Dienstag, 2. Juli 2024

Nochmal ein paar Röhren-RIAAs durchprobieren

Aktuelles immer zu erst!

06.08.2024

Hab den "ECC88"-RIAA jetzt erstmal in ein anderes Gehäuse verpflanzt, um leichter Änderungen vornehmen zu können.

 

05.08.2024

Der RIAA mit der "ECC88" wurde wieder soweit aufgebaut (Bauteile hatte ich sicherheitshalber in eine Tüte gesammelt), allerdings mit anderen Kondensatoren (10% Toleranz) im Netzwerk, was sich aber scheinbar "schrecklich" auf den Frequenzgang auswirkt. Werd dann wieder die Glimmer-C's einbauen und schauen, wo ich damit lande. Für die ECC83 hab ich die 6N2P und für die ECC88 die 6N23P genommen. Der Gitterableitwiderstand der 6N23P wurde jetzt, wie lt. Schaltplan, mit 10MOhm eingebaut. Damit (wenn der Frequenzgang soweit passt), werde ich mich dann rückwärts arbeiten, bis ich keine "Störungen" mehr habe und dann auch die Gittervorspannung messen, das diese noch ausreichend hoch ausfällt - Stickpunkt: Übersteuerungsfestigkeit.


04.08.2024

Ich werde mich jetzt noch ein bisschen nach anderen passiv entzerrten RIAA's umschauen.

Vielleicht so etwas, mit einstellbarer Entzerrung?

Quelle: u.a. https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=62&t=27031 oder dem Buch "Hifi-Schaltungs- und Baubuch, RPB Nr. 85, München 1961"

Für den Eingangswiderstand die heutigen, gängigen 47kOhm nehmen. Die 1MOhm Potis, in guter Qualität zu bekommen, dürfte heutzutage schwierig werden.

Vielleicht nochmal einen Versuch damit starten?


Mit dem 10MOhm Widerstand, der die Gittervorspannung der ECC88 einstellen soll, muss ich dann halt dann noch spielen, da die ECC88 lt. Datenblatt eigentlich nur max. 1MOhm zulässt und ich auch schon Störgeräusche (sporadisches Knacksen) deswegen hatte bis ich dann auf 3,3MOhm zurückging. Wie hoch damit damals noch die Gittervorspannung war, hab ich gar nicht mehr gemessen.


03.08.2024

Der RIAA ging in Betrieb, aber leider sieht dieser Frequenzgang erst einmal noch schlimmer als mit der 6SL7 aus. Gut, der kleine Buckel in der Mitte dürfte durch einen 22k anstatt dem 24k (wie in der original Schaltung) wieder weggehen, aber der noch frühere Abfall (bereits ab 4 kHz) und bei 20kHz dann fast 5dB, ist nicht schön. Was stimmt mit dieser RCA-Schaltung nicht, egal ob mit 6N2P (ECC83, 7025) oder 6SL7? Ich befürchte fast, das es daran liegt, wie das passive RIAA-Netzwerk aufgebaut ist. Es gibt ja unterschiedliche Beschaltungen, wo sich vielleicht bei der einen mehr als der anderen, die Einsatzfrequenzen gegenseitig beeinflussen?

Hab dann die neu gekauften 3,3nf Kondensatoren gemessen und festgestellt, dass die 4,3nf hatten, also kein Wunder für den frühen Abfall (pink=4,3nf, grau= 3,4nf). Weiter verkleinert hatte ich diesen Kondensator ja auch schon, was dann irgendwann in einem Buckel endet, was das Ganze aber nicht sehr viel mehr hinauszögert.

Fällt zwar nicht mehr so früh ab, aber immer noch mehr als vorher.

Dann hab ich einfach mal den anderen Spannungsteiler, aus dem weiter unten abgebildeten Schaltbild probiert (anstatt 470k/680k, 330k/1M), was die Sache dann schon langsam wieder zum anfänglichen Frequenzgang brachte. 

Vielleicht liegt ja der frühe Abfall am Akku-Bias?

Umgebaut auf RC-Bias sieht es so aus. Genauso gut oder schlecht wie mit Akku-Bias. Also an dem liegt der frühe Roll-Off auch nicht. Ich hab so auch eine etwas höhere Verstärkung, aber dafür wieder einen leichten Bassabfall, den ich evtl. wieder mit einem 0,15µf anstatt dem 0,1µf wegbekommen könnte. Die leichte Mittensenke eben durch einen 24k anstatt dem 22k Widerstand.


