Freitag, 12. Dezember 2014

Raumakustik

Nachdem ich jetzt einen eigenen Raum bekommen habe (im Keller), der aber ganz andere Gegebenheiten aufweist als vorher das Wohnzimmer, war ich erschrocken wie "schrecklich" plötzlich die Anlage klingt. "Wummernder" Bass und zuviel Höhen.

Kaputt ist sicher nichts gegangen beim Umzug, denke eher die "kahlen" Betonwände, die niedrige Raumhöhe und die spärliche Einrichtung sind Ursache dafür.

Durch verschieben der Boxen (raus aus den Ecken und weg von den Wänden) konnte zumindest der "übertriebene" Bassbereich verbessert werden und durch "Pseudo"-Absorber (Schaumstoff-Sitzkissen, die ich mir von der Terrassenmöblierung entliehen habe), die ich an den angrenzenden Wänden um die Lautsprecher herum (Dead End = hinter den Lautsprechern) angebracht habe, wurde der Hochtonbereich angenehmer, nicht mehr so agressiv und der Nachhall in diesem Bereich geringer.


Die Aufstellung so, ist keinesfalls ideal, aber ich scheine auf dem richtigen Weg zu sein !

Professionelle Basstraps (Bassfallen), Diffusoren und Absorber können aber ganz schön ins Geld gehen, deshalb hab ich mir gedacht, ich besorg mir jetzt erst einmal gute, gebrauchte Komponenten, um eine Raumakustikmessung zu machen. Messmikrofon, Mikrofonständer, A/D-Wandler mit Anschlussmöglichkeit (USB) an den PC und eine kostenlose Software (Audionet Carma 4) zum Messen. Bin schon gespannt wie jede Veränderung sich auf den Klang und das Messergebnis auswirkt.

Bei den 1. Messungen standen die Lautsprecher noch an der kurzen Raumseite (s. Bild oben) und waren auch noch mit dem Philips 9710 bestückt,



die ich dann später auch mal gegen die Saba Greencones ausgetauscht habe, u.a. weil es sich noch nicht so gut anhörte, aber auch interessehalber, wie sich den die Saba's so machen würden. Man sieht am Summen-Frequenzgang ganz gut, das sowohl der Philips als auch die Greencones bei dieser Aufstellung bei ca. 40Hz eine Überhöhung haben, die sich ziemlich genau mit der Raummode (39,9Hz) in x-Richtung (Raumlänge 4,34m) deckt. 

Nach Aufstellung der Lautsprecher an der Längsseite hat sich das dann auf 50Hz verändert, was sich wiederum mit der Berechnung der Raummode (47,6Hz) in y-Richtung (Raumbreite 3,64m) deckt.

Und hier einige Messergebnisse (mit den Greencones) am Hörplatz (Lautsprecher stehen an der langen Seite des Raumes, je min. 1m von den Seitenwänden und zur Rückwand entfernt. Hörplatz ist direkt gegenüber, ohne Abstand, an der kurzen Wand, was aber auch nicht optimal ist, was man u.a. an der Impulsantwort, weiter unten sehen kann.

An der Wand, hinter den Lautsprechern hängt etwas "Bühnenmolton" was den Mittel-Hochton-Bereich etwas "beruhigen" soll. Ob Molton (300g/m*m) jetzt für diese Zwecke geeignet und ausreichend ist oder doch eher Absorber aus z.B. Basotect, muss ich noch herausfinden.

Frequenzgang links/rechts/Summe(1/3 Oktavband-Glättung)



und so mit 1/1 Oktavband-Glättung (ich glaube, das nehmen die Boxenhersteller, damit es "webewirksamer" aussieht. Diese seltsame "Stufe" bei ca. 15kHz schein ein Softwarefehler bei 1/1 Oktavband-Glättung zu sein, weil es im Prinzip bei jedem Lautsprecher so aussieht)



Nachhall rechts



Nachhall bleibt bei T20 auch ganz gut im Rahmen !


