Samstag, 27. Juli 2019

Plattenspieler Lenco L78

Nachdem der 1. Versuch, in der Nähe einen Lenco L78 zu kaufen, letztendlich doch nicht so prickelnd endete, u.a. weil einige Teile fehlten (beide Antiskatinggewichte) aber auch noch weitere Mängel nicht offensichtlich erkennbar waren, z.B. Plastikteil für die Endabschaltung, unterm Teller, war gebrochen, aber auch der Lack im "Licht" betrachtet doch nicht so gut aussah, bin ich jetzt nochmal an einen L78 gekommen.


Sah zumindest auf dem 1. Blick schon mal besser aus. Ein Erbstück. Auch die original Unterlagen, Einstellschablone, beide Antiskatingewichte, etc. waren mit dabei und auch 2 Tonabnehmer. Wie sich im Nachhinein herausstellte, nicht die Schlechtesten. Das ADC VLM, mit dem der Plattenspieler ursprünglich scheinbar ausgeliefert wurde und ein neueres AT20SLa Limited Edition, welches scheinbar beim letzten Service eingebaut wurde. Gelaufen ist der Plattenspieler seither, lt. Aussage des Besitzers, eigentlich dann nur noch zu Weihnachten.

Hier mal eine Liste der möglichen Systeme, die man damals (70er) beim Kauf eines Lenco mit hinzukaufen konnte:

Quelle: https://www.hifi-wiki.de/index.php/Lenco_L_78


Für das ADC VLM werden gebraucht teilweise Preise noch um die 150€ abgerufen und beim AT20SLa Limited Edition sind es sogar bis zu 300€. Dachte schon daran mir mit dem Wiederverkauf beider Systeme den Plattenspieler zu "finanzieren".

Nach 1. Hörtests hab ich mich dann doch umentschieden. Das AT20SLa wird gehen, weil es mir persönlich, an diesem Plattenspieler nicht so gut wie das ADC gefällt. Das ADC VLM bekam daraufhin eine neue Nachbaunadel (ca. 30€). Gekommen ist eine RSQ 32 MK III. Passen tut sie schon mal und den Klang finde ich ganz und gar nicht schlecht.

Im Gegensatz zu einem ADC QLM30 MK III, welches ich mir zwischenzeitlich schon mal aus Interesse gebraucht besorgt hatte, etwas feiner auflösend. Gekommen ist auch dieses System ursprünglich mit einer RSQ 32 MK III Nadel, hatte aber dafür dann noch eine RSQ 30 Nadel besorgt.

Momentan steht jetzt also erstmal nur das AT20SLa zum Verkauf, da es mir einfach zu "dünn" auf dem Lenco klang. Aber auch im WWW ist man teilweise dieser Meinung (hab ich doch nichts an den Ohren 😉).

Der Tonarm hatte einen leichten Rechtshänger, was wahrscheinlich von den "ausgeleierten" V-Blöcken für die Schneidelager kommt. Also wurden die original, weichen (silikonartigen) V-Blöcke 


gegen härtere aus Kunststoff ausgetauscht


U.a. wegen dem Schiefhang hab ich mir dann auch noch eine Azimut-Lehre für kleines Geld besorgt.


Sieht nach dem Tausch schon mal viel besser aus !

Hab später aber dann doch noch einen Mangel am L78 festgestellt. Die Haube hat einen Riss, nahe des Drehmechanismus 😒.


05.08.2019

Der Lenco L78-Arm wird immer interessanter. Soll er doch mit ca. 23g "dynamischer" Masse eher zu den "Schwergewichten" zählen, wurde er ehemals aber mit Systemen wie z.B. das ADC VLM "ab Werk" verkauft, deren Compliance mit ca. 25-30, eher auf die Verwendung mit mittelschweren Armen hindeutet. Auch die sich aus solch einer Compliance und der Masse des Tonarms errechnete Resonanzfrequenz von ca. 6Hz, ist dem Ideal von 8-12Hz, ein Stück weit entfernt und dennoch scheint es zu funktionieren.

Aber warum ?

Hier z.B. kann man mehr dazu lesen https://bohne-audio.com/de/die-richtige-kombination-von-tonabnehmer-und-tonarm/.

