Sonntag, 23. Februar 2020

Verstärker mit EL36 & EF39 (oder EF36 bzw. EF37A)

Das Leben ist einfach zu kurz, um sich immer und immer wieder um Röhren zu bemühen, die mich klanglich einfach nicht so "berühren" wie es andere tun. Egal welche gegenteiligen Meinungen es dazu geben sollte, ist letztendlich immer nur das eigene "Empfinden" wichtig, egal ob richtig oder falsch.

Es ist eh Vieles viel zu "relativ" und "subjektiv", in den Augen und Ohren des Betrachters. Was in der einen "Kette", im eigenen Hörraum gut klingen mag, muss es anderswo noch lange nicht.

Das klangliche Maß der Dinge sind "für mich", an meinen Lautsprechern (Philips AD12202/M8 und RFT L3402), in meinem Hörraum, momentan die E55L (1-stufig mit Eingangsübertrager) und die EL504/EC86 (2-stufig). 

Der EL36/EF39 (2-stufig) könnte auch noch so ein Kandidat werden.



Gut, die E55L ist mittlerweile selten und schon verhältnismäßig teuer geworden, aber das hat sich erst in den letzten Jahren so entwickelt. Bewusst teuer gekauft hab ich sie nicht. Aus dem "Alter" bin ich raus, wo "Namhaftigkeit", "Seltenheit" oder sonstiges Prestigedenken eine Rolle spielt 😉.

Röhren wie die 6C45, 6E6P, 6E5P, EL802, CV4055, EL84, 2A3, 300B, 6EM7, etc., sind jedenfalls von meiner Wunschliste verschwunden. Mit denen hatte ich es mehr wie einmal probiert, mussten aber im Vergleich mit der E55L immer den Kürzeren ziehen. Achtung subjektiv !


Die ca. 1,1W der E55L, sind schon knapp, aber gerade noch ausreichend, um mit ca. 2Veff am Eingang, einen, in einer "Open Baffle" (offene Schallwand) montierten 12" Breitbänder Philips 12202/M8 mit ca. 98dB zu befeuern. Die EL504 mit ihren ca. 2,5W lässt dann kaum noch Wünsche offen. Das wird dann schon böse laut, aber viel wichtiger ist die wunderbare Dynamik, Luftigkeit, Räumlichkeit, Emotionalität, dies sich mit dieser ganzen Kette aufbaut.

Eine EC8020 oder WE437A würden ähnliche Leistungen wie die E55L versprechen (wären aber dann auch richtige Trioden), sind aber eigentlich nicht mehr zu bekommen und wenn nur extrem teuer. Die 6HS5 vielleicht noch, aber die arbeitet mit sehr hohen Spannungen (bis zu 1300V) und scheint man nur aus Amerika zu bekommen.

Das es da draußen nicht doch noch s.g. "Sleeper" gibt, Röhren die durchaus gut klingen (die nur noch keiner probiert oder zumindest noch nicht darüber geschrieben hat), kann schon sein, aber die Zeit und das Geld möchte ich nicht mehr investieren. Jetzt soll wieder mehr Musik "genossen" werden.

Wegen den (für mich) sehr guten klanglichen Ergebnissen mit der EL504, hab ich mir jetzt nochmal einen Verstärker in diese "Richtung" vorgenommen, auch weil jetzt wieder Teile, wie Netztrafo und Übertrager aus den anderen Projekten übrig sind. Die EL504 ist eine "Strahlpentode" (Beampower, https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlpentode) und wurde überwiegend als Leistungspentode in horizotalen Ablenkverstärkern in Fernsehgeräten eingesetzt, aber auch schon in Studio- und HiFi-Verstärkern.

Ich hab mich jetzt erst einmal für die EL36 (EL360, E236L, 6CM5, 6P31S) entschieden,



die angeblich sogar der Vorgänger der EL504 sein soll, aber auch weil sie einen nochmals niedrigeren Innenwiderstand als die EL504 aufweist, 5 kOhm anstatt der 10 kOhm bei der EL504. Im Vergleich die E55L mit 20 kOhm. 

In Triode geschalten hingegen hat die E55L dann nur noch ca. 600 Ohm (Standardarbeitspunkt). Eine E236L soll lt. Datenblatt nur 350 Ohm als Triode haben. Lt. hier "https://www.tiffe.de/roehren/el36pentode_as_triode.pdf", hat die EL36 z.B. 740 Ohm, aber natürlich in einem ganz anderen Arbeitspunkt. Sie ahnen schon, das es hierbei um die Kombination niedrigem Innenwiderstand im Triodenmode geht.

Die EL36 ist angeblich schon aus dem Jahre 1950 und hat ebenfalls eine Anodenkappe, aber einen Oktalsockel, anstelle eines Magnoval, wie die EL504 einen hat.

Es soll ja viele "EL36"-Varianten, Hersteller und Typenbezeichnungen geben, u.a. EL360, 6CM5, 6BQ6 oder die russische 6P31S. Es gibt sogar eine richtige für Audiozwecke entwickelte Variante, die E236L. Die E235L (7751) ist die Variante ohne Anodenkappe.

Lt. hier "http://www.jogis-roehrenbude.de/EL34-Story/EL34-Story-Teil2.htm", soll aber die mit Anodenkappe eine BeamPowerTetrode (?) sein, die ohne eine Pentode. Aber die EL36 hat doch 3 Gitter, wieso soll das dann eine Tetrode sein ? Eine Tetrode hat doch normalerweise nur 2 Gitter ?

