Donnerstag, 30. Mai 2013

Musikwiedergabegeräte

Zu den Musikwiedergabegeräten zähle ich z.B. Plattenspieler, Tuner, Tape-Decks, MP3-Player, etc., also solche Geräte die Daten, die sich auf einem Speichermedium (Platte, Band, SD-Karte, Festplatte, USB-Stick, etc.) befinden, wiedergeben können.

Kassetten und Bänder hab ich schon vor langer Zeit abgeschafft, u.a. weil die Daten magnetisch gespeichert werden und diese nach und nach, durch Ummagnetisierungvorgänge, immer mehr ihrer Wiedergabequalität einbüßen, aber auch, weil die Geräte selbst, durch eine Vielzahl von mechanischen, elektrischen und elektronischen Komponenten, einfach "Schwachstellen" haben (Gleichlaufschwankungen des Antriebes, das Speichern und Wiedergeben der Daten erfolgte induktiv über einen Aufnahme-/Wiedergabekopf, Rauschunterdrückungssysteme, etc.). Bandmaschinen mögen hierin sicher besser sein, aber damit hab ich mich nur in soweit beschäftigt, das ich kurzzeitig eine Revox B77 Bandmaschine besaß, die ich aber kurze Zeit später wieder verkaufte, aber auch, weil damals (1994) die CD groß im Kommen war.

Digitale Wiedergabe

Bis vor Kurzem hatte ich auch noch einen CD-Player "Philips CD604" im Einsatz,



den ich aber im Zuge der Umstellung, auf ein anderes digitales Wiedergabegerät, einen Wave-Player, jetzt erstmal in den Keller gestellt habe. CD-Player sollen ja auch so ihre "Probleme" haben, wie "alternde" Laser, die motorische Nachführung des Lasers, die Elektronik selbst mit ihren Wandlern, Filtern und Operationsverstärkern, etc.. "Jitter" ist hier so ein Schlagwort. In der Thematik stecke ich aber wieder nur am Rande drinnen, nur eben soweit, das ich mir auf "einfachste" Weise einen Wandler selbst zusammenbauen konnte.

Wave-Player "QLS  QA 550"

Meine ganzen CD's hab ich mittlerweile ins Wave-Format umgewandelt und auf eine SD-Karte bzw. eine Festplatte gespeichert. Dieser Wave-Player hatte leider keinen eigenen Digital-Analog-Wandler, (Neudeutsch auch DAC = Digital-Analog-Converter),




u.a. deswegen mußte ich mich anfangs auch noch mit dieser Thematik "herumärgern". Er hatte auch kein besonders "komfortables" Display. Man konnte immer nur "erahnen" welches Lied er gerade von welchem Ordner abspielte, dafür konnte man ihn aber fernbedienen und er hatte neben dem SPDIF-Ausgang sogar noch einen I2S-Datenausgang, mit dem man z.B. den TDA1543 auch ohne Receiverbaustein direkt ansteuern konnte (hab hier aber keine klanglichen Unterschiede ausmachen können, dafür aber "Schaltgeräusche" beim weiterschalten eines Liedes).

Als klangliche "Schwachstelle" würde ich im Nachhinein ganz klar den Selbstbau-DAC sehen, aber ansonsten eine sehr gute Alternative zum CD-Player.

Aktueller Stand ist eine Squeeze Box Touch (SBT)



Die SBT hat einen Touchscreen, kann fernbedient werden, man kann einen USB-Stick oder -Festplatte anschließen, eine SD-Karte seitlich einschieben oder via LAN/WLAN auf's Internet (auch Radio) oder auf einen Server zugreifen. Sie hat optisch und koaxiale Digitalausgänge und sogar einen eigenen Wandler, der, nachdem ich ihn gehört hatte, den CD-Player sowie die Selbstbau-Wandler ganz klar auf die "Plätze 2 und 3" verwiesen hat.

Aber diese "Qualitäten" waren anderen scheinbar immer noch nicht gut genug ! Im Internet findet man allemöglichen Tipps zur "Verbesserung", aber wenn ich dann auch noch den Touchscreen abschalte, um das letzte Quentchen Klang herauszuholen, dann wäre für mich das Ziel wieder irgendwie verfehlt.