U.a.auch hier http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-9288.html werden genau solche Diskussionen geführt:

.......schau mal, bei einer Compliance von 20 hättest du in den schwerem Lenco-Tonarm bei einem Korpusgewicht von 5,5 Gramm (Grado) eine Resonanzfrequenz von ca. 5 Hz, -das ist viel zu niedrig.

Auch bei einer Comliance von 15 wärst du etwas unter den 8 Hz die als noch unbedenklich gelten aber immerhin nicht über 7 Hz. Also käme ein Grado Prestige Mono 78 E gerade noch hin. Allerdings kostet das gute Stück an die 200 Euro.

Am besten kämst du zweifelsohne mit einem Denon DL 103/78 mit einer Compliance von 8 hin hier wärst du bei sicheren 10 Hz........


Das hier hört sich auch recht "schlüssig" für mich an http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-18824.html:

...neben der eff bewegten Masse des Tonarmes der mit der Nadelnachiebigkeit des Abtasters zusammen die Tieftonresonanz und auch teilweise das Abtsastverhalten bestimmt ist noch die Qualität der Tonarmlager ein Kriterium das etwas Einfluß auf die Abtasteigenschaften hat sowie auch die Art und Weise wie die Auflagekrafteinstellung des Tonarmes geregelt ist, hier gibt es Tonarme mit einfacher statischer Auflagekrafteinstellung bei der das Kontergewicht durch verdrehen gleichzeitig dazu dient die Auflagekraf einzustellen und Tonarme mit dynamischer Auflagekrafteinstellung bei der das Kontergewicht den Tonarm nur austariert und die Auflagekraft durch eine Feder, einen Magneten oder ähnlich eingestellt wird.

Bei der letzgenannten Methode hast du ebenfalls ein geringfügig besseres Abtastverhalten zu erwarten, insbesondere bei verwellten Schallplatten bewährt sich die dynamische Auflagekrafteinstellung und hier hörst du dann auch direkt die Auswirkung.

Die Tonarmlagerqualität hat zwar keinen direkt hörbaren Einfluß aber wirkt sich ebenfallas geringfügig auf das Abtastverhalten aus.

Ebenso steht es mit der "inneren" Balance eines Tonarmes, hier sollte der gesamte Tonarm in sichgut ausgewogen sein, d.h. wenn du vorne eine klotzige Headshell und hinten einen dicken Lagerklumpen hast und dazwischen ein spilleriges Röhrchen dann sieht das zwar verwegen aus aber bei Störungen wie Plattenverwellungen odder Exzentritäten steigt solch ein konstrukt schneller aus als ein Tonarm mit einer gleichmäßigeren Masseverteilung.

Als Beispiel möge hier ein Linn Ekos und ein Linn Ittok LV-II herhalten. Die beiden Tonarme sind sich ziemlich ähnlich und man erwartet eigentlich ein nur marginal unterschiedliches Abtastverhalten bei gleichem Abtaster. Solange die Plattenverwellungen nicht allzu derb sind ist das auch so. Der Unterschied in der leicht unterschiedlichen inneren Balance (Das Rohr des Ittok ist geringfügig kürzer und dafür die Headshell geringfügig länger) zeigt sich im Grenzbereich bei den Verwellungen die beide Tonarme gerade noch bewältigen können ohne aus der Rille zu springen, hier kommt nun ein Punkt bei dem der Ekos gerade noch abtastet während der Ittok das Handtuch wirft. Natürlich wurde dann das (gleichartige) System in beiden Tonarmen getauscht (MC, Benz Micro ACE-L) um den Einfluß von Fertigungstoleranzen auszuschließen, -das Ergebniss blieb gleich-.

M.E. gilt zumindestens für Kardantonarme also das neben dem sehr wichtigen "matching" von eff. bewegter Masse und Abtastercompliance es noch einige kleinere Faktoren gibt die für sich alleine keine hörbaren Einflüsse haben aber zusammengenommen zumindestens bei Abtastextremen sehr wohl Einfluß auf die Abtastgenauigkeit und somit auch auf das hörbare Ergebniss haben können.