Hier "http://www.jogis-roehrenbude.de/EL34-Story/6L6-Story-Seite1-Dateien/Innenaufbau/Innenaufbau.htm" kann man lesen, das es sowohl BeamPower-Tetroden, wie auch -Pentoden gibt. Man muss sich da den Aufbau der Röhre anschauen.

Die EL504 soll ja, wie schon gesagt, eine Strahlpentode (Beampower) sein. Hab bei "Wikipedia" gelesen, das Strahlpentoden kein Bremsgitter benötigen, aber wenn ich mir das Datenblatt anschaue, hat die EL504 sehr wohl ein Bremsgitter (G3), welches aber, wie auch bei der EL84, bereits intern mit der Kathode verbunden ist. Wenn sie kein Bremsgitter hätte wäre es eine Tetrode oder ? 

Alles noch sehr verwirrend für mich, aber erstmal egal, Hauptsache es klingt.

Als Treiber sollten es diesmal nicht die "üblichen Verdächtigen" (EC86, E180F oder D3a) werden. Ein bisschen Abwechslung muss sein und so dachte ich mir, ich nehme die auch schon etwas "betagtere" EF39 (6K7, CV1053, etc.). Eine Pentode, aber eine s.g. "Remote Cutoff" mit variabler Verstärkung, die aber auch als "normale" Pentode verwendet werden kann. Diese besitzt ebenfalls eine Anschlusskappe, aber hier ist es das Gitter G1 was herausgeführt wurde und nicht die Anode. Sie soll aus dem Jahre 1939 stammen. Die EL36 hat somit schon 70 Jahre auf dem Buckel und die EF39 bereits 81 Jahre, da spielt der Altersunterschied von 11 Jahren glaub ich keine Rolle mehr 😉 ?



Zugegeben, bei der EF39 hat mich als erstes die rote Farbe gereizt (die aber auch eine Schirmwirkung übernimmt), aber sie soll auch schon bei der 2A3/300B als Treiberöhre eingesetzt worden sein, was zumindest genug Aussteuerung verspricht. Klanglich steht das Ganze natürlich auf einem ganz anderen Blatt, u.a. weil ich sie diesmal wirklich als Pentode verwenden will/muss (Spannungsverstärkung). Die EF39 soll als "triodisierte Pentode" nur eine Verstärkung von 28 haben (theoretisch). Da hat ja die EC86 noch mehr.

Eine mögliche Alternative wäre, wenn man bei Oktal und Remote Cutoff bleiben will, die weniger "hübsche" 6K7. "Normale", Sharp Cutoff Pentoden wie die 6J7, 6C6, EF37(A) oder  EF36 oder als Noval dann auch die E180F, D3A oder EF86.


Quelle: Ebay
 

Wenn sie keine "Kappe" haben braucht, dann halt noch viele andere Pentoden, wie z.B. die 6J8P, 6AC7, 6P9P, 6SJ7, etc...


Hier die 1. (Anordnungs-) Versuche


Das ist nicht nur ein "Brettaufbau", sondern soll später tatsächlich so in eine "Holzkiste" gesteckt werden



Das "Montagebrett" wird später über die Gerätefüße, durch die Bodenplatte verschraubt, so das selbst auf dem Kopf gestellt nichts passieren kann. Auf der Oberseite, mittig, ist eine 4mm Glasplatte (z.B. günstig für 3D-Drucker zu haben) mit Glasklemmen befestigt, durch die man den Innenaufbau und das Glimmen der Röhren (zumindest die EL36 und die Gleichrichterröhre 😉) gut sehen kann. Umlaufend ergibt sich ein "Luftschlitz", nicht das etwas dem Hitzetod stirbt.

Auch das obenliegende, vordere und hintere Anschlussfeld wird einfach über Glasklemmen befestigt. So komm ich jeder Zeit wieder an alles ran bzw. man kann alles austauschen. Was für ein Material ich für die Anschlussfelder nehme, weiß ich noch nicht, vielleicht etwas aus Aluminium, Kupfer, Messing oder nur Pertinax, Plexiglas, Dibond, aber auch Holz (evtl. mit Verstrebungen auf der Unterseite) kann ich mir gut vorstellen ?

Auch optisch könnte das Ganze, je nach Farbgebung des Holzes, "gefallen". 

Der Mensch lebt eben nicht nur vom Brot alleine.

"Rechnen" kann (will) ich immer noch nicht so recht, also hab ich mir wieder aus allen möglichen Quellen eine Schaltung zusammengereimt. Kann aber die "Schritt-für-Schritt"-Anweisung von "Martin Lemke" (tractatus-calculo-amplifikatus-1-band und tractatus-calculo-amplifikatus-2-band) nur wärmstens empfehlen. Das versteh sogar ich 😉.


14.02.2020

Da hab ich mir was angetan !

