Dienstag, 15. November 2016

"Amp in a Box" - Munitionskisten als Verstärkergehäuse

Die Uchida 2A3 und die Klipsch Heresy 3 sind wieder verkauft !


"Wir bauen auf und reißen nieder, so haben wir Arbeit immer wieder !"


So ein Blog ist schon nicht schlecht ! Nicht nur, um sich anderen mitzuteilen, nein, auch um sich selbst vor Augen zu führen, welchen "Stuss" man eigentlich redet und wie schnell sich doch die eigenen Ansichten und Meinungen ändern.


So auch die Ansicht, das eine "Uchida" und eine "Klipsch Heresy" einfach zusammengehören und für mich bisher das Nonplusultra darstellten. War es doch für mich der 1. Röhrenverstärker überhaupt (erstmals gekauft 1993). Das ist so wie mit der 1. Liebe, der weint man auch nach langer Zeit immer wieder mal nach. Das es nach langen Jahren wieder funktionieren könnte, kann schon sein, kann aber auch genauso gut nicht sein ! Man verändert sich mit der Zeit und auch für andere bleibt die Uhr nicht stehen. Bausätze/Fertiggeräte sind halt "vorgefertigt" und die verwendeten Komponenten von jemandem anderen zusammengestellt. Man weiß eigentlich viel zu wenig bzw. hat kaum Einfluß darauf, was bei einem eingefleischten Sebstbauer vielleicht ein Gefühl der "Ohnmacht" aufkommen lässt, was über kurz oder lang zur Unzufriedenheit führt. Und mich hat das "Brummen" der direkt geheizten 2A3 dann doch irgendwann "genervt".


Oder ich hab nach fast 40 Jahren HiFi-Hobby doch schon einen "Schaden" (ist wahrscheinlicher) ?


Das Selbstbauen hat schon einen gewissen Suchtfaktor, für mich (Erkenntnis ist der 1. Weg zur Besserung !).


Wieder andere bauen/kaufen sich nur einmal im Leben ein Gerät und hören damit glücklich bis an ihr Lebensende oder so ähnlich. Vielleicht haben die stattdessen tausende von CD's und Schallplatten (oder ein paar Leichen im Keller) ? Ehrlichgesagt glaube ich nicht, das nicht jeder irgendeinen "Spleen" hätte, in irgendeine Richtung "extrem" ist (aus Sicht der anderen, die diesen Spleen nicht haben). Weil seit wir nicht mehr jagen müssen, um zu überleben, müssen wir doch mit unserer Energie irgendwo hin. Gut, es gibt sicher Sinnvolleres (das sieht meine Freundin ähnlich :-) ) !


Was hab ich heute morgen, in meinem Philosophiebuch gelesen (im übertragenen Sinne) "Jeder hat Wünsche, die man versucht sich zu erfüllen. Nur dann, glaubt man, wäre man glücklich und zufrieden. Aber hat man sich einen Wunsch erfüllt, verlangt es einen alsbald nach "mehr" oder anderen Wünschen, die auch wieder "nur" befriedigt werden wollen.


Sollte man Mal darüber nachdenken ?


Nachdem der 1-Röhrenverstärker mit der 6P15P und der D3a RIAA-Vorverstärker, zu meiner Zufriedenheit, in Munitionskisten Platz gefunden haben, bin ich von der Idee so begeistert, das ich auch noch andere Amps in solche Kisten verfrachten möchte.


Waren Netzteil und Verstärkerteil bei o.g. Geräte noch in separaten Gehäuse untergebracht (was beim "empfindlichen" RIAA-Vorverstärker auch weiterhin Sinn macht), möchte ich diesmal versuchen, alles in ein einziges Gehäuse unterzukriegen.


Da es um keine großen Ausgangsleistungen geht (ca. 1-2 Watt), können auch die Ausgangsübertrager kleiner ausfallen (M65-Kerne), was aber dem klanglichen Ergebnis nicht schaden muss.


Als erstes werde ich nochmal einen "Darling" Verstärker, mit der 1626, aufbauen. Als Übertrager verwende ich den 53.61U (2,5/10kOhm - 4/8/16 Ohm) von Reinhöfer. Zusammen mit der Gleichrichterröhre und den Treiberröhren für die 1626, sind 5 Röhren auf der Oberseite unterzubringen. Hinzukommen die ganzen Anschlüsse, sowie Schalter Sicherung, getrennte Lautstärkeregler, etc.. Sollte das klappen, dann bekomme ich auch den Amp mit der E55L und der 6P15P problemlos unter.


Röhren für den "Darling" waren aus früheren Versuchen alle noch vorhanden. Übetrager, Drosseln, Netztrafos und Bleche wurden schon vor einiger Zeit bestellt und liegen bereit. Die restlichen Teile werden zwischenzeitlich zurecht gelegt bzw. noch besorgt. Die 1. Verdrahtungsarbeiten an Röhrensockeln sind gemacht, Möbelgriffe mit den passenden Gewindestangen, welche die Bleche auf Abstand halten, sind zugesägt und vormontiert.


16.11.2016


Die 1. Bilder







18.11.2016

(Fast) Fertig !


Selten das alles so glatt gelaufen ist.





Ich hab jetzt trotz Umverdrahtung noch einen leichten Brumm drauf. Bestimmt wieder irgendein Masse-Thema (wie immer - sind ja keine direkt geheizten Röhren - bis auf die Gleichrichterröhre).

Vielleicht werde ich noch einen Varistor zur "Kaltspannungsbegrenzung" einbauen, um die elektrischen Unterschiede zwischen direkt- und indirekt geheizten Röhren nicht zu groß werden zu lassen, z.B. das eigentlich schlagartige Vorhandensein der "Spannung", nach dem Einschalten.


21.11.2016

Der "Brumm" ist mir jetzt doch noch zum Verhängnis geworden !

Nach den vielen Versuchen, u.a. die Röhren mit 12V Akkus zu heizen und den Trafo auszulagern, hat sich herausgestellt, das die Siebung der Anodenspannung einfach zu wenig war.

22.11.2016

Die gute Nachricht ist, es liegt nicht an der Nähe des Trafos zur Schaltung, d.h. Trafo kann bleiben wo er ist, die nicht so gute Nachricht, aber auch kein unlösbares Problem, ist die, das ich mit den vorhandenen Kondensatoren mehr an Siebwirkung rausholen muss. Eine Siebwirkung von 468 bzw. 53dB, für die 1626 ist einfach zu wenig. Dabei ist darauf zu achten, das eine möglichst niedrige Grenzfrequenz pro Stufe (Tiefpass) erreicht wird und möglichst wenig Verlustleistung entsteht. Die Güte (bei Drosselsiebung) spielt eigentlich auch noch eine Rolle (wie lange dauert der Einregelvorgang bis die Spannung stabil ist), aber auf die nehme ich jetzt erst einmal keine große Rücksicht, außer ich würde irgendwelche "motorboating" Effekte bekommen.

Mehr Siebwirkung kann durch "mehr" Kapazität, Induktivität oder Widerstand im Tiefpass erreicht werden. Für mehr Induktivität ist aber keinen Platz mehr ! Mehr ist aber auch nicht immer gut (zu wenig scheinbar auch nicht :-) ) ! Der Trick ist, man schaltet einfach mehrere, "kleinere" RC-Siebstufen hintereinander. Die Siebwirkung multipliziert sich dabei. Anstatt einer Drossel (ca. 13,5H und 200 Ohm Gleichstromwiderstand) und einer Kapazität von 88uf, was o.g. 53dB bringt, würde ich jetzt nach der Drossel mit 44uf arbeiten, gefolgt von einem 470 Ohm Widerstand mit nochmaligen 44uf Siebung. Damit komme ich auf ca. 70dB. Zur Not kann ich den Widerstand vielleicht noch auf 680 Ohm oder gar 1 kOhm erhöhen, was dann zu 73 bzw. 76dB führt (muss aber evtl. den Spannungsverlust über den Widerstand, durch Vergrößerung des 1. Kondensators nach der Gleichrichterröhre ausgleichen und die enstehende Wärme bedenken bzw. abführen).

Es besteht also noch Hoffnung auf ein gutes Ende !

23.11.2016
So, mittlerweile brummt es nur noch sanft. Hat sich also bewahrheitet, das der Trafo nicht "streut". Mehr wie die 680 Ohm in der 2. Siebstufe geht aber nicht mehr, sonst wird der Widerstand zu heiß. Vielleicht werde ich mir doch nochmal eine andere Siebdrossel besorgen.

24.11.2016

Jetzt hab ich nochmal die Drosselsiebung optimiert. Der Gütefaktor lag bei 2,77. Ob und wie sich das klanglich ausgewirkt hat, kann ich allerdings nicht sagen (vielleicht hat ja das Ganze schon "resoniert" (=geschwungen) und der etwas zu "dicke" Bassbereich war die Auswirkung davon ?). Durch Reihenschaltung der Drossel mit einem Widerstand kann man diesen anpassen. Ich bin hier jetzt bei 0,63, was dem Ideal von 0,5 schon recht nahe kommt, allerdings hab ich jetzt einen größeren Spannungsabfall, was ja u.a. ein Vorteil der Drosselsiebung "war". Was macht man nicht alles ?

Ich erinnere mich wieder an meinen 1. "Darling". Da hatte das Netzteil 1. ein eigenes Gehäuse und 2. eine Doppel-Drosselsiebung. Kein Wunder also, wenn es nicht gebrummt hat.

Ich werde jetzt versuchen noch eine weitere Siebstufe (RC) unterzubringen. Damit komme ich dann für die 1626 auf ca. 98dB für die EC86 sogar auf 130dB. Damit sollte dann "Ruhe" sein !

25.11.2016

Voller Erfolg !



Man muss jetzt schon sehr nahe an die Lautsprecher gehen, um ein "brummähnliches" Geräusch zu vernehmen.

Die Heizspannung war auch noch zu hoch, was symmetrisch, mit zwei kleinen Widerstandswerten (je 1 Ohm/2 Watt MOX Widerstand) angepasst wurde.

Womit ich noch etwas hadere, ist die Gleichrichterröhre. Bei direkt geheizter Röhre muss ich Sorge tragen, das 1. die Spannung an den Kondensatoren, im Einschaltmoment nicht zu hoch wird (die können max. 450V DC) und 2. die Kaltspannung für die EC86/E86C (lt. Datenblatt max. 440V, was man trotzdem besser vermeiden sollte).

Momentan hab ich einen VDR (Varistor) für 250V AC, direkt nach der Drosselsiebung verbaut, der mir die max. DC-Spannung auf ca. 430V begrenzt. Im Betrieb fällt dort die Spannung auf ca. 385V, was der Varistor, ohne warm zu werden, auch aushält. Wie langzeitstabil das Ganze ist, ist schwer zu sagen.

Bei indirekt geheizten Gleichrichterröhren "fährt" die Spannung langsamer hoch, erreicht aber kurzzeitig dennoch fast 400V. Also auch hier brauche ich eine Begrenzung. Es gibt, was die Kaltspannung betrifft, also nicht so viel Unterschied, zumindest nicht zwischen 5U4C (=5Z4S=GZ30) und 5R4GY, bzw. 5R4WGA bzw. 5Y3.

