Samstag, 2. November 2024

RIAA's, RIAA's, RIAA's

Aktuelles immer zuerst!

20.11.2024

Wie ich befürchtet hatte, wirken sich die unterschiedlichen Belastungen am Ausgang des RIAA's aus.

Die pinke Linie zeigt den Messaufbau mit einer Ausgangsbelastung des RIAA's von ca. 450kOhm (1MOhm//820kOhm), die grüne Linie im Prinzip der Aufbau beim Hören, wo im ungünstigsten Fall die Belastung bis auf 236kOhm steigen kann (1MOhm//500kOhm Poti//820kOhm Rg). Das Ganze wurde mit einem 33nf Auskoppel-C gemessen. Wenn die Last >450kOhm wird, könnte sich aber dann auch wieder eine Überhöhung ergeben?

Aber erst werde ich noch die Verkabelung prüfen, weil ich diese für den Höraufbau ändern musste. Nicht das mir wieder eine hochkapazitive, billige Baumarktstrippe hier einen Strich durch die Rechnung macht (wie schon beim RCA-RIAA).

Ich denke, ich lass letztendlich auch noch den 1MOhm Widerstand am Ausgang des RIAA's weg (wie auch schon beim Shure M65 Clone). In wie weit ein fehlender Ausgangswiderstand sich auf die Schaltung auswirkt kann ich nicht sagen, nur soweit, das es beim Shure bisher zu keinen Problemen kam, u.a. "Knacksen" beim Umschalten der Quellen, etc.. Damit komm ich dann schon wieder auf ca. 310kOhm Lastimpedanz, was den Abfall verringern könnte. Ich werde das aber auch nochmal messtechnisch versuchen zu erfassen. Vielleicht werde ich auch nochmal mit 47nf und auch 100nf testen.
Seit der Erkenntnis mit den Impedanzen, weise ich immer wieder mal (wenn ich dran denke) auf deren möglichen Auswirkungen hin. Jetzt könnte man denken, das wäre alleine ein Problem von diesen "hochohmigen" Röhren-Schaltungen, die ich verwende. Ein selbstgemachtes Problem?

"Niederohmige" Schaltungen bedeutet leider nicht automatisch, das diese Probleme dort nicht auch auftreten könnten (höher kapazitive Kabel könnten hier aber nicht so viel Einfluss nehmen, wie bei hochohmigen Schaltungen). Man geht einfach davon aus, eben weil die Geräte niedrige Ausgangsimpedanzen haben, das man hier auch die Lautstärke mit niederohmigen Potis die Lautstärke regeln kann, u.a. auch, weil niederohmige Potis weniger anfällig für Störungen sind. Auch die Eingangsimpedanzen der heutigen, transistorisierten Geräte sind deutlich geringer, was in Kombination, schnell wieder zu den gleichen Problemen führen kann, nur eben auf "niederohmigen" Niveau. 

Wer heutzutage alles über einen Vollverstärker, mit eingebautem RIAA-Vorverstärker macht, sollte sich normalerweise um Impedanzen keine Gedanken mehr machen müssen, aber wenn jemand seine Anlage aus Einzelkomponenten unterschiedlicher Hersteller zusammenstellen möchte und vielleicht auch noch alte Röhrentechnik zusammen mit neuer Transitortechnik paaren will, sollte sicherheitshalber ein paar technische Daten besitzen.

Nur mal ein Beispiel. Pro-Ject "Phono Box E" RIAA (Eingangsimpedanz 47kOhm, Ausgangsspannung 0,5V, aber keine Impedanzangabe, nehme aber an, da Operationsverstärker verwendet werden, das dieser eine relativ niedrige Ausgangsimpedanz besitzt), Vorverstärker "Pre Box S2 Analogue" (Eingangsimpedanz 15kOhm, keine Ausgangsimpedanz) und "Amp Box S3" (keine Eingangsimpedanz). Wir können annehmen, das diese Kombi, mit Geräten vom gleichen Hersteller zusammenspielt. Auch ein evtl. Röhren-RIAA "Tube Box S2" dürfte funktionieren. Ob hier allerdings zwischen den Systemen der Röhren ECC83 die Entzerrung passiv oder aktiv stattfindet und ein Operationsverstärker dann nur noch die Impedanzwandlung macht oder umgekehrt, kann ich nicht sagen. Aber will man dann auch noch Selbstgebautes an kommerzielle Geräten anschließen, wären ein paar Daten schon nicht schlecht, um sicher zu gehen, sonst kann das auch in die Hose gehen bzw. nicht gut klingen.

Gut, im obigen Bild handelt es sich gerade mal um etwas mehr wie -1dB, bei 20kHz, das wird man vielleicht nicht hören, aber es gibt ja nicht nur eine "Verbindungsstelle" wo Impedanzen angepasst werden müssten. Zählen sie doch mal die Hochpässe (Koppelkondensator und Gitterableitwiderstand der nächsten Stufe (eigentlich geht auch noch der Ra und der Ri der vorhergehenden Stufe mit in die Rechnung mit ein)) in ihrer Hörkette. Hierbei handelt es sich meist "nur" um "leistungslose", also rein spannungsgesteuerte Hochpässe. Ein (RC) Hochpass berechnet sich mit 

                                                         fg (-3dB) =1/(6,28xRxC)

In meiner Hörkette, wenn ich über Platte Musik hören, zähle ich 2 Hochpässe im RIAA und 1 im Verstärker, also 3.

Berechnen sie doch mal spaßhalber von jedem fg (-3dB). Denken sie aber daran, das 1. alle Impedanzen (Ri der Röhre, Rg der Folgeröhre, etc.) mit in die Rechnung mit einbezogen werden müssen und das der errechnete Wert des 1. Hochpasses, der "Startwert" für den nächsten Hochpass ist. Schafft also der 1. Hochpass schon keine 20Hz, dann kommt beim nächsten auch keine 20Hz mehr an (zumindest nicht mehr mit vollem Pegel, wie vor dem 1. Hochpass). Es bringt also nichts den 2. Hochpass auf 10Hz zu rechnen, wenn schon keine 20Hz mehr vom 1. durchkommen. Die Phasenverschiebung noch nicht einmal mit einberechnet.

Aber auch die Arbeitspunkteinstellung über Kathodenwiderstände mit Überbrückungskondensator bilden Hochpässe (auch der Übertrager mit dem letzten Kondensator im Netzteil, etc.). Hier handelt es sich aber um "leistungsbehaftete" (Spannung und Strom). Die hier berechnete fg liegt aber bereits bei -6dB (0,707x0,707=0,5), da sowohl für Spannung, als auch für den Strom die -3dB (0,707) gelten. Alleine deswegen muss der Überbrückungskondensator an dieser Stelle höher gewählt werden und wegen der Vermeidung von Phasenverschiebung, nochmal größer ausfallen, als bei leistungsloser Steuerung. Man muss sich also über recht große Werte in manchen Schaltungen nicht wundern. Ich bin mir aber allerdings auch nicht sicher, ob der Kondensatorwert (zumindest bei Röhren) "unendlich" groß werden darf. Nicht das sich das wieder anderweitig "negativ" auswirkt.

In meinem Post "Neuaufbau Darling Verstärker" hatte ich schon mal auf diesen Umstand (Hochpass belastet/unbelastet) hingewiesen:

 ...... Dieser Hochpass, sitzt an einer Stelle der Schaltung, die noch als "leistungslos" gilt, also rein mit einem Spannungspotential gearbeitet werden kann. In "leistungsbehafteten" Fällen, also dort wo nicht nur Spannung, sondern auch Strom fließt, wie z.B. bei der Ermittlung des Kathodenüberbrückungskondensators, sind es dann schon -6dB (0,707*0,707=0,5), weshalb dort auch eine höhere Kapazität benötigt wird.

Ein HiFi-Bekannter gab mit dann noch einige Interessante Hinweise, u.a. das sich noch weitere Hochpässe in einer Verstärkerschaltung mit Ausgangsübertrager befinden und wie sich die letztendliche Grenzfrequenz durch Hintereinanderschaltung von Hochpässen berechnet.

Das meine Schaltungen bisher überhaupt funktioniert haben, grenzt schon an ein Wunder, wenn ich sehe, auf was man eigentlich alles achten müsste 😉.

 

Also am Besten so wenig wie möglich (Hoch) Pässe (Bauteile an sich) und wenn, dann eine deutlich niedrigere fg wie 20Hz anstreben (wegen der Phasenverschiebung). Ich hab keine Ahnung wie ich meine ganze Kette in Summe (bis zum Lautsprecher, im Hörraum, am Hörplatz) mal auf fg oder Phase testen könnte, um zu sagen, ob die ganze Theorie so stimmt, wie ich sie gelesen bzw. verstanden habe. Und ob meine Lautsprecher, mein Hörraum überhaupt 20Hz zulassen/können wage ich zu bezweifeln. Also letztendlich sollte man die "Kirche im Dorf lassen".


Hier die Messungen mit der verändert Verkabelung vom Mess- und Höraufbau.

Pink der gestrige Zustand (ca. 91k anstatt 100k, 33nf Auskoppel-C, 620Ohm Neumann-Konstante), grau/blau nachdem ein Kabel, zwischen RIAA-Ausgang, dem parallel liegenden 500kOhm log Poti und dem Rg von 820kOhm am Eingang des 6N6P-Vorverstärkers getauscht wurde. Eigentlich war diese Leitung schon eine relativ kurze (0,5m) und niedrig kapazitive Diodenleitung, aber erst nach Austausch gegen ein 0,5m Reson TSC-Kabel bekam ich wieder den ursprünglichen Verlauf. 

Die grüne Linie hat sich dann mit der Erhöhung des Auskoppel-C's von 33nf auf letztendlich 80nf ergeben. Wieder leichter Abfall in den Höhen, dafür stärkere Anhebung im unteren Frequenzbereich.

Hier wieder mit 33nf Auskoppel-C, ohne 1MOhm Ausgangswiderstand, 100kOhm und 620Ohm Neuman-Konstante. Violett = wie die grüne Linie im obigen Bild, pink mit den Änderungen.

Denke mit 0,47µf für den 1. Hochpass dürfte die Bassanhebung nicht mehr so hoch ausfallen? Dann vielleicht den 100kOhm noch etwas anpassen.

Mit 0,47µf und 90kOhm, 0,047µf und fehlenden 1MOhm, sowie 620 Ohm "Neumann-Konstante" (700 Ohm wären besser) sieht jetzt eigentlich ganz gut aus, hört sich aber immer noch dünn, aber dynamisch an. Ich denke ich spann den 4xD3a-RIAA mal wieder ein, um wieder ein Gefühl für den "richtigeren" Klang zu bekommen.

Ich glaub ich hab einen Hörschaden. Alles hört sich jetzt irgendwie "dünner" (bassärmer), aber recht dynamisch an, egal mit welchem RIAA, egal mit welcher Endstufe, ja sogar der DAC kommt "schlanker" rüber. Da stimmt doch was nicht. Ich glaub ich brauch 'ne Hörpause 😉.


 

19.11.2024

Der Autor (https://www.axing.se/crude/riaa-tweaks.html) hat auch die 1. Stufe, vom Arbeitspunkt her, angepasst (Ra=200k anstatt 220k, Rk=1,8k anstatt 2,2k. Damit scheint geringfügig mehr Strom im Arbeitspunkt zu fließen). Das werde ich auch nochmal probieren, was es damit auf sich hat.

Noch ein bisschen gespielt, u.a. mit dem 1. Koppel-C, den ich bis 1uf erhöht habe. Damit kann ich den Abfall bei 20Hz wieder etwas anheben, andererseits bildet sich, je höher der Wert ist, auch wieder ein leichter Buckel, den man mit Verkleinerung des 100k wieder verflachen kann. Eine Erhöhung des Auskoppel-C's von 33nf auf ca. 43nf bringt eigentlich nichts mehr, zumindest nicht im Messaufbau, wo der RIAA-Ausgang mit ca. 450kOhm (1MOhm parallel 820kOhm) belastet wird. Im Höraufbau geht das mit dem 500k Log Poti im ungünstigsten Fall aber bis auf 236kOhm runter (1MOhm parallel dem Poti und an dessen Schleifer wieder der Rg von 820kOhm vom "ECC99"-Verstärker). Hier gibt das mit 33nf am Ausgang dann eine fg (-3dB) von ca. 20Hz. Das ist zu hoch (u.a. auch wegen möglichen Phasenverschiebungen?). Bei 47nf sind es zwar dann nur noch 14Hz, aber das reicht vielleicht doch nicht. Denke das muss ich noch etwas nacharbeiten.

