Sonntag, 11. Februar 2018

EL84 treibt EL84 - nach "Sakuma"

Es wird ruhiger............................................................................................................dachte ich :-) !

Es erinnert mich immer an die Hornbach-Werbung, wo ein Mann auf dem Sterbebett liegt und dann doch wieder aufsteht, weil er sein Projekt noch zu Ende bringen muss.

Nachdem ich mir nochmal meine "1-Röhrenverstärker" (E55L, 6P15P-EV, 6C45) zur Brust genommen hatte und trotz "aller" (meiner bescheidenen) Kenntnisse nicht das gewünschte Ergebnis zu erreichen war (Arbeitspunkt, genügend Ausgangsleistung, Klang, etc.), werden sie jetzt endgültig verkauft.

Der E55L konnte ich, ohne die max. Werte zu arg zu strapazieren, ca. 1,3W entlocken (Pa max. 10+1,5W). Der Klang, finde ich, ist aber immer noch mit einer der "schönsten".

Der 6C45 konnte ich eine ähnliche Leistung abverlangen, obwohl Pa max. nur 7,8W. Was mich aber bei den Messungen wunderte war, das ich trotz eher "humanem" AP (Uak=150V und einer -Ug ca.1,12V (Rk=33 Ohm, Ik ca. 34mA)), dennoch bis zu 2,6V RMS austeuern konnte, ohne das der Sinus sich (sichtbar) verformte. Das ist eigentlich nicht möglich, außer die Röhre wäre Class A2 fähig (positive Gitterspannung und gitterstromfähig), was ich nicht glaube. Falsch gemessen ?

Der 6P15P-EV mit 1:4 Eingangsüberrager konnte ich im "Labor" (rein messtechnisch) zwar stolze 2,2-2,5W (Pa max. 12+1,5W) entlocken, die aber im reallen Betrieb nicht mehr zu erreichen waren, u.a. wegen der geringeren Ausgangsspannung meiner Quellen, aber wahrscheinlich auch, wegen der nicht genügend niedrigen Ausgangsimpdanzen.


Deshalb jetzt auch nochmal der (verzweifelte) Versuch, mit einem "EL84 treibt EL84" Verstärker.
Diesen hatte ich auch schon früher einmal aufgebaut, aber wie soft viel zu schnell wieder bei Seite gelegt, aber genau wie der Decware SE84C, ist er mir in guter Erinnerung geblieben.

Ich war halt noch jung .......... !

Der "EL84 treibt EL84" basiert auf einem Prinzip nach "Sakuma", der der Meinung ist, das wenn du den Klang einer bestimmten Röhre willst, dann musst du diese mit der gleichen Röhre ansteuern (was er auch mit einer 300B macht).

Gut, er verwendet jetzt noch Eingangs- und Zwischenübertrager (es kann scheinbar gar nicht genug "Eisen" in seinen Verstärkern sein), ich hingegen fang erst einmal mit einer RC-Kopplung an.

Hier wird dann schon nicht mehr mit Kanonen auf Spatzen geschossen, sondern noch größere Kaliber aufgefahren. Die ca. 15mA, die durch die EL84-Eingangsröhre (in (pseudo) Triode geschalten) fließen und der EL84-Endröhre (ebenfalls als (pseudo) Triode geschalten) zur Verfügung stehen, haben jedenfalls nichts mehr mit "leistungslos" zu tun.

Eingangskapazitäten, ihr könnt kommen :-) !

Sakuma geht es aber, denke ich, weniger um das "leistungslose" (er hält sich auch sonst nicht viel an irgendwelche Datenblätter), sondern eher um das "Aufheben" von gleichen Klirranteilen, so das "reiner(er)" Klang übrig bleibt (unabhängig davon, was die anderen Komponenten (z.B. Übertrager), noch für Verzerrungen erzeugen.

Ich hab aber andererseits auch schon gehört, das bei einem Vorverstärker, der durchwegs (RIAA und Line) die Röhre E88CC verwende hatte, das diese letztendlich im Klang "durchgeschlagen" hätten, was, glaube ich, aber eher "negativ" gemeint war, was der Annahme Sakuma's eigentlich widersprechen würde.

Aber es gibt ja auch Röhren, so wie z.B. dir 6C45, der man generell einen eher "analytischen" Klangkarakter nach sagt. Wenn der natürlich, nach all den "Auslöschungen" übrig bleibt, dann ist das eben der Klang "dieser" Röhre ! Nicht alle Röhren klingen gleich !

2 Leute 3 Meinungen :-) !

"Sakuma" betrachtet aber auch die "ganze" Wiedergabekette, bis hin zum Lautsprecher. Auch hier hat er seine Vorlieben, u.a. Lowther und Altec, mal davon abgesehen, das er "mono" hört, aber auch bei der Bauteileauswahl (Kabel, Übertrager, Drosseln, Kondensatoren, Lötzinn, etc.) hat er seine Prinzipien.

