Sonntag, 18. August 2024

Nochmal mit der ECC99 (6N6P), als Verstärker, gespielt

Aktuelles immer zuerst!

06.09.2024

Ich hab eine klassische Erdschleife im M65 Clone, die diese "Brummgeräusche" verursacht und nicht der Ringkerntrafo streut ein. Dann auch klar, wenn es mit einem ext. Netzteil nicht brummt. Hier scheint die Erde lt. Schaltplan, auch nicht mit Masse verbunden zu sein. Also kann ich mir das Auslagern sparen. 

Aber ich hab doch nix anders gemacht als sonst auch? Beim 4xD3a RIAA funktioniert es doch auch. Hier hätte ich gar Probleme es anders zu machen, weil nur ein 4-poliges Kabel die beiden Munitionskisten verbindet und irgendwie muss ich die Erde ja in die Metallgehäuse bringen.
Müsste ich höchstens auf 5-poling umbauen, aber ob es dann nicht wieder Probleme mit dem Leitungsdurchmesser und der Kabeleinführung der Stecker gibt.

Ab hier hab ich weitere RIAA-Versuche wieder im Post "Nochmal ein paar Röhren-RIAAs durchprobieren" angeführt!


05.09.2024

Arbeitspunkt wurde jetzt mit Ua ca. 240V, Ik ca. 14,5mA und Rk=750 Ohm eingestellt. Pa ist ca. 3,5W (da würde also noch ein bisschen gehen). Mit ca. Ue (eff) 320mV bekomme ich wieder meine ca. 1W raus. Minimal mehr würde gehen, bevor der Sinus sich fast symmetrisch (obere und unter Halbwelle) am Oszi verformt.

Der ursprüngliche Eingangswahlschalter wurde jetzt auch noch von Kipp- auf Drehschalter umgebaut, mit dem es jetzt ebenfalls keine Geräusche (Prasseln) mehr gibt.


Und für ein ext. Netzteil für den Shure M65 Clone hatte ich die Idee ein altes Computernetzteil zu nehmen



02.09.2024

Umschaltbox zusammen-gedängelt, Reson-Kabel angeschlossen und Ruhe war mit dem "Prasseln". Ob es jetzt definitiv am Schalter liegt oder noch etwas anderes dazu, werde ich gelegentlich klären.


Wegen dem immer noch recht starken Brumm beim Shure M65 Clone, hab ich diesem die "Sicherung rausgedreht" und über das externe Experimentiernetzteil Heizung und Anodenspannung zugeführt. Das Netzteil wurde nach der Gleichrichterröhre beibehalten (auch das Hochlegen des Heizungspotentials) und was soll ich sagen, es rauscht nur noch, wenn man voll aufdreht.


Also muss ich mir jetzt etwas einfallen lassen den Ringkern zu schirmen oder gleich auszulagern. Again what learned? Bei so empfindlichen Geräten, wie einem RIAA-Vorverstärker, Netzteil besser auslagern und möglichst weit entfernt von den Röhren positionieren.

Ich weiß nicht wie Shure das mit ihrem original M65 hinbekommen haben, das es nicht brummt, obwohl der Trafo direkt neben den Röhren liegt und auch noch ein normaler M- oder EI-Kern ist?

Quelle: https://www.vinylengine.com/library/shure/m65.shtml

Einen Röhren MC-VorVorverstärker mit ECC88 (ursprünglich ECC86 Batterieröhre, aber ECC88 geht auch mit Niederspannung) hatte ich auch schon mal gebaut, diesen aber gleich komplett mit Akku-Gleichspannung versorgt, sowohl die Anoden- als auch die Heizspannung. Brumm war damit kein Problem, aber dafür das Rauschen. Meine Platten rauschten aber noch mehr 😉.

 

01.09.2024

Wer genau hinschaut, sieht bei den Befestigungslöchern des Wandgehäuses (die für die Wand), das diese außer Mitte sind. Das hab ich auch erst bemerkt, als alles aufgebaut war und ich mich ans Ausmessen der Frontplatte machte. Eine kurze Email an Thomann und ich hatte ein paar Tage später kostenlosen Ersatz.

Der 1. Versuch der Frontplatte bleibt jetzt erst einmal. Die richtigen Potis und auch der Netzschalter wurden eingebaut und verdrahtet. Die Netzdrossel mit dem 10W Vorwiderstand ist nach vorne gewandert, da ich da vielleicht noch öfters ran muss (weil ich ja nochmal mit den Arbeitspunkten spielen wollte). Wollte nochmal in Richtung 750 Ohm gehen.

Hier ein Link zu den Daten der 6N6P (-EV) und ECC99
https://pearl-hifi.com/06_Lit_Archive/08_Tube_Data/Cons_Data/6N6P_ECC99_Cons_Data.pdf

Die 6N6P und die 6N2P wurden u.a. gewählt, wegen dem Schirm und dem herausgeführten Anschluss, zwischen beiden Triodensystemen im Inneren, was hoffentlich einen bessere Kanaltrennung zulässt, wenn sich schon ein Trioden-Doppel-System beide Kanäle teilen soll.

Meine bisherigen Schaltungen waren eigentlich immer schon so einfach wie möglich. Nicht einmal einen Gegentakt-Verstärker hab ich bisher selbst gebaut (mit der Grundig NF1 und Maihak/Telefunken V73 aber schon besessen).

Mit den Jahren fließen aber immer mehr Details (Erkenntnisse) in die Schaltungen ein, wie z.B. eben die Lautstärkeregelung (Widerstandswert, Position, etc.), Phase und untere Grenzfrequenz eines Hochpasses contra "Schnelligkeit" (20ms Tau), unüberbrückter Kathodenwiderstand der Treiberröhre für eine linearere Arbeitsweise, Arbeitspunkt (Ri, Ra, Ia, Ua, etc.) für eine bessere Leistungsausbeute ohne jedoch die Röhren frühzeitig zu schädigen, "Drosselsiebung" oder generell Nutzung von Drosseln im Netzteil anstatt Gyratoren, Röhrenauswahl (Klang, Symmetrie der Kennlinienschar, auch positive Gitterspannungen zulässig, Triode, Tetrode, Pentode), Phasenstarre Gegenkopplung wie Telefunken V73 oder Wilimzig PL82 oder auch komplett Gegenkopplungsfrei bzw. einzelne Stufen nur Stromgegengekoppelt (fehlender Kathoden-Überbrückungskondensator), etc. und dann eben auch alle anderen Komponenten im Zusammenspiel, wie wirkungsgradstarke Lautsprecher für Verstärker geringer Leistung und diese auch noch ohne "verlustbehaftete" Frequenzweiche, eine Schallwand anstatt einem Gehäuse, etc. Plattenspieler mit Reibradantrieb, Moving Iron Tonabnemersysteme, NOS DAC's (Non OverSampling), etc..