Mit so "einer" Pentode eine Treiberstufe aufzubauen ist erstmal ungewohnt für mich. Bisher hab ich die Pentoden immer "triodisiert", aber jetzt muss ich mich mit ganz anderen Dingen "herumschlagen", z.B.:

- das die Verstärkung über den Anodenwiderstand bzw. die Betriebs-/Anodenspannung festgelegt 
  wird

- das der Anodenwiderstand der EF39 nicht zu groß werden darf. Dabei rechnet man eigentlich nicht
  mit dem reinen Ra, sondern Ra (EF39) parallel Ri (EF39). Das Ergebnis soll min. 3 mal "kleiner" 
  als der Rg der EL36 sein. Wobei der max. Rg abhängig von der Röhre ist und der eigentlich nicht 
  voll ausgereizt werden sollte. Zusammen mit dem Koppelkondensator bildet der Rg dann auch einen
  Tiefpass aus, der eine untere Grenzfrequenz von <20Hz zulassen sollte. Es hat schon einen Grund, 
  warum z.B. im Verstärker WE91A mit der WE310A/300B, ein Ra von nur 91 kOhm für die
  310A verwendet wird und die original WE300B durchaus einen Rg von bis zu 400 kOhm 
  verkraftete. Den heutigen 300B "Nachbauten" traut man so einen hohen Rg nicht mehr zu. Der 
  Koppelkondensator muss dann dementsprechend "klein" ausfallen, wenn man die Zeitkonstante 
  daraus, nicht >20ms werden lassen will, damit der Verstärker "schnell" bleibt.

- dann sind da auch noch die Millerkapazitäten (Cin (Cg1a), Cg1k), die evtl. zusammen mit langen
  Leitungen den Verstärker daran hindern könnten die obere Grenzfrequenz von 20000Hz zu 
  erreichen. 


  Bisher hatte ich folgendes "geglaubt", was diese Zeitkonstante beim Koppelkondensator angeht 
  (https://www.frihu.com/roehrentechnik/koppelkondensatoren/), aber wenn man hier wieder liest 
  (http://www.hifi-forum.de/viewthread-111-5263.html), dann wird das scheinbar nicht ganz so eng 
  gesehen, vorausgesetzt man arbeitet nicht mit Gegenkopplung. Vielleicht hab ich ja auch nur 
  "Frihu" falsch verstanden und er meint im Prinzip das Gleiche ?

  Eine z.B. EF37(A) würde mit einem kleineren Ra auskommen, aber die eben sind selten und teuer 
  geworden. Alternativ die EF36 bzw. VR56, die der EF37 im Prinzip entsprechen soll.

   - dann die Gitterspannung (G2)-Gewinnung. Entweder über einen "größeren" Vorwiderstand und 
     einem "kleineren" Kondensator oder über einen Spannungsteiler, mit geringeren 
     Widerstandswerten, für einen etwas "höheren" Stromfluß und einem Überbrückungskondensator    
     für den unteren Widerstand für Wechselspannung mit. Manche "stabilisieren" diese Spannung auch
     noch, z.B. mit einer Stabiröhre oder Zenerdioden.

  Was hier wieder besser und richtiger ist ? 

  Die meisten Schaltungen, wie auch schon der WE91A-Verstärker von 1936, gewinnen ihre
  Ug2-Vorspannung durch einen definierten Spannungsteiler mit Überbrückungskondensator, für den 
  unteren Widerstand. Denke so werde ich es auch machen.

    - und dann ist die EF39 eben auch noch eine "Remote Cutoff" Pentode und nicht wie andere 
      "Sharp Cutoff". Soll bedeuten, wenn ich es richtig verstanden habe, das bei Übersteuerung am 
      Eingang, die Verstärkung "runtergeregelt" wird, d.b. weiterhin, das sie auch "nicht" (so schnell) 
      verzerrt, wie eine "Sharp Cutoff". Funktion vielleicht wie ein Limitter oder Kompressor ? 
      Man kann sie aber auch "normal" wie eine "Sharp Cutoff" Pentode einsetzen, abhängig vom 
      Arbeitspunkt (Gittervorspannung G1 und G2 ?). Sie merken schon, so sicher bin ich mir noch nicht,
      ob ich das verstanden habe.

    - man soll auch nicht unbedingt eine Direktkopplung (Gleichpannungskopplung ohne 
      Kondensator) mit einer "Remote Cutoff Pentode" aufbauen. Warum weiß ich jetzt auch (noch) 
      nicht, hatte ich aber eh erstmal nicht vor.


Und alles nur, weil die EF39 so schön rot angemalt ist 😉? 

Nein, auch weil sie ein gängigeren Oktal-Sockel hat, genau wie die EL36.

Falls alle Stricke reißen kommt wieder eine "triodisierte" D3a oder E180F rein oder gleich wieder eine Triode E86C oder ich breche das ganze Unterfangen ab, bevor ich zuviel Zeit und Geld investiere. Es sollte schon Sinn machen.


23.02.2020

So wirklich vorwärts geht es bisher nicht. Vieles muss bedacht und ausgemessen werden, da ich u.a. auf vorgefertigte, günstige Teile zugreifen will, wie z.B. für die Glasabdeckung eine Glasplatte von einem 3D-Drucker (235x235mm) zu verwenden, etc. das kostet Zeit.


Den Ringkerntrafo werde ich evtl. an die Seitenwand schrauben (müssen), damit Platz wird auf der Bodenplatte, für die Lüsterklemmenleiste, die mir als Anschlussfeld dient und ich ihn etwas weiter von den Ausgangsübertragern wegbekommen. Sicher ist sicher.

Das Thema wurde erstmal wieder auf Eis gelegt, aber aufgeschoben, ist ja nicht aufgehoben.