Ich verwende jetzt erst einmal die 6P15P-EV die ich habe. Im Prinzip eine SV83 (von Svetlana - wird aber nicht mehr produziert), nur mit höheren max.-Werten (z.B. für Ua/g2 = 330V), die im Prinzip einer EL84 entspricht, nur mit ca. 2V niedrigerer Steuerspannung und das Gitter (g3) ist herausgeführt (echter Triodenbetrieb - g2 und g3 an Anode - wäre also auch möglich !).

Die 6P15P- soll auch als Triode geschalten relativ symmetrische Kennlinien haben, was ja so ein Hinweis auf guten Klang sein soll (http://www.klausmobile.narod.ru/testerfiles/6p15p.htm).


Mit der neuzeitlich gefertigten EL84T hat man genau diesen Umstand, Gitter g3 herausgeführt, Rechnung getragen. Es gibt neuerdings auch noch weitere EL84, z.B. mit "M" gekennzeichnet, die auf 10.000 Std. ausgelegt sein sollen. Wie die alle klingen, gilt es zu klären. Es gibt also noch reichlich Nachschub und Raum für Experimente.

Vielleicht wird ja eine davon die zukünftig, am meisten gesuchte und teuerste NOS-Röhre aller Zeiten werden ?

Wer's glaubt wir seelig !

Das Schaltbild könnte ungefähr so aussehen


https://www.audioasylum.com/cgi/vt.mpl?f=tubediy&m=255656


! Achtung, hier ist die Ausgangsröhre aber in Pentode geschalten ! 

Fraglich ist, ob hierbei das Prinzip von "Sakuma" überhaupt wirksam werden kann ? 

Die EL84 im Eingang dürfe durch ihre "Triodenbeschaltung" ein ganz anders Klirrspektrum erzeugen, als die in Pentode geschaltete EL84 im Ausgang, weshalb sich die Klirranteile, bei 180° Signaldrehung, vielleicht nicht vollständig "aufheben" ?
  
Nicht das dann einfach einer sagt "taugt nix" und den Herrn Sakuma einen Lügner straft :-) !

Auch sind 350V für die Betriebsspannung bzw. am Gitter g2 der 6BQ5 (EL84) ganz schön sportlich, wo das Datenblatt max. 300V angibt. Die 6P15P-EV kann hier max. 330V, aber auch die würde ich nicht unbedingt ausreizen.


Auch hier (http://diyparadise.com/w/variation-of-the-same-theme/) hat sich schon mal jemand damit beschäftigt (zumindest die Eingangsstufe ist ähnlich):


20.03.2018

Die Vorbereitungen laufen !

Folienkondensatoren mit höhere (700V-) Spannungsfestigkeit und Edcor-Übertrager besorgt, Blechbearbeitung für Fa. Schäffer in Auftrag gegeben, sonstige Bauteile zusammensuchen und fehlende bestellen. Gehäuse werden wieder Munitionskisten werden, Netzteil und Verstärker getrennt.




Kürzlich, in einem großen Online-Auktionshaus.........................

............ jemand, hatte meinen "Darling" Verstärker in der Munitionskiste, im Ebay gekauft. Ganz stolz war ich und mit "reinstem" Gewissen, was Klang und Verarbeitungsqualität anging. Hatte mich aber, in weißer Voraussicht, beim Angeben von Messwerten und Klangbescheibung zurückgehalten und dennoch gab es Grund zur Beantstandung.

Der Verstärker würde nur ca. 0,5W  bringen, anstatt der ca. 0,7W, die ich angegeben hatte und er hätte eine Nichtlinearität im Bereich von 12-25.000Hz, von 1-2dB !

Hier die von dem Kunden, von dessen Elektroniker seines Vertrauens, gemachte Messung (danke erstmal an dieser Stelle :-) )



Hätte gar nicht gedacht, das der "Darling" so gut ist :-) !

So wie es aussieht wurden für die 2nd 0,5% und für die 3rd 0,04%, bei den besagten 0,5W gemessen. 

"Negativ" hörbar, wird das sicher nicht sein, aber da hat jeder eine andere Messlatte.

Da würden sicher auch noch 0,7W, vielleicht sogar unter 1% gehen :-) ?


Dann hab ich gefragt, was er denn eigentlich von mir möchte - das Gerät zurückgeben und wenn ja mit welcher Begründung ?

Ich hatte dann auch noch gefragt, ob er einen "linearen" Hörraum hätte oder einen "linearen" Lautsprecher oder ob er wisse wie sein Hörvermögen aussehe (das war vielleicht etwas frech, zugegeben) ?

