Montag, 5. August 2019

Ein Bekannter baut sich einen Plattenspieler selbst !

Mein Bekannter, dem ich vor einiger Zeit einen "Darling", einen Röhren-RIAA und einen DAC gebaut hatte, hat sich nun, nach "leidvollen" Erfahrungen mit mittlerweile 5 Dual-Plattenspielern, dazu entschlossen einen Plattenspieler auf Basis von Lenco-Teilen....


....einer Ebel-Zarge.....


.....und der PTP 6 Basisplatte von Peter Reinders ........


...... aufzubauen.


Da das Thema "Tonarm" noch nicht so ganz klar ist, soll es jetzt erst mal ein Jelco SA 250 ST "Derivat" (Esoter Track Ten) von AudioSilente aus Italien werden. Mit 190€ zzgl. Versand jedenfalls eine Alternative.


Hier soll auch gleich noch ein neues Idler-Wheel mitbestellt werden.



Die Lenco-Teile hab ich beigesteuert, von einem erst kürzlich erstandenen L78. Ein Wiederaufbau war in meinen Augen nicht sinnvoll, da u.a. Teile defekt oder fehlend und sich eine Neulackierung, u.a. wegen der Beschriftung, schwierig gestalltet hätte.

So hat jeder etwas davon. Ich bekomm meinen Einsatz wieder und mein Bekannter tadellose und bereits geölte Teile für seinen Plattenspieler.

Mit dem Tonarm ist er sich, wie gesagt, noch nicht so ganz "grün". Hin- und hergerissen von einem SME 3009 oder einem Ortofon 212, aber das sind schon wieder andere Preise. Ob die dann wirklich besser sind, ist die nächste Frage.


06.08.2019

Gestern haben wir wieder ein paar Teile zusammengebaut, u.a. das neue Reibrad, den original Bolzen zur Befesigung der Feder für das Reibradgestänge, den Motor mit den Sicherungsschrauben, etc.. Es passt alles, funktioniert und sieht gut aus. So muss es sein.

Fa. Ebel ist zurück und letzte Klärungen laufen, bevor die Zarge bestellt wird. Evtl. lass ich mir auch gleich eine Zarge für den original Lenco L78 machen ?


09.08.2019

Mein Bekannter hat bestellt, ich noch nicht.

Das ich noch nicht bestellt habe hat jetzt keinen besonderen Grund, wollte aber erst noch ein paar Versuche mit der original Zarge mache, u.a. die Federelemente raus zu nehmen und das Metallchassis "hart" ankoppeln und die Bodenplatte entfernen.


20.08.2019

Mir gefällt das Original eigentlich immer besser !

1. wird es schwer werden einen im besseren Zustand zu finden und 2. hab ich erste Erfolge erzielt die Haube, mit der Schmorstelle am vorderen Radius, aufzuarbeiten. Mit Messer und Radienlehre musste ich zwar den Radius gleichmäßig von ca. 3-4mm auf fast 6mm vergrößern, um die Schmorstelle verschwinden zu lassen, aber nach 1. Nacharbeiten mit Schmiergelpapier (nass) und vorpolieren, sieht das schon mal sehr vielversprechend aus. Eine leichte "Vorwölbung" des vorderen Haubenrandes werde ich mit Wärme versuchen wieder in Form zu bringen (werde ich vorher aber an einer anderen Haube ausprobieren).

Und die "Bahnschranke", wie der Tonarm liebevoll genannt wird, finde ich nach Lagertausch gar nicht mal so schlecht. Meine Ohren sind ja auch nicht mehr die Besten 😉.


15.10.2019

Den Plattenspieler meines Bekannten konnten wir gestern die 1. Töne entlocken. "Schnell" mal ein Shure  M44G druntergespannt und gelauscht was da so kommt. Erwartungsgemäß "gut", aber auch nicht der Brüller. Erst muss noch etwas Feintuning gemacht werden, u.a. der Schwenkbereich reicht nicht bis zu den letzten "Tonrillen", die beiden Edelstahlplatten der PTP6 müssen noch auf Erde/Masse gelegt werden und evtl. die Feder für den Reibradarm gegen einen Gummi getauscht werden.


24.10.2019

Das mit dem Schwenkbereicht lässt sich zumindest bei diesem Tonarm nicht verändern. Desweiteren ist die Antiskatingeinrichtung mit einer "Feder" mit dem Arm verbunden. Nachdem wir die Tonarmstütze mal abgebaut hatten, um zu sehen wie weit nach rechts sich der Tonarm noch drehen lassen würde, war dies min. genauso weit wie nach links (zur Tellermitte hin). Ich weiß nicht wieso man das so konstruiert hat ? Eigentlich reicht es doch den Arm nur min. nach rechts, über die Gerade hinaus, verdrehen zu können, um den Rest für den Weg zur Tellermitte zu verwenden ?