Denke diese Art der passiven RIAA-Entzerrung hat genau dieses Roll-Off-Verhalten, da kann ich mich auf dem Kopf stellen.



Wie schon bemerkt, haben wahrscheinlich die meisten Tonabnehmer eher eine Überhöhung im oberen Frequenzbereich, was dieser RIAA kompensieren könnte. Auch ein Lautsprecher der die Höhen stärker betont, könnte davon profitieren. Es ist wie so oft eine Frage der Kombination aller Komponenten, bis hin zum Hörraum, das eine Anlage, für einen selbst, super klingt.


02.08.2024

So, etwas weiter verdrahtet, innen wie außen. Hier die Rückseite mit dem 12x XLR-Panel. Die Cinchbuchsen stecken in Einsätzen von Neutrik, aus Metall, und die anderen "Anschlüsse" (Erdung, Netzschalter, Sicherung und Netzkabel in gebohrten Blindabdeckungen. Hab diesmal andere, günstigere Abdeckungen genommen, die dafür etwas dicker ausfallen, wo dann leider die schwarzen Senkkopfschrauben (M3x10) schon fast wieder zu kurz sind. Wenn das Gerät bleibt, dann werde ich vielleicht nochmal nachbessern.


 

 

31.07.2024

 

Den Kondensatorblock, hab ich mir überlegt, mach ich mit "PowerStrips" fest, den man wieder rückstandslos entfernen kann und der auch auf Holz halten soll. Einseitig werde ich den Block aber an Lötleisten auf Abstandshaltern, die gleichzeitig die Drossel im Holz befestigen, anlöten. So ganz trau ich den Stripes nämlich nicht 😉. Silikon wäre die andere Alternative.

Das Gute bei der Konstruktion ist, das wenn die Haube weg ist, dann liegen Front- und Backpanel vor dem Bodenbrett und ich kann einfach alles verdrahten. Später kommt die Haube drauf, wird mit der Bodenplatte verschraubt und die Panels befestigt.

 

30.07.2024

Hier mit Gleichrichterröhre auf dem Frontpanel, .....

 

... der gebohrten Grundplatte aus MDF, mit dem Ringkerntrafo und der Drossel (60H/8mA) im Inneren.
Hier fehlt noch der Kondensatorblock.




 Das Brett kann man ja später noch mit ein paar Radien versehen.

 

29.07.2024

Hatte noch solche Untertischgehäuse mit 2HE von Thomann herumliegen und hab mich gefragt ob man die nicht noch "verwursteln" könnte.

Kann man! Damit kommt der Neuaufbau für den passiven 6N2P RIAA jetzt so zu sagen "unter die Haube". Vielleicht so in etwa?

Basis ist ein Holzbrett an dem auf der Unterseite die Gerätefüße befestigt werden, oben auf Trafo, Drossel und Siebkondensatoren. Das Tischgehäuse dient dann tatsächlich als "Haube", an dem front- und rückseitig dann die Panels befestigt werden. Röhren stehen nach vorne heraus und rückseitig gibt es ein hälftiges, gelochtes Rackpanel und wieder ein 12x XLR Panel, auf dem sich alle Anschlüsse befinden. Nicht benötigte Öffnungen werden mit Blindabdeckungen geschlossen.

Ich hab noch immer kein optisch ansprechendes, modulares (austauschbare Deck-, Front- und Rückbleche) Gehäuse gefunden, was auch noch bezahlbar ist.


26.07.2024

Weil es so brummt, wird parallel die gleiche Schaltung nochmal, nur mit der 6N2P (~ECC83), aufgebaut. Also keinen von Oktal auf Noval umgesockelten Adapter dazwischen.

 

21.07.2024


So sieht das momentan aus. Leider brummt es immer noch. Vielleicht wurde es etwas besser als ich den Trafo mit einem Gummiring von Chassis entkoppelt hatte, aber selbst mit einem externem Netzteil wurde es dann auch nicht mehr deutlich besser. Auch eine umgesockelte 6N2P brummt fleißig, was sie in den anderen Aufbauten eigentlich nicht tut. Also muss noch etwas Anderes vorliegen.