Seit dem hatte ich nichts mehr von ihm gehört !

Jetzt, einige Monate später, hatte er mir aber dann doch nochmal geschrieben (u.a. mit o.g. Frequenzschrieb), weil "er" herausgefunden hatte, das es scheinbar auch noch eine zu geringe Kanaltrennung, wegen Übersprechen gab und das die Ursache das von mir verwendete Mikrofonkabel sei. 

Kurz nachgedacht - damit könnte er durchaus recht haben !

Das Kabel ist eigentlich für symmetrische Verbindungen gedacht. Beide Adern liegen im Prinzip nebeneinander (auch wenn sie eine doppelte Schirmung haben). 

Ich hatte mich dann sogar bedankt, für diese Hinweis. 

Hab dann noch gefragt, wie er denn zufrieden sei, mit dem Verstärker ?


Alles in allem genug Grund, sein Hobby nicht zum "Beruf" zu machen bzw. sich evtl. mit einer Art "Kleingewerbe" ein paar Cent dazu zu verdienen !




02.04.2018

Die Fa. Schäffer hat geliefert !

Konnte es natürlich nicht erwarten !

Mechanischer Aufbau und die 1. Verdrahtungsarbeiten..........

........ am Verstärkerteil


und am Netzteil


Passt alles wieder wie angegossen !

Es werden wieder nur Folienkondensatoren eingesetzt (....mein Spleen !), sowohl im Netzteil, als auch für die Katoden-C's. Bei den Koppel-C's werd ich etwas spielen, z.B. mit russischen Öl-Papier-Kondensatoren, einfachen PolyPropylen (Xicon), Orange-Drops 716P oder Janzen Z-Superior.


09.04.2018

Fertig !




Die Arbeitspunkte mussten noch etwas eingestellt werden, aber sonst hat es auf Anhieb funktioniert.
Leistungsmäßig bekomme ich so ca. 2,5W raus. Allerdings ist das ganze mit ca. 350mV (RMS), für Vollaussteuerung, relativ empfindlich.

Klanglich ?

Für den Anfang nicht schlecht ! Sehr dynamisch, genügend Bass, gute Auflösung, aber .......... .

Bevor ich vorschnell urteile, muss ich nochmal etwas länger höhren, mit unterschiedlichem Musikmaterial und dann vielleicht auch nochmal "richtige" EL84 probieren.

Ich hab mir jetzt noch solche "Noval-Adapter" bestellt,

die man zwischen Sockel und Röhre stecken kann und die eine gewisse Anpassung der Stiftbelegungen zulassen. Verstärker wird dann nochmal abgeändert, dahingehend, das Pin 1 und 6 nicht gleich an den Sockeln auf Pin 3 gebrückt werden, sondern erst in den Adaptern. So kann "direkt" die EL84 (6BQ5, 6P14P) gesteckt werden und über Sockel die 6P15P (bzw. SV83).



10.04.2018

Also so geht das schon mal nicht !

Hab gestern, weil ich noch 2x EL84 JJ herumliegen hatte, schon mal die Endröhrensockel umverdrahtet. Der AP der EL84 ist tatsächlich ein ganz anderer. Mit dem vorhandenen 270R Rk stellte sich gerade noch ca. 256V (Uak) anstatt von 277V ein und -Ug waren 9,7V, bei Ik=36mA, anstatt 8,1V bei 30mA. Die max. mögliche Ausgangsleistung, war auch geringer.

Also "schnell" den Rk auf 330R erhöht und die Betriebsspannung durch Vergrößerung des 1.C's nach der Gleichrichterröhre angehoben. Damit hatte ich dann wieder meine 277V Uak, bei -Ug=11,1V (Ik=33,8mA) und einer Ausgangsleistung von ca. 2,5W.

Als Koppel-C hatte ich mittlerweile die Orange-Drops drinnen. Was ich aber da zu hören bekam, hat nichts mit "Wohlklang" zu tun. Teilweise kamen die "S-Laute" so "scharf" rüber, das es weh getan hat.

Ich hab natürlich den Fehler gemacht, nicht nur an einer Stelle zu "drehen". Hab gleichzeitig eine andere Endröhre, mit anderem AP eingesetzt und dann noch einen anderen Koppelkondensator verwendet.

Hab jetzt gestern noch schnell den Orange-Drop gegen einen einfachen PP (Xicon) ausgetauscht, solche die ich auch schon im 6EM7 verbaut hatte und die dem Klang zumindest keinen Abbruch tun. Alles weitere, z.B. "fliegender" Tausch von EL84 und 6P15P, um klangliche Unterschiede auszumachen, kommt später, wenn die Noval-Adapter da sind.

