Dienstag, 26. Dezember 2017

Eintakt-Class A-Transistor-Verstärker

14.12.2017

Mehr "zufällig" (wer's glaubt, wird seelig !), ist mir der "Buscher SE 12" Stereo-Verstärker ins Auge gefallen  (https://www.buscher-endstufen.de/produkte/se-12/). Ein "Fertiggerät", welches nur noch ein paar Buchsen, Stecker und ein Gehäuse benötigt und los könnte es gehen.

Was man an Erfahrungswerten so lesen kann, ein sehr gutes Gerät - klanglich, wie technisch.


Ein Eintakt-Class A-Konzept ohne den "lästigen" Koppelkondensator oder Übertrager am Ausgang (um Gleichspannungsfreiheit sicher zu stellen), was mit symmetrischer Spannungsversorgung und Konstantstromquellen gut zu funktionieren scheint (lt. Hr. Buscher, max. +/-  50mV Gleichspannung am Ausgang).

Hr. Buscher spricht mir zumindest in Punkto "Einfach ist besser" aus der Seele, was aber leider nicht immer leicht zu verwirklichen ist.

Das Ganze ist 2-stufig aufgebaut. Eingangsstufe ist ein MOSFET-Differenzverstärker und im Ausgang werkelt ein einzelner MOSFET, eben im Eintakt-Class A. MOSFET's kommen einer Röhre, von der verlustlosen Ansteuerung und der Ausgangskennlinie her, am nächsten.

Nach dem Hr. Buscher so freundlich war, mir alle meine "nervenden" Fragen zu beantworten, hab ich mir den Verstärker kurzerhand bestellt. Ist ja auch schon wieder Weihnachten :-) !

Das Relais, welches den Ein- und Ausschaltknacks verhindert, liegt ebenfalls nicht klangverschlechternd "im" Lautsprecherausgang (in Serie), sondern "parallel" dazu bzw. arbeitet kurzschließend, aber auch so soll die Endstufe, trotz fehlender Schutzschaltung, "kurzschlussfest" sein.

Ich bin gespannt !

27.12.2017

Der Verstärker ist bereits angekommen ! Tadellose Verarbeitung ! Man merkt, hier arbeitet jemand mit Hingabe.


Nach einigen Überlegungen, baue ich den Verstärker jetzt erst einmal in das 1/2 19" Gehäuse (3HE), in dem bisher der "Musikserver" mit dem Raspberry war, welcher momentan aber nicht mehr genutzt wird. Geht zwar alles etwas beengt zu, sollte aber was Be-/Endlüftung für den Kühlkörper und Brummeinstreuung des Ringkerntrafos in die Schaltung betrifft, funktionieren.


Die 1. Bohrarbeiten sind auch schon gemacht !

Sieht alles recht "technisch", nüchtern aus, wie bei einem Messgerät, nicht so wie bei einem Röhrenverstärker. Ist halt eine "Transe" :-) !

Da kann man "optisch" sicher noch einiges machen, aber für 1. Versuche reicht es.



Es müssen jetzt nur noch ein paar Bleche bei Fa. Schäffer in Auftrag gegeben und ein paar Kleinteile bei Reichelt bestellt werden.

Der Ringkern wird, wenn der Platz ausreicht, auf eine Adapterplatte geschraubt, die wiederum mit Schwingelementen entkoppelt und mittels bereits vorhandener Bohrungen in der Gehäusewand, befestigt wird. So muss nichts "kaputt" gemacht und das Gehäuse kann jederzeit wieder verwendet werden.

Auch die Verstärkerplatine kommt erst auf eine "Adapterplatte", u.a. weil im Rahmen nur 2,5mm Bohrungen vorhanden sind und die gerade auch nicht mit denen der Platine übereinstimmen.

Ich hatte auch Bedenken, da der Kühlkörper relativ schwer ist und keine eigenen Befestigungslöcher besitzt, nur durch zwei "Gewindeklötzchen" und den Beinen der vier Transistoren mit der Platine verbunden ist, das die Platine (da die Bohrungen sich auch recht nah am Rand befinden) "ausbrechen" könnten (Platine ist aber zumindest glasfaserverstärkt). Deshalb wurde das "Adapterblech" 10mm länger gemacht, damit der Kühlkörper sich darauf "abstützen" kann, aber auch nur soviel, das die Luftzirkulation nicht beeinträchtigt wird. Das Adapterblech selbst wird mit 2,5mm Abstandsbolzen am Grundrahmen befestigt, die Verstärkerplatine über die M3 Gewindebolzen.

01.01.2018

Nachdem der Verdrahtungsplan keine Verbindung zwischen Erde und Masse vorsah, musste ich nochmal bei Hr. Buscher nachhaken.

Wegen möglicher "Brummprobleme" wird erst einmal darauf verzichtet, es spricht aber auch nichts dagegen. Kaputt gehen kann also nichts !

Da bei mir der Endverstärker die "Schaltzentrale" darstellt, an dem auch die "Zentralmasse" und die Erdverbindung stattfindet (aber auch bei anderen Geräten besteht bei mir eine Verbindung zwischen Erde und Masse) und ich hatte damit eigentlich noch nie Probleme, deshalb werde ich es auch hier erstmal wieder so machen. Zur Not, was mich allerdings wundern würde, kann diese immer noch aufgetrennt werden.