Etwas anders sieht es wohl bei Uni-Pivot-Tonarmen aus, hier spielt offenbar die "innere Balance" eine weitaus größere Rolle und die Lagereigensachaften fast gar keine. Allerdings fehlt mir damit eine ähnlich große Erfahrung wie mit Kardangelagerten Tonarmen da ich persönlich nur Erfahrungen mit den Stax-Modellen habe, hier sollte sich eventuell jemand dazu äusseren der eingehende Erfahrungen mit unterschiedlichen Uni-Pivots gesammelt hat. Aber natürlich gilt auch für Uni-Pivots daß das "matching" der eff Tonarmmasse mit der Nadelnachgiebigkeit des Abtasters den größten Einfluß hat.....



Ich werde den Arm so wie er ist, mit den neuen härteren Kunststoff V-Blöcke, jetzt erst mal so lassen.
Bei Gelegenheit werde ich mal den L78, mit dem L70 und den PE vergleichen, aber alle müssen das gleiche System drinnen haben, sonst gibt es zu viele Variablen.

Hab mittlerweile gelesen, das die "Gummi-V-Blöcke" im unteren Frequenzbereich besser sein sollen, als die harten Kunststoff- oder die Messing-V-Blöcke. Denke das kann man vielleicht noch mit dem System etwas ausgleichen ?


07.08.2019

Heute ist das zusätzliche Headshell gekommen. Durch die unterschiedlich hohen Distanzplättchen aus Aluminium und der an sich niedrigen Bauhöhe des Headshells selber, können nun die unterschiedlichsten Systeme eingebaut werden. Mir ist nämlich gar nicht aufgefallen, dass das ADV VLM im original Lenco-Headshell, trotz angehobenen Lift, bereits leicht auf der Platte aufliegt.
Seltsam, obwohl doch die Kombi so ab Werk zu haben war ?


Nur noch den VTA mit einer etwas stärkeren Distanzscheibe einstellen und gut ist. So funktioniert der Lift auch wieder. Alledings hab ich im Nachhinein festgestellt, das dieses Headshell ca. 5g mehr wiegt als das Original, was mit einem weiter zurückverschieben des Gegengewichts einhergeht, was wiederum den "Hintern" des Arms noch weiter hängen lässt.

Seltsam ist auch, das ich eigentlich dachte einige Aufnahmen wären "schlecht" gewesen, weil die S-Laute teilweise so "scharf" waren ? Jetzt hab ich aber mit einer "guten" Aufnahme, mit dem System M44G jetzt wieder "überbetonte" S-Laute beim Lenco, aber mit einem M75MG mit einer neuen Nadel N75G oder dem ADV VLM nicht.

Nochmals seltsam !

Vielleicht zu wenig Auflagegewicht, Überhang nicht in Ordnung oder vielleicht nicht ganz parallel in der Rille ?


09.08.2019

Jetzt hab ich noch herausgefunden, dass das System, was beim dem 1. Lenco L78 Kauf mit drauf war, bei dem die Nadel aber leider kaputt war/ging, auch ein ADC ist und zwar das Q30 (mintfarbener Kunststoff). Soll auch nicht das Schlechteste sein, aber das Q30 hat eine Compliance von 30 µm/mN. Man kann in den Systemkörper auch noch eine Nadel Q32 oder Q36 reinstecken, aber die haben, wie die Zahl schon vermuten lässt, eine noch höhere Compliance.

Egal, Nachbaunadel wurde für 19,50€ bestellt ! 


14.08.2019

Die Nachbaunadel für das Q30 ist auch gekommen eingebaut, kurz reingehört - leider Kanalungleichheiten. Dann nochmal das VLM rein - gute Auflösung, aber für meinen Geschmack werden die S-Laute wieder etwas zu stark betont, dann nochmal das QLS30 rein - gefällt mir gut. Muss dann nochmal ausgiebiger hören.


15.08.2019

Jetzt hab ich auf einem Headshell das ADC QLS 30, auf einem anderen das Ortofon OM 20 und dann noch ein Shure M44-7. Damit werde ich jetzt mal durchhören.