Vielleicht fällt mir ja noch was ein. Wird schon nicht gleich was kaputt gehen ! Bis dahin höre ich jetzt erst einmal Triodenklang pur.


28.11.2016

Für die noch etwas zu hohe "Kaltspannung" bzw. die max. Gleichspannung an den Kondensatoren beim Einschalten, hab ich noch keine richtige Lösung. Momentan begrenzt nur ein VDR (Varistor) die Spannung auf ca. 430V DC (250V AC), was für die Kondensatoren, die max. 450DC abkönnen, natürlich schon knapp ist. Evtl. könnte ein VDR mit 230V AC evtl. auch nur 200V AC helfen. 230V AC Varistoren sind bestellt.

Die Ausgangsleistung hab ich auch mal gemessen, "satte" 0,8 Watt an 8,2Ohm (8,2Ohm ? Hatte damals, für Leistungs-Messungen, zufällig diese 20W Drahtwiderstände, mit diesen "krummen" Werten zur Hand. Die wurden mittlerweile in ein kleines Alu-Druckgussgehäuse mit 4mm Buchsen eingebaut. "Historisch gewachsen", würden andere sagen.)



Und hier ist schon das nächste Projekt !

Die Bleche für den 2. "Amp in a Box", mit der E55L, sind auch schon angekommen. Die meisten Teile wurden auch schon montiert (geht mittlerweile flott von der Hand ! Ein Vorteil, wenn man öfters, ähnliche Projekte hat.).






29.11.2016

Neues aus der "Hexenküche"




Von wegen, wenn ich die 5 Röhren des "Darling" unterbekomme, klappt das auch sicher bei 3 Röhren !


Die Eingangsübertrager von Lundahl LL7903 und LL1922 haben schon Größen, das ich schauen muss auch noch die Kathodenüberbrückungskondensatoren der Endröhren unterzubekommen, die ja, da es Folientypen sind, auch eine gewisse Größe haben.


Also muss ich die etwas größeren (LL7903) mit der 6P15P kombinieren, da diese mit nur einem Kondensator pro Kanal auskommt und den etwas kleineren (LL1922) mit der E55L, da diese je Kanal 2 Kondensatoren benötigt.


Ich hab mir jetzt auch nochmal etwas "kleinere" Eingangsübertrager besorgt, die vielleicht auch eine nicht ganz so "gute" Qualität besitzen (ob man das überhaupt hört), die E-1420 von Experience Electronics. Die sind jetzt nicht so "pegelfest" wie die Lundahl (deshalb auch der kleinere Kern), können aber auch 1:2 bzw. 1:4, haben vernüftige Frequenzgänge und sind gekapselt.




Etwas Philosophie


...... das Perfekte zu erreichen, wird, wenn überhaupt, nur auf dem "Papier" möglich sein, aber es ist die Mühe wert, darüber nachgedacht und es probiert zu haben .......


(frei nach Jean-Jacques Rousseau)


30.11.2016


Die E-1420 Eingangsübertrager sind schon angekommen, eingebaut, geht !


Klang ist mir momentan aber zu "basslastig". Woher das schon wieder kommt ?


01.12.2016
Da ich eh noch einiges umverdrahten musste, hab ich gleich noch versucht die LL7903 unterzukriegen. Hat geklappt !



Den Klang finde ich jetzt auch wieder, super. Feinzeichnend, dynamisch. Die Übertrager E-1420 kommen im nächsten Projekt, mit der 6P15P,  auch anfangs wieder zum Einsatz. Wenn es auch da nicht so toll klingen sollte, dann........weiß ich ja bescheid.





Ausgangsleistung noch "schnell" gemessen, ca. 1,5 Watt an 8,2 Ohm, passt (bei ca. 700mV (RMS) Eingangsempfindlichkeit und 1:4 des Eingangsübertragers) !

Jetzt werde ich vielleicht noch die "Hazen"-Modifikation einbauen, wie schon bei dem 6P15P. Vielleicht kann man ja hier Veränderungen "deutlicher" hören  (soll sich nämlich nicht bei jeder Pentode "positiv" auswirken) ?

Preisvergleich !
Ein Ausgangsübertrager, wie ich sie hier verwende, kostet ca. 57 Euro, einer von den E-1420 Eingangsübertragern ca. 52 Euro, der LL7903 ca. 130 Euro und der LL1922 immerhin noch ca. 100 Euro. Man muss aber dazu sagen, das ich die Lundahls günstiger bekommen habe, als bei den meisten anderen Anbietern ! Dennoch ist es also kein Wunder, wenn bei diesen Preisen, keiner mehr Eingangsübertrager verwenden möchte ! Ob der Preis jetzt wirklich nur mit Material und Aufwand zu rechtfertigen ist, kann ich nicht sagen und das Klangliche steht sowieso nochmal auf einem anderen Blatt.

Dieses war der 2. Streich und der nächste folgt sogleich (frei nach Wilhelm Busch - Max und Moritz).

05.12.2016

Viel ist nicht passiert !


Hab mir nochmal Gedanken über einen VDR als "Anoden-Kaltspannungs-Begrenzung" gemacht und das es vielleicht so überhaupt nicht funktioniert, weil es sich im Einschaltmoment, um ein Spannungspotential handelt, ohne Stromfluss, was die eigentliche Funktion des VDR's "aushebelt". Ich werde aber nochmal einen Strommesser in Reihe zum VDR hängen, nur um sicher zu gehen. Andere machen das mit in Reihe geschalteten Z-Dioden, was zumindest zu funktionieren scheint.

Auch hab ich mir jetzt noch ein Paar GZ34 / 5AR4 STR TAD besorgt, u.a. wegen der langen Hochlaufzeit für die Anodenspannung. Ich hatte noch eine GZ34S von JJ zum Experimentieren zu hause, womit sich das mit der Hochlaufzeit auch bestätigen ließ, aber klanglich war mir das etwas zu basslastig, zu wenig Mitten und Höhen. Im Nachhinein hab ich gelesen, das es klanglich durchaus bessere GZ34 geben soll, u.a. o.g.. Original Valvo oder Mullard aus den 60igern sind selten und unbezahlbar. Wieder nur ein Hype ?

Ich will nicht wieder damit anfangen, das auch Gleichrichterröhren einen klanglichen Einfluß haben, aber es ist so und sei es auch nur wegen ihrem Innenwiderstand oder der max. Spannung/Ströme.

06.12.2016

Hab jetzt gestern mal beim E55L Amp den Strom durch den Varistor, im Einschaltmoment gemessen. Also es wird 1. tatsächlich die Spannung begrenzt, selbst wenn im 1. Moment nicht gleich Strom durch den VDR fließt (wahrscheinlich ist schon Strom geflossen, nur hatte ich zu diesem Zeitpunkt das Messgerät auf den 200mA-Bereich eingestellt) und 2., wenn dann Strom zu fließen beginnt, steigt dieser erst an (wobei eine gewisse Spannung nicht überschritten wird) und fällt dann, wenn sich der Arbeitspunkt einigermaßen eingestellt hat, nahezu auf Null ab. Dabei wird der Varistor nicht einmal warm.

Ich dachte auch kurzzeitig schon mal an einen Überspannungsableiter ("Funkenstrecke"), die es u.a. auch für 350V AC/DC gibt, die relativ schnell (ca. 500ns) sind und sehr hohe Ströme abkönnen, aber ob das "gesund" für die Gleichrichterröhre gewesen wäre, wenn ihr im kalten Zustand, bei erreichen der Überspannung, plötzlich, durch den "Kurzschluss" (Überspannungsableitung), hohe Ströme abverlangt worden wäre ? Man soll auch einen Überspannungsableiter nicht als alleiniges "Sicherungselement" einsetzen, sondern in Kombination mit einer Sicherung und/oder einem VDR.

Auch wenn jetzt keine "Funkenstrecke" zum Einsatz kam, war es interessant, wie so etwas im Prinzip funktioniert.

08.12.2016

Die Bleche für den 3. Amp (6P15P) sind angekommen. Teile, so weit vorhanden, bereits eingebaut und erste Lötarbeiten ausgeführt.




Als Gleichrichterröhre sieht man hier schon die neu bestellten GZ34 (TAD STR Selected). Damit läuft im 1626 Verstärker jetzt zumindest die Anodenspannung so langsam hoch, das diese an den ersten Netzteilkondensatoren (max. 450V DC) nicht über ca. 360V steigt. Fehlt nur noch die "klangliche" Bewertung. Im E55L Verstärker kann die 5R4GY, 5AR4WGA oder 5Y3GT weiterhin verwendet werden, weil dort der Varistor als Anoden-Kaltspannungsbegrenzung gute Dienste leistet.

Und ich hab noch immer keine Halbleiter und Elektrolytkondensatoren verwendet !

11.12.2016

Momentan nur kleine Fortschritte (aber auch Kleinvieh macht Mist :-) )


In den vorhergehenden Bilder hatte ich noch den E-1420 Eingangsübertrager eingebaut, den ich aber jetzt doch gleich gegen die LL1922 ausgetauscht habe. Obwohl ich die eigentlich im "E55L", wegen dem geringeren Platzangebot, einbauen wollte. Geht aber auch so (ich muss ja nicht auf Servicefreundlichkeit achten !). Die Übertrager und die Drossel sind noch in der Mache.

Solange kann ich mich um Detaillösungen kümmern, wie Unterlegscheiben für Schalter, Kabeldurchführung und Sicherungshalter zu besorgen und dann muss ja auch noch etwas dokumentiert werden (für die Nachwelt - frag mich nur, ob diese (Röhren) Technik "später" überhaupt noch jemanden interessieren wird, geschweige denn das "Herzblut" und die "Hingabe" die man hineingesteckt hat ?)

16.12.2016

Die Übertrager und die Drossel sind gestern angekommen, aufgeschaubt, passt.

Dann kann ja das Verdrahten beginnen !

Ich nehme an, da diese Übertrager nicht bei Reinhöfer gelistet waren, das diese jetzt extra angefertigt wurden, u.a. weil ich gefragt hatte, ob es möglich wäre einen 5K Übertrager mit 4, 8 und 16 Ohm Anzapfungen zu bekommen, der ein ähnlich gutes Recheckverhalten hat, wie der 53.61U für den 1626 Verstärker und ebenfalls auf einem M65 Kern Platz findet.

19.12.2016

"Pretty maids all in a row......" (von li. nach re., 1626, E55L, 6P15P)


Spielen tut momentan aber nur der 6P15P (aber das nicht schlecht !), da die anderen beiden nochmal teilweise "umverdrahtet" werden.

Es fließen immer wieder alte und neue Erkenntnisse mit ein. Auch versuche ich alle Verstärker "gleich" aufzubauen, u.a. deswegen, das in jedem sowohl die GZ30, GZ34, 5Y3, 5R4GY oder auch die 5R4WGA, als Gleichrichterröhre eingesetzt werden kann. Gar nicht so einfach, weil u.a. durch die unterschiedlichen Innenwiderstände der Röhren, sich die Betriebsspannung bis zu 25V unterscheiden. Hinzu kommt, das der 1. Kondensator nach der Gleichrichterröhre, z.B. bei den 5R4, nur max. 4uf sein darf, bei der 5Y3 max. 20uf und bei der GZ34 sogar 60uf. Die GZ34, z.B., ist halbindirekt geheizt und stellt ihre Ausgangsspannung "röhrenschonend" langsam zur Verfügung, hingegen die indirekt geheizten 5Y3 und 5R4 nahezu schlagartig, was mit geeigneten Maßnahmen (z.B. Varistoren) "kontrolliert" werden muss, damit weder die Spannung an den Netzteilkondensatoren noch die Anodenkaltspannung der nachfolgenden Verstärkerröhren überschritten wird.