Ich persönlich hab für mich jetzt nur das mit dem Abschalten der digitalen Lautstärkeregelung umgesetzt (macht Sinn, wenn diese "bitreduzierend" wirkt, sowohl auf die analogen, als auch auf den digitalen Ausgänge), hab WLAN deaktiviert und verzichte auch auf LAN-Zugriffe (außer ich hab mal Lust auf Internetradio), aber dafür hab ich dem Ganzen ein "besseres" Netzteil spendiert. Ein "Analoges", so mit "richtigem" Trafo, Mittelpunkt-Gleichrichtung und "langsamen" Dioden, einen Festspannungsregler und, wie sollte es anders sein, nur mit Folienkondensatoren. Man könnte auch noch einen Akku anschließen, wenn man die Spannung noch ein bisschen "sauberer" haben möchte. Das Beste was ich bisher gehört habe !





Eine kleine Steigerung war dennoch möglich und zwar mit der Umrüstung auf ein "Akku-Netzteil". Einfach einen 12V/7,2Ah Akku, einen 5V/3A Regler nachschalten, fertig.


Analoge Wiedergabe

Plattenspieler

Im "Betrieb" ist auch noch ein Plattenspieler. Platten kaufe ich mir zwar keine mehr, aber ich hab da noch einige im Keller, die ich mir nach Lust und Laune gerne auch mal auf den "Teller" lege. Vor 1-2 Jahren nannte ich noch einen Thorens TD160 MK1 mein Eigen, aber der mußte kurz nach Umstellung von MM- auf MC-Tonabnehmer (Denon DL103), einem modifizierten Rega P2 weichen. Gut, man hätte durch aufwendiges modifizieren den Thorens sicherlich aufpeppen können, aber dazu hatte ich keine Lust. Also wurde er kurzerhand, in fast originalem Zustand verkauft (so mögen es die Leute immer am Liebsten !). Ich habe es nicht bereut ! 

Thorens TD160 MK1




Zum Rega P2 gibt es nicht allzuviel zu sagen. Ein klassischer "Brettspieler", nicht so ein "Wabbler" (Sub-Chassis) wie der Thorens, bestückt mit dem Tonarm RB250. Der Rega P2 hat einen sehr guten Ruf. Ich hatte mir diesen Spieler gebraucht gekauft, vom Vorbesitzer teileweise schon "modifiziert". Tonarmgewicht und -aufnehmer wurden aus Messing gefertigt, das Tonarmgewicht wird nun mittels Madenschraube fixiert und nicht mehr, schwingend gelagert aufgeschraubt, gleichzeitig wurde der Schwerpunkt des Gegengewichts, durch seine exzentrische Aufnahmebohrung, unter dem des Tonarmlagers gelegt. Das soll mehr Ruhe ins Klangbild bringen !? Ich hab ihn dann nur noch dahingehend "verbessert" und dem Tonarm eine durchgehende Tonarminnenverkabelung verpaßt (weniger Kontaktstellen = weniger Verluste = "besserer" Klang ?).

Jetzt erst kann ich die Leute einigermaßen verstehen, die sagen eine Platte würde immer noch besser klingen als eine CD (eine gute Aufnahme vorausgesetzt).

Rega P2



Sonntag, 19. Mai 2013

Eine kurze Einleitung

Ich möchte euch nicht so sehr mit meinen "Jugendsünden" langweilen oder damit wie oft ich schon "Lehrgeld" zahlen mußte, um heute endlich zufrieden Musik hören zu können, aber genau betrachtet waren es genau diese "negativen" Erfahrungen und Rückschläge die mich zum Umdenken und Handeln bewegt haben. 

Ich beginne also im Jahr 1993. Der Zeitpunkt, an dem es meiner Meinung nach eigentlich erst in die richtige Richtung ging, zum Selbstbau. Bis dahin hatte ich schon ca. 20 Jahre lang, fleißig kommerzielle Geräte von der Stange "konsumiert".