Vielleicht auf 0,1µf erhöhen, dann würde ich im Höraufbau schon auf 6,7Hz runterkommen. Mit einem 1MOhm-Poti komme ich auf 4,8Hz. Wer weiß wie weit man das Spiel treiben kann.

 

18.11.2024

Als nächstes wird der 1. Koppel-C von aktuell 0,15µf, durch Parallelschaltung eines 0,47µf, auf ca. 0,62µf vergrößert und dem 100kOhm (nach dem Koppel-C) ein 1MOhm-Poti parallel geschalten, um im Bereich von ca. 91kOhm bis ca. 60kOhm einstellen zu können (nach einem Tuningvorschlag von https://www.axing.se/crude/riaa-tweaks.html).

Man müsste den mittleren Pegel absenken können, aber ohne das die Enden mit abfallen. Pegelreserven (z.B. gegenüber dem Shure M65 oder auch dem RCA-RIAA) hat diese Schaltung ja noch etwas.

Vielleicht auch nochmal den zusätzlichen 390 Ohm Widerstand in Reihe zum "10nf" Kondensator, die die "Neumann-Konstante" ausbilden soll (die Neumann-Konstante (3,18µs) soll eine weitere Höhenabsenkung ab 50kHz stoppen)? Aber ob das etwas an den Höhen bis 20 bzw. 22kHz (soweit geht nämlich nur die Messsoftware) verändert?

Hier der momentane Endstand. Die "pinke" Linie ist der Stand von gestern, die "grüne" nach gestrigen Versuchen. Vieles von den o.g. Vorhaben wurden zwar versucht, aber letztendlich erstmal wieder zurückgebaut, u.a. um wieder einen definierten Ausgangspunkt der Werte zu haben, aber auch weil (noch) nicht jede Änderung den gewünschten "Effekt" hatte. 

Das sieht jetzt vielleicht wieder anders aus, nachdem die "Neumann-Konstante" eingebaut wurde. Die vom Autor angegebenen 390 Ohm hatten schon einen sichtbaren Effekt im Höhenabfall, hatte ein Wert von 620 Ohm dann schon den gewünschten (s. grüne Linie im u.s. Diagramm). Man hätte es sicher noch weiter treiben können, mit der Linearisierung, aber absichtlich wurde ein zu den Höhen immer noch leicht abfallender Frequenzgang angestrebt. Vielleicht kommt der Wert von 620 Ohm aber auch durch den geringeren "10nf"-Kondensator zustande?

Die anderen Bauteilewerte waren dann erstmal wieder 0,15µf für den 1. Koppel-C (anstatt 0,1µf), 100kOhm, 11kOhm (anstatt 10kOhm), ca. 0,043µf Auskoppel-C (0,033f parallel 0,01µf) und 240kOhm parallel dem 30nf Kondensator. Denke mit größeren Koppel-C's (Bassanhebung) bekomme ich den Frequenzgang noch auf +/- 0,5dB und vielleicht auch noch etwas "wärmer" abgestimmt? 

Aber was nutzt ein linearer Frequenzgang, wenn es nicht klingt?


Den Shure M65 und den "5751" hab ich pegelmäßig mal ausgemessen und gegengehört. Der Shure hört sich eher "wärmer", dafür weniger dynamisch an, der "5751" er heller, dafür dynamischer und das obwohl der Frequenzgang fallend ist.

Hätte ich nicht gedacht, das mit der Neumann-Konstante. Vielleicht hätte das ja auch etwas bei der RCA-Schaltung gebracht? Aber die hat von Haus aus schon mehr gerauscht. U.a. hier (Neumann-Konstante; Wahrheit oder Märchen? RIAA Filter, Entzerrung; Neumann Pole;) wird philosophiert, ob die Neumann-Konstante überhaupt benötigt, geschweige den eine Auswirkung auf die RIAA-Kurve hat. Hat sie scheinbar (zumindest in dieser Schaltung).  

Folgendes hab ich noch gefunden:

"......Eine nachträglich implementierte "Neumann-Konstante" mit den in die Welt gesetzten Phantasiewerten hebt auf jeden Fall die Höhen ab 10Khz ein ganz klein wenig unzulässig an ......."

Quelle: https://www.thel-audioworld.de/module/phono/Neumann-Konstante.htm

 

 

17.11.2024

Hier nochmal ein direkter Vergleich (gleiche Belastung, gleiche Stellung der Lautstärkesteller) der Frequenzgänge, vom Shure M65 Clone (pink), "5751" RIAA mit 5751 Röhren (grün) und dann auch nochmal mit 7025 Röhren (grau). Der "5751" bereits mit dem 11kOhm Widerstand und dem angepassten 10nf Kondensator.

Der Shure ist etwas leiser hat aber einen schon recht linearen Frequenzgang. Der "5751" verstärkt 3 (mit der 5751) bzw. 3,5dB mehr (mit 7025), fällt aber halt momentan an den Enden etwas stärker ab. Mal schauen was da noch geht.

Der Shure M65 klingt im Vergleich aber eben fast "leblos", gegenüber dem 5751 (mit 5751 Röhren bestückt). Ob alleine die Pegelunterschiede die Dynamikunterschiede erklären können? 

Man soll ja nichts unversucht lassen. Werde das Ganze jetzt nochmal ausgiebig gegen hören und auch auf annähernd gleiche Pegel achten (vorher einmessen).


16.11. 2024

Hier der Unterschied von 0,1 (pink) auf 0,15µf (grün), beim "5751" RIAA.


Also so zwischen ca. 25 und 10.000Hz sind es jetzt +/- 0,5dB, bei 20-16.000Hz +/- 1dB und zwischen 20 und 20.000Hz ca. +/- 1,3dB.

Also am linearsten ist bisher immer noch der Shure M65 Clone (pink, 2x 0,1µf in Reihe, dazwischen auf das aktive RIAA-Netzwerk in der Gegenkopplung, mit ca. 399kOhm Ausgangsbelastung), gefolgt vom passiv entzerrten 4xD3a (grün, dieser hat eine, mit ca. 1,6-2kOhm, sowieso schon sehr niedrige Ausgangsimpedanz). 1dB Teilung. 
 
Damals war die Ausgangsbelastung der RIAA's scheinbar noch eine andere, da sich der Frequenzgang vom Shure von damals zu heute schon leicht unterscheidet.



Weiteres Bauteil-Tuning brachte folgendes:

den 10nf (ursprünglich 9,93nf Glimmer), auf ca. 9,8nf, 9,6 und jetzt ca. 9,4nf, hebt die Höhen am Ende zwar immer weiter an, aber es kommt auch wieder zur Buckelbildung. Vom Farbspiel der Linien nicht verwirren lassen. Je höher der Buckel in den Höhen, desto kleiner der Kondensatorwert.


Ich spiel da nochmal mit dem 10kOhm, ob man damit die Mittensenke etwas verflachen kann.

Hier jetzt mit 11kOhm und unterschiedlichen "10nf". Mit ca. 9,15nf bildet sich dann langsam wieder ein Höhenbuckel. Man kann jetzt sagen, 20-20.000Hz < +/- 1dB.


Ich hab dann später noch etwas Zeit gefunden "reinzuhören". Keine besondere Aufnahme (Amiga, Simon&Garfunkel), aber der Unterschied ist deutlich hörbar. Der Shure klingt gegen den "5751" wie "eingeschlafen". Beim "5751" steckt deutlich mehr Dynamik drinnen. Er spielt "frischer", aber auch "räumlicher", einfach "musikalischer" (und jetzt stecken noch nicht einmal besonders gute Bauteile drinnen).


13.11.2024

Hab jetzt nur nochmal die Heizleitungen separat verlegt, weil der "Brumm" in der linken Röhre anders als in der rechten war. Damit sind die Geräusche jetzt zumindest gleich.

Vielleicht erhöhe ich nochmal den 100nf Koppelkondensator nach der 1. Stufe, auf 0,15µf, damit ich ein Gefühl bekomme, was der "anrichtet"?


12.11.2024

Die Schaltung wurde bis zum Eintreffen der 5751 nochmal umgebaut. Geänderte Masseführung, etwas andere Anordnung und ein paar andere Bauteile. Heute kamen dann die Röhren an. Erstmal mit den derzeit gesteckten 12AX7 von Tung-Sol gemessen (pink) und dann einfach die 5751 eingesteckt (grün).


Ich hätte jetzt rein vom Messergebnis (ohne die Arbeitspunkte zu prüfen) gesagt, man kann sie sehr wohl einfach austauschen (1dB Teilung). Obwohl die 12AX7 max. 100-fach verstärken kann und die 5751 nur 70-fach, fällt das in dieser Schaltung kaum ins Gewicht. Nicht einmal 1dB Unterschied, bei nahezu gleichem Frequenzgang. An den Enden kann man sehen, das die 5751 etwas flacher ausläuft, als die 12AX7, was vielleicht auch an einem leicht geringeren Ri der 5751 liegt, der ja mit in die RIAA-Netzwerkrechnung mit eingeht?

So einer, im Mittel, leicht "fallender" Frequenzgang (20-20.000Hz), kann man gelegentlich im WWW lesen, wird als "angenehmer" empfunden, anstatt einem lineareren, "analytischeren" (vielleicht u.a. weil viele Tonabnehmer zu höheren Frequenzen hin einen Anstieg zeigen?).

Den Höhenabfall kann man etwas weiter abflachen, wenn man den 10nf kleiner macht, wirkt sich aber auch auf den ganzen Frequenzgang aus. Den 10kOhm verkleinern, macht den Mittenbuckel nur schlimmer, hingegen eine weitere Erhöhung, z.B. auf 11kOhm, nicht recht viel besser. So geht es auch mit den anderen Widerstandswerten im Netzwerk. Nicht wirklich viel Veränderung. Den Ausgangs-C, der momentan sogar 33nf hat, auf den angegebenen Wert von 22nf reduziert, was mir den Bass wieder zu frühzeitig abfallen lässt.

Hätte mir hier eigentlich stärkere Veränderung erhofft, so wie bei all den anderen Schaltungen vorher. Seltsam! Gut, ich hab halt immer nur einen Wert verändert (meist ein Poti eingebaut, um regeln zu können) und nicht gleich mehrere gleichzeitig.

Lassen wir das Ganze erstmal etwas "sacken"!


09.11.2024

Das Problem stand wie so oft vor der Schaltung 😉. Kein Wunder, wenn man nur 4,7nf am Ausgang, anstatt min. 22nf einbaut. Nicht wirklich als sofortige Bestraffung zu sehen, der vorschnelle Kauf der 5751 Röhren, aber man hätte sie sich anfangs noch sparen können, bis es 1. Erkenntnisse gibt. Probiert hätte ich sie aber eh auf jedem Fall.

Hier der Frequenzschrieb mit 33nf (grün) und 47nf (pink), 1dB Teilung. Da muss ich aber nochmal nachmessen, weil ich mir nicht sicher bin, ob es eher umgekehrt ist und zu viel C vielleicht schon wieder "schädlich" sein könnte (wie war das nochmal: wer misst, misst Mist 😉!).

Ab 20Hz leichte Bassanhebung und ab 10kHz fallend, so das es -3dB bei 20kHz sind. Nicht unbedingt schlecht und vielleicht lässt sich ja noch mit ein paar Werten im Entzerrernetzwerk was machen. Wie schon gesagt, ist die Verstärkung mit der ECC83 höher (bereits in Stellung 2 hat man gefühlt die Lautstärke, die ich sonst bei 4 habe - Achtung, Potis haben logarithmische Kennlinien). Mal schauen wie alles mit der 5751 aussieht, bevor ich recht viel verändere. Solange kann man ja mal reinhören.