Hab mich über das Schutzelement "Varistor" jetzt nochmal etwas mehr informiert. Da ein Varistor kurzzeitig sehr warm (heiß) werden und das scheinbar bei Langzeiteinsatz zur Beeinflussung der elektrischen Daten führen kann, bis hin zur thermischen Zerstörung, ist doch etwas Vorsicht geboten. Wer weiß was in diesem Fall dann mit dem Rest der Schaltung passiert ? Man soll einen Varistor auch nicht als alleiniges "Schutzelement" einsetzen. Es gibt da mittlerweile "TMOV" Varistoren. Ein temperaturüberwachter Varistor. Die Temperaturüberwachung ist im Prinzip eine Polyfuse in Form eines PTCs, die direkt auf dem Varistor aufgebracht ist. Gibt zumindest ein "sichereres" Gefühl.

20.12.2016

So, jetzt wären alle "spielbereit" ! Die ca. 25V Spannungsdifferenz, zwischen den unterschiedlichen Gleichrichterröhren, ist schon viel. Da kommt man schnell mal in den Bereich der maximal zulässigen Werte, egal ob beim Anodenstrom oder -spannung. Ich muss da vielleicht nochmal in mich gehen. Die 5R4GY oder 5R4WGA sind ein gutes Zwischending (haben mir klanglich auch bisher immer am Besten gefallen), was die Werte anbelangt. Ich schau auch nochmal wie es sich mit einer GZ30, sowohl klanglich als auch spannungs-/strommäßig verhält. Bei der Lautstärke (subjektives empfinden, Psychoakustik) dürfte man kaum etwas merken. Nicht einmal zwischen den einzelnen Verstärkern. Ob jetzt 0,8 Watt, 1,5 oder 2, fast egal. Wobei ich es beim 1626-Verstärker oder E55L durchaus lauter empfinde, weil ich ihn bei ca. 1,5V RMS Eingangsspannung durchaus auch übersteuern kann, obwohl noch keine Verzerrungen hörbar sind. Den 6P15P kann ich nicht so leicht übersteuern, da dieser einen höheren Eingangsspannungsbedarf hat (ca. 5,5V), was ich bei 1:4 des Eingangsübertragers gerade noch so erreichen könnte.

21.12.2016

Weil ich gestern die Verstärker u.a. "ausgephast" und auch die Einschalt- und Dauerstöme in der Primärwicklung gemessen hatte, um die richte Sicherung einzubauen, hatte ich nochmals über das "Ausphasen" nachgedacht.
Was ist "ausphasen" ? Es geht im Prinzip um ein Spannungspotential zwischen der Masse eines Gerätes und dem Erdleiter. Für diese Messung muss aber die Verbindung zwischen Erdleiter und Masse unterbrochen werden (falls vorhanden), um dazwischen messen zu können. Je nachdem ob man jetzt den Stecker des zu messenden Gerätes "phasenrichtig" oder "phasenverkehrt" in der Steckdose hat, werden höhere oder niedrigere (Wechsel) Spannungspotentiale am Spannungsmesser angezeigt. Die Niedrigeren sind die "Richtigeren" bzw. "Besseren", weil sie weniger den Klang beeinflussen sollen. Davon "gehört" hatte ich bereits 1993, beim Kauf meines 1. Röhrenverstärkers, bei meinem ortsansässigen HiFi-Händler. Der hatte diesen hörbaren Effekt, damals zufällig vorgeführt. Daran gedacht hatte ich danach nicht mehr bzw. auch nicht danach gehandelt.
Es soll sich beim Ausphasen, um die Minimierung von elektrischen Feldern handeln, die sich lt. Aussagen anderer, zwar nicht messbar auf das Musiksignal auswirken sollen, aber hörbar auf den Klang.

Voodoo ?

Ich hab zwar jetzt "ausgephast", aber dieses noch nicht klanglich beurteilt.

Das mit den elektrischen Feldern scheint schon nicht ohne zu sein, besonders wenn es um das Thema "Elektrosmog" geht. Wir sind ständig von elektrischen Feldern umgeben (Funk, WLAN, Hochspannungsleitungen, etc.) und selbst am Schlafplatz (Radiowecker, Nachtischlampen, etc.) herrscht keine "Ruhe". Manch einer reagiert hierauf sensibler als andere, was aber nicht bedeutet, sie würden sich das alles nur einbilden. Messen kann man elektrische Felder und es gibt natürlich auch Möglichkeiten diese zu reduzieren, die sich aber nachträglich nicht immer so einfach umsetzen lassen und auch nicht immer ganz billig sind (geschirmte Leitungen, Freischalter, etc.).

Wie sich das Ganze aber jetzt klanglich auswirken soll, weiß ich noch nicht. Manche sagen, das eben die elektrischen Felder, vom Gerät selbst oder die, die von den Kabeln zum oder vom Gerät ausgestrahlt werden, auf unsere "Nerven" wirken. Nerven arbeiten zwar mit elektrischen Impulsen, die durch elektrische Felder, die sich in unserer "Nähe" befinden, durchaus beeinflusst werden können, aber wie sieht es da mit den Feldern aus, die unsere Anlage in ca. 2-3m Hörentfernung noch aussendet ?
Ist ja jetzt auch nicht so, das bei mir Entstufen werkeln die 100derte von Watt Musikleistung haben, sondern gerade mal 2 Watt (von der aufgenommenen, elektrischen Energie mal abgesehen).

Da fällt mir auch wieder ein Thema von früheren HiFi-Stammtischkollegen ein, die der Meinung waren, das ein s.g. "Schumann-Generator" (generiert eine Frequenz von ca. 7,83Hz, die der Eigenfrequenz der Erde entsprechen soll) ein "angenehmeres", räumlicheres Klanggeschehen aufbauen würde, was aber oft erst beim Abschalten des Generators so richtig "empfunden" wurde.
Also scheinen elektrische Felder tatsächlich eine Wirkung auf "uns" zu haben, vielleicht aber auch auf die Geräte. Wer weiß.

Es gibt ja so einige s.g. "Klangoptimierer". Von Gerätefüßen zur Entkopplung der Geräte vom Trittschall bis hin zu Klangschalen, um evtl. Raum-Resonanzen auf dem Leib zu rücken. Als "Die letzten Schritte in den HiFi-Himmel" oder so ähnlich, wird so etwas angepriesen.

Na ich weiß nicht so recht !

Dagegen sind ja die Auswirkungen von raumakustischen Elementen, wie Absorber und Diffusor noch "greifbarer" !

Da bleib ich lieber auf dem (HiFi-) Boden :-) !

22.12.2016

Hab gestern mal alle Verstärker nacheinander angeschlossen und kurz Probegehört, aber nicht wegen dem "Ausphasen" sondern ob sie überhaupt "spielen" und um grob zu beurteilen wie sie spielen. Am Besten hat mir der 1626-Verstärker gefallen !

Nicht das der E55L und der 6P15P nicht geklungen hätten, nein, die waren in meinen Ohren einfach nur "analytischer", feinzeichnender". Bei manchen Liedern vielleicht etwas zuviel des Guten. Das kann aber 1. an der Gleichrichterröhre liegen, 2. an der "Hazen"-Modifikation und 3. natürlich auch an den "triodisierten" Petoden. Könnte mir vorstellen, das Anstelle einer 5R4GY/5R4WGA eine GZ30/GZ34 hier ein (für mich) angenehmeres Klangbild "zaubern" würde. Aber ist das der Sinn der Sache ?

27.12.2016

Sinn hin oder her, probiert wird alles, solange es "kein" Geld kostet !

Mit anderen Gleichrichterröhren musste natürlich erst wieder das Netzteil "optimiert" werden, da der Spannungsunterschied zwischen den einzelnen Röhren einfach zu groß ist (bis zu 25V).
Zumindest hab ich jetzt mittlerweile bei allen drei Verstärkern identische 1. Kondensatoren verbaut (2,2uf). Damit können jetzt prinzipiell die GZ30, GZ34, 5R4GY, 5R4WGA und die 5Y3GT gesteckt werden. Die Spannungsanpassung erfolgt jetzt nur noch, soweit wie möglich, über den Widerstand in Reihe zur Drossel. Damit wird aber auch gleichzeitig die Güte der Drossel verändert ! Damit kann ich diesen Widerstand auch nicht "unendlich" groß machen, weil 1. die Güte idealerweise 0,5 haben sollte und bei zuviel Spannungsabfall über dem Widerstand, wird der auch irgendwann zu heiß (Verlustleistung).

Rein subjektiv hören sich damit die triodisierten Pentoden (E55L und 6P15P) tatsächlich etwas "runder" an, jedoch ohne an Details zu verlieren.

29.12.2016

Momentan laufen nur einige "Optimierunsarbeiten", um z.B. den richtigen Arbeitspunkt hizubekommen. Man wil ja die Röhren nicht wissentlich zerstören.
Wenn ich mir nochmals das Datenblatt der E55L ansehe, gibt es da einen Arbeitspunkt (AP), als Triode geschalten, bei Einsatz eines Kathodenwiderstandes (Rk), der eine Anodenspannung (Ua) von 125V angibt bei einem Anodenstrom (Ia) von 55,5mA, bei -3V Gittervorspannung (Ug) und einen anderen AP, bei 140V Ua, ebenfalls 55,5mA Ia, aber +12V Ug, bei einem Rk von 270 Ohm.
Lt. Hersteller, soll diese Röhre, in der Nähe ihrer Kenndaten betrieben, aus Stabilitätsgründen, besser mit positiver Gittervorspannung betrieben werden.
Mit meinem momentanen AP (ca. 145V Ua, 45mA Ia, -4,5V Ug und 100 Ohm Rk), bin ich weit von den beiden o.g. entfernt, erreiche andererseits aber auch nicht die max. Werte (z.B. 200V Ua, 75mA Ia), aber wieso dann die Herstellerangaben ?
Scheint u.a. an der hohen Steilheit der Röhre zu liegen. Positive Gittervorspannung bedeutet aber wieder eine zusätzliche Spannungsquelle, die wieder gleichgerichtet und gesiebt werden muss. Bei ca. +12V sicher mit "Silizium" und "Elektrolyt" !
Dann bleibt eigentlich nur noch der andere AP, 125V Ua, 55,5mA Ia bei einem Rk von ca. 56 Ohm.

Es bleibt interessant !

30.12.2016

Ein paar Minuten finden sich immer Zeit, das Eine oder Andere auszuprobieren.