26.05.2020

Erst jetzt hat es sich ergeben, das Projekt nochmal aufzugreifen, u.a. weil ich es nochmal mit einer anderen Gehäusekonstruktion versuchen wollte. Diesmal hab ich mir ein 19" Gehäuse aus Holz in den Kopf gesetzt. Mit 4HE, ein Rackschienenprofil zum Zuschneiden und einzelne Rackblenden die relativ günstig zu bekommen sind.


Da alle Röhren oktal sind, hab ich es diesmal mit Oktal-Relaissockel, als Sockel probiert. Die haben schon mal einen stabilen Stand und können von oben verdrahtet werden. Ein paar Turret-Lötleisten, für die nicht all zu vielen Bauteile und fertig ist die "Laube". So zumindest die Theorie.


31.05.2020

Alles nochmal etwas anders angeordnet, ................


..... damit alle genügend Platz hat. Hab auch schon daran gedacht die Cinchbuchsen auf die Frontseite, direkt bei den Lautstärkestellern zu positionieren ? Kurze Signal-Leitungswege sind schon mal eine Fehlerquelle weniger.


04.06.2020

Noch etwas hin- und hergeschoben, aber jetzt sollte es passen und die 1. Verdrahtungsarbeiten auf einem Probebrett haben begonnen



06.06.2020

Spielen tut er auch schon .......


.... aber leider ist das Rechteckverhalten der EF39 nicht gerade das Beste. Das macht die EC86 deutlich besser (dachte ich zumindest). Ich hab mir jetzt nochmal "normale" (Sharp Cutoff) VR56 bzw. EF36  bzw. EF37A Pentoden bestellt, in der Hoffnung, diese verhalten sich anders als Remote Cut Off Pentoden.

Das mit dem Rechteckverhalten hab ich auch erst auf der "Frihu"-Seite gelesen. Macht Sinn ! Weil wenn schon die Treiberröhre ein sauberes Rechteck bis weit über den hörbaren Bereich hinaus übertragen kann, dann zeugt das von "Schnelligkeit" und "Klirrarmut" (?). Dann sollte ein Sinus erst recht "sauber" übertragen werden können ?


17.06.2020



Das blaue Signal ist der invertierte Rechteck, noch vor dem Koppelkondensator, direkt an der Anode der EF39, das gelbe, das vom Signalgenerator, bei ca. 1kHz. Das musste ich natürlich auch gleich beim EC86/EL504-Verstärker prüfen, was ähnlich, aber nicht ganz so schlimm aussah. Das Ganze wird bei höheren Frequenzen nicht besser.

Gut, wann hat man bei Musik schon mal Rechtecksignale - eigentlich nie, aber vielleicht reichen ja auch schon "komplexe" Musiksignale aus ?

Wenn ich es richtig lese, hängt dieses Verhalten, die "Slew Rate" (Anstiegsgeschwindigkeit) von einigen Parametern ab der Röhre, u.a. den Miller-Kapazitäten und der Steilheit S (im englischen gm oder Transconductance). Genau die Steilheit ist bei der EF39 nicht gerade die Beste. Modernere Pentoden, wie die EF86, E80F oder D3a machen das etwas besser.

Klingen tut das Ganze jetzt alles andere als "schlecht", sogar recht "angenehm", ganz und gar nicht "bassschwach".

Ich hab jetzt mal mit AudioNet Carma und dem Audio Interface Scarlett 2i2 den EC86/EL504- und den EF39/EL36-Verstärker mit einer ohmschen Last durchgemessen und ich finde das sieht für den Anfang überhaupt nicht schlecht aus. Das Ganze bleibt innerhalb von 4-5dB (wenn man eine Mittellinie wählt dann +/- 2dB), von 20 - 20.000Hz.

EL36/EF39



Im Vergleich der EL504/EC86. Etwas linearer und kein so frühzeitiger Abfall bei den höchsten Höhen. Hier könnte man mit einer Mittellinie vielleicht sagen +/- 1dB.



20.06.2020

Die VR56 bzw. EF36 (EF37A) sind auch angekommen. Im Prinzip wurde nur der Rk von 1kOhm auf 1,2kOhm erhöht und der Rg2 von 390 auf 330kOhm reduziert. Ansonsten sind sie pinkompatibel. Bin schon gespannt.


Hab dann auch gleich das Netzteil von GZ34 auf 5R4WGA oder 5R4GY umgebaut, weil ich noch welche davon hatte. Die übrig gebliebene GZ34, dient als Reserve.

1. Höreindruck, extrem detailliert, schnell und ganz und gar nicht bassschwach. Muss aber noch immer nichts bedeuten. Da sind noch mehr Hörtests notwendig.

Dann quält mich immer wieder die Frage mit den "richtigen" Koppelkondensatoren und stolpert über Foren-Diskussionen wie diese hier "https://www.analog-forum.de/wbboard/index.php?thread/122228-frage-zu-koppelkondensator/". Auch wird hier die "Aussage" von "Frihu", das mit der Zeitkonstante und der Schnelligkeit eines Verstärkers, in Frage gestellt.

Ich bin wieder mal verwirrt !

Andererseits, wird auch schon im Buch von "Diciol" auf die Zeitkonstante hingewiesen (S.47), die nicht größer als 20ms sein soll, aber auch im Zusammenhang mit dem max. möglichen Rg für die Folgeröhre. "Frihu" hat hier auch schon auf die max. Gitterableitwiderstände originaler WE300B hingewiesen, die früher durchaus höhere Werte als heute zuließen. Also Vorsicht, wenn man einfach einen original Schaltplan von 1936 nimmt und dann Röhren neuerer Bauart einsetzt !