Mit der Ersatzlieferung von Thomann wieder spielfertig zusammengebaut, aber noch nicht alles endgültig befestigt und der neue Arbeitspunkt muss auch nochmal durchgemessen werden. Klingen tut es aber richtig gut.

Und das Thema mit dem "Prasseln", in Kombi mit der Umschaltbox und das evtl. die Reson-Kabeln bei hochohmigen Verbindungen nicht ideal sind, ist doch noch nicht ganz geklärt, denn mit dem Direktanschluss der Reson-Kabeln an den Verstärker "prasselt" es auch nicht. Ich bau jetzt noch eine bereits vorhandene, kleine Umschaltbox, im Aludruckgußgehäuse mit ELMA-Drehschalter (vergoldete Kontakte) um, um die Umschaltbox bzw. den "einfachen" Kippschalter, auszuschließen.


31.08.2024

1. Versuch für die Acrylglas-Frontplatte. Könnte fast noch dunkler sein (oder man macht die Innenverdrahtung noch schön). Die Potis hätten noch etwas näher zusammen gekonnt, aber vielleicht entscheide ich mich noch für 60mm Durchmesser Skalen und nicht nur, wie hier, für 40mm. Dann müssten die Potis aber fast weiter nach links oder oder oder ....


Nochmal zum Thema "Prasseln". Der Umschalter für 2 Eingänge wurde innen jetzt auf geschirmte Leitungen umgelegt, aber mit der Reson-Kabel prasselt es immer noch, hingegen, mit einfach geschirmten nicht mehr, zumindest nicht mehr hörbar. Also sind Reson-Kabel nicht für alle Zwecke geeignet und vielleicht haben die "Zweifler", was Einstreuungen angeht, doch nicht so ganz "Unrecht". Also besorg ich mir nochmal ein paar "einfache" Cinchverbindungen, da ich meine Straight Wire Encore II, erst vor Kurzem wieder verkauft hatte 😉.


27.08.2024

Gestern ein paar Potiknöpfe mit Skalenscheiben bestellt (Skalenscheiben-Durchmesser ist 40mm)......

.... und auch versucht die sägerauen Kanten des Acrylglases "abzuziehen". Dazu das Acryl zwischen 2 "gerade" Vierkantholzleisten (dienen als Auflagefläche) mit Schraubzwingen gespannt und mit Cuttermesser, Schleifpapier und Schleifvlies, versucht die Sägespuren, mit so wenig wie möglich Materialabtrag, zu entfernen. Ich warte jetzt noch mit dem Bohren bis die Skalen da sind, damit eine optisch ansprechend Position (über- oder nebeneinander, Abstände, etc.) gefunden werden kann. Ob noch Schalter und Kontrollleuchte auf die Frontseite kommen, muss ich schauen, wenn die Potis eingebaut sind.

Vielleicht gelingt es mir ja etwas den Flair von damaligen Western Electric oder Altec Lansing Geräten einzufangen?

Quelle: https://dejavu-audio.com/vintage-audio-equipment.html
 

Quelle: https://www.cjm-audio.de/history-verkauft/altec/

Also die Geräusche kommen von der davor liegenden Umschaltbox für 2 Eingänge und/oder den Kabeln dazwischen. Wenn man die Eingänge direkt am Verstärker kurz schließt, ist jedenfalls Ruhe im Karton (also nix Drossel oder Trafo). Vielleicht muss ich innerhalb der metallischen Umschaltbox auch noch mit geschirmten Leitungen arbeiten? Es fällt halt jetzt erst auf, durch die Hochohmigkeit des Verstärkereingangs, andererseits zeigt es aber scheinbar, wo nicht "sauber" mit Masse und Schirmung umgegangen wurde.

Mir fällt aber auch noch ein, dass ich diese "ungeschirmten" Reson TSC-Kabel verwende (nur zwei auf Abstand liegende, massive Leiter). Vielleicht sind die bei so "hochohmigen" Verbindungen dann wirklich nicht "mehr" die beste Wahl, sondern wieder die guten, alten Koaxial-Cinchkabel?


25.08.2024

Schaltung soweit umgebaut, wie unten beschrieben. Heute bekomme ich mal zu Abwechslung mit ca. 310mV (Ueff) am Eingang, 1W/8,2Ohm am Ausgang raus (hängt, glaub ich, u.a. davon ab zu welchem Zeitpunkt ich messe, gleich nach dem Einschalten oder wenn er schon länger im Betrieb war). Die Anschlussbeine der 0,27µf Koppelkondensatoren (Arcotronic 1.72 KP) sind jetzt lang genug, um auch ohne geschirmte Leitungen die Treiber und Endröhre miteinander zu verbinden.

Bodenblech wurde jetzt ebenfalls geerdet, aber ich habe immer noch dieses leichte "Prasseln", wenn ich die Lautstärke voll aufdrehe, beidseitig. Die Gleichrichterröhre wurde auch schon getauscht. Mit dem Ohr am Ringkernnetztrafo könnte man meinen ein ähnliches Geräusch zu hören. Hier könnte ich zur Not mal einen anderen einbauen, der aber eine deutlich niedrigere Anodenspannung hätte und müsste dann wieder mit einem größeren 1.C arbeiten (was aber auch die gleichgerichtete Spannung schon mal "glätten" würde -  bis zu 1,41x höhere Spannungen sind mit Kondensatorsiebung möglich, dafür nur ein max. 0,7-facher Strom, von dem auf dem Trafo angegebenen Wert. Bei Drosselsiebung ist ist nur noch eine 0,9-fache Ausgangsspannung möglich, dafür bleibt bei richtiger Dimensionierung der Strom über einem breiteren Bereich stabiler. Ist aber bei im Eintakt-Class A arbeitende Verstärker nicht notwendig, da er der max. Strom in Ruhe, im Arbeitspunkt fließt und im Betrieb eher weniger wird.).

Vielleicht kommt das Geräusch auch von der Drossel, weil nicht jede Drossel für reine Drosselsiebung funktioniert (besonders die günstigen nicht unbedingt). Man kann die Drossel aber mit einem, kleinen 1.C, direkt nach der Gleichrichterröhre wieder "still" bekommen, wenn sie Geräusche machen sollte.