Hab jetzt erst bemerkt, nachdem ich den 1. Lenco L78 noch in alle Einzelteile zerlegt habe, das man die Höhe des Armliftes einstellen kann. Hätte ich mir den Kauf eines neuen Headshells sparen können 😉. Egal, so kann ich schneller zwischen verschiedenen Systemen wechseln.


16.08.2019

Der Lenco-Arm "frist" doch alles 😉! 

Hatte jetzt schon ein Shure M44 drauf, die 3 ADC-Systeme und auch schon ein Ortofon OM 20. Der spielt einfach alles ab, aber zurückkommen tu ich immer wieder auf das ADC QLM 30.


20.08.2019

Hab mich gestern mal an die eine Haube, des 1. Lencos gemacht, die mit der Schmorstelle. Hab einfach mal angefangen über die ganze Breite mit einem scharfen Messer das Acrylglas abzutragen.
Der Radius der Rundung muss dadurch natürlich immer größer werden, sonst würde ich auch diese Vertiefung nicht herausbekommen. Damit der Radius aber über die ganze Breite gleichmäßig bleibt, hab ich immer wieder mal eine Radienlehre missbraucht, um damit, ähnlich wie mit dem scharfen Messer, über die Kante zu "kratzen". Ursprünglich hatte die Haube vielleicht 3-4mm Radius, am Ende waren es ca. 6mm. Nach etwas Nachbearbeitung, erst mit groben, dann mit immer feinerem Schmirgelpapier und dann auch schon mal grob vorpolieren, sieht das jetzt schon wieder verdamt gut aus.

Ich spiele nämlich mit dem Gedanken, den Lenco original zu erhalten. Hab mit jetzt auch noch eine kleine Flasche schwarze Farbpolitur fürs Auto besorgt. Damit versuche ich dann erstmal am alten Blechchassis, ob eine "Auffrischung" des Lackes funktionieren würde. Wenn nicht, auch nicht so schlimm, weil das Blech des anderen Lenco eigentlich noch sehr gut aussieht. Man kann wie immer alles auch übertreiben. Das Ding hat über 45 Jahre auf dem Buckel.

Hab mir heute u.a. nochmal den Lift vorgenommen, der mir etwas zu schnell nach oben ging. 

Fehler !

Dachte das Silikonöl welches ich noch aus meinen Thorens-Zeiten hatte, würde auch für den Lenco passen (für den 1019 hat es auch gepasst). Falsch gedacht ! Nachdem ich die Flächen von der Liftmechanik vom alten Silikonöl befreit hatte und das neue aufgebracht, "schnalzt" der Lift jetzt nach oben. Scheinbar nicht zäh genug. Empfohlen wird 1.000.000 und das hat das für den "Thorens" sicher nicht, eher in Richtung 300.000. 

Gleich mal eines bestellt !


21.08.2019

Ich frag mich ja immer wieder, warum man den Lenco L78 zusammen mit Tonabnehmer relativ hoher Compliance (25-50 µm/mN), ab Händler, bekommen konnte, z.B. ADC VLM und XLM ?

Hier https://www.lencoheaven.net/forum/index.php?topic=12262.30 kann man z.B. lesen

......and I have no idea how one goes about restoring those original parameters. I'd rather make the arm one solid, rigid beam and be done with it. I realize that doing this will limit the range of styli that will be usable, especially the highest-compliance ones, but that's the price for stability in the original arm.


Wenn man also den Tonarm vom L78 "versteifen" würde, würde man sich die Option, Tonabnehmer mit höherer Compliance einsetzen zu können, nehmen ? Der Arm funktioniert also scheinbar erst durch diese "flexible" Verbindung, zwischen Armrohr und Gegengewicht-Aufnahme.


Ich kenn jetzt auch keinen Arm, zumindest nicht von den Plattenspieler die ich schon hatte, das einer davon so "weich" entkoppelt war. Meist härteres Kunststoff oder wie beim Dual ein Ggengewicht welches "schwingend" gelagert ist.

Der Rega RB250 hat ursprünglich einen Gegengewichts-Aufnehmer aus Kunststoff. Entkopplung fand hier scheinbar alleine durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien statt.
Seltsamerweise hat man bei "Arm-Modifikationen" einen Bronze-/Messing Aufnehmer eingeschraubt. Ob man dadurch nicht wieder "weniger" entkoppelt hat ?