Da fällt mir auch wieder ein eigenes Erlebnis mit einem Röhren-RIAA, mit ECC808/ECC88 ein. Hier wurde die ECC88 mit einem 10MOhm Gitterableitwiderstand beschalten, um aus dem "Anlaufstrom" die Gittervorspannung zu gewinnen (Kathode war auf Masse geschalten), was zu sporadischen Knackgeräuschen führte, die ich mir anfangs nicht erklären konnte. Erst als ich über die Auswirkungen von zu großen Gitterableitwiderständen las und diesen auf 3,3MOhm reduzierte, hatte der Spuck ein Ende.

Jetzt, mit der Eingangs-Pentode, kommt das Ganze wieder hoch. Warum werden in den Datenblättern von z.B. EF36, EF37A und EF39 genaue Werte für die Anodenwiderstände und den Gitterableitwiderstände der Endröhre angegeben ? In Etwa im Verhältnis 1:3.

Wegen dem max. möglichen Gitterableitwiderstand der Endröhre oder eines möglichst breiten Frequenzganges und/oder niedrigen Phasenverschiebung oder vielleicht auch wegen der Zeitkonstante ? Wahrscheinlich von jedem etwas 😉 ?

Das die Zeitkonstante des Tiefpasses, zwischen Treiberröhrenausgang und Endröhreneingang, kleiner <20ms sein soll, damit der Verstärker "schnell" bleibt hat aber wiederum nichts mit der "Slew Rate" zu tun ?

Denke eher nicht, weil die Pentode zeigt schon vor dem Koppelkondensator o.g. gezeigtes Verhalten.
Die Slew Rate liegt an der Steilheit der Pentode, die mit 1,8-2,2mA/V nicht gerade berauschend ist. Da ist die der EC86, mit 14mA/V, schon eine ganz andere Hausnummer. Die EF36 hat sogar noch eine geringere Slew Rate als die 300B, mit ca. 5mA/V. Ist das jetzt gut oder schlecht ?

Ähnliche Fragen werden auch immer gestellt, wenn es um die Wahl der richtigen Treiber- zur Endröhre geht. Letztendlich geht es wahrscheinlich immer nur um das richtige Klirrspektrum, damit es für jemanden klingt ? Egal ob jetzt eine Triode eine Triode ansteuert, eine Pentode eine Triode oder eine Triode eine Pentode, der Klirr macht sehr wahrscheinlich, letztendlich die Musik.


Bei der EF36 wird z.B. ein Ra von 100kOhm und ein darauf folgender Gitterableitwiderstand von max. 330kOhm empfohlen. Gut, es gibt keine Kapazitätsangaben, was den Koppelkondensator betrifft, aber selbst der original Schaltplan eines WE91A, von 1936, zeigt nur 0,01uf. Gut, damals ging es nicht um 20-20.000Hz. All zu groß sollte er vielleicht dennoch nicht sein. Denke die von mir gewählten 0,047uf (weil auch schon anderweitig in Schaltbildern gesehen) sind ein guter Startpunkt.

Lt. "Frihu" ergibt sich die Ladezeit (Tau) aus Ra und Kapazität des Koppelkondensators, sagen wir mal 47nf, was bei Ra=100kOhm, 4,7ms ergibt. Die Entladezeit ergibt sich aus dem Tiefpass, bei 47nf und 330kOhm, macht 15,51ms. Seltsamerweise sind diese 15ms genau das worüber "Frihu" spricht.

Folgender Link "http://jelabsarch.blogspot.com/2012/08/radiotron-se2a3_5.html" ist interessant, wenn es um klangliche Feinheiten, bei unterschiedlichen Röhren und unterschiedlicher Beschaltung und Art der Bauteile, z.B. PP-Kondensatoren oder PIO für den Steuergitterkondensator, geht. Verrückt !


21.06.2010

Der Spannungsteiler war noch für die EF39, auf ca. 50V eingestellt, die EF36 bzw EF37A benötigt aber um die 100V. Ich hab dann gleich den Spannungsteiler entfernt und nur auf einen Rg2-Vorwiderstand umgebaut und dafür einen etwas größeren (3,3uf) als empfohlenen (0,5uf) Kondensator verwendet. Diesen muss ich noch auf die Kathode verschalten und nicht direkt auf Masse, weil ich einen nicht-überbrückten Kathodenwiderstand, also Stromgegenkopplung verwende, um die Pentode "linearer" zu machen. Im Internet findet man unterschiedliche Verschaltungen des Cg2, aber ohne Angabe von Gründen. Bei "Diciol" wird zumindest darauf hingewiesen, das wegen des nicht-überbrückten Kathodenwiderstandes, die Gittervorspannung durch die Stromgegenkopplung geringfügig schwanken kann, Ug2 aber stabil bleiben muss, deshalb soll der Cg2 nicht auf Masse sondern auf die Kathode geschalten werden. Es wird zwar durch das Nicht-Überbrücken auch die Verstärkung geringer, aber die ist mit ca. 1V RMS für Vollaussteuerung, immer noch groß genug. Auch hier wird auf den Schaltungskniff mit Schirmgitterkondensator an Kathode hingewiesen "http://www.valvewizard.co.uk/pentode.html".



23.06.2020

Denke, der Schaltplan steht fest ........