Also Drossel nochmal getauscht und gleich vom Gehäuse, mit einem Stück "Schaumstoff," entkoppelt und einen kleinen 1.C (0,1µf) eingebaut, aber noch immer dieses Geräusche. Ich werd nochmal etwas höher gehen, mit dem Kondensatorwert, nur um zu "hören" ob sich das Geräusch überhaupt verändert, also auf dem richtigen Weg bin. Ansonsten muss ich doch mal einen anderen Trafo einbauen.

Ich spiel auch noch mit dem Gedanken, den Kathodenwiderstand auf 750 Ohm zu erhöhen, um zu schauen wie weit sich die Ausgangsleitung weiter erhöhen, dabei die Anodenlast vielleicht noch weiter senken lässt, aber die benötigte Eingangsspannung nicht viel mehr zu erhöhen (max. 400mV).

Ich werde mich jetzt mal an die Bearbeitung der Acrylglasfront machen (Sägekanten abziehen und polieren, Bohrungen einbringen, etc.).


22.08.2024

Der Amp ist bereits wieder betriebsbereit aufgebaut und die Arbeitspunkte soweit eingestellt. 1W an 8,2 Ohm, bei ca. 350mV am Eingang, bei Pa ca. 3,6W.

Hab mir nochmal Gedanken gemacht wegen dem Koppelkondensator und den angeblichen 20ms (tau), die sowohl "Diciol" als auch "Frihu" propagandieren. Lt. hier "https://www.analog-forum.de/wbboard/index.php?thread/175992-die-gr%C3%B6%C3%9Fe-des-koppelkondensators-und-die-phasenlage/" ist eher die Phase das Problem, als die Lade-/Entladezeit, die zur angeblichen Schnelligkeit eines Verstärkers beitragen soll. 

......... Um so etwas zu messen, wird üblicherweise ein Chirp-Signal verwendet. Das ist ein Signal, dessen Frequenz sich zeitlich ändert. Wie sieht ein Chirp-Signal (20 Hz zu 100 Hz) nach einem 20 ms Hochpass aus?


Die rote Kurve ist das Eingangssignal, die schwarze Kurve das Ausgangssignal. Man sieht deutlich, dass sich im Ausgangssignal nicht nur die Amplitude, sondern auch die Frequenz geändert hat.


Das gleiche nun, wenn die 3 dB Grenzfrequenz des Hochpasses von 8 Hz auf 0,8 Hz gelegt wird und damit eine Phase von 2° bei 20 Hz liegt:



Schon viel besser, aber es sind immer noch Differenzen zu sehen. Also noch mal die Grenzfrequenz des Tiefpasses erniedrigen, jetzt auf 0,16 Hz:




Das sieht sehr gut aus und kann bleiben............

Quelle: https://www.analog-forum.de/wbboard/index.php?thread/175992-die-gr%C3%B6%C3%9Fe-des-koppelkondensators-und-die-phasenlage/



Im Forum wurde dafür ein Hochpass mit den Werten 1µf und 1MOhm ermittelt. Der Kondensator muss im Einschaltmoment aber erst einmalig geladen werden, was einige Sekunden dauern kann.


Momentan finde ich, wenn ich die Zeitkonstanten einhalte, klingt es mit Ra=100k, C=0,047µf und Rg=330k eher wieder zu dünn, was o.g. Aussage eigentlich unterstützt. Mit 0,1uf und Rg= 680k schon deutlich "kräftiger", "präziser" im Bass, bin aber mit ca. 2,3Hz noch deutlich von den o.g. 0,16Hz entfernt. Vielleicht geht ich dann schon mal auf 0,27µf und 820kOhm hoch, was dann 0,72Hz macht?

Mit der Hochohmigkeit der Schaltung wird diese auch empfindlicher, was die "Masseführung" angeht.
So musste das Deckblech mit den Röhren noch geerdet werden und auch die metallischen Potiachsen reagieren auf Berührungen (das sollte mit einem Kunststoff-Potiknopf kein Problem sein). Auch hab ich noch ein leichtes, seltsames Geräusch (kein Brumm, mehr ein "Prasseln"), wenn ich voll aufdrehe, so als wäre etwas noch nicht sauber geerdet oder streut ein. Vielleicht sind ja auch Treiber- und Endröhre zu weit weg voneinander? Hab momentan den Ausgang der Treiberröhre mit 15cm ungeschirmter Leitung zum Koppelkondensator, der bei der Endröhre liegt, verdrahtet.



19.08.2024

Weitere Hörversuche waren ebenfalls sehr "angenehm". Deswegen hab ich mich jetzt auch nochmal für einen sauberen Aufbau entschieden. Basis wird erstmal wieder ein Rack-Wandgehäuse mit 3HE sein, welches diesmal eine grau getönte, 5mm Acrylglas-Front bekommt, indem die kanalgetrennten Lautstärkeregler, evtl. mit Blechskalen und schönen, großen Potiknöpfen, eingebaut werden sollen. Evtl. werden auch noch Einschalter und Kontrollleuchte auf die Front verlegt.

Hier die ersten Arbeiten. Die breitere gelochte Rackblende, welches auch den Boden mit den Gerätefüßen bildet, nimmt wieder den Ringkerntrafo (stehend montiert), Drossel, Übertrager und Siebung auf. 

 

Das gelochte Deckblech mit den 3 Röhren (v.l.n.r., EZ81, 6N6P und 6N2P), zusammen mit dem 12xXLR-Blech, indem sich die Anschlüsse befinden, bilden die Oberseite.



14.08.2024

Noch mal etwas mit unterschiedlicher Musik gelauscht und für gut befunden! Klang jetzt, bei den verwendeten Lautstärken, gar nicht mehr so höhenbetont (ob es an den zusätzlichen Kapazitäten liegt?). Damit wird jetzt erstmal noch ein bisschen gehört, bevor es wieder an einem möglichen, sauberen Aufbau geht.

Was den Verstärker betrifft hab ich mich da von meinem HiFi-Bekannten inspirieren lassen, der speziell ein Buch über die Verwendung der ECC99 in Vor- und Endverstärkerschaltungen herausgebracht hat ("Dominic Melischko - Audiophile Röhrenverstärker mit der ECC99"). Aber anstelle der ECC81 als Treiber, hab ich mich für die ECC83 (6N2P) entschieden und anstelle der ECC99 für die 6N6P. Auch hab ich keine 8kOhm Übertrager, sondern 10kOhm verwendet, weshalb ich auch den Arbeitspunkt etwas höher gewählt habe. Der Kathodenwiderstand der 6N2P Treiberröhre ist auch nicht überbrückt (das geht, wenn man ausreichend Verstärkungsreserven hat), was "linearisierend" wirken soll.