Dem ganzen HiFi-Kommerz irgendwie überdrüssig und ganz schön frustriert (ständig Geräte nach irgendwelchen Tests zu kaufen, nur um ein paar "Klangpunkte" mehr attestiert zu bekommen, stellt auf Dauer nicht wirklich zufrieden), dass es scheinbar kein Gerät zu geben schien (zumindest keines das ich mir leisten wollte / konnte), welches klanglich wie technisch meinen Vorstellungen entsprach. So kaufte ich mir also 1993, bei einem örtlichen Händler, in einer Art Kurzschluß- oder Trotzreaktion, meinen 1. Röhrenvollverstärker-Bausatz, die "Ushida 2A3" von Sun Audio. Kein Test der vorausging, keine Ahnung wie Röhre eigentlich klingt und ob nur 2x 3,5 Watt ausreichen würden, um auch mal laut Musik hören zu können.

Erste Höreindrücke konnte ich zwar beim Händler sammeln, aber 1. ist deren Hörraum nicht mein Wohnzimmer und 2. haben die ganz andere Möglichkeiten, um ein Gerät nicht unbedingt im schlechtesten Licht erscheinen zu lassen ("bessere" Kabel, CD-Player oder Plattenspieler vom Feinsten, Musikaufnahme von bester Qualität und dann natürlich die "passenden" Lautsprecher).

Ich hab es dennoch getan ! Ich war jung und brauchte ....., nicht das Geld, aber scheinbar den Reiz des Neuen und, ich durfte jetzt endlich auch mal selbst Hand anlegen (mechanische, elektrische und elektronische Grundlagen waren Dank meiner Lehre vorhanden).

Ich kannte Röhren bereits aus meiner Jugendzeit. In damals noch freistehenden Sperrmüllcontainer konnte man sie in alten Radio- und Fernsehgeräten finden. Ich fand es damals aber allenfalls lustig, wie sie so schön zersprangen, wenn man sie runter warf.

Der Bausatz war mechansich bereits vorgefertigt ("Eisenteile" wie Übertrager, Transformator und Drossel waren bereits montiert) und das Gerät an nur einem Wochenende spielfertig aufgebaut. Nur waren meine damaligen Boxen (MB Quad 280) nicht unbedingt "röhrentauglich". Soll bedeuten, das ein Wirkungsgrad von 90dB, bei so geringen Musikleistungen, zwar einen 1. Eindruck vermittelt hat, aber da geht sicher noch mehr. Mit jedem dB mehr "blüht" die Röhre eigentlich auf. Ideal wären Hornkonstruktionen, doch dafür hat nicht jedermann Platz.

Es hätte also ein durchaus kurzes "Gastspiel" werden können, wäre mir nicht doch noch der Zufall in Form von "passenden" Lautsprecherboxen, die Klipsch "Heresy I", die ich günstig von meinem Onkel bekam, zur Hilfe gekommen. Die "Heresy" hatte einen Schalldruck von 100dB und damit konnte man dann schon recht ordentliche Lautstärken erreichen. Der Klang - ein Traum !

Ich weiß nicht was und wie es die Röhre macht, aber sie macht, das Musik hören für mich wieder zum Spaß, zum Genuß, zum Erlebnis für die Sinne wurde. Wenn mir ein Lied, schon oft gehört, wieder eine Gänsehaut bereitet, dann finde ich das mehr als beeindruckend und wenn dann in der Dämmerung noch die Heizfäden orange-rot vor sich hinglimmen und sich blaue Elektronenwolken im Inneren der Leistungsröhren bilden, dann wurde mir so richtig "warm" ums Herz.

Ich weiß, ich bin hoffnungslos sentimental, aber ich kann mich nicht erinnern, das mir ein kommerzielles, transistorisiertes Gerät "von der Stange" jemals so ein Vergnügen bereitet hätte (ich sagte absichtlich "kommerziell", weil es durchaus selbstgebautes, transistorisiertes gibt, welches hervorragend klingt, z.B. die Schaltungen von "Hiraga").

Und so sah das damals ungefähr aus






Die Bilder mußte ich mir leider "ausleihen", weil diese Geräte, wie viele andere, nicht mehr in meinem Besitz sind. Weil sie wieder dem Wahn, das es immer etwas noch Besseres geben müßte, zum Opfer gefallen sind (der Kommerz wirkte noch immer nach !). Trotz erster positiver Erfahrungen mit Röhrengeräten, hat es dennoch bis heute gedauert, bis ich auch mal wieder längere Zeit, an einem Stück, entspannt Musik hören konnte, ohne zu glauben es wäre nicht gut genug. Es mag durchaus auch an meinem fortschreitendem Alter liegen oder auch an der philosophischen Literatur die ich mir seit einiger Zeit "reinziehe", aber egal, ich fühle mich jetzt zumindest wohl in meiner Haut !