Auch die Impedanzen der "Mess"-Kette (Ausgangswiderstand des RIAA ist 1MOhm, dem der Rg von 820kOhm vom Line-Verstärker parallel liegt, was ca. 450kOhm macht) dürfen nicht außer Acht gelassen werden.

Später in der "Hör"-Kette könnte ich, wie schon beim Shure M65 Clone, den Ausgangswiderstand einfach weglassen, weil ja der RIAA seine Belastung vom Lautstärkeregler (500kOhm) und dem Rg der Eingangsröhre vom "ECC99"-Verstärker bekommt (abhängig von der Lautstärkestellung zwischen ca. 500 und 311kOhm). "Variabel" ist halt nicht gerade ideal, weil sie auf jeden Fall den Frequenzgang, je nach Lautstärke verändern.

Hör- und Messkette sollte sich nicht zu stark unterscheiden.

Klanglich gefällt er sehr gut und rauscht auch nicht so sehr wie die anderen ECC83 Schaltungen, die ich versucht hatte. Wahrscheinlich weil das Entzerrernetzwerk niederohmiger ist?



08.11.2024

Diesen hier mal "schnell" zusammengelötet

Quelle: https://crude.axing.se/oldriaa-amp.html

Aber wie gesagt hab ich auf die Schnelle nur ECC83 da, mit denen der Frequenzgang dann so aussieht (1dB Teilung).


Irgendwoher kenne ich diesen frühen Abfall (ab 150Hz abwärts). Genau von dem ECC808 (ECC83)/ECC88 RIAA, nach Thorsten Loesch, aber bei 40Hz ist hier gleich ganz Schluss. Nicht schön! Man kann nur hoffen, dass es mit der 5751 anders aussieht. Kurz überlegt - bestellt.

Die Verstärkung mit der ECC83 ist höher (sehe ich am Lautstärkeregler). Der Ri bei der 5751 ist bei 100 oder 250V Ua, 58kOhm, bei der ECC83 bei 100V 80kOhm und bei 250V 62,5kOhm. Der Ri geht aber in die Berechnung des RIAA-Netzwerkes mit ein.

Ein anderer Link, zu einem 5751 RIAA, ist dieser hier https://www.axing.se/crude/riaa-tweaks.html, der auch noch unterschiedliche Entzerrungen bereithält. Da muss doch was dabei sein und um die 50dB wäre schon mal mehr als der Shure M65 (ca. 42dB, 125-fach).

Ich hab da ja noch den 4xD3a-RIAA. Die D3a ist eine Pentode, die aber hier als Triode geschalten wird und ebenfalls "anständig" verstärkt und das bei niedriger Ausgangsimpedanz. Also max. 70-fache Verstärkung muss kein K.O.-Kriterium sein.


07.11.2024

Hab leider die Potis (1MOhm lin.) nur für einen Kanal da. Macht aber eh nichts, weil ein schneller Aufbau nicht funktionierte 😉. 

Hab's dann doch noch auf die Schnelle zum Laufen bekommen. Ganz nett die ganze Einstellerrei, aber einen gerade Frequenzgang bekommt man damit nicht hin 😉. Und ehrlich gesagt braucht einer der nur "aktuellere" Scheiben, ab den 70igern hört, so etwas nicht.

Jetzt wird nochmal was auf Basis der 5751, die man angeblich auch gegen eine ECC83 austauschen kann, aufgebaut. Die hat zwar nur max. 70-fache Verstärkung, aber dafür ist das RIAA-Netzwerk niederimpedanter, was weniger Verluste verspricht. Man wird sehen.


06.11.2024

Mir ist wieder eine alte Klang&Ton Zeitschrift (3/97), mit Röhren-RIAA-Vorverstärkern von Holger Stein, untergekommen. Hier wurden sowohl aktive wie passive Konzepte vorgestellt und klanglich bewertet. Am Besten soll eine 2-stufige, passive, mit ECC88 arbeitende Schaltung mit Konstantstromquellen gewesen sein. Mit Konstantstromquellen ist auch scheinbar immer etwas mehr Verstärkung erreichbar zu sein, als eine mit LED- oder Akku-Bias in der Kathode.

Schnell mal was mit Akkus in der Kathode zusammengelötet  (auch wenn hier die Arbeitspunkte nicht gestimmt haben dürften), aber wie zu erwarten, sind damit keine hohe Verstärkung möglich (hab ich dann gar auch nicht mehr gemessen, aber ich sehe es an den Lautstärkereglern). Dann kurz auch noch LED eingelötet (man soll ja nichts unversucht lassen). LED hatte vielleicht 0,5dB weniger Verstärkung als Akku-Bias, aber beide Frequenzgänge waren nahezu identisch und sogar recht gut. Zum Bass zwar wieder leicht abfallend, aber das Ganze bewegte sich innerhalb +/-0,5dB.

Dann ist mir noch ein einstellbarer RIAA von Hr. LeBong in die Finger gefallen. Im Prinzip ein Klangregler zwischen den Systemen einer ECC83 (ähnlich dem Elac PV1). Die Eingangsröhre stellt ihren Arbeitspunkt via Grid-Bias ein und das nur mit den 47kOhm die den Tonabnehmerabschluss bilden. Der Ausgang sollte dann schon mit min. 500kOhm belastet werden.

Denke den versuch ich als nächstes.


03.11.2024

Hab mal unterschiedliche 6N2P eingesteckt und geschaut, ob sich etwas an der Verstärkung oder Bassverhalten ändert.


Bis auf einen Ausreißer, haben alle eigentlich annähernd die gleiche Verstärkung, aber im Bassverhalten ändert sich nicht viel.



02.11.2024

Ich konnte den mittleren bis hohen Frequenzbereich, mit leicht anderen Kondensatorwerten, etwas linearisieren, aber den Bassbereich nicht viel weiter erhöhen, für den Preis eines geringen Pegelverlustes. 

Für den Bassbereich soll eigentlich der 215kOhm Widerstand am Eingang des RIAA-Netzwerkes zuständig sein, den man bis zu 270kOhm erhöhen kann (dadurch fällt aber auch die max. Verstärkung weiter ab (mit "guten" Röhren, bei 270kOhm nur noch ca. 90-fach), was aber seltsamerweise kaum etwas brachte (bis eben auf den Pegelabfall). Ich bilde mir ein, früher schon einmal an diesem Wert "gespielt" zu haben, was, glaub ich, schon etwas brachte. Seltsam!

Bei 20Hz sind es momentan schon ca. -4dB, bei 20kHz ca. -1dB. Anfangs hatte ich nur 3,3MOhm Gitterableitwiderstand an der ECC88 (weil ich früher, mit 10MOhm, seltsame Knackgeräusche hatte). Eine Erhöhung auf 5,5MOhm bringt "vielleicht" etwas mehr Bass, der auch etwas später abfällt, aber selbst wenn ich auf 10MOhm gehen würde, denke ich, würde es das Defizit im Bass nicht ausgleichen können.

Pink=3,3MOhm Rg, grau=5,5MOhm Rg

Mal schauen ob ich noch drauf komme, was die Ursache für den abfallende Bass ist?


01.11.2024

Hab der Schaltung jetzt noch ein paar "bessere" Bauteile verpasst, u.a. russische Ölpapierkondensatoren im Ausgang, Glimmerkondensatoren und MKP 1813 in der Schaltung und ein paar Kohle-Masse-Widerstände ala Alan Bradley. Ob es klanglich was bringt wird sich zeigen. Frequenzgang messen steht auch noch aus. Verstärkung ist lt. Oszi, mit einer Last von 470kOhm, ca. 90-fach. 125-fach (42dB) soll sie haben und ich hab schon unterschiedliche Röhren gesteckt, um überhaupt 90 hinzubekommen. Spannungserhöhung ändert nichts an der Verstärkung. Das reicht zwar bei 4mVeff am Eingang für ca. 360mVeff am Ausgang, was auch für den "ECC99-Verstärker" zur Aussteuerung reicht, könnte aber, so wie beim Shure und RCA, mit ca. 125-fach, auch etwas mehr sein, für etwas Reserve.

Frequenzgang ist jetzt noch nicht so dolle. Ab 100Hz fällt er deutlich ab, obwohl ich schon einen 270k vor dem RIAA-Netzwerk habe. Mal schauen welche Teile für die einzelnen Eckfrequenzen zuständig sind und ob man daran noch was drehen kann?


31.10.2024

Auch mit der höheren Spannung (230V), bleibt das Rauschen unter dem des RCA-Clones, was mich wundert, weil die gleiche Röhre am Eingang verwendet wird. Eine Art leichtes Brummen kann man zwar voll aufgedreht hören, bin mir aber nicht sicher ob es 50Hz sind.

Weitere Spannungsoptimierungen wurde gemacht, so das ich jetzt ca. 250V habe. Ein bisschen gelauscht hab ich auch schon, aber da muss ich mir noch etwas Zeit nehmen, um es abschließend zu beurteilen.


30.10.2024

Da der Vergleich des Shure M65 und des RCA 7025, zum Nachteil des RCA ausfiel, hab ich jetzt nochmal den ECC83/ECC88 RIAA, den Thorsten Loesch angeblich aus der RCA-Schaltung entwickelt hat, aufgebaut. Ist bestimmt jetzt schon das 4. oder 5. Mal. Anfängliche Schaltungen hab ich entweder gar nicht vom Frequenzgang her gemessen oder mit einer so groben Einteilung (10dB?), das man den frühen und relativ starken Bassabfall nicht sehen konnte.

Geht ja mittlerweile recht schnell, der ein Umbau. Das Grundgerüst ist immer das Gleiche (2 Röhren (-sockel) für einen Stereo-RIAA). Hier finden die russischen 6N2P ("ECC83", nur andere Heizung) und die 6N23P (ECC88, 6922, etc.) Verwendung.

Ging schon wieder in Betrieb, aber anfangs noch mit zu geringer Versorgungsspannung und falscher Drossel im Netzteil. Hier fließen jetzt ca. 30mA in die Schaltung anstatt ca. 4mA (Shure M65 Clone und RCA 7025 Clone). Musik kam zwar trotzt geringerer Spannung schon raus und auch Rauschen und Brummen war kaum hörbar, aber auch die Ausgangsspannung scheint kleiner zu sein, weil leiser mit ähnlicher Lautstärkestellung. 

Nach Drosseltausch und weitere Spannungserhöhung durch 1. Kondensator nach Gleichrichterröhre, sind es schon ca. 230V. Benötigt werden 250V, aber das bekommt man noch mit einem größeren, 1. Kondensator, nach der Gleichrichterröhre, hin (momentan 2,2µf). Rauschen/Brummen und Klang hab ich damit aber noch nicht geprüft.




Samstag, 12. Oktober 2024

RIAA-Vergleich, Shure M65 (Nachbau, aktiv entzerrt) und RCA 7025 (Nachbau, passiv entzerrt)

Aktuelles immer zuerst!


28.10.2024

Umgebaut (an allen möglichen Stellen rauschärmere Metallfilm-Widerstände), Klopfempfindlichkeit ist weg, aber es rauscht halt immer noch stärker als der Shure M65, mit Tendenz zum leichtem Brumm, wenn man voll aufdreht. Und jetzt?

Bin immer noch der Meinung, eine aktive Entzerrung "löscht" auch noch einiges anderes an Störungen (Rauschen, Brummen, etc.) aus. Wie schlimme wirklich eine Entzerrung in der Gegenkopplung ist (kommt immer zu spät), muss noch geklärt werden. Jetzt gilt es sich zu entscheiden oder damit zu leben (zur Not wäre ja da auch noch der passive 4xD3a RIAA, ohne scharfe S-Laute).


27.10.2024

Der 6SN7 RCA rauscht und brummt (Klopfempfindlichkeit hab ich gar nicht mehr geprüft), also hab ich mich entschieden die 6N2P Version nochmals aufzubauen. Andere Sockel, überwiegend Metallfilmwiderstände, etwas anders angeordnet, etc.. Eingeschalten - rauscht etwas, aber brummt nicht, aber der Linke Kanal ist wieder klopfempfindlich. Klanglich gefällt er.