 

13.08.2024

Auch wenn der Amp für andere Versuche (Lautstärkeregelung) aufgebaut wurde, kam ich nicht umhin auch mal rein zu hören. Nicht schlecht, dynamisch, feinauflösend und auch ausreichend Bass, was mir aber dann doch schnell wieder, zu höheren Lautstärken hin, zu höhenbetont wurde. Schade eigentlich!

Vielleicht kann man ja daran noch etwas machen, z.B. die Güte des Resonanzkreises aus Übertragerinduktivität, -gleichstromwiderstand und eben der letzten Kapazität im Netzteil, bevor es auf die Übertrager geht, verbessern oder auch die Kapazität für den Kathodenwiderstand der 6N6P vergrößern (untere Grenzfrequenz verkleinern)?

Ist auch nicht mein 1. Versuch mit der 6N6P (s. Post "Verstärker mit der ECC99/6N6P"). Der letzte wurde wegen mutmaßlichen Verzerrungen im Bassbereich wieder zur Seite gelegt.

Hab jetzt einfach noch ein bisschen mit dem Arbeitspunkt des 6N6P-Verstärkers (ECC99) gespielt. Ra auf 5kOhm reduziert (u.a. weil der Innenwiderstand der 6N6P nur 1,8kOhm haben soll, anstatt 2,3kOhm der ECC99) und mit etwas mehr Strom versucht "mehr" rauszuholen, was aber die falsche Richtung ist. Also geht es wieder auf Ra=10kOhm hoch und der Kathodenwiderstand irgendwo zwischen 470 und 680 Ohm.

Ich versuche so viel wie möglich Watt (viel mehr wie 1 Watt wird es ehrlicher Weise nicht werden 😉), mit so wenig wie möglich Eingangsspannung (250-500mV), bei minimaler Anodenverlustleistung, heraus zu holen. Der Klang muss dabei aber auch noch etwas "runder" für meinen Geschmack werden, nicht so höhenbetont. Trioden soll man ja auch noch 5-10x lauter hören können, bevor es hörbar verzerrt, wobei die Anodenverlustleistung aber immer weiter abnimmt - hört sich seltsam an, scheint aber so zu sein - s. https://www.aikenamps.com/index.php/idle-current-biasing-why-70-percent.

Auch die Idee das ein Teil der ECC99 als Treiber- und der andere als Endröhre fungiert (damit wäre nur ein System in der Röhre max. ausgelastet) kommt mir da wieder in den Sinn, aber "unüberbrückt" dürfte die Verstärkung (max. 22) für eine hohe Empfindlichkeit nicht ausreichen. Bei meinen letzten Versuchen lag diese, "überbrückt", bei ca. 350mV (was gut wäre) und "unüberbrückt" bei ca. 880mV. Bei der 6N6P dürfte es noch etwas schlechter aussehen, das sie nicht so hoch verstärkt (ca. 18).

Jetzt eben wird eine ECC83 bzw. 6N2P eingesetzt, mit der ich auf ca. 380mV komme, wenn ich die 6N6P voll aussteuere. Hab jetzt auch noch gelesen, das die Millerkapazität der 6N6P mit 100pf recht hoch sein soll, so das eigentlich ein "kräftiger" Treiber benötigt werden würde. Ob da die ECC83 die richtig Wahl ist? Klingen tut es aber schon mal ganz gut.

Hab wieder auf Ra=10k umgebaut und noch etwas mit den Arbeitspunkten gespielt. Bin jetzt bei Pa ca. 3,9W, es fließen ca. 17mA (Rk=560 Ohm) und bekomme bei 380mV am Eingang, 1W am Ausgang.

Andere Möglichkeit wäre noch RK=680 Ohm, bei ca. 15mA, Ua ca. 238V, mit ca. 380mV am Eingang, Pa ca. 3,6W, was dann auch so um die 1W bringt. 

So hab ich das auch gemacht. Dann auch noch Ck für die 6N6P auf 220µf erhöht und auch die Siebung vor dem Übertrager, um nochmal 47µf aufgestockt. 

Heute Abend werde ich mal reinhören.

Dienstag, 13. August 2024

CFB - Cathode FeedBack - Eine in Vergessenheit geratene Technik?

Aktuelles immer zuerst!

13.08.2024

Ich hab mich schon immer gefragt, für was die Wicklung NFB (Cathode FeedBack) an meinen Übertragern Tamura (TamRadio) F-475 ist.

Quelle: https://www.tamura-ss.co.jp/jp/products/electronic_components/download/audio_trance/pdf/f400-600-700.pdf

 

..... This circuit greatly reduces harmonic distortion in quite a different approach than conventional "Global Negative Feedback" and improve sonic performance without disturbing other circuit parameters. By having the output transformer with dedicated cathode feedback coil that connected directly to cathode of output tube, the feedback current path is totally isolate from other component. Unlike notorious global negative feedback which gain the feedback signal from secondary coil of output transformer, cathode feedback coil is virtually free from back EMF induced by loudspeaker or other kind of spurious noise, phase shift from any network circuit; therefore, only pure feedback signal is applied back to cathode of EL-34. This technique reduces THD by the factor of 10 times.......

Quelle: https://www.sacthailand.com/Amp2010MinuteEL34.html

 

Quelle: http://www.single-ended.com/Lagarto/circuit3.htm

Die sekundäre Wicklung sollte sich unterhalb der RC-Kathodenkombi befinden, damit sowohl Lautsprecher als auch die Wicklung auf Massepotential liegen. 

Macht Sinn, auch wenn ich es schon anders gesehen habe. Manche lassen den Übertrager auch massefrei "floaten", aber dann kann es passieren das sich höhere Spannungspotentiale auf den Wicklungen aufbauen, die evtl. zu Überschlägen führen können, hab ich mal gelesen. Wie hier dann diese zusätzliche Wicklung beschaltet werden muss, weiß ich nicht.

Der Decware SE84 Verstärker macht das z.B. so, um u.a. die Ausgänge für mehr Leistung auch in Reihe schalten zu können (hier wird dann zusätzlich ein Y-Kabel an den Eingängen benötigt). Bei Interesse bitte dann aber nochmal bei Decware nachlesen.


More Links

http://livinginthepast-audioweb.co.uk/index.php?p=feedbackwindings

https://www.mennovanderveen.nl/index.php/nl/develop/22-het-project/137-amplifiers-7-8-9-single-ended-with-quiescent-current-compensation-plus-cathode-feedback

https://www.bartola.co.uk/valves/tag/cathode-feedback-se-ampliifier/



 

Samstag, 10. August 2024

Thema "Lautstärkeregelung"

Aktuelles immer zuerst!