Impulsantwort rechts



Der 2. Impuls ist die direkte Auswirkung des Hörplatzes an der Wand. Das Messmikro ist so ziemlich genau 25cm von der Wand weg, mal 2, macht genau 50cm oder 1,5ms aus. 

Das muss ich mit Diffusoren noch versuchen wegzubekommen.

Ich hätte das Problem wahrscheinlich nicht, wenn sich auch der Hörplatz weit genug von den Wänden entfernt befinden würde, aber dazu ist das Raumangebot zu knapp.

Wasserfallspektrum rechts



Die Überhöhung bei ca. 50Hz ist wieder die Raummode in y-Richtung, aber dennoch "klingt" sie relativ schnell aus.
Klingen tut es mir aber immer noch etwas zu "hallig" und zu "höhenbetont".

So, jetzt geht es an die Optimierung:
  • Lautsprechergehäuse richtig dämmen
  • KU (kontrollierte Undichtigkeit) der Gehäuse "richtig" auf den Lautsprecher abstimmen
  • Lautsprecher richtig im Raum positionieren
  • Hörposition optimieren
  • Hochtöner positionieren und Koppelkondensator ermitteln
  • evtl. mit Absorbern und Diffusoren "spielen", um den Frequenzgang zu linearisieren und den Nachhall zu reduzieren
Aber bloß nicht wieder alles übertreiben !

Ich hab mir jetzt zu Weihnachten noch ein Geschenk gemacht, den Breitbänder Tangband W8-1772.



Der soll ja ganz gut sein, aber kostet leider auch schon einiges. Man soll ihn auch ohne "Korrektur" laufen lassen können, je nachdem in welchem Gehäuse er steckt oder welche räumlichen Gegebenheiten vorhanden sind. Ich bin gespannt !

02.01.2015

Hier die ersten Messungen mit dem Tangband, die sich auch mit dem guten Höreindruck bestätigen







05.01.2015

So sehen meine KU-Gehäuse, mit den Tangbändern drinnen, aus. Noch schnell einen anderen Sockel mit Lenkrollen zusammengezimmert. Damit können die Boxen, wenn ich gerade nicht höre, platzsparend neben das HiFi-Regal gefahren werden.




Montag, 7. April 2014

PSE "Darling" mit der Röhre 1626 und der EC86

Einen Schritt vor und zwei zurück......., so kommt mir manchmal das ganze "Gebastel" vor.

Nachdem das jetzt mit den "1-Röhrenendstufen" nicht so geklappt hat wie ich mir das gedacht habe, von wegen Eingangsübertrager 1:4 und direkt auf die Endröhre und gut ist. Theoretisch hätte das funktionieren sollen. Die Messungen mit dem Oszi passen eigentlich auch, aber wieso kann ich die E55L-Endstufe "gefühlt" nicht voll aussteuern, hingegen mit einer aktiven Vorstufe schon. Aber das werde ich bei Gelegenheit noch untersuchen.

Ich hab mich dann erstmal wieder an ältere Endstufen-Projekte erinnert. Die haben zwar alle Treiberröhren für die Endröhre, aber zumindest funktionierte das Ganze und ob das jetzt klanglich unbedingt so viel "schlechter" ist, wird sich zeigen.

Da stand ja noch ein "Darling" im Regal, aber seine 0,7 Watt waren mir damals dann doch irgendwie immer zu wenig. Damals hatte ich diesen allerdings mit "Ultrapath-Kondensator" und ohne Kathode-C an der Endröhre aufgebaut. Auch die Treiberröhre hatte keinen Kathoden-C, was vielleicht in Summe die Aussteuerbarkeit und Leistungsausbeute nochmals geringer ausfallen lies. Den baue ich jetzt nebenbei auch nochmal um.

Das mit der zu geringen Leistung dachten sich scheinbar auch schon andere, weswegen meine Suche nach mehr Leistung, mit der Röhre 1626 (VT-137), überraschend schnell zum Ergebnis führte. PSE( = Parallel Single Ended) heißt das Zauberwort. Einfach je zwei 1626 parallel schalten und ca. die doppelte Leistung erhalten (ca. 1,4 Watt). Das hört sich doch schon mal gut an.