Hab mir mal den Relais-Sockel näher angeschaut. Kreuzen dürften sich die Anschlüsse im Inneren nicht, aber das eine Gitter (Pin 1) liegt halt neben einem Heizungsanschluss (Pin 7). Kann schon sein das es auf die kurze, nicht verdrillte Strecke einstreut. Bei Gelegenheit versuch ich nochmal normale Oktalsockel.
 
Klanglich war das Ganze jetzt erstmal nicht "negativ" auffällig.


19.07.2024

Hab zwar jetzt alles sauberer verdrahtet, aber es brummt immer noch schrecklich. Dann noch die Heizleitungen durch die Lochung nach unterhalb verlegt, was aber nur wenig brachte (vielleicht sollte ich die Montageplatte auch noch erden). Hab jetzt schon überlegt, ob die eigentlich für Relais gedachten Oktal-Sockel intern vielleicht eine etwas "ungünstige" Leitungsführung haben? 

Wenn ich mich im Internet nach "6SL7" RIAA's umschaue, scheinen die überwiegend externe Netzteile zu verwenden. Ob das nicht schon Hinweis genug ist? Aber ein RIAA an sich ist halt schon sehr empfindlich.


18.07.2024

Soweit ist er zusammen "gedängelt"! Spannungen passen zwar schon, aber momentan brummt er nur. Da passt aber schon mal das Massekonzept nicht. Bringt einfach nichts, mal schnell was zu probieren, wenn man alles neu aufbaut.


16.07.2024

Oder doch so? 


14.07.2024

Der andere (Shure M65 Clone) ist wieder in seinem Gehäuse und spielbereit (immer wieder schön, wie gut der klingt 😉). Jetzt kann ich mich etwas entspannter um die andere Schaltung mit der 6SL7 (und durch den Oktal-Noval-Adapter auch 6N2P oder ECC83) kümmern. 1. Aufbauversuche sind im Gange

Links eine GZ35 Gleichrichterröhre, daneben die beiden 6SL7. Die Anordnung wird sicher noch öfters angepasst werden müssen.

Hier rechts der Oktal-Noval-Adapter (noch nicht verdrahtet. Hier muss ich mich entscheiden ob für eine ECC83 oder 6N2P), links daneben ein Okatal-Messadapter, an dem alle Pins- ohne entfernen der Röhre erreicht werden können. Beim Okatal-Adapter hab ich einfach ein Loch durch den Führungszapfen gebohrt, angesenkt, eine M3-Senkkopfschraube von außen eingesteckt und von innen einen M3-Abstandsbolz gegengeschraubt. Auf der Gegenseite des Abstandsbolzen wurde durch das dort bereits vorhandene Loch im Noval-Sockel eine M3-Zylindkopfschraube gesteckt und mit dem Bolzen im Inneren verschraubt. So lässt sich alles wieder öffnen um es umverdrahten zu können, wenn ich doch noch auf ECC83, etc. wechseln möchte.


11.07.2024

Auch der "50kHz Boost" hat nichts gebracht, also werde ich jetzt erstmal wieder den aktiven RIAA in das Gehäuse einbauen, alles sauber verdrahten und in meiner Kette in Betrieb nehmen. Klanglich ist er richtig gut, für einen aktiven RIAA 😉. Die weiteren "passiven" RIAA-Versuche werde ich auf einer gelochten Rackplatte weiterführen (ähnlich wie auf dem Bild).


Diese Oktal-Relaissockel würden sich auch wieder für den 6SL7 RIAA anbieten, vielleicht brummt es dann auch nicht mehr so? Hab dann jetzt doch noch eine 6SL7 JJ und gleich noch ein paar Leer-Oktal-Sockel bestellt, um mir u.a. Oktal-Noval-Adapter bauen zu können. Hab mir auch nochmal einen Ringkerntrafo besorgt, um nicht ständig umbauen zu müssen.


 

10.07.2024

Hier mal ein paar Versuche mit einem variablen 1. Widerstand vor dem RIAA-Netzwerk (470k bis ca. 720k). Die Idee mit der "mittleren" Verstärkung absenken funktioniert im Prinzip, aber das ändert alles nichts am Abfall-Verhalten (Roll-Off) der Höhen. Kann mich nicht erinnern, das andere ECC83-RIAA's dieses Verhalten zeigten?