Seither bin ich der Röhre im Vor- und Endverstärkerbereich eigentlich treu geblieben, aber nicht weil es andere sagen, sondern aus Überzeugung. Ich habe mich seit diesem Erlebnis auch immer öfters mit dem Selbstbau beschäftigt und baue heute überwiegend selbst.

Röhrengeräte führen, im kommerziellen HiFi eher ein Nieschendasein. Im Vergleich mit ihren transistorisierten Kollegen, haben sie wesentlich schlechtere Meßwerte, normaleweise auch viel weniger Musikleistung, sind vom Wirkungsgrad her (zugeführte elektrische Leistung zur abgegeben Musikleistung) eher als uneffektiv zu bezeichen, sind durch ihre "Eisenteile" teurer und schwerer, durch ihre hohen Betriebsspannungen und starken Hitzeentwicklung nicht ganz ungefährlich, sowie vom Optischen her sicher nicht jedermanns Geschmack. Alles in allem nicht sonderlich werbewirksam, um hohe Verkaufszahlen zu erreichen.

Für mich ist der Selbstbau eigentlich die einzige Möglichkeit "meine" Vorstellungen von Klang, Technik und Optik in die Tat umzusetzen. Man(n) ist von der Planung bis zur Fertigstellung mit allen Sinnen bei der Sache, ist sozusagen mittendrin anstatt nur dabei. Fast baut man schon eine Art Beziehung zu den Geräten auf, was es wahrscheinlich auch so schwer macht sich wieder davon zu trennen. So geht es zumindest mir.

So hat sich auch über die Jahre des Selbstbaus, eine Art Konzept herauskristallisiert, nach dem ich heute im Prinzip alle meine Geräte baue:

 - einfachste Schaltungstechnik, minimaler Bauteileaufwand

 - wenn möglich auf Halbleiter (zumindest in der Röhrenschaltung selbst) verzichten
 - wenn möglich auch auf Elektrolytkondensatoren verzichten (mehr ein Spleen von mir)
 - platinenloser Aufbau ("fliegend" oder über Lötleisten - ich kann nämlich einfach nicht mit 
   Platinen)
 - ausgelagerte Netzteile
 - gutes Preis-/Leistungsverhältnis der eingesetzen Materialien
 - die Gehäuse sollten selbst mit einfachsten Mitteln gut und genau bearbeitbar sein

Noch etwas !

Keine der Schaltungen, die den Geräten zu Grunde liegen, sind auf meinem Mist gewachsen. Selbst die Idee, dieses ohne jedes Bauteile einzusetzen oder gar die Wahl der Gehäuse, stammen nicht von mir. Ich musste mich eigentlich nur "noch" für oder gegen etwas entscheiden (hört sich einfach an - war es aber nicht !) und eben noch den mechansichen / elektrischen Aufbau planen.

An dieser Stelle möchte ich auch denjenigen meinen Respekt zollen, die all das Wissen und die Informationen zusammengetragen und uns Interessierten zur Verfügung stellen. So möchte ich das ebenfalls handhaben.

Die Röhretechnik ansich ist mittlerweile schon über 100 Jahre alt. Man sollte meinen, man hätte nach so langer Zeit, der Röhre all ihre Geheimnisse entlockt, aber noch immer scheint "Neues" aufzutauchen. So müssen Röhren, die speziell für HiFi-Zwecke entwickelt wurden, nicht immer auch gut klingen und solche die eigentlich für einen ganz anderen Einsatz gedacht waren (Längsregler, etc.) dafür um so besser. So ist für mich heutzutage eine 300B oder eine 2A3 nicht mehr das Maß aller Dinge.

Plötzlich sollen Halbleiter, das Gute einer Röhrenschaltung noch besser machen. Mag sein, aber die Röhre ist Jahre lang auch ohne ganz gut ausgekommen. Ich mag die Röhrentechnik, so wie sie "war" ! Nicht das ich Neuem gegenüber grundsätzlich abgeneigt wäre, aber es funktioniert doch auch schon auf "einfachste" Weiße und mit "uralten" Bauteilen sehr gut und was noch wichtiger ist - es klingt einfach nur genial.

Aber das muß jeder selbst wissen !