Beim E55L Verstärker hab ich mich jetzt für eine GZ34 als Gleichrichterröhre mit nachfolgender Dosselsiebung entschieden, 1. wegen dem höheren Strombedarf (ca. 100mA) und 2. eben wegen der klanglichen "Ausgewogenheit" (Pentode triodisiert mit Hazen-Modifikation = detailiertes, leicht höhenbetontes Klangbild, im Gegenzug eine Gleichrichterröhre mit niedrigerem Innenwiderstand).
"Drosselsiebung" bedeutet, das nach der Gleichrichterröhre nicht gleich ein Kondensator zur Glättung kommt, sondern eine Drossel (aber auch hier sind wieder die Datenblätter der einzelnen Gleichrichterröhren zu beachten !).

Ich hab noch Kopien aus einem alten Elrad-Heft von 1991 gefunden, wo es um "Brummbremsen" ging. Dort wird u.a. beschrieben, was die Vor- und Nachteile einer Drosselsiebung sind. Nachteil ist die relative hohe Differenz zwischen Leerlauf- und Betriebsspannung, Vorteil der geringere, dynamische Innenwiderstand und das in einem breiteren Strombereich (spielt aber bei Class A keine all zu große Rolle, das sich dieser im Betrieb kaum noch verändert). Um aber den Vorteil "voll" ausnutzen zu können, muss die Drossel auf den max. Arbeitsstrom ausgelegt sein (Kern noch nicht vollständig magnetisiert). Die von mir verwendeten Drosseln halten den Strom aus, deren Induktivität sinkt aber mit zunehmender Strombelastung, was eine zunehmende Kernsättigung andeutet.

Es mussten aber noch ein paar Widerstandswerte angepasst werden, z.B. wurde der Katodenwiderstand von anfangs 100 Ohm auf 68 Ohm reduziert, so das dann ca. 50mA Ia fließen werden, bei einer Ua von ca. 125V.
Das wären dann genau die Werte die das Datenblatt vorgibt. Vorteil, ich könnte jetzt auch die EL5070, mit Anodenkappe anschließen, von denen ich auch noch einige habe. Evtl. Nachteil, durch den Ck von "nur" 220uf, steigt die untere Grenzfrequenz (-3dB) auf 11-12Hz (vormals ca. 7Hz).

Wie sich das Ganze klanglich verhält, wird sich zeigen.

02.01.2017

Gar nicht so "einfach", wenn man es "doppelt" nimmt :-) ?

Also beim E55L hab ich mich jetzt für 62 Ohm Kathodenwiderstand entschieden. Bei einer Anodenspannung von 125V fließen dann so ca. 52mA. Ob jetzt mit 1. Kondensator (Glättung) oder nicht, muss ich nochmal überlegen, weil der Glättungskondensator ja eigentlich schon einiges an "Vorarbeit" leistet, in Sachen Brummreduzierung, andererseits erhöht dieser wieder die "Anodenkaltspannung" bzw. die Anodenspannung ansich, die dann wieder durch Widerstände reduziert werden muss, was wiederum bei einer RC-Siebstufe wieder von Vorteil wäre (höhere Siebwirkung), wenn dann nicht wieder zuviel Spannung darüber abfallen würde, was der Widerstand nur wieder in Wärme umsetzen bzw. erst einmal aushalten muss.

Mach ich mir da zu viele Gedanken ?

Mit einem anderen Typ von Gleichrichterröhre, ist eh alles wieder anders.

Hab mich jetzt also dazu entschlossen, die Schaltung jedes Verstärkers, für nur einen Typ von Gleichrichterröhre auszulegen, der E55L mit GZ34 (ca. 5V weniger mit einer GZ30), der 6P15P mit GZ30 (ca. 5V mehr mit einer GZ34) und der 1626 für 5R4 (GY oder WGA, ca. 5-10V weniger mit einer 5Y3GT), sonst wird das zu komplex.

03.01.2017

Bei den besagten ca. 104mA (bei 125V Anodenspannung), die fließen, fällt ein Teil über der Drossel (Rdc ca. 200 Ohm) ab, dann über den in Reihe zur Drossel geschalteten 150 Ohm Widerstand (dieser soll die Güte Q, der Drosselsiebung von 1,51 auf 0,86 (0,5 wäre ideal) verbessern). Zusammen mit den 88uf an Kapazität bekomme ich ca. 49dB Siebwirkung bei einer unteren Grenzfrequenz (fg) von 6Hz. Damit entsteht, wenn man dem Programm "PSU Designer" glauben darf, auch kein Überschwingen der Spannung mehr und sie "regelt" sich auch relativ schnell ein. Dann bekommt jeder Kanal nochmals eine RC-Siebung mit je 560 Ohm und 44uf, was zusätzliche ca. 24dB an Siebwirkung bringt, bei fg ca. 6,5 Hz. Summa summarum erhalte ich 73dB Siebwirkung, was ausreichen müsste, um kaum noch Brummen an den Lautsprechern zu hören.

Wenn man jetzt bedenkt, was alleine an Spannung über der Gleichrichterröhre, der Drossel, dem Übertrager und den Widerständen abfällt und in Wärme umgesetzt wird, zusätzlich noch die Heizleistung der Gleichrichterröhre und der Verstärkerröhren mit einberechnet, das Ganze dann noch in Class A Einstellung arbeitet, dann bin ich bei ca. 40W "Verlustleistung" ohne auch nur einen Ton Musik zu hören. Gut, das ganze verbraucht dann auch nicht mehr Leistung, wenn ich auch noch die ca. 1,5 Watt Musikleistung abverlangen würde, aber "effektiv" ist etwas anderes. Da muss man sich nicht wundern, wenn die Wissenschaftler und Forscher nach Alternativen gesucht haben.

Mal vom Energieverbrauch abgesehen, den man beim Löten verbraucht hat und das Hirn beim Denken :-).

Sinn ?

Der Mensch lebt halt nicht nur vom Brot alleine !

04.01.2017

Hab mir jetzt auch nochmal den 6P15P Verstärker bzw. die Daten der Röhre angeschaut.

Die N309/PL83 ist die einzige Röhre, die "kompatibel" zu 6P15P ist und von der im Datenblatt etwas mehr vom Triodenbetrieb steht. Gut, die hat nur eine Gesamtverlustleistung (Pa+Pg2) von 11 Watt, die 6P15P hingegen 13,5 Watt. Scheinbar kann die auch eine etwas höhere Anodenspannung. Der dynamische Innenwiderstand einer Röhre hängt aber überwiegend von Strom ab. Ich hab für die 6P15P unterschiedliche Angaben gefunden. Von Ik max. 65mA, Ik (Impulse) max. 90mA und dann die (wahrscheinlich nominellen) 34,5-44,5mA. Bei der Ua0 und Ug20 bin ich mir nicht sicher. Die PL83 z.B. wird mit 550V angegeben, bei der 6P15P hab ich nur Ua und Ug2 max. von 300 bzw. 330V gefunden. Glaube aber, das die Kaltspannung höher liegt, ähnlich der PL83.

Bisher hab ich mit Ua=250V gerechnet. Bei Ug2 hab ich zwar einen 1kOhm Widerstand dazwischen, aber ob da nur die 150V anstanden wage ich zu bezweifeln. Sollte ich vielleicht auch mal messen ?

Die N309/PL83 wird im Triodenbetrieb mit Ua/Ug2 =200V (g2 über 100 Ohm an Anode) und einem Ik=45mA angegeben, womit sie 9 ihrer max. 11 Watt max. Verlustleistung erreicht bzw. 81%. Für Hifi werden ca. 63% veranschlagt (röhrenschonend).

Wenn ich jetzt o.g. Werte, aus dem Triodenbetrieb der N309/PL83 nehme, um damit die 6P15P zu betreiben, dann sind 9 von 13,5 Watt ca. 67% ihrer max. möglichen Leistung.

Das ist doch o.k. ?

Denke den Rk werde ich so um die 100 Ohm ansiedeln, sonst wird meine untere Grenzfrequenz, bei einem Ck von 110uf, zu hoch (ca. 14Hz).



05.01.2017

Gesagt, getan ! Mit einer GZ30 stellen sich momentan ca. 199V Anodenspannung ein und mit einem Rk=100 Ohm fließen ca. 38mA, macht ca. 56% Pmax..  Da geht also noch ein bisschen !

Vielleicht werde ich den Rk noch so weit reduzieren, das bei Ua=200V ca. 42mA fließen ?

Da fallen mir dann wieder spontan frühere Versuche mit der 6E5P oder der 6E6P-DR (beides russische Tetroden) ein, die ebenfalls super klingen. Die 6E6P-DR z.B. hat eine Pmax. von 10,4 Watt (Pa+Pg2) bei nominell 150V für Ua/Ug2 und einem Ik von ca. 54mA (was aber bereits ca. 78% ihrer max. Leistung bedeuten würde). Wenn man das auf die "hifi-tauglichen" 63% herunterrechnen würde, dann wären das bei 150V ca. 42mA, oder bei 54mA (wegen dem kleineren dynamischen Innenwiderstand der Röhre), ca. 125V. Was mich wiederum schwer an die E55L erinnert und sie hält ebenfalls 10.000 Stunden, bei einem wesentlich günstigeren Preis. Gut. die "Kaltspannung" liegt bei nur 285V und der dynamische Innenwiderstand bei ca. 1,2kOhm (6E5P ca. 1kOhm). Und, sie benötigt ebenfalls eine relativ geringe Eingangsspannung, was sie für 1-Röhrenverstärker prädestiniert (besonders auszeichnet).

Es gibt also reichlich Alternativen und noch viel zu probieren.

09.01.2017

Hab mir die "Amp's" alle nochmal mit dem gleichen Musikmaterial angehört und festgestellt, das doch der E55L "am Besten" für mich klingt (wieder nur so ein Gefühl ?) und auch den Selbstbau-DAC hab ich nochmal mit dem Rega rDAC verglichen.

Fazit:

- beim E55L lässt sich z.B. den "Druck" einer Basedrum zumindest erahnen, was ich bei den
  anderen etwas vermisse. Ansonsten, was Mitten und Höhen betrifft, eigentlich ähnlich.
- beim DAC-Vergleich gebe ich dem Selbstbau-DAC dem Vorzug, u.a. weil der rDAC die "Höhen"
  für meinen Geschmack etwas zu sehr hervorhebt.

Alles nur Details und ich vermute "tagesform abhängig", sowohl von mir als auch vom Material (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Reinheit der Netzspannung, etc.) abhängig.

Den 6P15P hatte ich kurzerhand mal auf 6E6P-DR umgebaut. Aber sowohl mit "Grid-Bias" (3,7V Lithium-Batterie in Reihe zum Gitter geschalten) als auch mit Rk/Ck fand ich das Ergebnis jetzt auf Anhieb nicht so prickelnd. Denke, das mag u.a. am nicht idealen Arbeitspunkt gelegen haben. 
Mit einem Rk bin ich bis auf 33 Ohm runter gegangen (Datenblatt Rk=30 Ohm), damit bei Ua-k=150V auch ausreichend Strom fließt. Dabei stellen sich niedrige ca. 1,35V Ug ein, was für eine gute Aussteuerbarkeit super wäre, aber dennoch musste ich 1. den Lautstärkeregler relativ weit aufdrehen, um ähnlich laut wie mit der E55L zu hören und dann hatte ich nur 110uf Ck zur Verfügung, was eine max. untere Grenzfrequenz (-3dB) von nur ca. 44Hz gab, was wahrscheinlich auch zum schlechteren Klangeidruck beitrug. Das Ganze wird jetzt wieder zurückgebaut und die Eingangsübertrager auch gleich neu angeordnet, damit zumindest noch weitere 110uf pro Kanal Platz finden (wie auch schon beim E55L). Im Internet findet man zur 6E6P, als Amp, eh wenig Infos, eher zur 6E5P. Hier wird an einer Stelle von 10.000uf für Ck gesprochen, was rechnerisch zwar nicht ganz nachvollzogen werden kann (fg ca. 0,48Hz), ich mir aber, rein klanglich betrachtet, schon vorstellen kann, insbesonder im Bassbereich. Das werde ich allerdings mit Folienkondensatoren nicht mehr hinbekommen :-). Alternativ könnte man einen NiMH-Akku (ca. 1,2V) in den Katodenkreis einbauen, um die Gittervorspannung zu erzeugen, der gleichzeitig wie eine "riesige" Kapazität wirken würde.