 

Hier wieder mit fixem 470k, aber einem geänderten C (3,3nf), pink= 2,2nf anstatt, grün= 2,95nf. Dieser Kondensator scheint jedenfalls für die 75µS/2122Hz zuständig zu sein? Die Änderungen heben zwar den Hochtonbereich ab "2122Hz" an, aber ändern wieder nichts am Abfallverhalten (Roll-Off).

Welches Bauteil bewirkt denn diesen Abfall?


Hatte auch noch die Idee, den Kondensator (0,1µf) nach dem Entzerrernetzwerk anzubringen, anstatt vor dem 470k. Gesagt, getan! Was mir wieder einen Mittenbuckel bescherte (so als hätte man den 470k verkleinert), was aber wieder nichts am Höhenabfall-Verhalten geändert hat. Hab dann noch versucht mit 560kOhm anstatt dem 470kOhm dagegen zu halten, was dann auch den "Buckel" wieder verkleinerte.

Ich hab immer nur den linken Kanal verglichen. Vielleicht sieht ja der Rechte, vom Frequenzgangsende her besser aus, was auf ein Röhrenproblem hindeuten würde? Und dann eben noch der Versuch mit der 6SL7.

Hier (https://www.audioasylum.com/cgi/vt.mpl?f=tubediy&m=256452) wird auch etwas über diese (RCA) Schaltung philosophiert (allerdings hat die u.a. noch einen Kathodenfolger am Ausgang) .
Hier wurde angeblich der 180pf am Ausgang des RIAA's als Übeltäter ausgemacht, weshalb die Höhen frühzeitig abgefallen waren. Den hab ich aber bei mir gar nicht verbaut 😉. 

Und wie gesagt, hatte ich die 6N2P auch schon in der aktiven Variante verbaut, ohne diese "Roll-Off" Probleme. Also scheidet ein Röhrenproblem eigentlich auch aus. Jetzt wird es langsam eng.

Hier (https://www.diyaudio.com/community/threads/rca-20-passive-riaa-phono-stage.328721/)
wird ein Vorschlag gegeben für einen 50kHz "Boost" (Anhebung?), dieser 318,5 Ohm Widerstand unterhalb des C3. Das Probier ich auch mal aus und vielleicht gleich mit einem Poti, um unterschiedliche Einsatzfrequenzen zu bekommen und einen möglichst linearen Verlauf.



 

09.07.2024

Weil es ja auch immer wieder mal Diskussionen über den "besten" RIAA-Vorverstärker gibt und ob aktive (in der Gegenkopplung), teils aktive, teils passive oder eine rein passive Entzerrung das klanglich "bessere" sei, hier ein paar Worte dazu, die ich gefunden habe.....

Auch wenn messtechnisch keine Unterschiede in der Präzision  festgestellt werden können, so zeigen Hörtests eindeutige Unterschiede. Sie sind nicht immer an bestimmten Messwerten, Schaltungsdetails oder speziellen Bauteilen fest zu machen. Die Tatsache, dass es Unterschiede gibt, sorgt jedoch dafür, dass es eine ständige Suche nach den Ursachen gibt. Manches ist klar: Zu hoher Klirrfaktor oder störendes Rauschen begründen einen schlechteren Klang. Andere Zusammenhänge schälen sich erst durch Erfahrungen im Laufe von Jahren oder Jahrzehnten heraus. Unsere ersten Phonovorstufen für den HiFi-Einsatz wurden bereits Anfang der Siebziger Jahre entwickelt. Damals in reiner Transistortechnik, rauscharme OPs gab es noch nicht. Aber auch damit gab es schon Unterschiede in der klanglichen Wahrnehmung........ Immer wieder haben sich reine Passiv-Filter als vorteilhaft herausgestellt. Wahrscheinlich gibt es einen Zusammenhang in der Naturbelassenheit der Signalbearbeitung. Nach einem passiven Filter behält ein natürlicher Sinus immer seine exakte natürliche Form. Sie wird nicht durch Gegenkopplungen in einer Signalschleife vom Ausgang zurück zum Eingang durch Einschwingzeiten, Anstiegszeiten, usw. verändert. Daher wenden wir in unserem Top-Modul nie wieder aktive Filter an, zumal rein passive Filter keinen wesentlich höheren Bauteileaufwand erfordern.
Quelle: https://www.thel-audioworld.de/module/phono/RIAA.htm 

Dazu, ob aktive oder passive Entzerrung besser ist, ist mir dann auch wieder eine Messung mit Rechtecksignalen, zur Verbesserung des aktiven Entzerrernetzwerkes für den von mir kürzlich nachgebauten Shure M65 RIAA eingefallen.