Das Netzteil, das ich damals zum Darling gebaut hatte, war bereits für den doppelten Strom, sowohl für Anode als auch Heizung ausgelegt. Hatte ich etwa damals schon daran gedacht ?

Und so sieht das aus



Und das Beste ist, ich kann wieder die guten Thöress-Übertrager mit einem Ra=5kOhm verwenden.



Nach ein paar anfänglichen Problemen (ein MOX-Widerstand lag am Gehäuse an und es gab einen Überschlag, der aber ohne Folgen blieb, Netzdrossel mußten ausgetauscht und Spannungen angepaßt werden, ein paar lockere Drähte, etc.. Das Übliche halt :-) !) läuft das Ganze zur Zufriedenheit.



Es geht eng zu im Gehäuse, u.a. weil ich auch noch Lautstärkeregelung und zwei umschaltbare Eingänge unterbringen wollte. Für eine kanalgetrennte Siebung, ab Endröhre, hat der Platz nicht mehr gereicht, deshalb hab ich jetzt sicherheitshalber mal die Netzteilsiebung, bei 4 Endröhren, von 47 auf 100uf vergrößert. Die Treiberröhren haben aber dann wieder kanalgetrennte Siebung erhalten.



Der Trafo wird mittlerweile recht warm. Ich hab jetzt die Arbeitspunkte so weit angepasst, das sie unter den max. Werten des Trafos bleiben. Nach Rückfrage beim Trafowickler ist eine Temperaturerhöhung um 20-30° noch normal. Das wären von Raumtemperatur ausgehend, dann so ca. 45-55° Oberflächentemperatur. Muss ich mal bei Gelegenheit messen, aber so warm dürfte er gar nicht werden.

Klingt sehr vielversprechend.

Was noch etwas stört ist, das ich bereits im unteren Drittel des Lautstärkereglers hohe Lautstärken erreiche. Denke da werde ich nochmal eine andere Treiberröhre probieren, z.B. die 5965. Mal schauen.

18.11.2014 

Das Ganze wurde wieder "ad acta" gelegt !

Donnerstag, 30. Januar 2014

DAC (Digital-Analog-Wandler)

Digital-Analog-Wandler

Mich hat das ganze Gerede über "gute" und "bessere" Wandler schon irgendwie interessiert, aber ich wollte jetzt kein "Studium" absolvieren müssen, um Digitaltechnik zu verstehen. Mir hat die Idee der NOS-DAC's (Non OverSampling) mit den TDA1543's ganz gut gefallen. (zwar "nur" 16Bit Auflösung, kein Oversampling, keine zusätzlichen Filterschaltungen und keine aktive Ausgangsstufe). Ich hab mir dann neugierdehalber mal einen "einfachen", kommerziellen DAC, mit vier parallelgeschalteten 1543 Wandlerchips, gekauft, aber für das was das Gerät immer noch kostete, war ich maßlos enttäuscht. Sollte es tatsächlich stimmen, das diese Art von Wandler, wie schon öfters gelesen, wirklich so "schlechte" Ergebnisse liefern sollte ? Ich konnte es noch nicht ganz glauben.

Das Internet hielt auch dazu wieder eine Unmenge an Informationen bereit und die Schaltungen waren ja jetzt auch nicht wirklich kompliziert. Mit Platinen kann ich eigentlich nicht so (immer wenn ich versuchte ein kommerzielles Gerät zu "modifizieren", endete das nicht selten mit abgelösten Leiterbahnen). "Schnell" ein paar Wandlerchips besorgt, Widerstände und Kondensatoren und los ging's. Man konnte die paar Bauteile auch noch prima auf einer unbeschichtete Lochrasterplatine aufbauen und via versilberten Draht verdrahten. Was soll ich sagen ! Alleine der einfachste Aufbau, mit nur einem Wandler-Baustein (man beachte, auch ohne Elektrolytkondensatoren !) brachte klanglich bessere Ergebnisse als dieses Kaufgerät. Aber warum ?