Hier nochmal die prinzipiellen Möglichkeiten die Gittervorspannung einzustellen


Das werde ich jetzt aber nicht (wieder) weiter verfolgen !


27.02.2017

Hatte gestern nochmal die Musikleistung der einzelnen Verstärker gemessen (u.a. weil ich mit weißem Rauschen den Frequenzgang der Verstärker mit Eingangsübertrager gemessen hatte). Also beim 1626 sind es ca. 0,7 Watt (bei ca. 700mV RMS Eingangsspannung), beim E55L ca. 1 Watt bei ca. 500mV Eingang und beim 6P15P auch ca. 1 Watt bei ca. 1V am Eingang. Dachte eigentlich, der 6P15P hätte mehr, aber scheinbar hab ich den Arbeitspunkt dahingehend angepasst, das dieser leichter "ausgesteuert" werden kann. Hab spaßhalber nochmal auf einen anderen Arbeitspunkt umgebaut (ca. 250V Ua, ca. 5,5V Ug, bei 38mA). Damit kommen jetzt ca. 1,6 Watt, bei 1,35V MS  am Eingang, raus. Ob ich jetzt allerdings noch "voll" aussteuern kann, mit den 1:4 Eingangsübertragern ? Wir werden sehen.


13.03.2017

Auch die Amps haben jetzt ihr "Markenzeichen" bekommen, wie auch die RIAA's



19.03.2017

Ich bin beim 6P15P wieder auf den alten AP zurück (-Ug=3,8V, Ik=38mA), was zwar wieder nur ca. 1 unverzerrtes Watt gibt und beim E55L beim Eingangsübertrager wieder auf 1:4 hoch, u.a. weil der Selbstbau-DAC etwas geringere Ausgangsspannungen bringt als der E80F/EL862 RIAA, aber auch weil mir der "Klang", rein subjektiv besser gefällt, vielleicht auch nur, weil man etwas "lauter" hören kann (auch wenn es dann schon verzerrt). 

Ich und meine Gefühle !

Und die nächste Dummheit steht auch schon in den Startlöchern. Ich hatte da noch die etwas größeren (M74) Ausgangsübertrager, von meinem "Weinkisten" E55L übrig. Zum Wiederveräußern zu schade.

Da hab ich mir gedacht (hab ja schon lange nichts mehr gebaut :-) ), das ich nochmal einen SingleEnded-Verstärker bauen könnte ? Vielleicht mit etwas mehr Leistung, dann allerdings ohne Eingangsübertrager, sondern mit "einer" aktiven Treiberstufe. 

Also maximal 2 aktive Stufen dürfen es sein, aber nichts mit einer direkt geheizten 2A3 oder so, eher in Richtung 6AS7, 5998(A), 6H13C, etc., etwas indirekt Geheiztes. Solche "Typen" beinhalten zwei Leistungstrioden in einem Glaskolben (je ca. 13 Watt) und dazu noch eine Doppeltriode, z.B. die E88CC, 6922, etc. als Treiber. Als Gleichrichter kommt diesmal eine EZ81 zum Einsatz, sonst wird es eng. Das Ganze soll nämlich wieder in nur einer, großen Munitioskiste Platz finden.

Ich rechne mit max. 2-2,5 Watt Ausgangsleistung. Das ist zwar gut das Doppelte von dem was ich schon habe und wird dennoch nur gerade als etwas lauter empfunden. Nicht gerade motivierend ?

Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren.

Achtung, jetzt wird's wieder philosophisch !

Dazu, zu dieser leicht verrückten Art, dauernd etwas Neues zu tun, fällt mir mein geliebter Hermann Hesse wieder ein, im speziellen sein Buch "Die Morgenlandfahrt". 

Ich interpretiere das Ganze mal so:

- Menschen mit Träume, Phantasien, die an etwas Glauben, ein Ziel haben, begeben sich auf 
  eine Reise. Teils mit gemeinsamen Zielen, teils mit eigenen, kämpfen sie alle für Etwas, 
  für das es sich zu kämpfen lohnt. Auch wenn der Antrieb dazu, nur aus ihrer Vorstellung
  heraus entsteht, nur einem Traum entstammt. Ihr Tun für "normale" Menschen nicht 
  nachvollziehbar, allzuoft verrückt anmutend, treten sie ihre Reise daher meist im Geheimen an.

- manch einer beginnt zu zweifeln, verliert den Glauben, tritt aus dem Bunde der 
  Morgenlandfahrer aus und findet auch niemals wieder dorthin zurück. Diese Menschen 
  führen von dort an ein "normales" Leben, mehr oder weniger glücklich, dafür aber logisch, 
  sinnvoll, korrekt. Nur wenige finden wieder zurück, werden unter "harten" Strafen wieder 
  in den "Bund" aufgenommen.

- jeder Versuch, in Worte, der Allgemeinheit über die Morgenlandfahrt zu berichten, klar zu 
  stellen, welch hehren Ziele doch dieser Bund verfolgt, wird stets missverstanden werden, 
  ist von anfang an zum Scheitern verurteilt.

So ungefährt fühle ich mich bei meiner "Bastelei" oder überhaupt bei Vielem "was" ich tue oder besser gesagt "wie" ich es tue. Mit Hingabe und Gefühl, mit Freude, mit dem Herzen.

Nennt mich ruhig verrückt ! 

Solange setze ich die eine oder andere Idee noch um. 

Die o.g. Leistungs-Doppeltrioden sind scheinbar allesamt als "Regelröhren" ausgelegt, also nicht speziell für Audiozwecke entwickelt. Dass das nicht unbendingt schlecht sein muss, sieht man am Beispiel der 1626 (VT137). Die "6080", von den meisten Herstellern, scheint hier, mit wenigen Ausnahmen, grundsätzlich nicht so toll zu klingen.

Da stellt sich doch wieder die Frage, was bei Röhren die Voraussetzung für guten Klang ist ? 
Die Konstruktion, die verwendeten Materialien, die elektrischen Daten ? Könnte man mit der "richtigen" Beschaltung evtl. doch mehr herausholen ?

Hab mir also erst einmal günstige Röhren mit "Klanggarantie", die 6H13C's und 6N5P's besorgt (für je 2 Stück, incl. Versand, gerade mal 40 Euro). Wenn ich mit dem Ganzen dann eh nicht "warm" werden sollte, dann wird es als Komplettgerät verkauft. Ein anderer freut sich vielleicht, so einen "ungewöhnlichen" Verstärker in einer Munitionskiste zu besitzen ?

Die klanglich höher bewerteten 5998(A), 421A, 7236 kann man, wenn man Glück hat, noch für 100 Euro das Paar ersteigern. 

Versuch ich später vielleicht mal zu "ergattern" oder auch nicht, denn ich hab schon festgestellt, das die Röhre von morgen, die ist, die es heute noch reichlich gibt, auch wenn sie jetzt "noch" nicht so toll klingt. Technisch oder logisch lässt sich so etwas eh nicht mehr erklären, eher mit Angebot und Nachfrage oder mit Gier und Neid ! Es ist auch immer wieder die Frage, welche Mythen und Legenden man um die noch zu verfügbaren Röhren "ranken" lässt.

21.03.2017

Gestern hab ich wieder mal was gelernt !

Bisher hab ich sowohl bei der Berechnung der Grenzfrequenz "fg" (-3dBV) beim Hochpass, als auch bei der unteren Frequenz "fu" (dB), die ein Kathodenkondensator noch kurz zu schließen vermag, immer mit der gleichen (falschen ?) Formel gerechnet.

              fg (Hz, -3dB) = 1/ (2*Pi*R (Ohm)*C (Farad)) 

umgestellt nach C

              C (Farad) = 1/ (2*Pi*R (Ohm)*fg (Hz, -3dB))

"Falsch" ist sie eigentlich nicht, nur sollte man wissen:

das beim Berechnen von einem Hochpass, von einer "leistungslosen" Ansteuerung ausgegangen wird, weshalb nur mit Spannungen gerechnet wird (dBV). Dabei bedeuten -3dB am Ausgang nur noch 0,707 der Eingangsspannung.

Nimmt man diese Formel hingegen für Leistungen (dB), geht es um Spannung und Strom (doppelt logarithmisch), wobei -3dB hier 0,5 (=0,707*0,707) entsprechen, also eine Leistungshalbierung bedeuten.

! Und, man muss wissen, das der "R" in der Formel, für die "Leistungs"-Frequenzgang nicht der "Rk" alleine ist, sondern eine Kombination aus Ra (Übertrager-Primärimpedanz), Ri (Innenwiderstand der Röhre im Arbeitspunkt) und dem Rk.

Gut, es ging dabei nichts kaputt, aber man schöpft evtl. nicht. das volle Potential aus.

Es gibt für die Berechnung des Katodenüberbrückungs-Kondensator auch noch folgende Formeln:

           C (Farad) = (5,7*S (A/V))/(2*Pi*fu(Hz))

oder auch eine Faustformel

           C (uf) = 1/10 Rk (Ohm)


Rechnen wir doch erst einmal o.g. Formeln, am Beispiel meines E55L-Verstärkers, bei 20Hz, durch:

- C (uf) = 1/10 Rk (Ohm) -> 1/10 von 62 Ohm = 6,2uf 
           -> das kann ja wohl nicht stimmen oder ?!

Hingegen bei meinen 1626-Verstärker, der einen Rk=1100 Ohm hat, kämen wir auf

- ca. 110uf, was (ich finde) nicht all zu schlecht ist


Mit der anderen Formel gerechnet:

E55L-Verstärker

- C (Farad) = (5,7*S (A/V))/(2*Pi*fu) -> (5,7*0,045)/(2*3,14*20) = 0,00204F = 2040uf
          -> das ist hoch !


1626-Verstärker

- C (Farad) = (5,7*S (A/V))/(2*Pi*fu) -> (5,7*0,0025)/(2*3,14*20) = 0,000113F = 113uf
          -> passt (zumindest mit der Fausformel zusammen) !


Die Formel

C (Farad) = 1/ (2*Pi*R (Ohm)*fg (-3dB)

lass ich jetzt erst einmal, weil ich nicht die Werte für Ri im Kopf habe.