Using the stock RIAA EQ capacitor values, lower frequencies sound bloated with a noticeable trebleboost as noted in the Shure M65 literature, which is also visible in the above 1 kHz square wave.


The 1 kHz square wave is squarer and the phono preamp sounds so much better with Lar's tweaked cap values!

Quelle: https://jelabs.blogspot.com/2021/04/lar-modified-shure-m65-phono-preamp.html


Ich weiß gar nicht, ob es bei Verwendung eines passiven Entzerrernetzwerkes überhaupt zu solchen Überschwingern kommt? Falls nicht, könnte das vielleicht schon einiges erklären, weshalb passive Entzerrung "natürlicher" klingen sollen, weil eben ein Sinussignal nicht durch "Einschwing- und Anstiegszeiten" verformt (s. obiges Bild) wird?

Wobei natürlich auch bei einer passiven Entzerrung, durch z.B. falsche Dimensionierung der Filter oder durch "schlechte" Bauteilequalitäten, sich letztendlich auch noch klanglich "verschlechtern" kann, als eine gut dimensionierte, aktive Entzerrung. Man muss wie immer "2 Mal" hinsehen, bevor man sich ein Urteil erlaubt.

Hier die nächste Änderung im RIAA-Netzwerk (330k, 1M, 24k, anstatt 470k, 680k, 22k)


Vorher


Anhand der Aussteuerungsanzeige vom Audionet Carma Programm ist die Verstärkung höher (zumindest im mittleren Bereich). Durch diesen Buckel in der Mitte, fällt jetzt auch der Bassbereich ab, aber einen ausgedehnteren Frequenzgang hab ich deswegen nicht erhalten.

Denke ich werde mal versuchen durch die beiden Widerstände 470k/680k bzw. 330k/1M die Gesamtverstärkung (von angeblich 150-fach), zu reduzieren. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist die Verstärkung gleich der Ausgangsimpedanz zur Eingangsimpedanz. Wenn also die Schaltung 150-fach verstärken soll, bei 680kOhm Ausgangsimpedanz, dann wäre die Eingangsimpedanz nur 4,5kOhm? Für eine ECC83, wo nur wenig Strom in die Schaltung fließt, extrem niedrig

Da die Kombination 470k/680k und auch 330k/1M einen Bauch im Frequenzgang ausgebildet haben, werde ich nun mal versuchen eine Senke mit 470k/560k hinzubekommen. Wenn das funktioniert hab ich vielleicht nur noch 100-fache Verstärkung (40dB), aber der Frequenzgang fällt dann erst später ab (einfach sich mal 1dB weniger in obigen Bild denken. Damit würde nicht schon bei 10kHz der Frequenzgang abfallen, sondern erst ab 14-15kHz und hätte bei 20kHz dann nur 1dB weniger als im Mittel). Kann natürlich passieren, das ich andere Werte auch noch anpassen muss, weil sich dann wieder Buckel und Senken bilden. Einen RIAA-Rechner für diese Art des passiven Netzwerkes hab ich zwar gefunden, aber nur als Bild. Der "Erfinder" war zwar so nett die einzelnen Felder auch zu beschreiben, bin aber gerade noch dabei diese wieder in Excel einzutippen, so das es auch funktioniert. Das kann dauern! Solange mach ich "Trail and Error".



08.07.2024

Weil die Höhen schon ab 10kHz abfallen und bei 20kHz dann schon ca. -1,5dB haben und ein paar versuchsweise Änderungen am Netzwerk noch keinen Erfolg hatten (einzige Verbesserung war den 22kOhm Widerstand auf ca. 24kOhm zu erhöhen, was die Senke im Mitteltonbereich eliminierte), hab ich mich nochmal auf die Suche gemacht und folgendes gefunden.