Der Dual CS 510 hat eine aufwendig gestaltetes Gegengewicht, welches als Antiresonator aufgebaut war. Der Arm/Gegengewicht-Aufnahme des Dual 1019 ist ähnlich aufgebaut, wenn vielleicht auch nicht so aufwendig.  

Der Arm vom PE34 scheint bis auf eine "Weichplastik"-Zwischenlage, keine weitere Entkopplung zu haben, aber vielleicht soll ja ein federnd aufgehängtes Chassis "Linderung" bringen. 

Der Lenco L70 Arm scheint nichts in dieser Richtung zu haben.

Was ist den jetzt richtig bzw. funktional ?


Ich kenn mich da zu wenig aus, um Aussagen treffen zu können (aber dummer Fragen stellen kann ich ganz gut 😉).

Kein anderer Tonearm, als der Lenco L75/L78, "spaltet" die "Nation" so 😉 !

Viele schmeiße ihn einfach raus, u.a. weil er so "hässlich" ist, andere wegen dem "Hängearsch" oder den V-Blocks, wieder andere weil sie mit der Widersprüchlichkeit zwischen hoher effektiver Masse und sehr niedriger Compliance, nicht klar kommen (es kann nicht sein, was nicht sein darf), viele vielleicht auch nur weil "andere" es sagen ?

Entweder ich hab was an den Ohren oder die damals empfohlenen Systeme klingen tatsächlich gut,
verdammt gut sogar.


23.08.2019

Ich hatte den Fehler begangen, die Liftmechanik von seinem alten Silikonöl zu befreien. Da ich noch eines von früheren Aktionen, vom Thorens, etc. hatte (Viskosität 300.000 oder so), dachte ich mir ich könnte das auch dafür verwenden. Falsch gedacht ! Nachdem es nicht funktionierte - Tonarm wurde beim Anheben richtig "hochkatapultiert" (runter ging es hingegen langsamer) und ich mich nochmal im WWW schlau gemacht hatte, wurde kurzerhand ein Silikonöl mit Viskosität 1.000.000 bestellt. Manche sagen sogar 2.000.000 wäre besser. Gestern kam es an (zusammen mit dem ADC 220X). Konnte mir gar nicht vorstellen das sich bei so einer zähflüssgen "Pampe" überhaupt noch etwas bewegt, aber er bewegt sich doch. Zumindest senkt sich der Tonarm langsam und das Anheben ist nicht mehr so "sprunghaft" (aber immer noch relativ schnell, aber wie gesagt gedämpft).


06.09.2019

Jetzt wurde doch noch eine Ebel-Zarge für den Lenco bestellt (hier mit dem L75)

Quelle: https://www.ebelholztechnik.de/shop/HiFi/Phono/Lenco/Lenco-L75-MPX-Zarge-DIY-Bausatz::79.html

Lt. Hersteller passt hier auch der L78 rein. Gleich zusammenleimen lassen und noch 4 Gewindemuffen M6 einbauen, macht 238 Euro (135 Euro der Zargenbausatz, 60 Euro das Verleimen, 30 Euro für die Muffen und dann noch 13 Euro für den Versand). Lt. meinem Bekannten, der sich auch eine Ebel-Zarge, aber für den "PTP6"-Aufbau, besorgt hat, soll die Verarbeitungsqualität sehr gut sein. Da mach ich selber sicher nicht mehr herum. Nur noch selbst lackieren und anstelle der Spikes schraube ich Gerätefüße (Durchmesser 38mm, Höhe 15mm) drunter.

Jetzt heißt es 2 Wochen warten.


11.09.2019

Mein Bekannter hat nochmal Holzlack für unsere Chassis bestellt und ich hab noch Kantenschutz besorgt, weil ich das Blechchassis dann nicht einfach auf das Holz setzen wollte, wegen Abdrücke, etc.. 




13.09.2019

Zarge ist da ! Perfekt !