Zum Kathodenkondensator hab ich jetzt nochmal was gefunden (http://www.jogis-roehrenbude.de/forum/forum/forum_entry.php?id=18728):

Schröder BdII Seite 124: Ck=3S/2x3,14xfu
Christiai Heft21 Seite27: Ck=0,385xS/fu (Näherungsformel)

Wenn ich damit mal den E55L-Verstärker rechne:

- Ck=3S/2x3,14xfu -> (3x0,045)/(2x2,14*20) = 1070uf

- Ck=0,385xS/fu -> (0,385*0,045)/20 = 86,6uf

Haut irgendwie auch nicht hin !

Ich glaub ich geh wieder nach meinem Gefühl (im Hinterkopf aber die dB bzw. dBV und die Verknüpfung von Ra, Ri und Rk) !

22.03.2017

Das mit den größeren Ck's beim 1626 Verstärker musste ich natürlich gleich ausprobieren. Es hört sich "immer" noch gut an, aber ohne direkte Vergleichsmöglichkeit, kann ich die Auswirkungen eigentlich nur "subjektiv" bewerten. Vielleicht könnte man etwas messen ?

Es hört sich unglaublich laut (obwohl nur 0,7 Watt), dynamisch, feinzeichnend und ich finde, Dank der Lautsprecher (Monacor SP-205/8), geht das Ganze gut in den Basskeller und zwar durchaus "trocken".

Zumindest wurde nichts "schlechter" :-) ! Was aber noch kein Beweis ist.

Was den 6AS7G-Verstärker betrifft, trudeln die Bauteile alle so langsam ein. In der Zwischenzeit laufen schon einige Vorbereitungen.

Hier mal ein Bild


23.03.2017

Die Endstufenröhrenpäärchen (6H13C, 6N5P) sind beide  angekommen, noch ein paar Drähtchen an die Übertrager und gut is für heute (Rom wurde auch nicht an einem Tag aufgebaut :-) !)



24.03.2017

Fa. Schäffer droht auch schon wieder mit Lieferung :-) !



27.03.2017

So, "Frontplatten" sind da, entgradet und schon größtenteils bestückt


Auf dem oberen Bild sieht man, dort wo der Oktalsockel festgeschraubt ist, solche "TO220" Bauteile. Das sind 20W, 1kOhm Dickschichtwiderstände für die Kathoden der 6AS7G.




Geht schon ganz schön eng zu, aber noch im "grünen" Bereich. So viel mehr Bauteile kommen dann auch nicht mehr dazu. Es wäre sogar noch pro Kanal Platz für einen weiteren Ck für die 6AS7G, aber da warte ich erst einmal den 1. Funktions- und Hörtest ab.

30.03.2017


Momentan wird "feinverdrahtet", deswegen sieht man nicht allzuviel. Damit ich nicht alle Anschlüsse, für die EZ81 und/oder die 6AS7G direkt am Sockel verdrahten muss (sonst wird es wirklich eng und ich muss höllisch aufpassen, das ich keine Kabel "anschmore" - es haben halt leider nicht alle Leitungen eine Silikonummantelung), werde ich zumindest die Heizspannungen, nach oben auf die Lötleiste legen.

31.03.2017



Vom Sockel der 6AS7G hab ich jetzt bereits die Heizung und Anode nach oben auf die Lötleiste gelegt (von der EZ81 werden auch noch Heizung, Anode und das Spannungsreferenzpotential, für die Heizung der 6922 und 6AS7G, hochgelegt). Da die silikonisolierte 1 mm2 Litze nicht in die Ösen des Oktalsockels passte, hab ich einfach kurzerhand die Litze aus der Isolierung gezogen und stattdessen einen 1 mm2 Draht eingezogen.

01.04.2017

Heute wäre es soweit gewesen, wenn ........


....... nicht ein Bauteil defekt gewesen wäre.

Natürlich hab ich erst die ganze Schaltung vor dem Einschalten "nochmals" überprüft (ich kenn mich ja mittlerweile :-) ), dann die Spannungen erst ohne Röhren gemessen, dann nur mit der Gleichrichterröhre und dann erst die Verstärkerröhren. 

Angedacht war ja wieder eine "Drosselsiebung" (ohne 1. Kondensator im Netzteil), aber nachdem sich nicht die richtigen Spannungen einstellten und irgendein "Trafo/Drossel" brummte, bin ich bis 5,7uf hochgegangen. Als aber dann immer noch "etwas" brummte, wurde ich misstrauisch. Schnell mal die Ströme über die Siebwiderstände gemessen und siehe da, ein Kanal der 6H13C zog 100mA, der andere bekam nur noch ca. 30mA ab und die Spannung brach natürlich zusammen, weil der Trafo ja eigentlich nur für 125mA ausgelegt ist.

Eine andere 6H13C gesteckt, das Gleiche - also lag das Problem doch irgendwo in der Schaltung. Nochmals überprüft - passt.

Die Katodenwiderstände zusammen mit parallel geschalteten Kondensatoren gemessen. Seltsam, der eine Messwert zeigte 16 Ohm, der andere 1 kOhm, so wie es sein sollte. Widerstände abgelötet und nochmal gemessen - beide 1kOhm - o.k., die waren es nicht. 

Dann die beiden Kondensatoren gemessen, die entladen eigentlich einen "unendlich" großen Widerstand haben müssten, nur hatte der eine leider die besagten 16 Ohm. 

Das hatte ich auch noch nie, das ein "Folien"-Kondensator defekt war !

Leider hatte ich auch keine Reserve, da nicht eingeplant. Zumindest ist dabei nichts kaputt gegangen, weil ich immer nur "kurz", zum Messen, eingeschaltet hatte.

Also noch 2-5 mal schlafen, dann ist ........ beinahe Weihnachten :-).

04.04.2017

Ich hab mir auch nochmal Gedanken über die Lautstärkeregelung auf der Primärseite eines Übertragers, "ohne" Gitterableitwiderstand, gemacht. Im schlimmsten Fall nämlich, wenn sich der Schleifkontakt von der Widerstandsfläche abhebt (ich galube die "blauen" Potis von Alps haben mehr wie einen Schleifkontakt ?) oder weil die Widerstandsfläche über die Jahre "durch" ist, dann würde die Röhre ohne Gitterableitwiderstand da stehen, also keine "definierten" Potentialverhältnisse mehr für die Elektronen haben. Und dann ?

Da gibt es einen Schaltplan .....


.... wo nach dem sekundären, "optimalen" Abschluss des Übertragers, nochmal ein Hochpass mit einer Grenzfrequenz von 1 Hz (-3dB) kommt. Ich hab da auch schon mal kurz bei meinen E55L-Verstärker experimentiert und festgestellt, das der Verstärker bzw. die Röhre höher aussteuerbar war, also irgendwie so eine Art "Gegenkopplung" statt fand, so als hätte man "keinen" Kathodenüberbrückungs-Kondensator. Aber warum das so war, hab ich nicht mehr weiterverfolgt.

Es wäre halt ein weiteres, "klangbestimmendes" Bauteil "im" Signalweg gewesen !

Damit hätte ich zumindest keine Sorgen mehr, was die Gitterableitung betrifft. Also muss ich doch nochmal ans Eingemachte.

Es geht aber auch darum, das mit einem "direkten" Gitterableitwiderstand, parallel zum Schleifkontakt, je nach Schleiferstellung des Lautstärkestellers, sich andere "Abschlusswiderstände" für den Übertrager ergeben, auch wenn sie für den Übertrager hin zu "besseren"(zu niedrigern) Werten gehen. Durch das Übersetzungverhältnis im Quadrat wird dieser Wert aber auch wieder auf die sekundäre Seite transformiert, was meine Quelle dann wieder nur "mehr" belasten würde (bei einem momentan sekundär eingesetzten 50kOhm Poti und einem Übersetzungsverhältnis von 1:4 (1:16 im Quadrat), würde die Quelle 3,125kOhm sehen. Das ginge gerade noch so, ohne Frequenzgangseinbußen zu bekommen, aber noch weniger wäre schlecht.

Hab hier mal mit einem 50kOhm log Poti und einen Gitterableitwiderstand von 100kOhm (bei der E55L aber max. nur 125kOhm zulässig) gerechnet


Ich hab versucht aus den Daten des Poti-Herstellers (Alps) den logarithmischen Verlauf mit reinzubringen (%-Werte), dann den Parallelwiderstand von Schleiferwert und Gitterableitwiderstand ermittelt und diesen wiederum auf den restlichen Teilwiderstand des Potis aufaddiert (was ja die Belastung bzw. Abschluss für meinen Übertrager darstellt). Wie man sieht, weicht das zur max. Lautstärke hin bzw. zum größten Schleiferwert, bis zu 33% ab. Wenn ich das jetzt auf den Eingang, im Übersetzungsverhältnis zurücktransformiere, hab ich nur noch 2,08 kOhm, mit der meine Quelle belastet wird. Bekomme also min. Pegelabfall, vielleicht sogar Frequenzgangseinbußen.

Nach einiger Suche bin ich über einen "belasteten" Hochpass gestolpert, der dem Ganzen schon recht nahe kommt "http://elektroniktutor.de/analogtechnik/rc_pass.html".


Der belastet Hochpass berechnet sich so

Wenn ich "Ri" jetzt nur mal die min.-/max.- Werte der Schleiferstellung hernehme (50kOhm bei max. Lautstärke und 0kOhm bei min.) und weil ich weiter annehme, das der Rg durch den Kondensator "wechselspannungsmäßig" nicht "hindurchwirkt", komme ich auf

- bei max. Lautstärke -> Rers= Ri+Rg=50+100kOhm=150kOhm

- bei min. Lautstärke -> Rers= Ri+Rg=0+100kOhm=100kOhm

Womit ich bei einem 1,6uf Kondensator (Wert wurde vorher im Hochpass mit Rg=100kOhm auf 1Hz berechnet, -3dBV) die jeweilige fg bekomme:

- bei max. Lautstärke -> 0,66Hz

- bei min. Lautstärke -> 1Hz (obwohl man hier ja nichts mehr hört :-) !)

Zumindest die untere Grenzfrequenz für den Hochpass, am Eingang der Röhre, verschlechtet sich dadurch nicht, ganz im Gegenteil.

Aber welcher "Widerstand" ergibt sich auf der Primärseite des Übertragers für die Belastung der Quelle ? Wirkt der Rg jetzt "wechselspannungsmäßig" durch den Kondensator hindurch oder nicht ?

Da gibt es ja die Formel für den Frequenzabhängigen Widerstand eines Kondensators
  
                                                          Xc = 1 / ( 2 * pi * f * C)


Wenn ich mal mit 1,6uf und 1Hz rechne, dann sind das 99522 Ohm und bei 20.000Hz nur noch ca. 5 Ohm, d.b. das Ganze wirkt sich sehrwohl frequenzabhängig aus, und zwar so, das ich bei max. Lautstärke (Schleiferwert Poti = 50kOhm) und dem Xc bei 1Hz, 99522Ohm einen "besseren" Gesamtwiderstand bekomme (40 anstatt nur 33,33kOhm), aber bei 20.000Hz hätte ich wieder die 33,33kOhm. Man kann es drehen und wenden, es bleibt frequenzabhängig.