Da viele Systeme aber scheinbar einen Anstieg zu höheren Frequenzen hin zeigen (einfach mal gegoogelt), könnte der Abfall ab ca. 10kHz durch ein "höhenbetontes" Tonabnehmersystem schnell wieder Ausgleich finden (was ich aber ohne Testschallplatte nicht beweisen kann), auch sollen sich auf einer "normalen" Schallplatte oft keine höheren Frequenzen wie 12,5kHz befinden und ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste 😉 (die Fähigkeit hohe Frequenzen zu hören, nimmt im Alter ab).

 Quelle: https://ttradio.net/riaa-network-phono-amp/, https://ttradio.net/riaa-network-analysis/

Ähnelt der RCA- und der JE Labs-Schaltung schon sehr. Die einzigen Unterschiede die ich momentan sehe sind der 330kOhm (anstatt einem 470kOhm) und dem 1MOhm (anstatt dem 680kOhm). Der 10kOhm (anstatt einem 15kOhm), dem 22kOhm (anstatt einem 39kOhm) für die Spannungsversorgung und der Betriebsspannung von 250V (anstatt von 260V) sollte jetzt nicht das Problem sein. Der 180pf Kondensator am Ausgang soll einen 23kHz Filter darstellen, der aber je nach verwendeter Leitungslänge angepasst werden muss (s. original RCA Beschreibung).

 

07.07.2024

Die Schaltung mit der 6N2P und 6N23P wurde erstmal wieder abgebaut (da hab ich früher schon viel probiert und mich hat letztendlich immer der hochohmige Widerstand für den Gitteranlaufsstrom der 6N23P (ECC88) gestört - irgendwie keine "saubere" Lösung) und dafür diese Schaltung mal aufgebaut

Quelle: https://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Carsten-RIAA-3/Riaa-3.htm

Das soll eine alte RCA-Schaltung sein und auch die Basis für die Schaltung mit dem Anlaufstrom, die  Thorsten Lösch weiter entwickelt haben soll. Die beiden Schaltungen, finde ich, haben aber nicht mehr viel gemeinsam. Aber erstmal egal.

Dann hab ich die RCA-Schaltung (7025 = ECC83) mal mit der 6SL7-Schaltung verglichen und festgestellt, das diese die gleichen Widerstands-, Kondensator- und Spannungswerte verwendet. Wie geht denn das? Die 7025 ist im Prinzip eine ECC83, die alleine von der Verstärkung her (100), einiges höhere als die 6SL7 (70) ist. Die Innenwiderstände im Arbeitspunkt noch nicht einmal miteinander verglichen. Wäre Zufall, wenn sich bei unterschiedlichen Röhren, mit den gleichen Bauteile- und Spannungswerten, die gleichen Innenwiderstände einstellen sollten, die ja mit in die Berechnung des RIAA-Netzwerkes mit eingehen? 

Um das herauszufinden müsste ich die 6SL7-Schaltung jetzt frequenzgangsmäßig prüfen, aber die 6H9C ist mikrofonisch und von der 6SL7 hab ich nur eine. Bevor nicht geklärt ist, ob die Schaltung klanglich was taugt, lohnt sich nicht noch mehr nachzukaufen.

Aber andererseits müsste ich doch auch, wenn die Schaltung/Werte gleich sind, auch Akku-Bias für die 7025-Schaltung verwenden können? 

Gedacht, gemacht! Rauschen und Brummen tut es schon mal wieder 😉 und mit ca. 270V vor dem 15kOhm Widerstand gerade mal 10V höher als mit der 6SL7 (was durch einen höheren Innenwiderstand der Röhren zustande kommen könnte). Ach ja, momentan sind russische 6N2P drinnen, anstatt 7025 bzw. ECC83.

Mal kurz angeschlossen! Hört sich auf den 1. Blick sehr gut an. Feinzeichnend und Bass ist auch da.

Auch messtechnisch soweit ok, bis auf die -1,5dB Abfall bei 20kHz. Das schreib ich noch den Bauteiletoleranzen im Entzerrernetzwerk zu. In den Höhen hab ich aber jetzt noch gar nichts vermisst.