...... und anhand von diesem, werde ich noch ein paar Angaben, zum Wieso und Weshalb geben. Vieles steht aber auch schon im "Diciol", anderes findet man problemlos im Internet.

O.g. Beschaltung der Pentode ist eigentlich ein Standardschaltbild, welches mit nur geringen Änderungen, sowohl für die EF39, als auch die EF36 bzw. EF37A verwendbar ist, z.B. für die EF39 einen Rk=1kOhm und einem Rg2=390kOhm, für die EF36 bzw. EF37A einen Rk=1,2kOhm und Rg2=330kOhm.

Wieso ich mich bei der Schirmgittervorspannungserzeugung (Ug2) momentan "nur" für die Standardbeschaltung lt. Datenblatt (Serienwiderstand mit Serienkondensator) entschieden habe und nicht für einen Spannungsteiler oder gar eine Stabilisierung mit Stabi-Röhren oder Zenerdioden, liegt erst einmal an deren Einfachheit. Das kann sich aber auch noch ändern, wenn es sich als klanglicher Nachteil herausstellen sollte. Später mehr !

Über das Schirmgitter wird der Arbeitspunkt eingestellt, deshalb sollte diese Spannung auch so stabil wie möglich sein. Das der Schirmgitterkondensator nicht direkt auf Masse, sondern an die Kathode geschalten ist, so wie man es auch bei "Diciol" findet, soll die "richtigere" Beschaltung sein. Die Andere, direkt auf Masse, hat sich angeblich erst mit der Zeit "eingebürgert". Das warum oder weshalb kann ich allerdings noch nicht erkennen. Logisch klingt für mich die Variante an die Kathode, insbesondere in meinem Fall, da ich für mehr Linearität den Kathodenwiderstand der Pentode "unüberbrückt" lasse und sich dadurch eine Stromgegenkopplung über den Kathodenwiderstand ergibt. Ich benötige zwar so ein etwas höheres Eingangssignal, um die Endstufe voll auszusteuern, liegt aber mit ca. 1Veff immer noch niedrig genug, dank genügend hoher Verstärkung der Pentode. Aber auch wenn der Kathodenwiderstand überbrückt wäre, sollte der Schirmgitterkondensator dennoch nicht, so wie man es bei vielen Schaltungen sieht, direkt auf Masse geschalten werden.

Der Schirmgitterkondensator wird z.B. für die EF39, lt. Datenblatt, mit 0,5uf angegeben.

Lt. Diciol (S.49) soll

                                                            Rg2*Cg2 >= 1/fu

sein, wobei mit "fu" wahrscheinlich der Tiefpass, den der Koppelkondensator mit dem Gitterableitwiderstand (Rg) der nächsten Stufe bildet, gemeint sein dürfte ?

Aber da stimmt doch was nicht ?

Wenn ich ins Internet schaue, errechnet sich die Zeitkonstante "tau" entweder mit R*C oder 1/(2*Pi*f), aber nicht mit 1/f.

Genau hier komm ich schon wieder ins Straucheln !

Ich blick es noch nicht !

Bei einem Rg2=390kOhm und Cg2=0,5uf, beträgt die Zeitkonstante von Rg2*Cg2 = 390kOhm*0,5uf = 0,195s = 195ms.

Mit einem Rg  =330kOhm und beispielsweise einem 0,047uf Kondensator bekomme ich für den Tiefpass eine fu von

                                                       fu=1/(2*Pi*R*C)=10,27Hz

Wenn ich das jetzt in "Rg2*Cg2 >= 1/fu" einsetze, dann stehen 195ms den 1/10,27Hz=97ms gegenüber. Das passt zwar, ist aber eigentlich nicht richtig, weil bei 1/fu der Faktor "2*Pi", also 6,28, fehlt ?

Eigentlich müsste ich doch entweder 1/fg2<=1/fu oder eben Cg2*Rg2<=C*R (vom Tiefpass) rechnen oder ? Ich vermute das ist auch wieder nur so eine "Faustformel" ähnlich wie beim Xc bei fu<=0,1*Ra oder ?

Rechne ich doch einfach mal "einheitlich", mit bereits o.g. Werten

                                              Cg2*Rg2=0,5uf*390kOhm=195ms

                                              C*R=0,047uf*330kOhm=15,51ms

Das passt eigentlich noch besser, nämlich um den Faktor "2*Pi" oder eben 6,28. Also doch mehr eine "Faustformel".


Lt. "Diciol" soll auch die Zeitkonstante vom Tiefpass <20ms sein, angeblich um elektrische und akustische Störungen zu vermeiden. "Frihu" meint dazu, damit bliebe ein Verstärker "schnell".
Was mit den Werten 0,047uf und 330kOhm, mit 15,51ms auch prima passt. Die fu=1/(2*Pi*R*C)= 10,3Hz ist auch vollkommen ausreichend. Bei fu hat die Ausgangsspannung nur noch den 0,707-fachen Wert (-3dB) der Eingangsspannung.

Hier handelt es sich um eine "leistungslose" (nur Spannung) Ansteuerung, nicht wie bei einem Kathodenüberbrückungskondensator, um eine "leistungsbehaftete" (Spannung und Strom), wo -3dB nicht 0,707, sondern 0,707*0,707=0,5 beträgt, also nur noch die Hälfte der Leistung zur Verfügung steht. Hier sollten also niedrigere fu angestrebt werden. 

