucht, das I2S-Signal vom Wave-Player über einen "I2S- / EIAJ-Wandler" direkt (digital) auf den DAC-Chip zu führen, um u.a. den Receiverbaustein weglassen zu können, aber auch um klangliche Unterschiede herauszufinden. Ich hatte da ein fertiges Wandler-Modul und einen Eigenbau zur Verfügung. Bei den 1. Vergleichen zwischen dem im CD-Palyer eingebautem DAC (TDA1541) und meinem Eigenbau mit dem fertigen
I2S- / EIAJ-Wandler, viel mir bei einem bekanntem Lied auf, bei dem zu Beginn eine Gitarre spielt, das diese aus dem linken anstatt dem rechten Kanal zu hören war. Hab natürlich gleich an einen Verdrahtungsfehler meinerseits gedacht, aber das war nicht der Fall. Zum Vergleich hatte ich ja noch den Eigenbau, mit dem es seltsamerweise wieder "kanalrichtig" dargestellt wurde. Was lief falsch ? Ich fragte Kollegen vom Stammtisch, die dieses Fertigmodul ebenfalls im Einsatz hatten, ob sie derartiges evtl. schon festgestellt hätten, was aber nicht der Fall zu seien schien. Selbst den Hersteller dieses Modules hatte ich gefragt, aber der sagte nur, das dies sehr unwahrscheinlich sei, es hätten sich ja sonst schon viel mehr Leute gemeldet. Wenn ich das Datenblatt vom TDA1545A richtig interpretiere, dann gibt es Eingangs- und Ausgangsregister, jeweils für linken und rechten Kanal. Mit dem WS (word select) Signal wird mitgeteilt ob es sich um Daten des linken (high) oder des rechten (low) Kanals handelt und wenn ich die Schaltung für den Umsetzer von I2S auf EIAJ richtig verstehe, dann wird hier u.a. verzögert und invertiert. Kann es sein, dass das Fertigmodul doch irgendwo einen "Dreher" drinnen hat ? Ich müßte hierzu erst, meine im Prinzip nicht vorhandenen Digitalkenntnisse reaktivieren und mit dem Oszi versuchen die Signalpegel zu verfolgen. Dazu hab ich aber ehrlich gesagt keine Lust ! Das Thema hat sich auch mittlerweile, mit der Anschaffung einer SBT (Squeeze Box Touch), eh erledigt, aber ich hab das immer noch im Hinterkopf.

Lange Rede kurzer Sinn ! Was ich eigentlich damit sagen will ist, das nicht einmal eine Vertauschung der Stereokanäle auffallen muß. Weiterhin wird angenommen, das "Datenträger" immer korrekt aufgenommen wurden und, was ich im Zusammenhang mit meinen "1-Röhren-Endstufen" festgestellt habe, das sich selbst Phasendrehungen von 180° nicht "klangmindernd" auswirken. 

Um was geht es nochmal beim Thema Lautstärkeregler ? Um ein bisschen Widerstand ? Im Gegensatz zu o.g. Vorkommnissen, finde ich die Diskussion über den "besten" Lautstärkeregler ein bisschen übertrieben !

Zurück zum eigentlichen Thema.

Selbst verwende ich, wegen meiner "1-Röhren-Endstufen", Übertrager zur Signalanhebung und da soll man lt. Hersteller darauf achten, das diese einen gleichbleibenden, nicht zu hohen (50kOhm ist noch o.k.), Abschlußwiderstand sehen, damit sie ihre "Qualitäten" (Frequenzgang, Klirrfaktor) voll ausspielen können.

Geht es um eine "gleichbleibende" Ausgangsimpedanz, dann fallen schon mal die "Shunt"-Regler/-Steller weg, weil deren Widerstandswert je nach Stellung variiert  (den Gesamtwiderstand bilden immer der feste und der "varibale" Widerstand) und, was ich bisher noch gar nicht so registriert hatte, es tritt bei diesem Prinzip, bei voller Lautstärke, eine "Ausgangsspannungshalbierung" ein, weil immer ein Teil an dem festen Widerstand abfällt.