06.07.2024

Die russischen 6H9C sind dermaßen mikrofonisch, die darf man nicht mal "schräg" anschauen (auf das Montageblech fassen), die 6SL7 hingegen ist dahingehend still, nur brummen tun beide momentan noch. Sind die vielleicht brummanfälliger?



02.07.2024

Nachdem die Ursache (Impedanzen) für die verbogenen RIAA-Frequenzgänge gefunden wurde und auch nochmal ein "einfacher" RIAA mit aktiver Entzerrung, ein Shure M65 Nachbau, funktionsfähig, mit vernüftigem Frequenzgang (mit der richtigen Lastimpedanz) aufgebaut wurde, hat es nicht all zu lange gedauert, mich nochmals um eine einfache Schaltung mit passiver Entzerrung zu kümmern.

Ist aber nicht so, dass ich nicht schon einen "passiven" RIAA-Vorverstärker hier rumstehen hätte, den mit 4xD3a Röhren, der u.a. auch hoch verstärkt und eine niedrige Ausgangsimpedanz hat, aber dieser benötigt einiges an Strom (>1,2A Heizung und >40mA Betriebsspannung). Also bezieht sich "einfach" momentan auf einen geringeren Stromverbrauch, zum Preis einer höheren Ausgangsimpedanz, aber das ist seit dem aktiven Line-Vorverstärker, mit seiner 470kOhm Eingangsimpedanz, ja nicht mehr das Problem.

Obwohl eine aktive Entzerrung, u.a. die Röhrenalterung aus der Entzerrung raus nehmen soll, also scheinbar langzeitstabiler arbeitet, soll sie aber klanglich nicht das "non plus ultra" darstellen (obwohl es sich in meinen Ohren schon mal ganz gut anhört).

Also hab ich nebenher nochmal diese Variante (nur den RIAA-Teil), mit Gitteranlaufstrom in der Ausgangsröhre, aufgebaut. Aber anstatt der ECC808 eine russische 6N2P (im Prinzip eine ECC83 mit 6,3V Heizung) und einer 6N23P, die einer ECC88 entspricht.

Quelle: https://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Carsten-RIAA-3/Riaa-3.htm


Links der M65 Clone, rechts, der Aufbau nach dem obigen Schaltplan

 
Dieser brummt voll aufgedreht zwar noch etwas (evtl. die Siebung noch etwas erhöhen) und auch ein seltsames, unregelmäßiges Rauschen ist zu hören, was evtl. wieder vom derzeitigen, vielleicht immer noch zu großen, 4,7MOhm Gitterableitwiderstand (Rg) (nicht 10MOhm) herrühren kann. Das hatte ich schon bei früheren Aufbauten bemerkt. Bei 10MOhm hatte ich sogar noch sporadische Knackgeräusche dabei, bis ich auf nur 3,3MOhm zurückgegangen bin. Die ECC88 hat lt. Datenblatt, als max. Rg, nämlich nur 1MOhm. Ob dann die Gittervorspannung noch hoch genug ist, muss ich prüfen. Im Schaltbild sind hier 0,68V bei 10MOhm angegeben. Beim Shure M65 Nachbau hatte ich zum Schluss auch nur 0,56V an der 2. Man muss halt dann zusätzlich auch noch auf die max. Tonabnehmer-Systemspannung achten. Die Verstärkung soll mit 42dB (125-fach) etwas höher sein (hängt aber letztendlich mit an den Röhren) und die Ausgangsimpedanz so ca. 3-4kOhm.

Und auch noch diese Schaltung, mit je einer oktalen 6SL7 (6H9C, russisch) und Akkubias in der Kathode. Die min. Lastimpedanz beträgt 250kOhm, also ähnlich hoch wie beim Shure M65 Nachbau.

Quelle: http://jelabsarch.blogspot.com/2012/06/je-labs-phono-and-line-preamp.html

Hier bereits soweit aufgebaut. Hab leider nur noch eine 6SL7 gefunden, muss also warten bis die russischen 6H9C da sind. Wenn alles passt, kann ich ja immer noch eine 6SL7 nachkaufen.


Hier wurden wieder MOX-Widerstände verbaut und für die Kondensatoren was die Grabbelkiste so hergab. Vom Glimmer, über Styroflex und Arcotronics KP 1.72. 'Ne bunte Mischung eben.