Ich frag mich jetzt nur, ob ein 1:1 Austausch von EL84 bzw. 6P15P, beim Decware SE84x, bei solch unterschiedlichen AP's, ohne "Verluste" von statten geht ?


11.04.2018

Adapter sind da und wurden auch schon in einer "Nacht- und Nebelaktion" umgelötet.


Die Stifte von Pin 1 und 6 wurden abgelötet, dafür eine Brücke von den Buchsen 1 und 6 auf 3 gelötet. Alle umliegenden Pins isoliert und auch die Schraube bekam einen "Überzieher", damit kein "Potential" nach Außen gelangen kann. Soll ja alles sicher sein !

Die Eingangsröhrensockel wurden jetzt auch noch auf "EL84" umgelötet und alle bekamen zusätzlich, anstatt dem 100 Ohm Widerstand, von G2 (Pin 9) zur Anode (Pin 7), einen 1 kOhm.

Denke, wenn ich mir das Schaltbild des Decware nochmal so anschaue, mit dem 1 kOhm Widerstand soll die max. Verlustleistung von G2 (1,5W), einer SV83 bzw. 6P15P, sichergestellt werden. Es stehen doch recht hohe Spannungen an der Anode an (mit EL84 ca. 280V, mit 6P15P ca. 290V), die über diesen Widerstand auch an G2 anliegen. Bei Stromfluss fällt Spannung über dem Widerstand ab, der das Gitter G2 schützen soll. Eine EL84 hält 2W aus.

Und so sehen dann die "adaptierten" 6P15P aus


Es kamen auch wieder die 270 Ohm Katodenwiderstände an den Endröhren rein, anstatt der 330 Ohm, um einen halbwegs vernüftigen AP für beide Röhren (6P15P, EL84) zu ermöglichen.

Ohne weiteren Veränderungen, nur mit umstecken der Röhren (erstmal nur auf einem Kanal), bekomme ich ungefähr folgende Werte an den Endröhren (werde ich aber nochmal nachprüfen, wenn ich die 6P14P habe):

Vorröhre 6P15P, Endröhre 6P15P
-> Uak=293V, Ik=31mA, Pa ca. 9W, Sinusleistung ca. 2,5W bei Ue=350mV (RMS)

Vorröhre 6P15P, Endröhre EL84
-> Uak=283V, Ik=36mA, Pa ca. 10W, Sinusleistung ca. 2,5W bei Ue=500mV (RMS)

Vorröhre EL84, Endröhre EL84
-> Uak=283V, Ik=36mA, Pa ca. 10W, Sinusleistung ca. 2,5W bei Ue=700mV (RMS)


Durch die EL84 wird die Schaltung also tatsächlich "unempfindlicher" !

Hab mir jetzt auch nochmal 4x 6P14P-EB bestellt (10.000 Std.), u.a. weil die EL84 von JJ (von denen ich zwar schon 2 Stück habe), nicht so der "Hit" sein sollen, u.a. klanglich. Die 6P14P werden mittlerweile auch schon recht hoch gehandelt. Es scheint mittlerweile einen regelrechten "Hype" auf die EL84 zu geben, so das es sich auch wieder zu lohnen scheint, neu zu fertigen bzw. sogar neue zu entwickeln, wie z.B. die EL84T, bei der das Gitter G3 herausgeführt wurde.

Bezeichnung wie EL84-M, -T, -C oder -Cz, N709, EL84 STR, etc. von Herstellern wie Sovtek, Reflector, JJ, Gold Lion, Tung-Sol, Electro Harmonics (EH), PSVANE, etc. aus Ländern wie China, Russland, Tschechien, Jugoslawien, etc..

Es soll auch EL84 mit 330, 400 und 450V Anoden- bzw. Gitterspannung geben, z.B. die 7189 (ug2=330V), 7189A (Ug2=400V) oder die EL84L bzw. 7320 (Ug2=450V).

Auch die 6P14P-EB soll angeblich lt. Datenblatt 300-500V an Anode und Gitter G2 auszuhalten !
Dann müsste ich mir da ja keine Gedanken mehr machen ! Dann schon wieder eher um die 6P15P, die kann angeblich nur max. 330V.

Wer hier wirklich noch "herstellt" oder nur zukauft und/oder sein "Label" draufdrucken lässt, weil er irgendwelche "Spezifikationen" vorgibt einzuhalten, steht auf einem anderen Blatt.

Und dann gibt es auch noch die Klassiker (NOS= New Old Stock) aus alten Tagen von Valvo, Siemens, RSD, etc. die allerdings zu utopischen Preisen gehandelt werden.

Letztendlich entscheidet aber der Klang.