Das mit der Klopfempfindlichkeit lässt mir keine Ruhe. Also wird er demnächst nochmals aufgebaut werden und zwar so, das eine Röhre jeweils linken und rechten Kanal verarbeitet (sollte mit dem Schirm zwischen den Systemen, bei der 6N2P kein Problem sein). Also eine Röhre wird die Eingangsröhre und die andere die Ausgangsröhre werden (hat auch noch den Vorteil, das die Zuleitungen von den Cinchbuchsen in die Schaltung sich nicht mehr kreuzen und dann auch ausreichend lang sind, um auch mal die Deckplatte mit den Röhren besser heraus klappen zu können).

 

26.10.2024

Der RCA hatte auch schon das neue Massekonzept bekommen, aber hier rauscht/brummt es noch und der linke Kanal ist klopfempfindlich. Ein "Abtasten" der einzelnen Bauteile, mit einem Plastikstab, zeigte aber keine "kalten Lötstellen" auf (nur das es im Prinzip an jeder Stelle im linken Kanal hörbar war).

Die meisten der Bauteile im linken Kanal wurden nochmals aus-/eingelötet und geschirmte Heizleitungen eingebaut (leider sind die Leitungen überhaupt nicht wärmebeständig - löten), was aber keinen Erfolg hatte.

Deswegen wurden dann wieder die alte Heizungsverdrahtung eingebaut, die kleinen Kapazitäten an der Eingangsstufe entfernt und gleich wieder von ECC83 auf 6N2P umgebaut, mit dem Ergebnis, das es immer noch rauscht (Brummen aber kaum noch hörbar). Das Rauschen hört sich für mich immer noch wie ein offener Eingang an. 

Ein anschließender, kurzer klanglicher Vergleich fiel zwar zu Gunsten des Shure aus, da dieser etwas "voller" klang und mehr Details hörbar waren, vielleicht auch etwas dynamischer war, aber das ist noch nicht beschlossene Sache. Achtung subjektiv!

Werde dem Shure auch erstmal wieder die Tung-Sol (ECC83) einbauen, u.a. weil sie etwas weniger rauschten (sogar weniger als die empfohlenen 7025).

Ich denke, die 6SN7-Variante des RCA, bekommt jetzt auch nochmal eine "Auftritt. Fertig aufgebaut ist sie ja noch.


25.10.2024

Hab das Massekonzept beim Shure (und auch beim "ECC99-Verstärker") dahingehend abgeändert, einen 100 Ohm Widerstand zwischen Erdung und Masse einzubauen und dennoch brummt es nicht (Erdschleife). Man kann so also durchaus in jedem Gerät eine "nahezu" leitende Verbindung zwischen Erde und Schaltungsmasse (nach dem Trafo, gleichspannungsseitig) herstellen ohne eine Erdschleife zu erzeugen. Wichtig ist, das die Metallteile direkt geerdet sind, damit dort im Fehlerfall keine lebensgefährlichen Spannungen anliegen können.

Heizleitungen sind bei den beiden Geräten jetzt (noch) nicht geschirmt, habe aber auch keine Brummprobleme, selbst bei hohen Lautstärken nicht. Beim RCA werde ich das aber auf jeden Fall ausprobieren. Ob das für's Rauschen hilft, wird sich zeigen.

Ach ja, wegen den Auswirkungen auf den Shure Clone, wegen dem fehlenden MU-Metallband um den Ringkerntrafo. Es gibt keine. Dieser bleibt weiterhin brumm- und rauschfrei.

 

21.10.2024

Ich hab nochmal die Masseverdrahtung bei beiden RIAA's geändert (in Etwa nach: https://www.audionist.de/diy/phonovorstufe-mit-ef86/). Dem Ringkerntrafo des Shure hab ich noch sein MU-Metallband-Kleidchen entwendet. Die Auswirkungen auf den Shure hab ich aber noch nicht überprüft, aber dem RCA hat es scheinbar gut getan. Jetzt rauscht er nur noch 😉. Schon verrückt. Hatte eigentlich auch noch angedacht evtl. geschirmte und getrennt zugeführte Heizleitungen zu verwenden, aber das hat ja nichts mehr mit dem Rauschen zu tun (?). Dann ist der linke Kanal aber auch noch "klopfempfindlich". An den Röhren hätte ich es ja verstanden, aber selbst wenn ich an einzelne Bauteile klopfe hört man es. Der rechte Kanal hingegen bleibt ruhig. Vielleicht irgendwo eine kalte Lötstelle? Und die Störungen werden auch wieder lauter, wenn ich mich einigen Bauteilen im linken Kanal nähere, was vielleicht auf Masseprobleme hindeutet. 

Ich denke ich werde jetzt auch noch beide Röhrenfassungen (mit Schirmkragen und -hülse), zusammen mit dem Deckblech, erden. 

Angeblich kann starkes Rauschen kann auch etwas mit Masse-Verdrahtung zu tun haben. Nochmal neue Röhren suchen, ist aber nicht gerade billig. Die EH 7025 sollten lt. Verkäufer schon sehr rauscharm sein, rauschen aber nicht wirklich weniger, im Vergleich mit Tung-Sol oder JJ ECC83S. Eine Sovtek 12AX7LPS soll auch noch wenig rauschen, aber ein gematchtes Pärchen für 46,80€ + Versand, ist nicht gerade günstig. Oder angeblich soll auch eine geringere Verstärkung im 1 System (V1) das Rauschen reduzieren, aber ob die Gesamtverstärkung dann noch passt?

Wie schon gesagt, rauschten die NiMh-Akkus, zur Arbeitspunkteinstellung, etwas mehr als die ursprüngliche RC-Kombination (2,7kOhm, 110uf Folienkondensator). Also wieder auf die gute, alte RC-Kombination zurückgebaut (da sind jetzt aber noch 2,7kOhm MOX-Typen verbaut).

Die restlichen, angeblich mehr rauschenden 2W MOX Widerstände (200ppm) hab ich schon gegen 0,6W Metallfilm (50ppm) getauscht, allerdings ohne weitere Verbesserung.


07.10.2024

Anhand von den beiden Röhren-RIAA-Vorverstärkern "Shure M65" (Nachbau, aktiv entzerrt) und dem "RCA 7025" (Nachbau, passiv entzerrt) wollte ich vielleicht noch herausfinden, welches Prinzip (aktiv oder passiv), das klanglich "Bessere" ist.

Beide Schaltungen stammen aus den 60iger Jahren und können die gleichen Röhren verwenden (ECC83, 12AX7 oder 7025 oder mit Verdrahtungsänderungen am Röhrensockel, die Heizung und den Schirm betreffend, auch noch die russische 6N2P (-EB), etc.). 

Seitdem die Schaltungen wieder entdeckt wurden, haben sich einige Interessierte mit "Verbesserungen" beschäftigt, u.a. um sie "linearer" im Frequenzgang zu machen. Den aktiv entzerrten Shure Clone hat man auch noch dahingehend "optimiert", das er nun Rechtecksignale bis zu hohen Frequenzen sauberer (kaum noch Überschwinger) übertragen kann, was sich auch klanglich bemerkbar machen soll (wenn ein Rechtecksignal schon sauber übertragen wird, dann werden auch Sinussignale nicht verfälscht). Da diese beiden Schaltungen recht "hochohmig" arbeiten, wurde auch noch versucht deren Ausgänge, für heutige Bedürfnisse, durch z.B. einen Kathodenfolger, niederohmiger zu machen (z.B. der EAR-RIAA-Vorverstärker, scheint im Prinzip dem Shure M65 zu entsprechen, eben nur mit einem Kathodenfolger am Ausgang. Aber vom EAR gibt es auch schon wieder "Clone" (=Nachbauten). 

Mein Ziel ist es aber letztendlich immer zu versuchen, eine Schaltung so einfach wie möglich, mit so wenigen Bauteilen wie möglich aufzubauen, aber ohne Kompromisse beim klanglichen Ergebnis. Es hat ja im Prinzip auch schon früher funktioniert (allerdings waren da vielleicht die HiFi-Ansprüche noch nicht so hoch).

Der letztendliche Klang ist aber auch noch von vielen anderen Faktoren abhängig. Alle Teile einer Hörkette, wie Tonabnehmersystem, Verstärker, Lautsprecher, Verkabelung, Hörraum oder dem eigenen Hörempfinden/-vermögen, Vorlieben (stärkere Bässe oder keine aggressiven Höhen, etc.), aber auch Bauteile/-werte, Arbeitspunkte der Schaltung, etc., "spielen" mit hinein. Der Shure hat momentan ECC83 Röhren drinnen, der RCA 6N2P (-EB). Alleine die klanglichen Unterschiede zwischen Röhren (älteren oder neueren Datums), Typen oder unterschiedlicher Hersteller, lassen einen 100%igen Vergleich, eigentlich nicht zu.

Diese Röhren (ECC83, 7025, 6N2P (-EB)) sind alles "Doppeltrioden" mit einer max. Verstärkung von ca. 100, mit 2 "nahezu" identische Triodensysteme in einem Glaskörper ("nahezu identisch" bedeutet, das u.a. die Millerkapazitäten des 2. Systems niedriger sein sollen, als das des 1., u.a. deswegen soll man eigentlich auch das 2. System für die 1. Stufe verwenden). Je eine Doppeltriode wird für einen Kanal verwendet. Man benötigt deshalb nicht unbedingt eine Schirmung zwischen den Systemen in einer Röhre (z.B. zwecks besser Kanaltrennung), so wie es die 6N2P bietet, weil immer nur das gleiche Signal (linker oder rechter Kanal) in einer Röhre verarbeitet wird. 

Der Shure M65 Clone begnügt sich mit ca. 100-150V Betriebsspannung, der RCA dann schon mit ca. 250V. Stromkonsum je Kanal ist mit ca. 2mA recht gering, u.a. weil eben die Röhren schon einen recht hohen Innenwiderstand haben. Der Ausgang sollte bei beiden, lt. meinen "Messungen", mit >220kOhm belastet werden, auch wenn Shure im original Datenblatt des M65 nur 5kOhm Ausgangsimpedanz, bei 10.000Hz, angibt. Das kann schon sein, weil eben bei geringerer Belastung am Ausgang eher der Bass in Mitleidenschaft gezogen wird, als die Höhen (wenn ich richtig gemessen habe). Das ist also nur die halbe Wahrheit.

Der aktiv entzerrte Shure quittiert eine zu hohe Last (235kOhm anstatt 470kOhm) mit Bassabfall (die Mitten und Höhen sind davon aber kaum betroffen), den man aber wieder mit einem größeren Auskoppel-Kondensator begegnen kann (s. Frequenzgänge weiter unten).

Der passive RCA zeigt hingegen bei einer zu geringen Last "nur" einen Pegelabfall über nahezu dem ganzen Frequenzverlauf (ca. 0,5dB). Durch Erhöhung des 470kOhm Widerstandes nach dem 1. Koppel-C in der Schaltung, könnte man den Bassbereich wieder etwas anheben. Aber Achtung, könnte sich auch auf den restlichen Frequenzgang auswirken.

Die Verbindung zum Vor- oder Vollverstärker würde ich aber bei solch hochimpedanten Schaltungen generell so kurz wie möglich halten.

Der RCA ist am Ausgang sehr empfindlich, was die Kapazität des Anschlusskabels angeht. Je höher z.B. die Kabelkapazität war (besonders auffällig mit billigen "Baumarktstrippe" mit ca. 245pf/0,5m), desto früher fielen die Höhen ab. Wieso RCA dann auch noch eine zusätzliche Kapazität von 180pf pro zusätzlichem "Fuss" Kabellänge (1 Fuss=30,48cm) vorsieht, die man vor dem Ausgangskondensator anzubringen hat, ist mir noch ein Rätsel, weil wenn ich die auch noch hinzuschalte bzw. weiter vergrößere, würden die Höhen noch früher abfallen (s. Diagramme weiter unten). Vielleicht gingen die Entwickler ja auch noch von dem Umstand aus, das viele MM-Systeme einen Anstieg zu den Höhen hin zeigen/zeigten?