Ich glaub ich geh das Risiko jetzt erst einmal ein, nur ein Poti als Lautstärkesteller und gleichzeitig als Gitterableitwiderstand zu nutzen und habe dafür keine "allzugroßen" frequenzabhängigen Faktoren.

Ohne Übertrager hätte man vielleicht noch weniger Probleme ?

13.04.2017

Im Hintergrund hab ich schon noch weiter "gewurstelt", aber ohne durchschlagenden Erfolg.
Soll bedeuten, es geht eng zu, es brummt noch etwas, ich hab ein Masseproblem und die Leistungsausbeute ist auch nicht so der Hit.


Also das "Knurren" des Trafos kam daher, das ich anstatt Pin 1 und 7 der EZ81 anzuschließen, 2 und 7 genommen hatte, d.b. im Lastfall, wurde nur eine "Diodenstrecke" und auch nur eine Wicklung des Trafos belastet.

Anschließend hat es zwar funktioniert, aber der Trafo hat in diesem Arbeitpunkt keinerlei Reserven mehr, was ein etwas ungutes Gefühl hinterlässt. Dann ist da noch ein Masseproblem, wenn ich den/die Lautstärkesteller auf Minmum stelle, fängt es das Bummen an, sobald man aber aus der Nullstellung rausgeht, hört man nur noch leichts Brummen, von der nicht ausreichend gesiebten Anodenspannung.

Denke, ich werde das Ganze jetzt erstmal wieder zurückstellen.

Hab mir aber überlegt, mich nochmal an eine DHT (direct heated tube) ranzuwagen. Es muss doch möglich sein, mit Wechselspannung zu heizen und dennoch den Brumm soweit zu reduzieren, das er "mich" nicht mehr stört und das ohne "Sand" (Halbleiter).

Die 2A3 hatte ich ja jetzt schon min. 5x (alleine schon 2x mit der Uchida 2A3) probiert und auch schon mal eine 300B, aber es hat nie zu "meiner" Zufriedenheit geklappt. Dann versuch ich eben mal mit einer 6A3 bzw. 6B4G (6C4C).  Ist zwar auch nichts anderes wie eine 2A3, allerdings mit 6,3V/1A geheizt, aber nicht das es damit klappen würde :-). Versprechen tu ich mir nicht allzuviel davon.

Das Ganze wird erst einmal auf ein "Brett" aufgebaut, um leichter Änderungen vorzunehmen


Die Anordnung der Bauteile entspricht aber schon einem späteren Aufbau in einer "Munitionskiste".
Als "Arbeitspunkt" werde ich "röhenschonende" ca. 50mA Anodenstrom, bei einem Ra=5kOhm und einem Rk=1kOhm anstreben, u.a. weil der Tafo dann noch etwas Reserven hätte, aber auch, weil es keinen großen Unterschied macht, ob jetzt ca. 3 Watt oder 3,5 Watt rauskommen.

Ich hab aber nur "eine" Heizspannung für die beiden 6B4G und die E180F/D3a Treiberröhren. Bin gespannt, ob ich das Brummen so überhaupt in den Griff bekommen kann ? Alle Schaltungen mit der 2A3, die ich bisher hatte, hatten getrennte Heizspannungen, zumindest kanalgetrennt für jede 2A3 (2,5V/2,5A) und dann eben 6,3V für beide Kanäle der Treiberröhren zusammen.

Ich hab mir günstige NOS-6C4C (russische 6B4G) besorgt, den Rest hab ich. Also minimale Kosten. 

18.04.2017

Momentan warte ich nur noch auf die "6B4G". Testaufbau steht soweit.





Momentan ist nur der klassische Entbrummer, zur Reduzierung der 100Hz Brummspannung verbaut, aber sollte das nicht funktionieren (wie früher auch schon bei der 2A3/300B), dann versuch ich vielleicht noch ein paar andere Dinge:

- Ultrapath (hatte ich eigentlich schon ausprobiert und hatte bei AC-Heizung nicht funktioniert)
- eine "phasenstarre" Gegenkopplung, von der Anode der Endröhre zurück auf die Treiberröhre 
  (so wie beim Telefunken/Maihak Verstärker V73 oder V69)

Hab ja keinen Druck was fertig zu bekommen.

23.04.2017

Satz mit "X" !

So geht das nicht, nur eine Heizspannung für 2x "6B4G" und 2x E180F ! 

Jede direkt geheizte Röhre braucht ihre eigene Heizspannung ! 

Die Parallelschaltung aller Heizsysteme und dann auch noch die "Entbrummer" (Potentiometer) parallel dazu bilden einen gemeinsamen Kathodenwiderstand, für beide "6B4G", der dann natürlich viel kleiner wird, was den Arbeitspunkt verschiebt und die Röhren viel zu viel Strom ziehen lässt. Die E180F bleiben davon unbeeindruckt, da sie indirekt geheizt sind. Würden sogar von dem "hochgelegten" Heizspannungpotential profitieren, aber das ist nur die halbe Miete.

Hätte man mit überlegen auch drauf können :-) ?

Kaputt ist dabei nicht gegangen, weil ich ständig gemessen und auch gleich wieder abgeschaltet habe. Gut das ich nicht weiter "investiert" hatte. 

Per Zufall (oder eher bewusst danach gesucht) bin ich auf das hier gestoßen


Ein Bausatz, der in einem großen Auktionshaus angeboten wird. Mit Preisvorschlag hab ich jetzt 263 Euro dafür gezahlt. Angeblich Edelstahlblech (fragt sich nur wie stark) und sogar "massive" Echtholzwangen. Was ich von den anderen Bauteilen verwende, werde ich nach und nach entscheiden. Vielleicht wird das ja auch nichts mit der "6B4G", dann werde ich vielleicht doch das Ganze mit der EL34 aufbauen (evtl. dann aber als Triode, anstatt als Pentode, ohne Überallesgegenkopplung, einen etwas anderen Arbeitspunkt und ein paar bessere" Bauteile, etc.).

Eigentlich ein Eintakt-Class-A EL34-Verstärker, der in Pentode werkelt. Anhand der Bilder und der technischen Daten hab ich mich für genau diesen Bausatz entschieden, weil der Netztrafo:

- 320V-0-320V/180mA (Anodenspannung)
- 0-6,3V/3A (Heizspannung EL34)
- 0-6,3V/3A (Heizspannung EL34)
- 3,15V-0-3,15V/2A (Heizspannung Treiberröhren)
- 5V/3A (Heizspannung Gleichrichterröhre)

Die Heizspannungen für die Endröhren können auch gut für die "6B4G" verwendet werden, mit Vorwiderstand wären sogar 2A3 oder 300B möglich (nicht gerade effizient !) und die Anodenspannung würde auch dafür noch locker reichen.

Der Übertrager hat einen Ra von 3,5kOhm und 4 und 8 Ohm Ausgänge. Könnte also mit geringer "Fehlanpassung" auch für 2A3 oder 300B genutzt werden. Kerngröße ist EI66 mit einem Blechpaketstärke von 45mm. Was hier an Leistung möglich ist (insbesondere im Bassbereich), kann ich nicht abschätzen. Angeblich soll dieser einen Frequenzgang von 20-30.000Hz (+/- 1dB) haben, obwohl ich das fast für einen Schreibfehler halte (wenn man das mit den anderen Bausätzen/Fertiggeräten vergleicht). Aber lassen wir uns einfach mal überraschen.



Hier ein Verdrahtungsbeispiel (das nenne ich doch mal "straight")


und hier eine Gesamtansicht

Bin schon gespannt !

03.05.2017

Es hat sich was getan, aber nichts wirklich "erfolgversprechendes", leider !

Die "6B4G" hat natürlich gebrummt, was sonst !

Also erst einmal wieder bei Seite gelelegt !


Dann hab ich nochmals den "6AS7" in die Hand genommen, aber mehr wie 2,1 Watt bekomme ich mit der Schaltung / mit dem Netztrafo nicht raus. Dafür braucht man aber 2,7V RMS an Eingangsspannung ! Wer  bitte hat sich die Schaltung ausgedacht :-) ? Die 6AS7 hat in diesem Arbeitspunkt ca.55-60V (da lässt sich ja eine 2A3 noch leichter treiben, wobei hier schon oft Treiberröhren verwendet werden, die weit mehr Verstärkung haben (z.B. 6SN7GT (Systeme hintereinandergeschaltet), 6SL7 (SRPP), D3a, etc.), die E88CC eine theoretische Verstärkung von "nur" 33. Hinzu kommt noch ein "kleines" Masseproblem.

Eine E88CC als Treiber, nur das ich vielleicht mit 2 Röhren auskomme, scheint hier nicht so das Richtige zu sein. Vielleicht funktioniert das Ganze bei einem Kopfhörerverstärker (wo die 6AS7 oft eingesetzt wird), aber nicht als "Vollverstärker".

Das Ganze würde vielleicht auch funktionieren, wenn man die 6AS7 mit niedrigerer Anodenspannung und dafür höherem Anodenstrom betreiben würde (niedriger Arbeitspunkt), aber dafür sind meine Übertrager nicht ausgelegt. Dann würde ich aber wieder Probleme mit der Gleichrichterröhre bekommen und müsste dann eher auf "Doppelmono" ausweichen. Macht alles keinen "großen" Sinn.

Denke das war es, mit der 6AS7 ! Eine 5998 ja, aber die ist nicht mehr erhältlich oder schlichtweg zu teuer.

Ich sollte mir nichts vormachen ! Mehr wie 1 Watt, nur mit Eingangsübertragern und nur mit einer einzigen Röhre (und auch nur einem einzigen System), wenn man im preislichen Rahmen bleiben will und die Röhre, röhrenschonend, mit nur 63% ihrer max. Leistung betreibt, ist mit meinem momentanen Kenntnisstand nicht drinnen !

Diese 63%, woher kommen die eigentlich ? Wenn ich mir diese ganzen 2A3-Schaltungen ansehe, dann wird die doch meistens bei ca. 250V Anodenspannung und ca. 60mA betrieben ? Das sind doch dann schon die 15W max. Aodenverlustleistung, 100%, was die 2A3 kann ? Gut die max. Anodenspanung kann bis zu 300V betragen, aber dann muss ich zwangsläufig mit dem Strom runter. Pa max. 15 Watt sollte nicht überschritten werden !

Ich lass wieder von mir hören !

06.05.2017

Ich nehm jetzt nochmal ein Projekt mit der 6EM7 in Angriff. Netzteil ist diesmal ausgelagert (einfach wegen der möglichen Brummeinstreuung, aber auch weil ich so viel flexibler bin, mit den Verstärkerschaltungen). Die 6EM7 hat im Inneren zwei Triodensysteme, eine Treiberstufe und eine Endstufe mit 10 Watt. Damit sollen gute 2-2,5 Watt möglich sein. Leider sind auch diese Röhren selten geworden, u.a. weil sie sehr gut klingen sollen. Die Kennlinienschar schaut schon mal recht symmetrisch aus, was ja ein Hinweis auf guten Klang sein soll.

Bis auf die Montagebleche (wieder für die Munitionskisten gedacht), ist alles vorhanden. Sogar die Lundahls LL1663-050 (5k/8R) Ausgangsübertrager können verwendet werden.