DAC mit 1x TDA1543



Jetzt bin ich doch weiß Gott keiner der Ahnung hätte, aber wenn man mit einfachsten Mitteln und minimalsten Bauteileaufwand ein besseres Ergebnis hinbekommt, dann denke ich ist etwas faul (den Verdacht hatte ich ja schon lange, sonst wäre ich ja 1993 dem Kommerz auch nicht "abtrünnig" geworden !).

Ich war neugierig geworden, was noch alles so möglich war. Es folgten Aufbauten mit 1x und 4x TDA1543, mit Shunt-Regler für die Betriebsspannung oder mit Serienregler, mit I2S direkt oder via SPDIF (mit oder ohne Übertrager), mit unterschiedlichen Receiverbausteinen (CS8412, 8414), etc.. Ganz nett soweit !

Dann erfuhr ich bei unserem HiFi-Stammtisch vom TDA1545A, der in manchen Belangen noch "besser" sein sollte.

DAC mit 1x TDA1545A



Auch hier habe ich wieder einige Versuche angestellt und festgestellt, das dieser tatsächlich, z.B. im Baßfundament oder zu den Höhen hin, das was dem 1543 eben zu fehlen schien, "besser" war (oder einfach nur anders ?). Vielleicht lag es ja aber auch nur an der Konstantstromquelle und der über Dioden gebildeten Referenzspannungen ? Den Aufwand allerdings, den manche von unseren Stammtisch-Kollegen betrieben haben (jede Referenzspannung durch eigene "Hynes"-Regler bereitstellen, die aktive U/I-Ausgangsstufe zusätzlich noch über einen Übertrager geführt, einen externen, hochgenauen Takt verwendet, etc.), wollte ich nicht betreiben. Ich bin Minimalist !

"Ergo sum", dadurch das meine beiden NOS-Wandler keine aktiven Ausgangsstufen besaßen, reichte die Ausgangsspannung, trotz passiver Signalanhebung (Übertrager) in meinen Vorverstärker, nicht für alle Fälle, z.B. nicht um die "1-Röhren-Endstufen" voll auszusteuern. Der 1543 hatte da etwas mehr Reserven als der 1545A, aber auch nur weil er über seine eigentliche Betriebsspannung hinaus, gekühlt, betrieben wurde. Und "besser" als der im CD-Player verbaute TDA1541, waren sie jetzt ehrlich gesagt eh beide nicht und wie der in der Logitech "Squeeze Box Touch" (SBT) verbaute schon gar nicht.

War trotzdem eine interessante Erfahrung und es hat mir wieder einmal gezeigt, was man mit etwas Interesse und ein wenig Aufwand alles so auf die Beine stellen kann.

Aber wie schon gesagt, hat sich das nach Anschaffung der SBT, jetzt alles erledigt (für's Erste !).

Ich schaue immer wieder mal, was sich im Allgemeinen so tut in der HiFi-Szene. Hochpreisige Komponenten fallen aber sofort raus bei mir.

Bei den externen DAC's hab ich jetzt mal den "ADA 24" von ELV ausprobiert. Für knapp 40€, als Bausatz, kann man da nichts falsch machen und lt. Meinungen soll er nicht einmal schlecht klingen.



Leider schied dieser, wegen seiner zu geringen Ausgangsspannung, sofort aus.

Dann noch das Fertiggerät "FiiO D03K" von Tashan, für ca 30€.



Das Gerät hab ich schon gar nicht mit dem mitgelieferten Schaltnetzteil probiert, sondern gleich auf Akkubetrieb, mit nachgeschaltetem 5V-Regler, umgerüstet. Also wenn überhaupt, sind es nur Nuancen die diesen DAC von dem in der SBT unterscheiden. Das ist doch mal 'ne Sache. So lasse ich es jetzt erst einmal laufen.