Der recht hohen Ausgangsimpedanz kann man begegnen, indem man RIAA-Vorverstärker gleich mit anderen Röhren aufbaut, die mit höheren Strömen arbeiten (geringeren Innenwiderständen), aber auch gleichzeitig hoch verstärken können. Habe selbst so einen RIAA, mit D3a (bzw. EL862), mit passiver Entzerrung, in Betrieb. Auch die 6C45 bzw. 5842 sollen dafür geeignet sein, aber die brauchen noch mehr Heizenergie. Es gibt aber sicher auch noch andere Röhren. Das sind aber alles Einzelröhren. Man benötigt also 4 für einen Stereo-RIAA (also höhere Arbeits- und Heizströme). Oder man schaltet einem hochohmigen RIAA-Ausgang eben einen Kathodenfolger nach (ein Doppelröhrensystem oder zwei Einzelröhrensysteme), der die Ausgangsimpedanz reduziert (aber leider nicht weiter verstärkt). 

Sollte in beiden Fällen die Verstärkung dennoch nicht ausreichen, um den nachfolgenden Verstärker auszusteuern, dann wird nochmals eine Verstärkerstufe benötigt, was dann noch weniger meiner Philosophie, der "Einfachheit", entspricht 😉. Das sieht aber jeder etwas anders. 

Man kann aber auch, so wie früher, den Eingang des folgenden Verstärkers empfindlicher machen. Die Uchida 2A3 von SunAudio, die ich früher hatte, benötigte im Original (2-stufiges Konzept mit der 6SN7 am Eingang) nur 150mV(Ueff) am Eingang, um voll ausgesteuert zu werden. Mein neu gebauter 6N6P-Verstärker (ECC99), mit der 6N2P (ECC83) als Eingangsröhre, die momentan auch noch ohne Kathodenüberbrückungs-C arbeitet, benötigt dennoch schon ca. 380mVeff. Ein bisschen "Puffer" sollte schon noch vorhanden sein, damit der Verstärker auch "übersteuert" werden kann, weil man nämlich einem Triodenverstärker (mit Ausgangsübertrager!) nachsagt, das er 5-10x lauter gehört werden kann, bis er "hörbar" verzerrt.

Durch die hohen Ausgangsimpedanzen der beiden RIAA-Vorverstärker, sind nicht nur kurze, niedrigkapazitive Verbindungskabel nötig, auch die Lautstärkeregelung muss dementsprechend hochohmig ausgelegt werden, will man sie direkt am Ausgang des RIAAs regeln (man könnte sie, je nach benötigter Steuerspannung für die Endröhre, auch noch zwischen Treiber- und Endröhre einbinden de Verstärkers einbinden, aber dann muss man wieder auf andere Dinge achten, wie z.B. die Spannungsfestigkeit des Potis). Wie gesagt, wollen beide o.g. Schaltungen gerne >220kOhm sehen. Also min. ein 250kOhm log Poti, besser noch 500kOhm oder gar 1MOhm. Ich würde >=500kOhm bevorzugen. Das Poti bildet ja einen einstellbaren Spannungsteiler, an dessen Ausgang (Schleifer) auch noch der Gitterableitwiderstand der nächsten Stufe (Eingangsstufe des Endverstärkers) parallel liegt. Diese Konstellation (Widerstandswert je nach Schleiferstellung, parallel dazu der Gitterableitwiderstand + dem "Restwert" des Potis) bildet dann die Belastung für das vorhergehende Gerät, in diesem Fall eben der Ausgang des RIAA-Vorverstärkers, der im ungünstigsten Fall (max. Lautstärke), bei z.B. einem 500kOhm log Poti und einem 820kOhm Gitterableitwiderstand, nur noch ca. 310kOhm (500kOhm parallel 820kOhm=310,6kOhm) beträgt. Bei z.B. einem 470kOhm Gitterableitwiderstand (zusammen mit dem 500k log Poti) sind es dann nur noch ca. 242kOhm. Nimmt man ein Poti von nur 250kOhm log, sind es bei 470kOhm Gitterableitwiderstand, dann nur noch ca. 164kOhm. Mit einem 500k log Poti sind es dann zwar schon wieder ca. 192kOhm, könnte sich aber dennoch schon auswirken.

Solch hochohmige Schaltungen können aber auch leicht wieder Störungen einfangen (Radio Eriwan lässt grüßen 😉). Das Massekonzept/die Schirmung muss hier passen. Selbst einfache Kippschalter (vielleicht nur vernickelte/versilberte Kontakte und/oder nicht ausreichend niedrige Kontaktübergangswiderstände, etc.?) haben bei mir hörbare "Störungen" produziert, die ich nicht gleich zuordnen konnte. Mit einem vergoldeten ELMA-Drehschalter hingegen, waren sie wieder weg.


Hier mal die Schaltungen (original und modifiziert)

RCA original

Quelle: https://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Carsten-RIAA-3/Riaa-3.htm

Modifiziert

Quelle: https://www.diyaudio.com/community/threads/need-riaa-phono-preamp-based-on-octal-or-st.333321/page-2

Allerdings fehlt bei meiner Schaltung der Kathodenfolger mit dem MosFet am Ausgang, anstatt dem 22k im Netzwerk kommt ein 24k zum Einsatz (wirkt linearisierend in den Mitten) und anstatt den RC-Kombinationen an den Kathoden, zur Arbeitspunkteinstellung, verwende ich je einen 600mAh NiMh AAA Akku (Ursprung dafür ist folgender Link http://jelabsarch.blogspot.com/2012/06/je-labs-phono-and-line-preamp.html). Hier bin ich aber mittlerweile wieder auf RC-Kombination umgestiegen, weil diese weniger rauscht.

 

Shure M65 original

Quelle: https://jelabs.blogspot.com/2021/04/lar-modified-shure-m65-phono-preamp.html

Modifiziert

Quelle: https://jelabs.blogspot.com/2021/04/lar-modified-shure-m65-phono-preamp.html
 
Bei mir wurden aber anstatt des 0,05µf Ausgangskodensators 2x 0,1µf in Reihe geschalten und dazwischen das Entzerrernetzwerk angeschlossen, zurück auf den Eingang, weil sonst am Ausgang eine geringe Gleichspannung (0,25V) angelegen wäre, die von der Kathode der 1. Stufe stammt. Nachfolgende Lautstärkeregler könnten aber Gleichspannung u.a. mit Kratzen quittieren.
 
 
 
Hier mal ein paar Frequenzgangs-Diagramme die ich zwischenzeitlich gemessen habe.

Vom Shure M65 Clone .......

Hier hab ich versuchshalber den letzten Kondensator vor dem Ausgang auch noch auf den doppelten Wert (0,1µf -> 0,2µf) erhöht, neben unterschiedlichen Belastungen am Ausgang (Teilung 1dB).


Immer 1 Paar Linien gehören zusammen (1. u.2., 3. u. 4. und 5. u. 6., von oben her gesehen), wobei die obere Linie der Paare immer die mit der doppelten Kapazität ist. Das obere Paar mit 470k Last, das mittlere 470k//470k=ca. 235k, das untere 470k//150k=ca. 113k. Man sieht ganz gut das ein Vergrößern des letzten Kondensators den Bassbereich immer etwas anhebt, einen zu geringe Belastung am Ausgang hingegen wieder für einen Abfall sorgt. Man bekommt den Frequenzgang aber gut innerhalb von +/- 0,5dB.

 
 
...... und vom RCA

Hier die Auswirkungen des "180pf" Kondensators vor dem Ausgangskondensator, den man je "Feet" Leitungslänge (1 Feet=30,48cm) einbauen soll, um den Frequenzgang von den Höhen her anzupassen. Hier war aber auch noch die schlechtere Baumarktstrippe mit ca. 245pf/0,5m verbaut, die eh schon einen starken Abfall erzeugte. Nicht nur ein weiterer Abfall in den Höhen, sondern scheinbar auch ein etwas geringerer Ausgangspegel ist das Ergebnis, wenn man zusätzlich 100pf (lila) oder 220pf (grün) einbauen würde.

Eine höhere Belastung am Ausgang (235 anstatt 470kOhm) führt zusätzlich zu einem Pegelabfall von ca. 0,5dB, über den gesamten Frequenzbereich (nicht im Diagramm ersichtlich).


Nachdem die Baumarktstrippe für den frühen, starke Abfall ausgemacht wurde, hab ich Cinchbuchsen am Ausgang angelötet, um verschiedene Kabel stecken zu können. Grün=Diodenleitung, orange (oberhalb der grünen)=Reson TRF Kabel. Die früher abfallende "pinke" Linie, ist die vom Bild vorher.

Eine geringere Cinch-Kabelkapazität erweitert also erstmal wieder den Frequenzgang nach oben. Scheint die Diodenleitung schon deutlich weniger Kabelkapazität zu haben (ca. 60pf/0,5m), hat das Reson nochmals weniger (ca. 20pf/0,75m). Mit Diodenkabel und Reson TRF und dem 3,2nF bekomme ich dann schon wieder einen leichten Höhenbuckel (grüne und orange Linie). Die 2. pinke Linie, die flacher verläuft, ist mit 3,3xnf (MKP10) und Reson TRF. Wenn man weiter optimieren würde, kann man hier vielleicht einen Frequenzgang von ca. -0,5dB im Bass und ca. -1,5dB hinbekommen (oder halt +/- 0,75dB oder so, je nachdem wie man die Linie legt). Die zusätzliche Kapazität vor dem Ausgangskondensator wäre hier aber dennoch zu viel des Guten (aber ohne zu wissen wie sich der daran angeschlossene Tonabnehmer verhält oder die restliche Anlage mit hineinspielt, etc.).
 
So sehen momentan die Aufbauten aus

RCA RIAA
 

Hier hab ich noch ein paar mehr Störgeräusche beim voll Aufdrehen. Der Shure M65 ist seit Trennung von Masse und Erde nahezu still (diese Änderung hat der RCA aber auch schon erfahren!).


Shure M65



Ein paar Messungen

RCA

Verstärkung -> Inverse-RIAA, 1000Hz, Rin=47kOhm
Rout 470kOhm//820kOhm Gitterableitwiderstand des Vorverstärkers -> ca. 299kOhm
ca. 140-fach -> ca. 43dB
Rout 220kOhm//820kOhm Gitterableitwiderstand des Vorverstärkers -> ca. 170kOhm
ca. 130-fach -> ca. 42dB

Frequenzgänge (Last 399kOhm) mit unterschiedlichen "3,3nf" Kondensatoren


pink=3,2xnf (2,2+1nf Glimmer), grün=3,3xnf (2,2+1nf Glimmer+100pf Styroflex), grau=3,35nf MKP10

Wenn man den Frequenzgang der beiden Kondensatoren (-kombis) anschaut, die beide eigentlich so c.a. 3,35nf ergeben, gibt es dennoch Unterschiede (grüne und graue Linie). Seltsam! Andererseits auch nicht, weil ich schon oft gelesen habe, das viele parallele, kleinere Kapazitäten ein anderes Hochfrequenzverhalten haben sollen, als eine große. Deswegen sieht man auch oft einer großen Kapazität, eine kleine parallel geschalten, um das Hochfrequenzverhalten zu verbessern.


Shure    
       
Verstärkung -> Inverse-RIAA, 1000Hz, Rin=47kOhm, 
Rout 470kOhm//820kOhm Gitterableitwiderstand des Vorverstärkers -> ca. 299kOhm 
ca. 125-fach -> ca. 42dB
Rout 220kOhm//820kOhm Gitterableitwiderstand des Vorverstärkers -> ca. 170kOhm
ca. 125-fach -> ca. 42dB

Frequenzgang (Last 399kOhm)


Ich vergesse immer wieder, das "alle" Widerstände, die am Ausgang des RIAA's liegen "parallel" mit einzuberechnen sind. Dazu gehört u.a. ein evtl. Abschlusswiderstand direkt am Ausgang des RIAA's, ein am Eingang des Vorverstärkers parallel liegende Gitterableitwiderstand und evtl. auch noch ein Lautstärkepoti. Wenn man es genau nimmt, müsste wahrscheinlich auch noch das Verbindungskabel mit berücksichtigt werden, aber das kann man ja auch schon im Messaufbau verwenden.