11.08.2024

Eigentlich nicht wirklich ein Thema über das man groß und breit reden müsste, werden sich viele denken.

Dachte ich auch, aber mittlerweile wurde ich eines Besseren belehrt. Alleine im Zusammenhang mit Eingangsübertrager, kann das Ganze schnell nach hinten los gehen, aber auch so stellt sich die Frage, wo in der Schaltung/Kette ist die optimale Position für die Lautstärkeregelung, besonders wenn man mit hochohmigen Schaltungen der Altvorderen arbeiten möchte, wie z.B. mit dem Shure M65 RIAA, etc. arbeiten möchte, aber auch mit NOS-DAC's, die mit dem TDA1543 bzw. 1545A aufgebaut sind und keine aktive Ausgangsstufe besitzen, also "hochohmiger" arbeiten?

Die Art oder Qualität der Regelung soll erstmal nicht betrachtet werden.

Damals, zur Hoch-Zeit der Röhre, hatten die Regler (Lautstärke, Klang oder Loudness) selten weniger wie 1 MegaOhm, heute hingegen gilt 100kOhm schon als hochohmig. 100kOhm und weniger funktioniert bei der Transistortechnik ganz gut, weil diese meist geringere Innenwiderstände aufweisen. Auch Röhren könnten mit so geringen Werten für den Lautstärke arbeiten, aber dadurch wird auch die Möglichkeit, "leistungslos" gesteuert zu werden, wieder ausgehebelt.

Hohe Widerstandswerte sollen eher zur Störbeeinflussung neigen. Nicht umsonst hat man sich wahrscheinlich auch damals schon, z.B. bei Röhrenstudiotechnik, auf die 600 Ohm-Technik geeinigt?

Auf der anderen Seite die "Konsumer"-Geräte, z.B. die von Röhrenradios. Alles fliegend aufgebaut viele hohe Widerstandswerte, Empfänger- neben Verstärkerschaltungen und dennoch hat es funktioniert. Wie gut oder ob es HiFi-tauglich war, steht auf einem anderen Blatt.

RIAA-Vorverstärker, deren Schaltungen recht hohe Ausgangsimpedanzen haben (>20kOhm), benötigen aber, wenn bereits am Ausgang die Lautstärke geregelt werden soll, deutlich geringe Belastungen (hohe Widerstandwerte) für den Lautstärkeregler, ansonsten wird der (Amplituden-) Frequenzgang "verbogen" und die Phase.

Erst kürzlich gemachte Messungen, u.a. mit dem Shure M65 Clone, haben das deutlich gezeigt. Hier leidet mit zunehmender Last (geringerem Widerstand) der Bassbereich (pink=470kOhm, grün=235kOhm, lila=ca.144kOhm). Die vom Hersteller angegebenen 5kOhm Ausgangsimpedanz, kann so nicht ganz stimmen, selbst wenn man sich an die "Regel" halten würde, einen 5-10x höheren Widerstandswert als Last zu wählen, um eben den Einfluss gering zu halten. Wie es dabei mit der Phase aussieht, noch nicht einmal betrachtet.

Die 144kOhm Last am Ausgang stellt immer noch die ca. 29-fache der Ausgangsimpedanz dar und erreicht gerade mal bei 25Hz noch die +/- 1,5db. Gar nicht auszumalen, wie weit das noch im Bassbereich absinkt, bei nur 50kOhm Last (das 10-fache der Ausgangsimpedanz). Der Hochtonbereich scheint dabei weit weniger beeinflußt zu werden. Das lt. Hersteller dann auch noch die Höhen ab 10.000Hz bis zu 3dB angehoben werden, macht die ganze Sache (heutzutage) nicht besser.


Auch bei Verwendung von Eingangsübertragern hat sich das Verhalten gezeigt und obwohl ich extra dafür RIAA-Vorverstärker mit niedriger Ausgangsimpedanz gebaut hatte (<2kOhm), wurden diese immer noch noch stark beeinflusst.

Momentan hab ich eben den RIAA-Vorverstärker Shure M65 Clone und einen 1xTDA1545A DAC, einen separaten Line-Vorverstärker und eine separate Endstufe in Betrieb. Der Lautstärkeregler (100kOhm log) ist ebenfalls separat, so das ich ihn jederzeit woanders in der Kette positionieren könnte. Bei mir ist er momentan am Ausgang des Line-Vorverstärkers. Hier richtet er meiner Meinung nach momentan am wenigsten "Unheil" an. Der Line-Vorverstärker ist mit einer 6N6P (ECC99) aufgebaut und hat ca. 4kOhm Ausgangsimpedanz und eine ca. 10-fache Verstärkung (Kathodenwiderstand nicht mit Kondensator überbrückt). Aber auch hier gilt immer das Gleiche, das die Last für z.B. die 4kOhm Ausgangsimpedanz min. 5-10x höher sein sollte, damit so wenig wie möglich beeinflußt wird. Also sollte dafür der Lautstärkeregler 20kOhm (5x) oder besser 40kOhm (10x) haben. Dann sind die "scheinbar" 100kOhm ok, wenn da nicht auch noch der Gitterableitwiderstand am Eingang des Verstärkers liegen würde. Der beträgt bei der EL5070 Endstufe nämlich z.B. nur "geringe" 100kOhm (s. max. Rg Röhrendatenblatt). Wie sich der Potiwert (je nach Stellung) im Zusammenhang mit dem Gitterableitwiderstand der folgenden Stufe, gegenseitig beeinflussen und sich sogar auf den Widerstandswert am Eingang des Potis auswirkt, soll u.s. Tabelle beispielshaft zeigen. Das ist man nämlich schnell bei nur noch 80kOhm am Eingang des Potis, was das daran angeschlossene Gerät dann verkraften muss.

Ich denke aber daran nochmal andere Verstärker aus zu probieren, die dann überwiegend 2-stufig aufgebaut sein werden. Das was ich momentan verwende (ein Line-Vorverstärker, Lautstärkeregler und Endverstärker (der bei mir halt nur aus einer Röhre (EL5070) besteht) ist aber im Prinzip auch nichts anderes als ein 2-stufiger Verstärker, nur soll dann eben der Lautstärkeregler wieder am Eingang der Treiberröhre liegen, wo dann der M65 Clone und der DAC angeschlossen sind.