Heutige Vorverstärker liefern wahrscheinlich locker 10V und mehr Ausgangsspannung und das bei einem sehr niedrigem Ausgangswiderstand, da mag das alles kein Problem sein, aber mit einem Übertrager und dann noch einem höheren Eingangsspannungsbedarf der Endstufen, hab ich mich halt an gewisse "Vorgaben" zu halten.

Keine Rose ohne Dornen !

Bleiben bei den "widerstandsbasierenden" Reglern nur noch die "Stepper" mit Serienwiderständen und die in "Ladder"-Schaltung übrig. Hier sieht die Quelle (in meinem Fall der Übertrager) zumindest einen "gleichbleibenden" Widerstandswert.

Die mit Serienwiderständen sollen aber den "kleinen" Nachteil haben, das sich die "Eigenheiten" eines Widerstandes, z.B. das Rauschen, mit der Anzahl der Widerstände aufaddiert (je nach Lautstärke sind eine gewisse Menge an Widerständen, sowohl im Signalweg als auch gegen Masse), aber wahrscheinlich, je nach verwendetem Widerstand, wird das immer noch besser sein als ein Kohleschichtpoti (Leitplastik könnte hier vielleicht besser sein ?). Bei der Ladder-Schaltung hingegen sind es immer nur zwei Widerstände die einen Spannungsteiler bilden. Dafür benötigt man aber dann doppelt so viele Widerstände und der Schalter auch doppelt so viele Kontakte wie der Serien-Stepper.

Bei den TVC's haben mich bisher, die "negativen" Erfahrungen mit diesem teuren 300B-Röhrenvollverstärker-Bausatze abgehalten (s. Post "Gibt es tatsächlich immer Besseres ?"), aber auch der Preis. Wenn man allerdings die Stepper namhafter Hersteller, wie "Elna" oder "Dact" anschaut, dann bin ich da schon fast genauso teuer wie ein "günstiger" TVC.

Dann die Frage, ob 23 Schaltstufen ausreichend sind, die Lautstärke "fein" genug einzustellen (Kanalungleichheiten) oder doch gleich 36 oder gar 41 ? Alles nur eine Frage des Geldes !

"Besser" als meine derzeitige Lösung, finde ich jetzt keine (zumindest preislich nicht). Um jetzt überhaupt mal "mitreden" zu können, hab ich mir zwei Mono "Stepper", á 23 Schaltstufen in "Ladder"-Schaltung (glaube sogar mit Dale-Widerständen bestückt), aus Hong Kong bestellt. Mal schauen was das wird ?

Da fällt mir gerade ein, das ich beim "Aktivieren" des MC-VorVorverstärkers (vorher Übertrager, nachher Röhre oder FET-Transistor), einen "hörbaren" Dynamikgewinn vernommen habe. Vielleicht nehme ich mir doch noch mal einen aktiven Line-Vorverstärker vor ? Da gibt es eine interessante Akku-Version mit Röhren, genauso wie einen RIAA-Vorverstärker. Wenn ich eh schon die Endstufe auf Akku umbaue, dann kann ich doch gleich ......... ? Mal schauen.

Die Lautstärkesteller sind mittlerweile eingetroffen



Jetzt stellt sich für mich die Frage, den bestehenden Vorverstärker umzubauen oder gleich in die "aktive" Variante einzubauen ? Dann wiederum kann ich aber keine aussagekräftigen, klanglichen Vergleiche anstellen.

Das "derzeitige" Ende vom Lied ist, Stepper wieder raus, u.a. weil selbst 23 Stufen noch zu wenig Kanalungleichheiten ausgleichen können, und die guten, alten Alps Kohlepotis wieder rein. Basta !

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