1. Eindrücke mit L78





20.09.2019

Die 1. Lackierarbeiten haben begonnen. Angefangen hab ich mit der Unterseite, mit einem zu den Seiten hin, mit feinem Malerkrepp, abgeklebten Rand, damit nichts seitlich runterläuft. Hab 2x lackiert und dazwischen nur minimale Unebenheiten und Lackeinschlüsse, mit nur ganz feinem (600er oder gar 1000er) Schmirgelpapier "ausgeglichen". Passt !

Bilder gibt es später noch !

Bei der Vorgehensweise, hab ich mir die gescheiterten Versuche meines Bekannten zu Herzen genommen, der nun seine Zarge leider zum Schreiner, zum Lackieren bringen muss, in der Hoffnung er kann sie noch "retten", u.a. weil auch schon stellenweise das Holz, an den Kanten zum Tonarmbrett, etwas uneben geschliffen wurden. 

Das ist bei Multiplex eben ein Problem, wenn man flächig abschleifen will, muss man sich an der Schichtdicke orientieren. Nach ca. 1mm kommt nämlich schon die 1. dunkle Holzschicht.

Der Lack ist matt, man darf also keinen Glanz erwarten und er ist leicht "strukturiert", wenn man mit Filzrolle gearbeitet hat. Man muss es nur wissen, dann kann man durchaus zufrieden sein mit dem Ergebnis. Bei mir ist es aber auch weniger schlimm, weil umlaufend, ums Chassis, nur ca. 30mm Holz rausschauen, bei meinem Bekannten ist es doch schon etwas mehr.

Ich bin gespannt !


21.09.2019

Satz mit X !

Alles hatte so schön geklappt beim Lackieren und Zusammenbau,


aber bei der 1. Inbetriebnahme, merkte ich das Tonarm in seiner Drehbewegung nach innen blockiert wurde. Die Ursache war schnell gefunden. Das Gestänge am Tonarm, die für die Endabschaltung und Anhebung des Arms verantwortlich ist, wurde durch den Mittelsteg der Holzzarge (die 3, von 6 verleimten 18mm Holzbrettern) blockiert. Das Gestänge befindet sich in ca. 40mm Höhe (vom Rand des Chassis aus gemessen) das 3. Holzbrett fängt bei 35mm an.



Hr. Ebel versicherte mir, das die Zarge auch für den L78 passen würde. Mal hören was er dazu sagt ?


27.09.2019

Er hat sich mehrfach entschuldigt, hat aber auch gesagt es gäbe 4 verschiedene Versionen des L78.
Ich sollte den benötigten Bereich anzeichnen und er würde es, nach Rücksendung ausfräsen. Ich hatte schon größte Bedenken wie das funktionieren soll ohne das man Spuren oder Reste auf der nächsten Holzschicht sehen würde. Er sagt er könne das auf 1/10 genau fräsen und so war es dann auch. Es waren kaum Spuren des Fräsens zu erkennen. Wirklich Top und dem Lack ist nicht ein einziger Kratzer zugefügt worden.



Ich hatte noch eine zu hohes Antiskatinggewicht für das ADC VLM hängen bzw. die Antiskatingkraft war zu hoch eingestellt, weshalb es zum Plattenende hin deutlich verzerrte, aber die ersten 3 Lieder waren so etwas von "klar" (man konnte wirklich jedes einzelne Wort verstehen) und dynamisch, aber dazwischen "Ruhe" (schwer zu erklären. Natürlich rauscht und knackt es wenn keine Musik hörbar ist, aber ich meine zwischen den Instrumenten und Stimmen). Einfach Genial ! Hätte nicht gedacht, das eine Zarge so einen großen Einfluß hat. Der Überhang musste auch nochmal nachgestellt werden.

Evtl. stelle ich den RIAA, so wie hier, direkt daneben. Mal schauen.



28.09.2019

Momentan steckt das ADC Q30 (mintgrün) drinnen. Nicht ganz so hoch auflösend, aber deswegen nicht schlecht. Es werden jetzt alle Systeme (ADC 220X, Q30, QLS30/32  und VLM) mal durchgehört.


Die Automatikfunktion mag noch nicht so wie sie soll. Hab schon einige Infos aus dem englisch sprachigem Lenco-Forum gesammelt. Auch wenn ich sie nicht nutze, sollte es funktionieren.


30.09.2019

Abschaltautomatik geht auch wieder !