Aber vielleicht bedenke ich hier den Federmechnismus der Antiskatingeinrichtung nicht, die wahrscheinlich bei einer zu großen Drehung "überdehnt" werden würde ? Damit wäre auch niemanden geholfen.

Bei einem Fadengewicht hätte man dieses Problem wahrscheinlich nicht ?

Wir verdrehen den Arm jetzt erst einmal soweit, das er damit die Endrille der Platten erreichen kann. Der Arm steht so halt nicht gerade. Um die Beschaffung eines 12" Armes kommt er aber über kurz oder lang nicht herum.

Und genau da fangen die nächsten Probleme an. Welchen nimmt man da. Ich leide ja etwas mit, u.a. weil ich ihm ja versprochen habe zu unterstützen, aber das hatte ich nicht auf dem Radar.

Die andern Arbeiten konnten wir aber so weit abschließen, wie Schalter verdrahten, Edelstahlplatten erden, neues (3-poliges) Netzwerkkabel.

IN seiner Haut möchte ich jetzt nicht stecken, einen "passenden" Tonarm zu finden. Minimum werden hier ca. 580€ für einen Jelco SA-250L (gebraucht aber noch nie eingebaut) bzw. 680€ nagelneu vom Händler abgerufen. Einen Scheu Classic II gibt es 650€, den Jelco TS-350L (Nachfolger vom 250L) gibt es neu für 682€ und nach oben sind wie immer keine Grenzen gesetzt.
Allen fehlt aber das benötigte DIN-Kabel, welches man bei vielen Armen stecken kann. Das schlägt mit min. 60€ zu buche, wer was "besseres" will der legt ab ca. 130€ auf den Tisch.

Das bedeutet min. 700-800€ für einen 12 Zoll Arm. Autsch !


01.11.2019

Dramen spielen sich hier ab !

Mein Bekannter hat sich jetzt einen zwar gebrauchten aber lt. Beschreibung "neuwertigen" Jelco SA-750 LB an Land gezogen. Was manche Leute so unter "neuwertig" verstehen. Gut, die anfänglich verkratzt aussehende Basis entpuppte sich als verhärteter Schmutz, aber der Schaft des Armes hatte schon einige Einstellungen hinter sich, was ich in vielen Abdrücken der Madenschraube im Schaft zeigte. Auf dem Foto was er mir schickte, schaute es allerdings schlimmer aus, als es in Wirklichkeit war, aber dennoch sieht neuwertig für mich etwas anders aus. Wir haben auch an seinem Arm (Jelco SA-250 Derivat) zwei Abdrücke, von nur einmal befestigen gefunden.

Der Arm darf also bleiben, obwohl auch eine Anfrage für eine Rückgabe gestartet wurde.

Hab heute ein weiteres Tonarmbrett für ihn, für den Jelco 750, gebohrt. Dank Plexiglasschablone und "Nagel" zur Markierung des Bohrpunktes, war die Armposition schnell gefunden. Nächstes Mal werden dann nur noch die drei Befestigungslöcher gebohrt und dann kann es schon ans 1. Hören gehen. Das mitgeliefertes Headshell, das war neuwertig, weil scheinbar noch nie benutzt. Über kurz oder lang wird er sich noch eines besorgen, was einen schnellen Systemwechsel einfacher macht.


05.11.2019

Hat alles soweit geklappt. 1. Hörversuche mit einem ADC QLM 32 und einem Shure M44-G gingen erstmal zu Gunsten des Shure aus. Dabei war aber noch nicht einmal der Überhang richtig justiert, weil wir keine Schablone parat hatten. Hätte ich nicht erwartet, aber es ist so ziemlich alles anders in seiner Kette, als in meiner. Er besorgt sich jetzt noch ein weiteres Headshell und ein "besseres" Anschlusskabel für den Tonarm. Dann geht es in die nächste Runde mit weiteren Systemen.



08.11.2019



Heute haben wir nochmal das ADC 220X bei ihm probiert. Das geht gar nicht. Dann haben wir noch den Versuch mit M44 alte gegen neue Variante gemacht. Letztendlich hat das alte mit der neuen Nadel "gewonnen". Nur warum das so ist, wissen wir noch nicht. Dachten kurzzeitig, das Gewicht wäre schon ein anderes gewesen, ist aber nicht so. Hab heute nochmal nachgemessen. Vielleicht haben wir uns ja auch nur mit Auflagekraft vertan ?