Ein Kathodenüberbrückungskondensator hat hier ja die Aufgabe die Spannung und somit auch die Verstärkung stabil zu halten, bis zu niedrigen Frequenzen hin. Ich hab mir aber auch schon mal Probleme bei einem 1-Röhrenverstärker mit der 6J52P, mit einem zu groß gewählten Kondensator eingehandelt. Erst als ich von 1000uf zurück auf 470uf gegangen bin, waren Signalverformungen am Ausgang verschwunden. Also hilft viel, nicht immer viel 😉!

Größere Kondensatorwerte bringen zwar eine niedrigere fu, aber auf Kosten einer höheren Zeitkonstante. Was da wieder wichtiger und richtiger ist ?

Des Weiteren soll lt. "Diciol" der Xc des Schirmgitterkondensators bei fu <= 0,1*Ra sein, also 0,1*100kOhm=10kOhm. Mit "fu" wahrscheinlich wieder die untere Grenzfrequenz des Tiefpasses zwischen Pentodenausgang und Endröhreneingang gemeint. Nehmen wir wie oben wieder die 47nf und die 330kOhm und bekommen wieder eine fu von 10,27Hz, dann ist

                                                              Xc=1/(2*Pi*f*C)

ca. 31kOhm. Im Verhältnis zum Rs mit 390kOhm ist das schon ca. 1:10, d.b. die Schirmgitterspannung beträgt durch den Spannungsteiler von RS und Xc, bei 10,27Hz, nur noch 9/10, d.b. weiterhin der Arbeitspunkt und somit der Anodenstrom verschiebt sich. Nicht gut !

Bei 100Hz wäre Xc ca. 3kOhm, also nur noch 1:130, also fast vernachlässigbar. Wir müssen also schauen, das wir, zumindest bis zur fu des Tiefpasses, den Xc des Schirmgitterwiderstandes niedrig halten.

Wenn wir jetzt z.B. 1,5uf wählen, bekommen wir bei 10,27Hz, die gewünschen ca. 10kOhm, d.b. 1:39 zum Schirmgitterwiderstand, was wahrscheinlich im "Rahmen" liegt ? Demnächst kommt an diese Stelle ein 2uf PIO (Paper in Oil) Kondensator. Auch der KOppelkondensator wird gegen einen PIO-Typ ausgestauscht.

Man sieht auch in neuzeitlichen Schaltungen, z.B. von WE91A Nachbauten, immer etwas höhere Werte.

Die Grenzfrequenz von Schirmgitterwiderstand und -kondensator berechnet sich eigentlich genauso wie ein Tiefpass (s.a. http://www.valvewizard.co.uk/pentode.html). Andererseits handelt es sich hier eben nicht mehr um einen "leistungslosen" Tiefpass, sondern es fließt schon Strom in das Steuergitter, wenn auch nur wenig. Damit wäre der -3dB-Punkt nicht mehr 0,707 vom ursprünglichen Wert, sondern 0,707*0,707=0,5. Also ist es gar nicht so falsch den Kondensator etwas größer zu wählen.

Bei dem im Datenblatt der EF39 angegeben Werte von 0,5uf und 390kOhm bekomme ich

                                                             f=1/(2*Pi*R*C)= 0,8Hz

Das ist schon ok, weil die Schirmgitterspannung soll ja so stabil wie möglich bleiben.

Mit dem oben gewählten Wert von 1,5uf sind es dann halt

                                                              f=1/(2*Pi*R*C)= 0,27Hz

Also haben die "Faustformeln" schon ihre Berechtigung. Ich wollte es halt einfach verstehen, zumindest im Prinzip 😉.




26.06.2020

Das Gehäuse nimmt Formen an .......



..... und andere Übertrager von Edcor, die GXSE10-6-5k, wurden bestellt. Ich verspreche mir von der 6 Ohm Sekundärimpedanz eine universellere Verwendung, sowohl für 4, 5, 6 oder 8 Ohm Lautsprecher ohne eine allzu große Fehlanpassung. Bei 35-40mA, die im Arbeitspunkt durch die EL36 fließen, dürfte die Kerngröße vollkommen ausreichend sein. Auch jetzt schon, im Versuchsaufbau mit den GXSE10-8-5k rumst es ordentlich im Basskeller und eine wunderschöne Feinzeichnung ist hörbar. Nix mit typischem, analytisch und kühl klingenden Pentodenverhalten. Ich bin angenehm überrascht.

Wenn man nicht alles nochmal nachmisst ! Das bestellte Birkemultiplex war mit 18mm angegeben, hatte aber nur 17,5mm. Damit waren die Bohrungen der Seitenteile zu den Deckplatten um 0,5mm außer Mitte. Nicht weiter schlimm, war ja noch genügend "Futter" vorhanden, um die Schrauben einzudrehen.


28.06.2020

Das Bohren ist verdächtig gut gelaufen 😀, wahrscheinlich weil ich zumindest einseitig einen Anschlag beim Bohren verwendet habe und diesmal nicht gekörnt, sondern mit einem Zentrierbohrer gearbeitet habe. Um zum Schluss auch noch die letzten Kratzerchen und Lackeinschlüsse wegzubekommen, nochmal kurz anschleifen und mit Schwarz seidenmatt aus der Spraydose drüber, fertig. Falls ich doch nochmal nachmessen sollte und was nicht passt, kann ich jederzeit, für kleines Geld, nochmal Frontplatten nachbestellen, sind ja 19" Standard 😉. Gibt's in Alu oder Stahl.