Wenn ich aber das Poti zwischen den Stufen belassen möchte, aber warum auch  immer höher  verstärken müsste, um die Endröhre auszusteuern, dann wären die bisher verwendeten blauen Alps-Potis mit max. 30VAC evtl. nicht mehr geeignet. Also müsste mit Alps-Potis dieses dann auf jeden Fall wieder an den Eingang der Treiberröhre, wo mit deutlich geringeren Spannungen gearbeitet wird.

Mit anderen Röhren, die jetzt nicht so hoch verstärken wie z.B. die EL5070 oder 6C45, brauche ich auf dann auf jeden Fall eine Treiberröhre die höher verstärkt, als es momentan mit der 6N6P möglich ist (gerade mal ca. 10-fach, Kathodenwiderstand nicht mit Kondensator überbrückt), um z.B. den Shure M65, mit seinen gerade mal 0,5V (500mV) Ausgangsspannung, ausreichend hoch zu verstärken, um die Endröhre aus- bzw. übersteuern zu können. Die optimale Belastung (linearster Frequenzgang) für den M65 liegt laut obigem Frequenzschrieb irgendwo zwischen 250-470kOhm (also nehme ich an, wenn man wieder die Faustformel "5-10-fach" hernimmt, das dessen Impedanz irgendwo bei ca. 50 kOhm liegt (kann man aber auch ausrechnen oder messen, z.B. wie aus dem aus dem Buch "Röhrenverstärker einfach und effektiv vermessen", von Dominic Melischko. 1kHz Signal am Eingang anlegen, Spannung am Ausgang unbelastet messen. Dann hochohmigen, regelbaren Widerstand am Ausgang anschließen und solange reduzieren bis die Spannung nur noch die Hälfte der unbelasteten beträgt. Widerstand des Potis messen. Dieser entspricht dann der Ausgangsimpedanz).

Für den 1x1545A DAC, mit seiner dagegen geringen ca. 2,7kOhm Ausgangsimpedanz, sind Werte >250kOhm kein Problem (hier dürfte der untere Wert sogar noch deutlich unter 50 kOhm liegen).

Einem Poti liegt aber dann ausgangsseitig (Schleifer) eben noch ein Gitterableitwiderstand am Eingang des Verstärkers parallel (den sollt man sicherheitshalber auch nicht weglassen, nicht das sich der Schleifer des Potis mal von der Widerstandsband "abhebt" oder die Widerstandbahn irgendwann dann mal durchgeschliffen ist). 

Hier mal eine Tabelle welche Gesamtwiderstände (R Gesamt) das vorgeschaltete Gerät als Last sieht, wenn z.B. ein Gitterableitwiderstand (680kOhm) parallel zum Teilwiderstand des Potis (Schleifer)  liegt (Poti hat hier z.B. 250kOhm log).

Bei einem Poti-Wert von 250 kOhm, ist letztendlich alles von 250kOhm bis ca. 183kOhm dabei. Für eine Shure M65, der aber an seinem Ausgang >=250kOhm sehen möchte sind 183kOhm aber schon wieder zu wenig und das bei voll aufgedrehten Regler (max. Lautstärke). Bei geringen Lautstärken geht auch die Beeinflussung zurück und man könnte argumentieren, dass das Ohr dann eh unempfindlicher wird, aber richtig ist es deswegen noch lange nicht.

Gut, man könnte den Gitterableitwiderstand bis auf 1MOhm vergrößern (wäre lt. Datenblatt auch das max. für z.B. eine ECC88 oder auch ECC83), aber weil das Poti eh immer parallel dazu liegt, ergibt das gerade mal 200kOhm anstatt ca. 182 kOhm, was für den M65 aber noch immer zu gering wäre. Ich brauche hier also auf jeden Fall ein 500kOhm Poti und hätte dann auch wieder etwas mehr Spielraum mit geringeren Gitterableitwiderständen.

Hab jetzt "schnell" einen Stereo-Verstärker mit einer ECC99 (6N6P) und einer ECC88 (6N23P) aufgebaut, der mit ca. 500mV am Eingang, ca. 1W/8 Ohm am Ausgang liefert (werde hier vielleicht noch eine ECC83 bzw. 6N23P einsetzen, um noch empfindlicher zu werden). Das Poti (250kOhm) liegt momentan zwischen Ausgang der Treiberröhre und Eingang der Endröhre und der Koppel-Kondensator wurde so bemessen (0,1µf), das beim niedrigstem Gesamt-Widerstandswert (183kOhm) noch eine untere Grenzfrequenz von ca. 9Hz erreicht wird (was für das Thema Phase aber immer noch zu hoch sein könnte. Bässe könnten "weich" oder "verwaschen" klingen). Bei einem 1kHz Signal am Eingang liegt nach dem Kondensator (vor dem Poti) ca. 7-8VAC an. Werde dann mal so die Frequenzgänge bei unterschiedlichen Lautstärken messen, ob sich die irgendwie recht verändern.

Bei so geringen Steuerspannungen (7-8VAC) kann ich die Alps noch bedenkenlos einsetzen. Anders sieht es vielleicht aus, wenn 30, 60 oder 100V benötigt werden, um die Endröhre auszusteuern, z.B. wie vor Kurzem gedacht, einen Verstärker mit der 6AS7 aufzubauen, die nur eine Verstärkung von 2 hat. Hier hätte ich je nach Arbeitspunkt und Übertrager zwischen 40-70V Steuerspannung benötigt. Bei der ECC99 bzw. 6N6P, die eine Verstärkung von 20 hat oder auch eine EL84, komm ich mit 6-9V aus. Die 6C45 oder EL5070 benötigen nochmals weniger (2-4V). Leistungsausbeute bei solchen Röhren hält sich halt auch in Grenzen (max. 2W). Mit gleichspannungsgekoppelten Stufen funktioniert ein Poti zwischen den Stufen wahrscheinlich dann nicht mehr, weil Potis Gleichspannung normalerweise mit Kratzen bestätigen, aber auch weil bei Gleichspannungskopplung die Spannungen des Arbeitspunktes der Röhre (und bei Aussteuerung steigen diese auch noch an) am Poti anliegen.

Von Alps (hier in Deutschland) scheint es aber keine höheren Werte mehr wie 100kOhm log zu geben (für ein Stereopoti werden mittlerweile ca. 15 Euro und mehr abgerufen), also hab ich mich auf die Suche gemacht und bin bei Gitarren-Zubehör fündig geworden. Hier geht es sogar noch bis 1MOhm. Über die Qualität kann ich noch nichts sagen, hab mir aber mal unterschiedliche bestellt, die mit 1,50-5€ (Mono) noch bezahlbar sind.