Später wird vielleicht nochmal was mit der EL84 (6P15P) kommen. Entweder mit EF86 oder einer EL84 als Treiberröhre (beides in Triode geschalten). In der Schaltung mit der EF86 hat sowohl diese, als auch die EL84 in der Endstufe (ebenfalls in Triode geschalten) keinen Kathodenüberbrückungskondensator, ist also stromgegengekoppelt. Die EF86 hat dafür jedenfalls genügend Verstärkungsreserven. Was die EL84 dabei macht, wird sich zeigen.

Eine EL84 als Treiberröhre einzusetzen wäre zwar eine riesige Energieverschwendung, aber frei nach Sakuma, der der Meinung ist, wenn man den Klang einer bestimmten Röhre haben möchte, muss man diese auch mit der gleichen Röhre ansteuern (z.B. 300B treibt 300B). Ganz schön schräg, aber ich hatte den Versuch schon einmal unternommen und war von dem Klang, sagen wir mal, nicht abgeneigt. Leider war ich damals noch zu jung und brauchte ........nicht das Geld, eher den Reiz des Neuen.

08.05.2017

Ich merke immer wieder, wie "seltsam" mein Geschmack bei der Auswahl meiner "Musikwiedergabegeräte" zu sein scheint (glaube aber sonst recht "bodenständig" zu ein ! Das glauben wahrscheinlich alle, die was am "Kopf" haben :-).). Ich schau ja neugierdehalber immer wieder mal in Ebay oder auf sonstigen Seiten für gebrauchtes HiFi, werde aber meist nicht fündig, u.a. weil:

- mich die Geräte schon rein optisch nicht ansprechen

- die eingesetzte Technik nicht meinem Geschmack entspricht (Einsatz von Halbleitern,
  allgemeine Bauteileauswahl und -qualität, Platinen, etc.)

- die Geräte schon "verbastelt" sind (Gehäuse mechanisch "unsauber" aufgebaut oder nachbearbeitet)

- ausgefallene Röhren verwendet werden, für die es kaum noch Ersatz gibt und wenn doch, sehr 
  teuer sind

Erwarte ich da zu viel ? Womöglich ! 

Ich bin eigentlich zum "Selbstbau" verdammt.

So ziehe ich weiter, einsam meine Kreise, in der Hoffnung auf Glückseeligkeit :-).


16.05.2017

Die Bleche für den 6EM7-Verstärker sind angekommen. Hier ein paar Bilder von der Bestückung mit den 1. Bauteilen. Nach bewährtem Muster geht alles schnell und problemlos von der Hand (li. Bodenplatte des Verstärkers, re. die des Netzteiles) !



Netzteil ist ja wie gesagt "separat", um u.a. nicht ständig Netztrafos kaufen zu müssen und auch um etwas Platz im eigentlichen Verstärker zu schaffen, u.a. für etwas größere Übertrager. Hatte auch schon kurzzeitig überlegt, sogar die Lautstärkeregelung samt Eingangsübertrager auszulagern. Aber vielleicht beim nächsten Mal ?

Gleichrichterröhre wird die 5R4WGA ("Kartoffelstampfer") werden, da ich davon noch 2 Stück habe, die auch noch in keinem anderen Projekt verwendet werden. Somit hab ich auch noch eine Reserve. Die passt aber auch gut zu einer "reinen" Triode als Verstärkerröhre, rein aus klanglicher Sicht (nur mein eigenes Empfinden).

Der vor Kurzem erstandene "EL34-Bausatz" hat nach dem "6B4G"-Experiment eigentlich ausgedient. Ich werde ihn jetzt nach und nach zusammenbauen, mit der EL34, dabei die Schaltung noch etwas nach meinem Geschmack anpassen (Pentode -> Triode, Arbeitspunkt und Bauteile (u.a. Folienkondensatoren)) probehören (nicht das ich was verpasse) und dann wahrscheinlich wieder veräußern. Der Nächste freut sich vielleicht ?

Denke ich werde auch noch einige Messungen, was den Frequenzgang betriff, machen.

Eigentlich ein gut durchdachter Verstärker, der viel Spielraum hat, was die verwendbaren Röhren betrifft (6B4G, 2A3, 300B, EL34, wahrscheinlich auch KT66, KT88, etc., aber auch bei der Treiberröhre ist "Luft nach oben").

17.05.2017

Das ging ja mal wieder fix !

Spannungen und Ströme passen noch nicht ganz, aber es brummt schon mal nix an den Lautsprechern und Musik kommt auch raus, auch wenn noch etwas mit dem Arbeitspunkt der Treiberröhre nicht passt (nur 0,2V über dem Kathodenwiderstand, anstatt ca. 1,9V) und es ist leichtes Kratzen aus den Lautsprechern vernehmbar, wenn man dreht. Was das wieder ist ?

18.05.2017

Das Problem stand, wie so oft, vor dem Lötkolben :-) !

Anstatt einem 1 kOhm Widerstand, hatte ich nur 100 Ohm eingelötet. Das kommt davon wenn die Widerstände falsch einsortiert wurden und die Augen auch schon nachlassen :-).

Aber ist ja nichts passiert !

Hab jetzt eh einen 1,8 kOhm eingebaut, womit sich jetzt bei einer Betriebsspannung (UB) von ca. 249V an der Treiberstufe, ca. 2,1V Gittervorspannung einstellen und bei UB von ca. 263V, ca. 2,18V (abhängig vom 1. Kondensator nach der Gleichrichterröhre. Entweder 2,2 oder 3,3uf !). 

Seltsamerweise ist mit all diesen Änderungen jetzt auch das "Kratzen" aus den Lautsprechern weg !
Vermute stark, es lag an dem "schrägen" Arbeitspunkt und dadurch dass das Lautstärkepoti gleichzeitig der Gitterableitwiderstand für die Treiberstufe war, kamen hier vielleicht minimalste Veränderungen, alleine schon durch die Schleifbahn des Potis durch. Aber alles nur eine Vermutung !

Leistungsmäßig würde die Endröhre im 1. Fall mit ca. 7,84W belastet werden und im 2. Fall mit 8,55W (max. sind 10W Anodenverlustleistung beim 2. System möglich !), was ca. 1,96 oder 2,14W Musikleistung ergeben könnten, aber das messe ich bei Gelegenheit nochmal.

Diese "2 Watt" Musikleistung waren jetzt aber weit "einfacher" zu erreichen, als etwa mit einer "6AS7G", was aber u.a. an der "hohen" Verstärkung (ca. 5 !), des "Leistungssystems" liegt.

Es gibt halt viele Weg, die nach Rom führen :-) !

Gut, sie sieht vielleich nicht so schön aus, die 6EM7. Da kommt eine 6AS7G mit ihrer "Coke Bottled" Form schon etwas schicker daher, aber der Klang steht auf einem ganz anderen Blatt.

19.05.2017

Gestern hab ich noch ein bisschen "Feintuning" betrieben:

  - den 1. Kondensator nach der 5R4WGA auf 2,2uf festgesetzt

  - einen "TMOV" (temperaturüberwachter Metalloxidvaristor) eingebaut, um die Kaltspannung
    der Röhren, aber auch die max. Spannungsfestigkeit der Netzteilkondensatoren sicher zu 
    stellen

  - den "DC-Widerstand" der Drossel angepasst, indem ich einen Lastwiderstand in Reihe 
    geschalten habe, vor dem Siebkondensator, um die Güte "Q" der LC-Siebung zu verbessern. 
    Sind zwar noch immer nicht die optimalen "0,5", aber zumindest schon mal "1". 
    Vielleicht muss ich da nochmal ran ? Evtl. doch nochmal den DC-Widerstand erhöhen, 
    dafür, wegen de Spannungsabfalls, den 1. C auf 3,3uf hochsetzen (max. 4uf ist bei der 
    5R4WGA zulässig)

und ein paar Messungen gemacht. 

Momentan bekomme ich bei ca. 800mV (RMS) am Eingang, ca. 2,7 Watt am Ausgang raus. Hab auch mal spaßhalber den Ck an der Treiberröhre weggelassen. Dann brauch ich ca. 1,7V (RMS) für Vollaussteuerung. Zwecks einer "besseren" Linearität", könnte man darüber nachdenken. Entscheident ist aber letztendlich der Klang.


Gelernt hab ich auch wieder was, weil ich wieder auf die Frage gestoßen bin, warum für HiFi-Zwecke 63% der max. Anodenverlustleistung genommen werden sollen ?

Hier ein paar Links, die das wiederlegen:




Es ist also so, das bei einem im Eintakt-Class A arbeitenden Verstärker, nur im Arbeitspunkt (ohne anliegendes Signal), die max. Verlustleistung der Röhre abverlangt wird. Im Betrieb, also wenn Musik gespielt wird, nimmt die Verlustleistung über die Röhre, mit zunehmender Lautstärke (Aussteuerung) immer weiter ab (bei Rechtecksignalen geht sie so gar gegen Null).

Ehrlich gesagt, hab ich noch nicht alles verstanden, von dem was da in den Links geschrieben wird, würde aber das mit den 2A3-Verstärkern, das die im Arbeitspunkt bereits ihre max. Anodenverlustleistung "verbraten", erklären.

Wobei ich es bei einer "triodisierten" E55L wiederum nicht verstehe, da hier beim vom Hersteller angegebenen Arbeitspunkt (125V Anodenspannung und einem Ik von 55,5mA) eben gerade mal 6,94W zusammen kommen. Lt. Datenblatt hat die E55L aber eine max. Pa im Triodenbetrieb von 11,5W (10+1,5). Die 6,94W wären aber gerade mal 60%. Warum ? Hat das evtl. was mit "hochverstärkenden" Pentoden, die auch noch eine hohe Steilheit haben, zu tun ?

Bei AB-Verstärkern oder im Gegentakt arbeitende Verstärker sieht das anders aus, hier kann sich die Verlustleistung im Betrieb durchaus erhöhen. Da ist es sicherer auf die 70%-Lösung zu gehen.

90% bei im Eintakt-Class A arbeitenden Verstärkern ist sicherer, 100% durchaus möglich !

Momentan bin ich bei ca. 8,3W Anodenverlustleistung, sprich 83%. Das passt !
Musikleistung ist ca. 2,7W (1kHz Sinus, Sinusausgangssignal noch nicht verformt).

Ich hab jetzt mal etwas Musik damit gehört und bin überrascht. Ich weiß nicht was der Verstärker da macht und wie er es macht, aber egal welches Lied man hört sind viel mehr Details vorhanden und ganz klar zu hören, es hat alles plötzlich viel mehr "Raum", selbst der Bass hat zugelegt, was ich von den anderen Verstärkern her so nicht kenne, einfach unglaublich.

Ich versuche normalerweise nicht den Klang zu beschreiben, aber das war schon sehr auffällig.

Da muss ich wohl noch etwas "lauschen" :-) ?

28.05.2017

Mein nächstes "verrücktes Vorhaben steht auch schon in den Startlöchern. Ich hatte da schon mal die Idee mit "Fittinge" (1" (Zoll) Wasserrohren) einen Rahmen aufzubauen, auf dem eine Montageplatte aufgeschraubt wird, auf dem Eisenteile (Trafo, Drossel, Übertrager), Röhren, Bchsen und Schalter montiert werden.

Dazu mehr aber im Post "Fitting-Amp" mit der 6EM7