Und falls das Alles doch nicht meinen Geschmack entspricht, wird einfach umgebaut, auf z.B. EF86/EL84 oder 6922/EL84 oder oder oder.


12.04.2018

Hab gestern nochmal reingehört  (mit einfachen PP-Koppelkondensatoren drinnen und den 4x 6P15P-EB). Hört sich eigentlich richtig gut an ! Gnadenlos "offen", sehr dynamisch und fein auflösend, mit ordentlich "Bums" untenherum, fast so wie der Transistorverstärker von Buscher (SE12), nicht so wie der etwas "wärmer" klingende 6EM7-Verstärker.

Vielleicht klingen andere Arbeitspunkte bzw. andere Röhren "anders" ?

Wenn die 6P14P-EB da sind, geht es an einen Vergleich. Ich bin gespannt !

Und wenn das Ganze dann "steht", wollte ich den Verstärker mal mit ARTA durchmessen.


13.04.2018

Hatte ein bisschen Zeit und hab nochmal die Spannungen gemessen und mir auch die Eingangs- und Ausgangssignale angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, das in einem gewissen Bereich des rechten Lautstärkereglers "Überschwinger" auf dem 1000 Hz Sinus entstanden, die in den Endpositionen aber wieder verschwanden. Hab dann nochmal die Masseführung überprüft, ob die Signalkabel evtl. zu nahe an anderen Leitungen lagen etc. - nichts hat geholfen, nicht einmal eine andere Röhre.

Dann hab ich einfach den Lautstärkeregler getauscht und weg war der Spuk. Seltsam ! Jetzt sind das ja nicht gerade billige Teile, sondern die blauen von Alps. Das Poti wird jedenfalls entsorgt.

Die 6P14P-EB kamen am Wochenende auch noch an. Hab sie jetzt einfach mal eingesteckt und alle Messwerte aufgenommen. Nichts großartig anderes, nur die Ausgangsleistung ist etwas niedriger, ca. 2W, bevor sichtbare Verzerrungen einsetzen. Klanglich muss ich es noch bewerten.

15.04.2018

Beide, die 6P15P und auch die 6P14P würde ich eher der "analytischen" Seite zuordnen (im Gegensatz zur 6EM7), würde vom Gefühl aber eher zur 6P14P tendieren, das sie etwas "wärmer" klingt, aber dennoch kommen z.B. die Anschläge am Rand einer Snare Drum, mit den Drumsticks, "härter", präziser, als mit der 6P15P.

Ursache könnte jetzt natürlich auch noch der unterschiedliche Arbeitspunkt sein. Die andere Frage ist, ob es eher an der Treiberröhre oder mehr an der Endröhre liegt.

Ich denke, ich versuche nochmal einen anderen AP (Uak, Ug2 ca. 300V mit Rk ca. 300 Ohm). Vielleicht auch etwas mehr Strom durch die Eingangsröhre ?

Dienstag, 6. Februar 2018

Tonabnehmer - MM, MC oder doch lieber MI ?

Seit Kurzem beschäftige ich mich (Mal wieder) mit Plattenspielern und eng damit verbunden, den passenden Tonabnehmern.

Wäre hätte das gedacht, das auch hier der "Wahnsinn" tobt :-) !

Hier ist genauso wenig irgendetwas "klar" (für mich jedenfalls) und je mehr ich darüber lese, desto weniger weiß ich, was eigentlich "wahr" ist.

Wundern tut mich das eigentlich nicht !

Kennt doch keiner meine Anlage, meine Hörgewohn-/-eigenheiten und meinen Musikgeschmack.
Ist also erstmal alles "Theorie" !

Aber das Prinzip wollte ich zumindest wieder verstehen. Und dann kann ich es ja auch gleich aufschreiben, für mich zum Nachlesen und für andere, wenn es jemanden interessiert.

Ob es dadurch "verständlicher" oder "wahrer" wird - keine Ahnung !

Ich möchte aber jetzt auch nicht mehr ganz von vorne anfangen (... mit den Bienen und Blumen... :-) ), d.h. man sollte schon "wissen", das es MM = Moving Magnet (bewegter Magnet und feststehende Spule), MC = Moving Coil (bewegte Spule und fester Magnet) und MI = Moving Iron (bewegtes Eisen, feststehende Spule) Tonabnemersysteme gibt. Es gibt da auch noch Kristall-Tonabnehmer, aber die sind nicht mehr so aktuell bzw. überwiegend für ältere Plattenspieler (..aber wer weiß, ob sich das nicht doch wieder mal ändert :-) ).

Hier z.B., finde ich, gibt es "gutes" Wissen verständlich erklärt "http://www.schiller-phono.de/de/tonabnehmer-wissen".