Im späteren Einsatz wird sich kein Abschlusswiderstand mehr am Ausgang des RIAA's befinden, dafür aber eine Umschaltbox mit einem 500kOhm log Lautstärkeregler, an dessen Ausgang (Schleifer) dann der Gitterableitwiderstand (820kOhm) der Eingangsröhre (6N2P) des "ECC99" Verstärkers hängt. Im ungünstigsten Fall (volle Lautstärke) hängt der 820kOhm dem Poti mit 500kOhm parallel, was ca. 310kOhm ergibt (ansonsten, je nach Stellung des Lautstärkereglers, sind alle Werte von 310-500kOhm möglich), die der RIAA als Last am Ausgang sieht. Eine sich ändernde Belastung ist nicht optimal, weil sich dadurch auch der Frequenzgang mehr oder wenige verändert, was sich auch durch aus klanglich bemerkbar machen kann. Besser wäre es, wenn der RIAA-Ausgang eine "feste" Last sehen würde, wie z.B. einen Kathodenfolger oder die RIAA-Schaltung eben gleich mit anderen Röhren, mit deutlich niedrigeren Innenwiderständen (höheren Strömen) und einem niederohmigen Entzerrernetzwerk oder eben die Lautstärkeregelung erst nach der Eingangsröhre eines Verstärkers stattfinden lassen. Hier muss aber wieder auf die Höhe der Steuerspannung geachtet werden, welches das Poti aushalten muss (z.B. blaue Alps-Potis RK27xxxx, max. 30VAC), aber auch, das die Eingangsröhre dann nicht durch den Ausgang des RIAA's schon übersteuert wird, da hier ja dann keine Regelung mehr stattfindet. Sie merken schon, das alles nicht ganz so einfach ist, wie es im 1. Moment scheint, wodurch sich vielleicht auch oft "schlechter" Klang ergeben kann, u.a. wenn die Impedanzen nicht "passen".)

Der RCA-RIAA rauschte/brummte noch etwas, wenn man voll aufdrehte. Eine Ursache waren die NiMh-Akkus. Die ursprüngliche RC-Kombination aus 2,7kOhm MOX Widerstand und 110uf Folienkondensator rauscht etwas weniger. Interessant! Also ist jetzt erstmal wieder die RC-Kathodenkombi drinnen. Ein Umbau der Heizung auf "ECC83", brachte hingegen nicht viel, wenn überhaupt, weder mit der JJ ECC803S, EH 7025 oder Tung-Sol 12AX7. Vielleicht die Heizungsverdrahtung nochmal etwas abändern und so weit wie möglich von den Röhren und den Signalleitungen entfernt verlegen?

Auch hohe Widerstandswerte oder gewisse Widerstandsmaterialien sollen mehr rauschen als andere (z.B. Metallfilm 0,6W, 1% +/-50ppm/C°, 2W MOX, wie ich sie hier verwende, +/-200ppm/C°. Die MOX-Typen rauschen also 4x mehr als die Metallfilm.).
 
Der Shure M65 Nachbau rauscht/brummt hingegen so gut wie nicht. Hier liegen zwar rauschärmere Metallfilm-Widerstände im Entzerrernetzwerk, aber es könnte auch an der Gegenkopplung an sich liegen, die so einiges (u.a. Brummen, etc.), durch die "gegensinnige" Signaleinspeisung, zurück auf die Eingangsröhre, "auslöscht". Da werde ich mit dem RCA noch ein bisschen probieren müssen.

Von der Betonung der S-Laute hab ich jetzt gar nicht mehr gesprochen, da ich dieses Phänomen bisher nur bei einer Amiga Schallplatte (Tanita Tikaram, Ancient Hearts) hatte. Dieses Phänomen war bisher nur mit "einem" EAR-Clone (aktiv) und "einem" 4xD3a (passiv) RIAA-Vorverstärker in den Griff zu bekommen. Mit "einem" meine ich, dass ein erneuter Aufbau dieser beiden RIAAs die S-Laute wieder betonte. Gut, ich muss dazu sagen, das die Bauteile nicht 100%ig die gleichen waren, aber z.B. ein Röhrentausch brachte nichts. Also muss eines der anderen Bauteile (oder vielleicht gar der Aufbau - schwinganfälliger?) die Ursache gewesen sein. Ich weiß es aber bis heute nicht woran es letztendlich lag, denn auch alle anderen Aufbauten, sowohl der Shure M65 als auch der RCA,etc., zeigen das gleiche Verhalten.

Jetzt fehlt noch eine klangliche Einschätzung.
 
Ich hab hier "https://www.frihu.com/roehrenverstaerker/selbstbau/phono-mit-fernseherrroehren/2/" ein paar Aussagen zu aktiver vs. passiver Entzerrung gefunden:
 

Aktive vs. passive Entzerrung

Über die Art der Entzerrung braucht man sich nicht zu streiten. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Ich gebe zu, dass ich eher ein Fan der passiven Entzerrung bin. Hier spiele ich aber allen Ernstes mit der »aktiven Entzerrung«, weil passiv und hohe Verstärkung nicht in mein restliches »Gesamtkunstwerk« zu passen scheinen.
Kompromiss Nummer Zwei.(?)

Klanglich kann man die passive Entzerrung vielleicht (!) mit »weicher« beschreiben. Aber auch mit »Just in Time« – das Signal muss durch den Filter. Das allerdings geht naturgemäß nicht ohne Verluste. Die erste Röhrenstufe muss schon sehr hoch verstärken, damit die zweite Röhrenstufe bestenfalls nur die Verluste ausgleichen muss. Nachteilig ist, dass, je höher die Verstärkung (besonders der ersten Stufe) ist, desto höher auch der Klirrfaktor der Röhre. Die passive Entzerrung neigt ausserdem (aus mehreren Gründen fast schon zwangsläufig) zu »Ungenauigkeiten« – ein Abweichung von etwa ±1,5dB ist, mit »normalem« Bauteilaufwand, schon gut.

Die aktive Entzerrung klingt vielleicht (!) »analytischer«, »neutraler«. Die Entzerrung erfolgt über eine frequenzabhängige Gegenkopplung. Nachteilig ist allerdings, dass die Gegenkopplung immer »zu spät« kommt. Je mehr Verstärkerstufen die Gegenkopplung »überspringen« muss, desto »schlechter«. Scheinbar. Dieser theoretische »Knackpunkt« ist ein beliebtes Reizthema – nicht nur bei Phono-Vorverstärker. Ein Riesenvorteil bleibt: Die Entzerrung geht nicht mit so hohen Verlusten einher und ist, wenn einigermaßen exakt dimensioniert, genauer. Eine Abweichung von unter ±1dB ist leicht – mit handelsüblichen Bauteilwerten – machbar. Es gibt bei der aktiven Entzerrung zwei Wege, die man gehen kann: Eine »Über-alles-Gegenkopplung« vom Ausgang des Verstärkers an die Kathode der ersten Röhre und eine Gegenkopplung vom Ausgang der ersten Röhre auf das Steuergitter derselben Röhre.

Man kann aber nicht pauschal sagen, welche Entzerrung die Beste ist. Es kommt immer auf den »Zusammenhang« an (vor allem auf die richtige Eingangsimpedanz des Verstärkers). Auch kann sich in einem (niederohmigen) Halbleiterverstärker die passive Entzerrung wesentlich besser darstellen, als in einer (hochohmigen) Röhrenschaltung (die SRPP ist hierbei die Ausnahme – da darf muss man passiv entzerren).

Um auf dem Boden der Tatsache zu bleiben: Gerade im Selbstbau-Bereich herrschen alte, restaurierte Plattenspieler vor. Man kann die Abweichung mit erheblichen Aufwand (vor allem Messorgie) auf ±0,2dB drücken, oder aber Fünfe mit ±1dB gerade sein lassen, weil es sich so mit dem Dual-, Lenco-, Thorens- oder Technics-Plattenspieler einfach gut anhört (Darauf kommt es an. Hat man schon früher erkannt).

Anmerkung zum Frequenzgang: Auch wenn die HiFi-Norm 20Hz bis 20kHz besagt – das sollten wir bei Phono nicht ganz so ernst sehen. Ich kenne keine Schallplatte, die tiefere Frequenzen als 40Hz und höhere Frequenzen als 15kHz in der Rille trägt. Eine -3dB Abschwächung bei etwa 40Hz und etwa 15kHz tut dem Klanggenuss nicht weh und sparen uns so nebenbei den »Rumpelfilter«. 😉

 
Hier noch etwas zum Rauschverhalten von RIAA-Vorverstärkern "https://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Rabus-VV/rausch/v15ra.html" oder "https://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Rabus-VV/rausch/rauschc.htm".

Auch durch eine ext. Spannungsversorgung konnte Brummen und Rauschen nicht reduziert werden. Kleine Kapazitäten (24pf/630V), vom Gitter nach Kathode und Anode, brachten auch keine Verbesserung.

 

Sonntag, 18. August 2024

Nochmal mit der ECC99 (6N6P), als Verstärker, gespielt

Aktuelles immer zuerst!

15.11.2024

Mit der neu gebauten Umschaltbox (2 Eingänge und 500kOhm log Potis), hab ich festgestellt, das in
"1 Uhr-Stellung" der Potis, beide Kanäle mehr "rauschen", als z.B. bei max. Lautstärke. Hab jetzt schon alle möglichen Masse-Geschichten ausprobiert, aber noch keine wirkliche Lösung gefunden.

Der "ECC99-Verstärker", mit kurzgeschlossenen Eingängen, ist jedenfalls absolut stumm. Wenn der RIAA an und darauf umgeschalten ist, dann fällt das beim höheren Grundrauschen des RIAA erstmal nicht auf, aber wenn der RIAA aus und/oder auf den DAC umgeschalten wird, wenn kein Signal anliegt, schon. Ich hab jetzt keine "Lastwiderstände" an den Ein- und Ausgängen, die evtl. einen Bezug zu Masse herstellen könnten (u.a. weil ja jeder Widerstand die letztendliche Gesamtimpedanz verändert bzw. verkleinert, was einen hochimpedanten RIAA-Ausgang schnell den Frequenzgang "verbiegen" kann).

25.10.2024

Masse und Erde wurden nun über einen 100 Ohm Widerstand zusammengeführt, auch im Shure M65 RIAA, und es gibt dennoch keine Störungen durch Erdschleifen, wenn beide Geräte im Betrieb sind.

 

24.10.2024

Der Koppelkondensator des ECC99-Verstärkers wurde jetzt noch auf 0,47µf (zusammen mit dem 820kOhm Rg macht das dann schon mal 0,41Hz) erhöht und auch der Darling wurde dahingegehend optimiert (0,47µf/270kOhm -> 1,25Hz). Den Darling müsste ich eigentlich auf min. 1µf erhöhen, weil eben nicht sicher ist, ob der Rg recht viel größer als 270kOhm werden darf (fg wäre damit dann ca. 0,6Hz).

Auch hat der ECC99-Verstärker jetzt einen herausgeführten Masseanschluss bekommen (so wie auch die Line- und RIAA-Vorverstärker). Masse und Erde (Gehäuse-Metallteile) sind momentan noch voneinander getrennt. Vorher beide an einer Stelle im Gehäuse fest miteinander verbunden, schalten viele einen 100 Ohm Widerstand dazwischen. Andere den Widerstand und einen 0,1µf Kondensator parallel, andere wiederum 2 antiparallel geschaltete Dioden mit einem Elektrolyt parallel. Damit sollen beide (Masse, Erde) noch genug "Verbindung" zueinander haben, um eine Schutzerdung zu gewährleisten, aber so wenig, um Brummschleifen zu vermeiden.

Da muss ich noch ein bisschen "spielen", was hier die wenigsten Störungen erzeugt.


06.09.2024

Ich hatte eine klassische Erdschleife im M65 Clone, die diese "Brummgeräusche" verursachte und nicht der Ringkerntrafo der einstreut. Dann auch klar, wenn es mit einem ext. Netzteil nicht brummt. Hier scheint die Erde lt. Schaltplan, auch nicht mit Masse verbunden zu sein. Also kann ich mir das Auslagern sparen. 