Hab jetzt mal den 6N6P-Verstärker an geschmissen und gemessen. Wie zu erwarten tut sich da bei den unterschiedlichen Lautstärken nicht viel. Messen konnte man eh nur bei den unteren Lautstärken, sonst hat die Soundkarte (ohne weiteren Spannungsteiler) übersteuert. Innerhalb von 3dB bleibt das Ganze, von ca. 22-22.000Hz. Also war die Kalkulation mit der unteren Grenzfrequenz soweit ok.

Eingefallen ist mir aber auch noch, das es doch besser wäre am Eingang des Verstärkers zu regeln, nicht das bereits die Treiberröhre durch ein zu hohes Eingangssignal übersteuert werden kann, falls man mal einen CD-Player, etc. direkt anschließen würde und weil ich doch den Eingang noch empfindlicher machen wollte. Denke mit 500kOhm log Potis sollte ich gut hinkommen. Ob so ein hoher Wert dann wieder Tür und Tor für Störungen öffnet, wird sich zeigen (tut es, siehe Post "Nochmal mit der ECC99, als Verstärker, gespielt").

Mal schnell auf 6N2P (ECC83) und den Arbeitspunkt der 6N6P (ECC99) zu höheren Spannungen und niedrigerem Strom umgebaut (Rk=610 Ohm, ca. 9,5V Uk). Bei 400mV kommen jetzt ca. 1,1W raus, bei einer Anodenverlustleistung im AP von 4W. Das ist das maximale was jede Triode im gemeinsamen Glaskolben, bei gleichzeitigem Betrieb haben darf. Ob das die Röhre dennoch frühzeitig schädigt ist fraglich. Einzeln betrieben und das andere System dann deutlich geringer belastet, z.B. als Treiber, könnte eine Hälfte 4,8W. 

Vielleicht kann ich noch etwas höher gehen mit der Anodenspannung, die mit ca. 260V aber schon recht hoch ist, dafür den Strom noch etwas reduzieren? Man sagt, das eher zu hoher Strom die Kathode frühzeitig verbrauchen lässt, als zu hohe Spannung. 

Man soll nicht glauben auf was man alles achten "sollte"!





Freitag, 2. August 2024

Was ist dran am Visaton B200 Breitbänder?

Aktuelles immer zuerst!

War ein kurzes Gastspielt, aber man lernt immer wieder was dazu (u.a., das man eigentlich schon alles hat).


07.08.2024

Breitbänder und "Frequenzweichenbauteile" sind angekommen, Adapterplatten für die Schallwand ausgefräst, angezeichnet und fertig zum Bohren.


Ist schon ein Unterschied von 8" auf 12". Bin gespannt! Alleine vom Schalldruck her, bin ich vom Lafayette SK-58 und RFT L3402 verwöhnt (> 95db) und meine Leistungsreserven sind mit etwas mehr wie 1W nicht gerade üppig 😉 (gut, man soll ja eine Triodenverstärker, gefühlt, 5-10x lauter hören können, bevor er hörbar verzerrt. Eine Leistungsverdopplung (Faktor 2, entspricht 3dB) wird schon als 10dB lauter empfunden). "Klanglich" wird ja vom B200 immer wieder mal geschwärmt, sogar hartgesottene Mehrwege-Aktiv-Hörer, von wegen "dynamisch", "natürlich", etc..

Mit bereits "einfach" entzerrtem Hochtonbereich, soll lt. https://www.hifi-selbstbau.de/index.php/hsb-datenblaetter/breitbandchassis/visaton-b200 ein Schalldruck von 92,3dB übrigbleiben. Mehr wäre natürlich besser. Aber geben wir dem Ganzen eine Chance. 
 
Letztendlich wird es auch etwas mit an dem "Shelving-Filter" (Kuhschwanzfilter) liegen, ab wann begonnen wird die Höhen abzusenken und wieviel "Verluste" der Filter selbst hat. Mit einem Drahtdurchmesser von 0,71mm soll die Spule einen RDC von 0,48 Ohm haben, der dem 15 Ohm Widerstand dann noch parallel liegt, was ca. 0,46 Ohm ergibt. Bei einem RDC des B200 von 5,1 Ohm, macht das gerade mal den 11ten-Teil aus (knapp über 9%), von der Leistung die für den Lautsprecher bestimmt ist. Keine Ahnung ob das viel oder wenig ist? Könnte durchaus verbessert werden, z.B. mit einer Mundorf Folienspule mit nur 0,29 Ohm, was parallel dem Widerstand dann nur noch 0,28 Ohm macht, was dann nur noch den 20ten-Teil ausmacht (knapp 5%), aber zu einem deutlich höheren Preis. Mit zunehmender Frequenz eben, nimmt der Spulenwiderstand zu, was letztendlich den Gesamtwiderstand der Parallelschaltung erhöht, aber niemals höher als die 15 Ohm wird (wenn die Spulenimpedanz auf unendlich steigen würde). Aber lassen wir erstmal die Kirche im Dorf.
 
Ich hab da immer noch den Monacor SP205/8 Breitbänder im Hinterkopf, der für seine ca. 20€/Stück nicht nur günstig, sondern auch genial klang (ein würdiger Sabe Greencone 8" Ersatz, ohne den Drang einen Hochtöner verwenden zu müssen). Auch wenn er mit seinem Qts von >2 dann selbst auf einer Schallwand eine 10dB Überhöhung bei ca. 100Hz machte (und damit so etwas wie Bass aufkommen lies), sonst aber recht ausgewogen war, sogar ohne Korrektur (je nach verwendetem Gehäuse/Schallwand und Ausrichtung im Hörraum). Und mit doppelten Magneten (abstoßend auf dem Vorhandenen befestigen) ca. 93-94dB hatte. Nur eben wegen dem Bassbereich unterhalb 100Hz und einem noch höheren Schalldruck, kamen 12" her.

Und so sieht das Ganze aus


Frequenzgang mit Spule und Widerstand, wobei mir das dann doch zu früh abfällt.


und ohne


Also ich finde, rein vom Frequenzgang her, brauche ich in meinem Raum, keine Höhenabsenkung, eher fehlt es ganz oben herum (so ab 16kHz?) und bassarm sieht auch anders aus. Gut der Einbruch bei ca. 150Hz und 250Hz gilt noch zu klären (ist auch bei den anderen Lautsprechern, mal mehr mal weniger, zu sehen). Vielleicht lässt sich durch Positionierung noch etwas erreichen? Die Sprünge sind aber auch schon heftig.

Aber ich muss gefühlt schon einen "Strich" mehr die Lautstärke aufdrehen, um ähnliche Pegel wie mit den 12-Zöllern zu bekommen. Muss ich jetzt noch mit unterschiedlichem Musikmaterial hören.