Etwas mehr "Tiefe" und "Wahrheit", aber auch "Verwirrung", gibt es in diesem Artikel Artikel_RLA.pdf.

Aktuelle Hersteller sind z.B. Nagaoka, Shure, Ortofon, Audio Technica, Denon, Goldring, Grado, Sumiko, Shelter, Soundsmith (MI-Systeme nach Bang&Olufsen), Rega, etc., nur um mal ein paar zu nennen.

Früher gab es auch noch AKG, Bang&Olufsen (MI-Systeme), etc..

Das Gute ist, es gibt auch noch für alle möglichen älteren Systeme Ersatznadeln, das Schlechte daran ist die Vielfalt, was Qualität, Preis, Nadelschliffe, Kompatibilität, etc. betrifft, was eine Wahl nicht immer leicht macht.



"Richtiger" An- bzw. Abschluss der Systeme

MC

Meine einzige (aktuellere) Erfahrung mit einem MC (low output) war mit einem Denon DL103 (früher hatte ich, glaube ich, ein Denon DL_110 oder -160). Dieses sowohl an einem Übertrager angeschlossen, wobei ich nur Perless/Altec 4722, Pikatron ÜP 3096M und BeyerDynamic TR/BV 3510 015 006, für einen Vergleich zur Verfügung hatte, als auch "aktiv" an einem Hiraga "Le Pacific MC PrePre" und dem "LePrepre" (beide mit Batterien betrieben) und auch noch an einem Röhren-MC-VorVorversärker mit Batterieröhren ECC86 (der aber auch mit E88CC/6922 funktionierte), der ebenfalls mit Akku/Batterien lief, aber stark rauschte.

Prinzipiell kann man sagen, das es mit den aktiven Varianten immer etwas dynamischer klang, als mit Übertrager (vielleicht waren ja aber auch die Übertrager nicht "teuer" genug :-) ).

Die vom Hersteller angegebene Impedanz, z.B. bei einem DL103, wird mit 40 Ohm angegeben. Lt. Infos im WWW soll das System min. das 3-fache sehen, also ca. 120 Ohm, was sich mit meinen Erfahrungen auch ganz gut deckt. Lesen kann man im WWW aber auch noch von Werten zwischen 100 Ohm und bis zu 1 kOhm. Auch die 1 kOhm hab ich ausprobiert, was mir aber letztendlich etwas zu höhenbetont vorkam (aber da will ich die "Schuld" gar nicht so auf den Tonabnehmer, sondern eher auf den Plattenspieler Rega P2 schieben, weil der im Prinzip mit jedem System eigentlich eine "Bassschwäche" hatte).

Die Wahrheit liegt, je nach Hörgeschmack und Anlagenkonstellation, irgendwo dazwischen !

Bei der aktiven Variante findet der Abschluss auf der Eingangsseite des VorVorverstärkers statt, bei der Übertragerlösung auf der Ausgangsseite (sekundär).

Beim Übertrager wird der sekundäre Abschlusswiderstand im umgekehrten Quadrat auf die primäre Seite (dort wo der Tonabnehmer hängt) wiedergespiegelt, d.b. also bei einem 1:15 Übertrager, der seine besten "Übertragungswerte" bei z.B. einem 47kOhm sekundären Abschlusswiderstand hat, "spiegelt" diesen mit 225:1 auf seine primäre Seite (dort wo der MC-Tonabnehmer angeschlossen ist) wieder, d.h. 47kOhm / 225 = ca. 209 Ohm. Könnte passen ?

Man kann aber mit den Abschlusswiderständen "spielen", bis es einem passt bzw. reicht :-).

Der Klang ist aber auch sehr stark "geschmacks- und leider, wie ich immer wieder feststellen muss, aufnahme- und anlagenabhängig (Raumresonanzen, Aufstellungsort des Plattenspielers, Kapazität der Verkabelung, etc.).

Das hat ein kürzlicher Vergleich, mit dem Plattenspieler eines Kollegen, bei mir zuhause, gezeigt (s. Abschnitt vom 04.02.2018)

Nachtrag: MC-Systeme (wahrscheinlich die low output) reagieren auf elektromagnetische Einstreuungen nicht so stark, wie MM-Systeme. Man hört z.B. immer wieder mal, das "ein" Grado 1006 af einem Rega P2, zur Plattentellermitte hin, stärker brummt, weil sich dort der Motor befindet, insbesondere bei der 230V Variante. Die 24V Variante nicht so stark.


MM

Auch ein MM-System muss "abgeschlossen" werden. "Standard"-Abschlusswiderstand ist hier 47kOhm. Eine Übertrager-Lösung ist mir persönlich nicht bekannt (viel zu hohe Impedanzen !).