Aber ich hab doch nix anders gemacht als sonst auch? Beim 4xD3a RIAA funktioniert es doch auch. Hier hätte ich gar Probleme es im Nachhinein anders zu machen, weil nur ein 4-poliges Kabel die beiden Munitionskisten verbindet und irgendwie müsste ich ja die Erde in die Metallgehäuse bringen.
Müsste ich höchstens auf 5-poling umbauen, aber ob es dann nicht wieder Probleme mit dem Leitungsdurchmesser und der Kabeleinführung der Stecker gibt.

Ab hier hab ich weitere RIAA-Versuche wieder im Post "Nochmal ein paar Röhren-RIAAs durchprobieren" angeführt!


05.09.2024

Arbeitspunkt wurde jetzt mit Ua ca. 240V, Ik ca. 14,5mA und Rk=750 Ohm eingestellt. Pa ist ca. 3,5W (da würde also noch ein bisschen gehen). Mit ca. Ue (eff) 320mV bekomme ich wieder meine ca. 1W raus. Minimal mehr würde gehen, bevor der Sinus sich fast symmetrisch (obere und unter Halbwelle) am Oszi verformt.

Der ursprüngliche Eingangswahlschalter wurde jetzt auch noch von Kipp- auf Drehschalter umgebaut, mit dem es jetzt ebenfalls keine Geräusche (Prasseln) mehr gibt.

Der Tiefpass wurde wegen der Phase, mit 0,27µf und 820kOhm, auf ca. 0,72Hz (-3dB) eingestellt, was zwar immer noch weit von den 0,16Hz entfernt ist, aber einen guten Kompromiss darstellt. Mit einem 0,47µf käme ich dann schon auf 0,42Hz (20.10.2024, KP 1.72 von Arcotronics wurden bestellt 😉).

Mit dieser Erkenntnis ("Phase") schau ich mir auch nochmal meinen Darling an. Eigentlich müsste ich mir auch den 6C45- oder EL5070-Verstärker nochmal zu Brust nehmen. Die haben zwar keinen direkten Tiefpass, aber dafür einen "Line-Vorverstärker", der das Ganze übernimmt und ebenfalls einen Ausgangskondensator hat, der zusammen mit dem Gitterableitwiderstand der Verstärker (100kOhm) den Tiefpass ausbildet. 100kOhm ist nicht viel und darf bei diesen beiden Röhren auch nicht recht viel größer werden (s. Datenblatt). Was schlecht ist, um eine geringe Phase zu erreichen. Beim Darling ist der max. Gitterableitwiderstand das Problem. Hier wird im Datenblatt kein direkter Wert angegeben, sollte aber so niedrig wie möglich sein. Ich hab jetzt schon 220kOhm oder 270kOhm gesehen.


02.09.2024

Umschaltbox zusammen-gedängelt, Reson-Kabel angeschlossen und Ruhe war mit dem "Prasseln". Ob es jetzt definitiv am Schalter liegt oder noch etwas anderes dazu, werde ich gelegentlich klären.


Wegen dem immer noch recht starken Brumm beim Shure M65 Clone, hab ich diesem die "Sicherung rausgedreht" und über das externe Experimentiernetzteil Heizung und Anodenspannung zugeführt. Das Netzteil wurde nach der Gleichrichterröhre beibehalten (auch das Hochlegen des Heizungspotentials) und was soll ich sagen, es rauscht nur noch, wenn man voll aufdreht.


Also muss ich mir jetzt etwas einfallen lassen den Ringkern zu schirmen oder gleich auszulagern. Again what learned? Bei so empfindlichen Geräten, wie einem RIAA-Vorverstärker, Netzteil besser auslagern und möglichst weit entfernt von den Röhren positionieren.

Ich weiß nicht wie Shure das mit ihrem original M65 hinbekommen haben, das es nicht brummt, obwohl der Trafo direkt neben den Röhren liegt und auch noch ein normaler M- oder EI-Kern ist?

Quelle: https://www.vinylengine.com/library/shure/m65.shtml

Einen Röhren MC-VorVorverstärker mit ECC88 (ursprünglich ECC86 Batterieröhre, aber ECC88 geht auch mit Niederspannung) hatte ich auch schon mal gebaut, diesen aber gleich komplett mit Akku-Gleichspannung versorgt, sowohl die Anoden- als auch die Heizspannung. Brumm war damit kein Problem, aber dafür das Rauschen. Meine Platten rauschten aber noch mehr 😉.

 

01.09.2024

Wer genau hinschaut, sieht bei den Befestigungslöchern des Wandgehäuses (die für die Wand), das diese außer Mitte sind. Das hab ich auch erst bemerkt, als alles aufgebaut war und ich mich ans Ausmessen der Frontplatte machte. Eine kurze Email an Thomann und ich hatte ein paar Tage später kostenlosen Ersatz.

Der 1. Versuch der Frontplatte bleibt jetzt erst einmal. Die richtigen Potis und auch der Netzschalter wurden eingebaut und verdrahtet. Die Netzdrossel mit dem 10W Vorwiderstand ist nach vorne gewandert, da ich da vielleicht noch öfters ran muss (weil ich ja nochmal mit den Arbeitspunkten spielen wollte). Wollte nochmal in Richtung 750 Ohm gehen.

Hier ein Link zu den Daten der 6N6P (-EV) und ECC99
https://pearl-hifi.com/06_Lit_Archive/08_Tube_Data/Cons_Data/6N6P_ECC99_Cons_Data.pdf

Die 6N6P und die 6N2P wurden u.a. gewählt, wegen dem Schirm und dem herausgeführten Anschluss, zwischen beiden Triodensystemen im Inneren, was hoffentlich einen bessere Kanaltrennung zulässt, wenn sich schon ein Trioden-Doppel-System beide Kanäle teilen soll.

Meine bisherigen Schaltungen waren eigentlich immer schon so einfach wie möglich. Nicht einmal einen Gegentakt-Verstärker hab ich bisher selbst gebaut (mit der Grundig NF1 und Maihak/Telefunken V73 aber schon besessen).

Mit den Jahren fließen aber immer mehr Details (Erkenntnisse) in die Schaltungen ein, wie z.B. eben die Lautstärkeregelung (Widerstandswert, Position, etc.), Phase und untere Grenzfrequenz eines Hochpasses contra "Schnelligkeit" (20ms Tau), unüberbrückter Kathodenwiderstand der Treiberröhre für eine linearere Arbeitsweise, Arbeitspunkt (Ri, Ra, Ia, Ua, etc.) für eine bessere Leistungsausbeute ohne jedoch die Röhren frühzeitig zu schädigen, "Drosselsiebung" oder generell Nutzung von Drosseln im Netzteil anstatt Gyratoren, Röhrenauswahl (Klang, Symmetrie der Kennlinienschar, auch positive Gitterspannungen zulässig, Triode, Tetrode, Pentode), Phasenstarre Gegenkopplung wie Telefunken V73 oder Wilimzig PL82 oder auch komplett Gegenkopplungsfrei bzw. einzelne Stufen nur Stromgegengekoppelt (fehlender Kathoden-Überbrückungskondensator), etc. und dann eben auch alle anderen Komponenten im Zusammenspiel, wie wirkungsgradstarke Lautsprecher für Verstärker geringer Leistung und diese auch noch ohne "verlustbehaftete" Frequenzweiche, eine Schallwand anstatt einem Gehäuse, etc. Plattenspieler mit Reibradantrieb, Moving Iron Tonabnemersysteme, NOS DAC's (Non OverSampling), etc..

Mit der Ersatzlieferung von Thomann wieder spielfertig zusammengebaut, aber noch nicht alles endgültig befestigt und der neue Arbeitspunkt muss auch nochmal durchgemessen werden. Klingen tut es aber richtig gut.

Und das Thema mit dem "Prasseln", in Kombi mit der Umschaltbox und das evtl. die Reson-Kabeln bei hochohmigen Verbindungen nicht ideal sind, ist doch noch nicht ganz geklärt, denn mit dem Direktanschluss der Reson-Kabeln an den Verstärker "prasselt" es auch nicht. Ich bau jetzt noch eine bereits vorhandene, kleine Umschaltbox, im Aludruckgußgehäuse mit ELMA-Drehschalter (vergoldete Kontakte) um, um die Umschaltbox bzw. den "einfachen" Kippschalter, auszuschließen.


31.08.2024

1. Versuch für die Acrylglas-Frontplatte. Könnte fast noch dunkler sein (oder man macht die Innenverdrahtung noch schön). Die Potis hätten noch etwas näher zusammen gekonnt, aber vielleicht entscheide ich mich noch für 60mm Durchmesser Skalen und nicht nur, wie hier, für 40mm. Dann müssten die Potis aber fast weiter nach links oder oder oder ....


Nochmal zum Thema "Prasseln". Der Umschalter für 2 Eingänge wurde innen jetzt auf geschirmte Leitungen umgelegt, aber mit der Reson-Kabel prasselt es immer noch, hingegen, mit einfach geschirmten nicht mehr, zumindest nicht mehr hörbar. Also sind Reson-Kabel nicht für alle Zwecke geeignet und vielleicht haben die "Zweifler", was Einstreuungen angeht, doch nicht so ganz "Unrecht". Also besorg ich mir nochmal ein paar "einfache" Cinchverbindungen, da ich meine Straight Wire Encore II, erst vor Kurzem wieder verkauft hatte 😉.


27.08.2024

Gestern ein paar Potiknöpfe mit Skalenscheiben bestellt (Skalenscheiben-Durchmesser ist 40mm)......

.... und auch versucht die sägerauen Kanten des Acrylglases "abzuziehen". Dazu das Acryl zwischen 2 "gerade" Vierkantholzleisten (dienen als Auflagefläche) mit Schraubzwingen gespannt und mit Cuttermesser, Schleifpapier und Schleifvlies, versucht die Sägespuren, mit so wenig wie möglich Materialabtrag, zu entfernen. Ich warte jetzt noch mit dem Bohren bis die Skalen da sind, damit eine optisch ansprechend Position (über- oder nebeneinander, Abstände, etc.) gefunden werden kann. Ob noch Schalter und Kontrollleuchte auf die Frontseite kommen, muss ich schauen, wenn die Potis eingebaut sind.

Vielleicht gelingt es mir ja etwas den Flair von damaligen Western Electric oder Altec Lansing Geräten einzufangen?

Quelle: https://dejavu-audio.com/vintage-audio-equipment.html
 

Quelle: https://www.cjm-audio.de/history-verkauft/altec/

Also die Geräusche kommen von der davor liegenden Umschaltbox für 2 Eingänge und/oder den Kabeln dazwischen. Wenn man die Eingänge direkt am Verstärker kurz schließt, ist jedenfalls Ruhe im Karton (also nix Drossel oder Trafo). Vielleicht muss ich innerhalb der metallischen Umschaltbox auch noch mit geschirmten Leitungen arbeiten? Es fällt halt jetzt erst auf, durch die Hochohmigkeit des Verstärkereingangs, andererseits zeigt es aber scheinbar, wo nicht "sauber" mit Masse und Schirmung umgegangen wurde.

Mir fällt aber auch noch ein, dass ich diese "ungeschirmten" Reson TSC-Kabel verwende (nur zwei auf Abstand liegende, massive Leiter). Vielleicht sind die bei so "hochohmigen" Verbindungen dann wirklich nicht "mehr" die beste Wahl, sondern wieder die guten, alten Koaxial-Cinchkabel?


25.08.2024

Schaltung soweit umgebaut, wie unten beschrieben. Heute bekomme ich mal zu Abwechslung mit ca. 310mV (Ueff) am Eingang, 1W/8,2Ohm am Ausgang raus (hängt, glaub ich, u.a. davon ab zu welchem Zeitpunkt ich messe, gleich nach dem Einschalten oder wenn er schon länger im Betrieb war). Die Anschlussbeine der 0,27µf Koppelkondensatoren (Arcotronic 1.72 KP) sind jetzt lang genug, um auch ohne geschirmte Leitungen die Treiber und Endröhre miteinander zu verbinden.