Ein paar Bauteile sind noch angekommen und so konnten ein paar mehr Verdrahtungsarbeiten gemacht werden. Vielleicht lass ich auf der Front- und Rückseite auch noch ein Teilblech weg, da wo sich der Kühlkörper befindet, zwecks besserer "Durchlüftung"  (aber nicht das es zieht :-) ).


08.01.2018

Fa Schäffer droht mit Auslieferung :-) ! Die Bleche sind also auf dem Weg.

10.01.2018

So gestern sind sie nun angekommen. Gleich mal (wie ein kleines Kind) die beiden Bleche für den Verstärker entgradet und geschaut ob alles passt. Wie die Faust auf's Auge !



Nachdem ich alles "schnell" verdrahtet hatte und gleich mal eingeschaltet habe, hat es gerauscht und gebrummt, bis ich festgestellt habe, das die Potis falschherum angeschlossen waren.

Nochmal "schnell" umverdrahtet - eingeschaltet und nach dem Timeout für's Relais hat es nur noch leise "gesirrt". Denke da muss ich nochmal die Masseverdrahtung anschauen und evtl. doch mal die Erd-/Masseverbindung auftrennen.


Musik kommt schon mal raus und auch keinesfalls unangenehme :-) !


Sind schon "krasse" Gegensätze, Röhren- und Transistorverstärker !

Heute ist aber erstmal Schluss, bevor noch was passiert.


12.01.2018

So wird das nichts ! Egal wie ich es verdrahte, es rauscht und "brummt". Vielleicht muss ich in diesem Fall doch die Erdverbindung zur Masse kappen oder ich müsste einen anderen Punkt wählen und zwar den Mittelpunktanschluss vom Trafo, direkt dort wo er auf die Platine geht. Das geht aber nicht ohne "Aufwand" (es soll ja auch nichts kaputt gehen).

Der zentrale Massepunkt auf der Platine ist ja der Mittelpunktanschluss vom Trafo. Von dort verteilt er sich in der Schaltung und kommt sowohl an jedem einzelnen Lautsprecheranschluss, als auch bei den Eingängen wieder zum Vorschein. Ist also schon sternförmig ausgeführt. Da macht es keinen Sinn nochmal einen zentralen Punkt an den rückwärtigen Anschlüssen zu machen, weil ich mir so garantiert eine "Masseschleife" einhandle.

Wenn auch das nichts bringen sollte, muss ich mir über Kurz oder Lang doch noch ein anders Gehäuse besorgen, mit mehr Platz, obwohl die kurzen Anschlüsse am Trafo anderes vermuten lassen.

Man wird sehen !


13.01.2018

Also das funktioniert hier tatsächlich nicht so wie "gewohnt"!

Selbst das jede einzelne Masse separat von der Platine zu den Buchsen und zu den Potis geführt werden, hat seinen Sinn. Zumindest sind so (ohne Erd-/Masseverbindung und getrent geführten Kabeln) ein Großteil der Störungen weg. Was mich allerdings etwas irritiert ist, das ja das Relais die Lautsprecherausgänge kurz schließen soll (im Einschalt- und Ausschaltmoment), aber beim Einschalten messe ich an den Ausgängen ca. 65mV und es "brummt" leicht. Sobald aber die Relais geschallten haben, sind die Störungen weg und es stehen, dann sogar ca. 130mV an den Buchsen an. Da muss ich nochmal Hr. Buscher interviewen.

Anhören tut sich das Ganze tatsächlich sehr dynamisch und detailliert, da ist der 6EM7 nicht ganz so - aber ich würde da eher sagen nicht so "höhenbetont", aber dennoch feinzeichnend und dynamisch.

Wenn ich nicht wüsste, welcher Verstärker wie klingt und nicht bei einem vielmehr Herzblut hineingesteckt hätte, würde ich mich wahrscheinlich für den Buscher entscheiden, rein aus klanglicher Sicht. Und das aus dem Mund eines "Röhren-Freaks".



Der Trafo / das Blech wurde jetzt noch anders herum montiert und geerdet, um es gleich noch als "Schutzschild" gegen evtl. Brummen zu nutzen.


14.01.2018

Hr. Buscher war so nett, sogar am Wochenende zu antworten. Also alles im "grünen" Bereich, sowohl bei den Spannungen, da die ganze Schaltung rein gleichspannungsgekoppelt arbeitet und keinen Servokreis hat (was immer das auch sein mag :-) ), als auch das "Brummen", weil hier kurzzeitig eine Brummschleife entsteht. Das ist halt der Preis dieser Schaltungstechnik !

Das war es jetzt erst einmal ! Ich werde sicherlich, immer wieder mal mit der SE12 hören, einfach um noch mehr Unterschiede herauszufinden, aber "Hauptarbeitspferd" ist und bleibt die 6EM7.

Der ganze Spaß hat jetzt ca. 300 Euro gekostet (hab ich aber schon mehr für sinnloseres ausgegeben :-) ) !

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