Die Cinchbuchsen wurden bewußt auf die Vorderseite verlegt, um die Leitungswege auf die Potis und dann weiter an die "Kappe" der EF39 so kurz wie möglich zu halten.



Hier dann im Regal, bei den anderen Komponenten



30.06.2020

Die Übertrager sind auch schon angekommen. Der Versuchs-Brettaufbau wurde bereits auf die Bodenplatte des neuen Gehäuses "verpflanzt" und zu einem großen Teil auch schon wieder verdrahtet.


Das Papier soll Lötzinnspritzer vorbeugen 😉.

01.07.2020

(Fast) Fertig !


Gut, die Erdleitung fehlt noch an den Blechen und am Anfang lief der Trafo nur auf "einem Zylinder", soll bedeuten, ich hab am Sockel der Gleichrichterröhre einen falschen Anschluß für die Anodenspannungszuführung genommen, weshalb nur ein Teil der Wicklung die Spannungserzeugung übernommen hat, was der Trafo mit Brummen quittierte. Kaputt gegangen ist dabei aber nichts. Richtig angeklemmt war er mucksmäuschenstill und auch mit den Ohren direkt in den Lautsprechern, war kein Brummen und Rauschen zu vernehmen, nur Musik. Ich bin begeistert und das mit einem Holzgehäuse.


05.07.2020

Das isser nun und das war's dann auch fast schon wieder gewesen...........


......... bis auf die zwei obigen, kurzen Stücke Rackschiene und das Lüftungsblech mit 3HE ist der Verstärker eigentlich fertig. Eine dünne Schicht Acryl-Holzlack wurde auch schon äußerlich aufgetragen, mehr zum Schutz, als aus optischen Gründen. Ist schon ein schönes Gefühl, wenn es dann mal fertig ist (wenn vielleicht auch nicht gleich aufs 1. Mal 😉).

Vielleicht hat ja meine Freundin doch Recht, damit das ich in "der" Beziehung (HiFi-Hobby) einen an der Klatsche habe 😉? Mit mehr als einem Verstärker kann man eh nicht gleichzeitig Musik hören ?

Gut, zwischenzeitlich hab ich eingesehen, das man nicht alles was man mal gebaut hat, so stolz man auch sein mag, aufheben kann, obwohl immer wieder das Herz blutet, wenn man etwas Selbstgebautes hergibt, aber ansonsten wäre das Haus mittlerweile voll damit 😉.

Das sich solche Verkäufe lohnen würden, war eigentlich noch nie der Fall. Es will keiner viel für einen "Selbstbau" zahlen, der vielleicht nicht VDE-gerecht aufgebaut wurde, kein CE-Zeichen trägt oder nicht RoHS-konform ist. Versteh ich schon. Ist eigentlich ein Draufzahlgeschäft, aber lernen tut man immer wieder dadurch und das ist unbezahlbar.

Ich mag es einfach mir Dinge vorzustellen, um dann zu sehen wie es langsam Formen annimmt und wenn es dann schlussendlich funktioniert und auch noch so aussieht, wie man es sich vorgestellt hat, dann weiß ich zumindest das ich kein all zu großer Phantast bin, sondern Kopf, Hand und Herz noch "harmonieren".

Es ist aber nicht eine Art "Inselbegabung", die nur auf das HiFi-Hobby begrenzt ist, so wie es meine Freundin immer hinstellt, sondern ich versuche es bei jeder Tätigkeit so zu machen, aber das hat sie noch nicht verstanden. Ja wenn man damit Geld verdienen könnte oder solange ich etwas für sie oder am Haus mache, ja dann wäre es ok. Ich sag jetzt mal nichts mehr dazu 😉.

Ich denke ich bin gar nicht so verrückt (aber das behaupten alle Verrückte) 😉 !


06.07.2020

Gestern mal wieder etwas Musik gehört, sowohl mit CD als auch mit Platte - ich bin begeistert. Dieser Verstärker macht wieder irgendetwas mit der Musik, was einen in den Bann schlägt. Hört sich komisch an, ist es auch 😉. Niemals aufdringlich, seidige Höhen mit vielen Details, räumlich, schnell, druckvoll und präzise im Bass.

Ein Hörvergleich mit dem EC86/EL504- und dem E55L-Verstärker mach ich vielleicht noch, aber erst höre ich noch ein wenig damit, um den "Zauber", den dieses Gerät versprüht, noch etwas zu genießen 😉.


09.07.2020

In der Kürze der Zeit und bis die restlichen Teile kommen, hab ich mir nochmal Gedanken um die Potiknöpfe gemacht (ganz wichtig 😉). Die durchsichtigen Kunststoffringe an den Potiknöpfen hatten zwar Zahlen, aber die waren schwarz, wie auch die Bleche, also hat man außer der weißen Markierung am Knopf nicht viel gesehen. Dann ist mir in den Sinn gekommen die Skala mit weißer Farbe zu hinterlegen. Gesagt, getan !



10.07.2020

Fertig !


Der Sound - absoluter Wahnsinn !

 

22.12.2020

Hab mir jetzt jeweils noch ein Pärchen russische (Svetlana) 6P31S und Philips EL360 besorgt. Wenn sich mal die Gelegenheit auf günstige E236L ergibt, schlag ich vielleicht auch nochmal zu ?