Hab hier nochmal den Frequenzgang der Greencones im Abwasserrohr rausgekramt (mit einer leicht fallenden Hochton-Einstellung (L-Pad)). Hier ist auch eine Senke bei ca. 150Hz zu sehen (aber nicht bei 250Hz). Vielleicht die Ausrichtung, das Gehäuse und/oder der Raum?


Auch wenn der Bass beim Greencone nicht so "spürbar" ist, gefällt er mir klanglich besser.

Hier der RFT L3402 (man beachte das Frequenzgangsende des 12 Zöllers, der lt. Datenblatt nur bis 12.000Hz gehen soll - leicht untertrieben)



und hier der Lafayette SK-58 (mit neuem Hochtöner, der leider dem Tief-Mitteltöner, vom Schalldruck her, am Hörplatz, dann nicht mehr hinterher kommt). Beide auf der gleichen Schallwand.


Auch hier die Senken bei 150 und 250Hz, aber nicht so ausgeprägt.

Aber alle gehen dennoch lauter, als der B200, mit der gleichen Lautstärkeeinstellung. Schade, aber ich denke die gehen wieder zurück, auch wenn sie mit etwas Einspielzeit noch besser klingen würden. 

 

05.08.2024

Der B200 darf erst einmal auf der Schallwand Platz nehmen. Dazu hab ich mir 34x34cm große, 12mm MDF-Platten besorgt, die von hinten, in die für den RFT L3402 bereits vorhandenen Bohrungen, geschraubt werden. Der B200 hat lt. Datenblatt einen Einbaudurchmesser von 188mm, bei mir sind es jetzt ca. 191mm geworden, was aber kein Problem darstellen dürfte, da der Befestigungslochkreis auf 210mm liegt. Ein recht ungewöhnlich breiter Rand, aber hier von Vorteil. Wenn man ihn von hinten einbauen wollte (glaube aber nicht das er dafür vorgesehen ist), dann gibt es da auch nochmal einen kleinen Rand der aber gar auf 198mm liegen dürfte.

 

04.08.2024

So etwas hier, hab ich herausgelesen, wird verwendet, wenn man den Anstieg der Höhen des B200 begradigen will. Andere Korrekturen (Impedanz, etc.) versuch ich jetzt erst einmal zu vermeiden, weil ich auch schon gelesen habe, das dann der Lautsprecher "müde" und "langweilig" klingen kann.

Quelle: https://www.hifi-selbstbau.de/index.php?option=com_content&view=article&id=162:frequenzweichen-vom-anfer-zum-profi-teil1&catid=34&Itemid=68

1-1,5mH, parallel 6,8-10 Ohm. Andere empfehlen erst einmal die Werte von der Solo 100, 0,68mH und 15 Ohm, zu nehmen. Damit werde ich jetzt auch erstmal anfangen (aber anfangs erst mal ohne und dann vielleicht nach einigem einspielen 😉).


03.08.2024

Was mich da wieder geritten hat, den Breitbänder B200 von Visaton zu kaufen? 

Wahrscheinlich 1., weil ich immer wieder über ihn stolpere und durchaus auch Gutes zu vernehmen ist, 2. weil es leider immer weniger Alternativen gibt (z.B. der Hiwell 08HF) und andere, wie z.B. der Seas Exotic f8 mit ca. 800€ nochmal eine ganzes Stück teurer ist (aber ist er auch besser?) und z.B. der Dayton PS220, mit ca. 240€, leider nichts für eine offene Schallwand ist und 3. weil der Preis von ca. 145€/Stück, im Gegensatz zu 284€ (Hersteller) durchaus verlockend war. Und wenn es doch nichts werden sollte, geht er wieder zurück, kann er gut wieder verkauft werden oder ich warte noch ein paar Jahre (bis es ihn nicht mehr gibt) und verkauf ihn wieder mit Gewinn 😉.

 

Hier ein paar Daten vom B200:

Impedanz 6 Ohm, RDC 5 Ohm, Membranfläche 214 cm*cm, bewegte Masse 9,7g, Qts 0,75, Resonanzfrequenz 40Hz, 96 dB (2,83V/1m), Frequenzgang fu-18000Hz, max. Hub +/- 3,5mm, etc..

Quelle: https://www.visaton.de/de/produkte/chassis/breitband-systeme/b-200-6-ohm


Wenn ich bei SpectrumAudio schaue, sieht der Frequenzgang irgendwie besser, höher aus. Seltsam!

Hier zeigt der Frequenzgang im Bass auch wieder einen höheren Schalldruck und der im Mittel (?), mit 92,3dB angegeben wird. Da hilft wohl nur probieren, wie es sich im Abwasserrohr oder der Schallwand bei mir verhält und Notfalls geht er eben zurück.

 
Messen die unterschiedlich?

Bevorzugt höre ich ja momentan mit 12" Lafayette SK-58 (koaxial) oder dem 12" RFT L3402, weil die durch die große Membranfläche auch gut Bass machen, auch auf einer offenen Schallwand. Rumstehen tun auch noch die Saba Greencones in den Abwasserrohren. 

Prinzipiell machen 12" mehr Bass als 8", alleine wegen der Membranfläche, die einiges mehr an Luft verschieben kann. Hub könnte das Ganze dann wieder etwas ausgleichen. Ich hab jetzt aber noch kein Gefühl dafür ob die +/- 3,5mm vom B200 jetzt viel oder wenig sind. Dürfte aber schon mal mehr sein als die Saba Greencones 😉. Ein Qts von 0,75 (hab sogar schon 0,99 gelesen) ist schon mal gut für eine offene Schallwand. 

Man darf aber auch nicht den Raum vergessen. Ich hab scheinbar einen gewissen "Heimvorteil" mit meinem niedrigen, ca. 16qm großen Kellerraum, der selbst bei offenen Schallwänden etwas mehr Bass aufkommen lässt.

Noch ein paar Infos für den B200 in einer Schallwand:

"Freqweiche" für B200 in offener Schallwand - Visaton Diskussionsforum

B 200 Zischlaute - Visaton Diskussionsforum

B200 max Wirkungsgrad ab 500Hz - Visaton Diskussionsforum

B200 als Ablösung für Korona Hobby Hifi ? - Visaton Diskussionsforum

B200 und Fremdgehen - Visaton Diskussionsforum

B200 als Dipol - Visaton Diskussionsforum

b200 in offener schallwand - Visaton Diskussionsforum

https://forum.visaton.de/forum/galerie-der-projekte/27900-noch-eine-solo-20