Aber z.B. das Audio Technica AT120E (auch das AT12XE macht für mich diesen Eindruck) muss scheinbar höher (100 oder gar 120kOhm) abgeschlossen werden, obwohl der Hersteller nur 47kOhm angibt. Aber selbst dann hat es mir nicht so gut gefallen, wie ein Shure M95G L-M, Ortofon OM20, AKG P8E oder sogar das Denon DL103.

Wenn ich die Infos zur "Fehlanpassung" im Netz richtig verstehe, dann wird durch eine widerstandsmäßige Fehlanpassung (zu kleine Werte) das max. mögliche Frequenzgangsende des Tonabnehmers zurückverschoben. Durch eine zu hohe Kapazität wiederum, der Resonanz"buckel" höher, aber zu niedrigeren Frequenzen hin.

Wenn also der Abschlusswiderstand nicht passt (zu klein ist), kann ich das mit einer Kapazitätsanpassung nicht mehr wettmachen, allenfalls durch eine "Überhöhung" den Eindruck erwecken.

Hätte mich ja gewundert, wenn es einfach wäre :-) !

Hatte mir für den Dual jetzt nochmal ein Shure M44G (MM) besorgt. Eigentlich ein DJ-System, aber mit geringer Auflagekraft, 25 µm/mN Nadelnachgiebigkeit, 6,2mV Ausgangsspannung, etc. und was wichtig ist - bezahlbar. Finde ich ganz gut !


MI

Soll sich ähnlich einem MM verhalten. Zumindest hab ich mit dem AKG P8E jetzt noch kein so ein "gezicke" gehabt, wie mit dem AT120E/AT12XE. Man sagt MI-Systemen, prinzipbedingt, eine gute Stimmenwiedergabe nach.



Aktiv oder passiv vorvorverstärken ?

Bei MC würde ich persönlich "passiv" bevorzugen. Aktiv, zumindest die Varianten die ich hatte, rauschten hörbar.

Bei MC sind die Signale nochmal um den Faktor 10 kleiner, die Gefahr das man sich Störungen einhandelt um so größer. Bei MC, mit seiner Niederohmigkeit, bietet sich eine Übertragerlösung an.

Nachteile gibt es natürlich auch !

So ein Übertrager sollte über den Frequenzbereich von 20-20.000Hz keine Pegeleinbrüche, Phasenverschiebungen haben und geringste Verzerrungen (besonders im "energiereicheren", unteren Frequenzbereich) zeigen.

Bei der VorVorVerstärkung geht es aber auch "aktiv" ! Aus eigener (bescheidener) Erfahrung, gerne mit einem einzigen FET-Transistor und Batteriebetrieb. FET - weil "röhrenähnlich" (Kennlinie). Batterie - weil ideale Spannungsquelle ?

Batterien sollen angeblich nicht die "optimale" Spannungsquelle sein ! Angeblich sollen die "chemischen" Prozesse im Inneren einer Batterie dafür zuständig sein ? Evtl. sind Bleiakkus oder NiMh besser ?

Ein einzelner bipolarer Transistor soll noch weniger rauschen, als ein FET, aber hier hab ich mich nicht mehr weiter umgesehen, u.a. weil ich jetzt auch kein MC-System mehr habe.

"........ich fahre gar kein Auto !"

Vielleicht wird ja auch zuviel Aufsehens um MC gemacht ?

Vielleicht reicht ja auch ein MM oder ein MI ?

Das bin ich gerade am Herausfinden.


Auch soll, wenn man viele Transistoren parallel schaltet, sich das Rauschen reduzieren.

Schaltungsvorschlag "Supra" aus Elektor (das war schon vor über 25 Jahren)



Ich hingegen, liebe es einfach !

   http://diyaudioprojects.com/Solid/JFET-Phono-Preamplifier-Kit/diy-jfet-riaa-phono-preamp.html

Vielleicht gerade das hier noch ?

   http://www.bonavolta.ch/hobby/en/audio/prepre.htm

Ich wollte versuchen wieder nur mit Folienkondensatoren zu sieben, aber damit gab es noch gegenseitige Beeinflussung der Kanäle ("Motorboating"-Effekte). Vielleicht würden ja getrennte Spannungsversorgungen mit Batterie funktionieren ?

Natürlich kann man auch rauscharme Operationsverstärker nehmen. Ich mag sie nicht !

Aktiv (Batterie-/Akkubetrieb) rauscht, adererseits rauscht (und brummt) der nachgeschaltete RIAA-Röhren-Vorverstärker bei mir auch (Wechselspannungsheizung). Also mal nicht übertreiben ! Spätestens wenn sich die Nadel auf die Platte senkt, dürfte sich das Thema dann eh erledigt haben :-).
Hatte sogar schon einen Röhren-MC gebaut (mit Batterien). Der hat nochmal mehr gerauscht.