War tatsächlich diese Rolle



Dachte die alte Rolle wäre aus einem festen Material, dabei ist sie über die Jahre nur ausgehärtet, dabei war es verhärteter Kunststoff. Zufällig hatte ich etwas passendes aus Gummi da und siehe da, es funktioniert wieder einwandfrei, nur der Abschaltmoment ist nicht so einfach genau zu treffen. Passt erstmal. Wird sich zeigen, wenn ich Platten unterschiedlicher Aufnahmelänge habe.


04.10.2019

Im Westen nichts Neues !

Hab mir, weil ich noch eine Plexisglashaube von früher übrig hatte, einen Tonabnehmer-Ständer für 4 Lenco Headshells gebaut



5 Euro für ein Bucheleimholzbrett aus dem Baumarkt, 16mm Kunststoffrohre und etwas Arbeit. Musste eh Holz für den Winter sägen 😉. Sie allemal besser aus wie diese Plastikgedöns.




11.10.2019

Evtl. bahnt sich noch ein L75 Kauf an. Es fehlen zwar wie so oft die Skatinggewichte, aber der Lack und der Rest soll top sein. Mein Bekannter, der sich gerade aus den Einzelteilen einer meiner letzten Lenco-Käufe einen Plattenspieler zusammenbaut, denkt daran sich noch für die "Ewigkeit" ein paar Ersatzteile anzuschaffen. Vielleicht nimmt er mir ja wieder Motor, Lager und Teller ab ? Den Rest hätt ich mir auf "Lager" gelegt und aus dem Tonarm erst mal wieder die V-Lager in den L75 rübertransplantiert. Ansonsten stecke ich den L78 so wie er ist in das L75 Chassis und stellt ihn erst einmal zu Seite.

Sollte das mit dem L75 klappen, ist ein Stand erreicht, der eigentlich nicht mehr zu verbessern/vereinfachen ist:

- solide, optisch schlichte, aufs Minimum beschränkte, haltbare Mechanik
- massives, optisch ansprechendes Holzchassis
- mehrere Headshells und Systeme zum Durchwechseln


21.10.2019


Heute ist jetzt noch ein Lenco L75, im augenscheinlich sehr guten Allgemeinzustand. Weitere Details werden ich dann zuhause sehen.

 
26.11.2019

L78 ade ! Da mit dem Lenco L75 hat geklappt und dieser steckt auch schon in der Ebelzarge. Mein Bekannter, der sich aus L78-Teilen seinen "Traumspieler" zusammengebaut hat suchte noch nach Ersatzteilen, welche er in meinem L78 gefunden hat. Auch die beiden Dual 1019 stehen im Ebay.

2 Kommentare:

  1. Ich habe Deine Erfahrungen mit großem Interesse verfolgt und finde es ganz toll dass Du die Mühe gemacht hast die ganzen Schritte des Fortschritt zum sehr guten DYV Lenco hier geteilt hast.

    Vor 15 Jahren hatte ich ein neues L78 Chassis gefunden und fand das schon sehr gut an meiner großen Rohren Anlage mit JBL Lautsprechern.

    Jetzt habe ich wieder damit beschäftigt und nehme den Lenco komplett auseinander. Neues Reibrad CNC gefräst aus Italien kommt hinein, der Motor wird überholt und der Tonarm neu verkabelt mit Silber.

    Die Erfahrung dass ein ADC QLM 30 mit konische Nadel hervorragend klingt kann ich nur bestätigen.

    Was mich beschäftigt ist die Frage ob der wackel Tonarm in der Mitte versteift wirklich eine Verbesserung bringt.
    Ich habe das am L75 und L78 so gemacht dass das Gegengewicht nicht mehr taumeln kann. Die Ergebnisse sind hervorragend nur beim abspielen von Direkt Cut Platten wie Charlie Antolini gibt es Passagen da springt der stabilisierte Tonarm aus der Rille.
    Tja so ist das mit diesem HOBBY

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  2. Suche 2 Reibräder für LENCO L78 oder verkaufe 2 L78 im profi Case Reibräder müssten überholt oder neu eingebaut
    Bilder auf Anfrage cacoust@yahoo.de Mfg JO

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