Bodenblech wurde jetzt ebenfalls geerdet, aber ich habe immer noch dieses leichte "Prasseln", wenn ich die Lautstärke voll aufdrehe, beidseitig. Die Gleichrichterröhre wurde auch schon getauscht. Mit dem Ohr am Ringkernnetztrafo könnte man meinen ein ähnliches Geräusch zu hören. Hier könnte ich zur Not mal einen anderen einbauen, der aber eine deutlich niedrigere Anodenspannung hätte und müsste dann wieder mit einem größeren 1.C arbeiten (was aber auch die gleichgerichtete Spannung schon mal "glätten" würde -  bis zu 1,41x höhere Spannungen sind mit Kondensatorsiebung möglich, dafür nur ein max. 0,7-facher Strom, von dem auf dem Trafo angegebenen Wert. Bei Drosselsiebung ist ist nur noch eine 0,9-fache Ausgangsspannung möglich, dafür bleibt bei richtiger Dimensionierung der Strom über einem breiteren Bereich stabiler. Ist aber bei im Eintakt-Class A arbeitende Verstärker nicht notwendig, da er der max. Strom in Ruhe, im Arbeitspunkt fließt und im Betrieb eher weniger wird.).

Vielleicht kommt das Geräusch auch von der Drossel, weil nicht jede Drossel für reine Drosselsiebung funktioniert (besonders die günstigen nicht unbedingt). Man kann die Drossel aber mit einem, kleinen 1.C, direkt nach der Gleichrichterröhre wieder "still" bekommen, wenn sie Geräusche machen sollte.

Also Drossel nochmal getauscht und gleich vom Gehäuse, mit einem Stück "Schaumstoff," entkoppelt und einen kleinen 1.C (0,1µf) eingebaut, aber noch immer dieses Geräusche. Ich werd nochmal etwas höher gehen, mit dem Kondensatorwert, nur um zu "hören" ob sich das Geräusch überhaupt verändert, also auf dem richtigen Weg bin. Ansonsten muss ich doch mal einen anderen Trafo einbauen.

Ich spiel auch noch mit dem Gedanken, den Kathodenwiderstand auf 750 Ohm zu erhöhen, um zu schauen wie weit sich die Ausgangsleitung weiter erhöhen, dabei die Anodenlast vielleicht noch weiter senken lässt, aber die benötigte Eingangsspannung nicht viel mehr zu erhöhen (max. 400mV).

Ich werde mich jetzt mal an die Bearbeitung der Acrylglasfront machen (Sägekanten abziehen und polieren, Bohrungen einbringen, etc.).


22.08.2024

Der Amp ist bereits wieder betriebsbereit aufgebaut und die Arbeitspunkte soweit eingestellt. 1W an 8,2 Ohm, bei ca. 350mV am Eingang, bei Pa ca. 3,6W.

Hab mir nochmal Gedanken gemacht wegen dem Koppelkondensator und den angeblichen 20ms (tau), die sowohl "Diciol" als auch "Frihu" propagandieren. Lt. hier "https://www.analog-forum.de/wbboard/index.php?thread/175992-die-gr%C3%B6%C3%9Fe-des-koppelkondensators-und-die-phasenlage/" ist eher die Phase das Problem, als die Lade-/Entladezeit, die zur angeblichen Schnelligkeit eines Verstärkers beitragen soll. 

......... Um so etwas zu messen, wird üblicherweise ein Chirp-Signal verwendet. Das ist ein Signal, dessen Frequenz sich zeitlich ändert. Wie sieht ein Chirp-Signal (20 Hz zu 100 Hz) nach einem 20 ms Hochpass aus?


Die rote Kurve ist das Eingangssignal, die schwarze Kurve das Ausgangssignal. Man sieht deutlich, dass sich im Ausgangssignal nicht nur die Amplitude, sondern auch die Frequenz geändert hat.


Das gleiche nun, wenn die 3 dB Grenzfrequenz des Hochpasses von 8 Hz auf 0,8 Hz gelegt wird und damit eine Phase von 2° bei 20 Hz liegt:



Schon viel besser, aber es sind immer noch Differenzen zu sehen. Also noch mal die Grenzfrequenz des Tiefpasses erniedrigen, jetzt auf 0,16 Hz:




Das sieht sehr gut aus und kann bleiben............

Quelle: https://www.analog-forum.de/wbboard/index.php?thread/175992-die-gr%C3%B6%C3%9Fe-des-koppelkondensators-und-die-phasenlage/



Im Forum wurde dafür ein Hochpass mit den Werten 1µf und 1MOhm ermittelt. Der Kondensator muss im Einschaltmoment aber erst einmalig geladen werden, was einige Sekunden dauern kann.


Momentan finde ich, wenn ich die Zeitkonstanten einhalte, klingt es mit Ra=100k, C=0,047µf und Rg=330k eher wieder zu dünn, was o.g. Aussage eigentlich unterstützt. Mit 0,1uf und Rg= 680k schon deutlich "kräftiger", "präziser" im Bass, bin aber mit ca. 2,3Hz noch deutlich von den o.g. 0,16Hz entfernt. Vielleicht geht ich dann schon mal auf 0,27µf und 820kOhm hoch, was dann 0,72Hz macht?

Mit der Hochohmigkeit der Schaltung wird diese auch empfindlicher, was die "Masseführung" angeht.
So musste das Deckblech mit den Röhren noch geerdet werden und auch die metallischen Potiachsen reagieren auf Berührungen (das sollte mit einem Kunststoff-Potiknopf kein Problem sein). Auch hab ich noch ein leichtes, seltsames Geräusch (kein Brumm, mehr ein "Prasseln"), wenn ich voll aufdrehe, so als wäre etwas noch nicht sauber geerdet oder streut ein. Vielleicht sind ja auch Treiber- und Endröhre zu weit weg voneinander? Hab momentan den Ausgang der Treiberröhre mit 15cm ungeschirmter Leitung zum Koppelkondensator, der bei der Endröhre liegt, verdrahtet.



19.08.2024

Weitere Hörversuche waren ebenfalls sehr "angenehm". Deswegen hab ich mich jetzt auch nochmal für einen sauberen Aufbau entschieden. Basis wird erstmal wieder ein Rack-Wandgehäuse mit 3HE sein, welches diesmal eine grau getönte, 5mm Acrylglas-Front bekommt, indem die kanalgetrennten Lautstärkeregler, evtl. mit Blechskalen und schönen, großen Potiknöpfen, eingebaut werden sollen. Evtl. werden auch noch Einschalter und Kontrollleuchte auf die Front verlegt.

Hier die ersten Arbeiten. Die breitere gelochte Rackblende, welches auch den Boden mit den Gerätefüßen bildet, nimmt wieder den Ringkerntrafo (stehend montiert), Drossel, Übertrager und Siebung auf. 

 

Das gelochte Deckblech mit den 3 Röhren (v.l.n.r., EZ81, 6N6P und 6N2P), zusammen mit dem 12xXLR-Blech, indem sich die Anschlüsse befinden, bilden die Oberseite.



14.08.2024

Noch mal etwas mit unterschiedlicher Musik gelauscht und für gut befunden! Klang jetzt, bei den verwendeten Lautstärken, gar nicht mehr so höhenbetont (ob es an den zusätzlichen Kapazitäten liegt?). Damit wird jetzt erstmal noch ein bisschen gehört, bevor es wieder an einem möglichen, sauberen Aufbau geht.

Was den Verstärker betrifft hab ich mich da von meinem HiFi-Bekannten inspirieren lassen, der speziell ein Buch über die Verwendung der ECC99 in Vor- und Endverstärkerschaltungen herausgebracht hat ("Dominic Melischko - Audiophile Röhrenverstärker mit der ECC99"). Aber anstelle der ECC81 als Treiber, hab ich mich für die ECC83 (6N2P) entschieden und anstelle der ECC99 für die 6N6P. Auch hab ich keine 8kOhm Übertrager, sondern 10kOhm verwendet, weshalb ich auch den Arbeitspunkt etwas höher gewählt habe. Der Kathodenwiderstand der 6N2P Treiberröhre ist auch nicht überbrückt (das geht, wenn man ausreichend Verstärkungsreserven hat), was "linearisierend" wirken soll.

 

13.08.2024

Auch wenn der Amp für andere Versuche (Lautstärkeregelung) aufgebaut wurde, kam ich nicht umhin auch mal rein zu hören. Nicht schlecht, dynamisch, feinauflösend und auch ausreichend Bass, was mir aber dann doch schnell wieder, zu höheren Lautstärken hin, zu höhenbetont wurde. Schade eigentlich!

Vielleicht kann man ja daran noch etwas machen, z.B. die Güte des Resonanzkreises aus Übertragerinduktivität, -gleichstromwiderstand und eben der letzten Kapazität im Netzteil, bevor es auf die Übertrager geht, verbessern oder auch die Kapazität für den Kathodenwiderstand der 6N6P vergrößern (untere Grenzfrequenz verkleinern)?

Ist auch nicht mein 1. Versuch mit der 6N6P (s. Post "Verstärker mit der ECC99/6N6P"). Der letzte wurde wegen mutmaßlichen Verzerrungen im Bassbereich wieder zur Seite gelegt.

Hab jetzt einfach noch ein bisschen mit dem Arbeitspunkt des 6N6P-Verstärkers (ECC99) gespielt. Ra auf 5kOhm reduziert (u.a. weil der Innenwiderstand der 6N6P nur 1,8kOhm haben soll, anstatt 2,3kOhm der ECC99) und mit etwas mehr Strom versucht "mehr" rauszuholen, was aber die falsche Richtung ist. Also geht es wieder auf Ra=10kOhm hoch und der Kathodenwiderstand irgendwo zwischen 470 und 680 Ohm.

Ich versuche so viel wie möglich Watt (viel mehr wie 1 Watt wird es ehrlicher Weise nicht werden 😉), mit so wenig wie möglich Eingangsspannung (250-500mV), bei minimaler Anodenverlustleistung, heraus zu holen. Der Klang muss dabei aber auch noch etwas "runder" für meinen Geschmack werden, nicht so höhenbetont. Trioden soll man ja auch noch 5-10x lauter hören können, bevor es hörbar verzerrt, wobei die Anodenverlustleistung aber immer weiter abnimmt - hört sich seltsam an, scheint aber so zu sein - s. https://www.aikenamps.com/index.php/idle-current-biasing-why-70-percent.

Auch die Idee das ein Teil der ECC99 als Treiber- und der andere als Endröhre fungiert (damit wäre nur ein System in der Röhre max. ausgelastet) kommt mir da wieder in den Sinn, aber "unüberbrückt" dürfte die Verstärkung (max. 22) für eine hohe Empfindlichkeit nicht ausreichen. Bei meinen letzten Versuchen lag diese, "überbrückt", bei ca. 350mV (was gut wäre) und "unüberbrückt" bei ca. 880mV. Bei der 6N6P dürfte es noch etwas schlechter aussehen, das sie nicht so hoch verstärkt (ca. 18).

Jetzt eben wird eine ECC83 bzw. 6N2P eingesetzt, mit der ich auf ca. 380mV komme, wenn ich die 6N6P voll aussteuere. Hab jetzt auch noch gelesen, das die Millerkapazität der 6N6P mit 100pf recht hoch sein soll, so das eigentlich ein "kräftiger" Treiber benötigt werden würde. Ob da die ECC83 die richtig Wahl ist? Klingen tut es aber schon mal ganz gut.

Hab wieder auf Ra=10k umgebaut und noch etwas mit den Arbeitspunkten gespielt. Bin jetzt bei Pa ca. 3,9W, es fließen ca. 17mA (Rk=560 Ohm) und bekomme bei 380mV am Eingang, 1W am Ausgang.

Andere Möglichkeit wäre noch RK=680 Ohm, bei ca. 15mA, Ua ca. 238V, mit ca. 380mV am Eingang, Pa ca. 3,6W, was dann auch so um die 1W bringt. 

So hab ich das auch gemacht. Dann auch noch Ck für die 6N6P auf 220µf erhöht und auch die Siebung vor dem Übertrager, um nochmal 47µf aufgestockt. 

Heute Abend werde ich mal reinhören.