Wenn es verzerrt !

Beim letztlich erstandenen Thorens waren ein Ortofon OM5 und ein AKG P8E mit dabei, aber leider war die Nadel beim AKG abgebrochen.

Das Gute aber war, das beim vorherigen Dual CS5000 ein Ortofon OM20 dabei war, welches aber leider einen defekten "Generator" hatte (das Teil, welches die Spannung erzeugt - die Spule). Die Nadel 20 hatte ich sicherheitshalber mal behalten. Da scheinbar alle OM-Generatoren gleich sind, konnte man die Nadel 20 gegen die Nadel 5 einfach tauschen und soll damit gleich mal zwei Klassen "besser" sein (dazwischen gibt es noch die Nadel 10, darüber noch die 30 und 40).

Und für das AKG gibt es noch immer "günstig" Nachbaunadeln (u.a. X8E). Hier kursieren aber Aussagen, das ältere AKG-Systeme des Öfteren mit verhärteten Gummis zu kämpfen haben, insbesondere die mit dem "scharzen" Kunststoffkörper. Da man ja nicht immer "Pech" haben kann, hatte mein AKH P8E aber einen "durchsichtigen" Systemkörper, welches diese Probleme nicht zu kennen scheint.

Lange Rede kurzer Sinn !

Das Ortofon OM20 und das AKG P8E machen mittlerweile eine gute Figur auf dem Thorens. Das P8E aber erst, nachdem die Auflagekraft lt. Nachbaunadel-Hersteller und nicht lt. Herstellerangaben von damals, eingestellt wurde (die war nämlich nur halb so groß). Ansonsten verzerrte es stellenweise.

Manche gehen sogar soweit, das wenn sie wissen das die Gummis der Nadelträger "verhärtet" sind, einfach die Auflagekraft erhöhen (in Grenzen natürlich) oder dann einfach in "schwerere" Tonarme einbauen, wo die Nadelnachgiebigkeit geringer sein kann.

Das Ganze "Tonarm-Tonabnehmer"-Thema hat was mit "Feder-Masse-System" zu tun, was Tonarm und Nadel letztendlich bilden.

Hier gibt es einen Rechner

    new-hifi-classic.de/files/Tabelle%20Tonarm-TA-Resonanz.xls



04.02.2018

Für einen Bekannten sollte ich mir mal seinen getunten Rega P3 (externes Netzteil, durchgehend verdrahteter Tonarm, MC-Tonabnehmer Eroika LX, Übertrager ÜP3096M (Pikatron) im Vergleich mit dem Thorens TD160 MK2, mit Ortofon OM20 (MM) und AKG P8E (MI) und dem Dual CS 510 mit Shure M95G L-M (MM, Nadel DN362) und Shure M44G (MM) anhören, um ihn klanglich einzuordnen.

Nicht leicht, weil eben noch mehr Faktoren mit hineinspielen können, u.a. der "richtige" sekundäre Abschluss. Da sich das Eroika LX lt. Hersteller bei 100Ohm primär wohlzufühlen scheint, der Übertrager 1:15 (für Impedanzen also 225:1) hat. Bei standardmäßigen 47 kOhm des RIAA-Vorverstärkers, wäre das System dann mit ca. 209 Ohm abgeschlossen. Könnte passen !

Lange Rede, kurzer Sinn !

Im Prinzip war es egal, welches der Systeme im Dual oder Thorens gerade steckte, der Bassbereich war immer "kräftiger" als der des Rega P3 mit dem Eroika LX.

Das Seltsame ist, das meinem Bekannten der Bass zuhause sogar zu "viel" des Guten war und ihn teilweise mit dem Bassregler rausdrehen musste.

Da fallen mir prompt wieder das s.g. "Sounding" von älteren Verstärkern ein oder Raumresonanzen !

Aber genau diese Phänomen hatte ich auch schon bei dem kürzlich wieder veräußerten Rega P2 festgestellt. Mit dem empfand ich es gar noch schlimmer als jetzt mit dem P3. Egal was ich einbaute, es fehlten die "Bässe" und obwohl er bereits eine durchgehende Innenverkabelung von "Grötzinger" hatte. Ich bin schier verzweifelt ! Im P2 hörte sich das DL103 eigentlich immer noch am Besten an.

Die "P3-Eroika-Kombi" fand ich recht "gut", was "S-Laute", Dynamik und Auflösung betraf. Da war mir der Bassbereich, mit meinen Plattenspielern/Systemen, sogar manchmal etwas zu "dick".

Irgendetwas dazwischen, wäre nicht schlecht :-) !

Und genau das ist das Problem bei dem Ganzen, die Suche nach dem "besten" Klang.