Montag, 28. April 2025

Shindo "Claret" Clone und weitere Versuche mit aktiv entzerrtem RIAA-Netzwerk, Line-Vorverstärker, etc.

Aktuelles immer zuerst!

02.06.2025

Der Line-Vorverstärker ging in Betrieb. Der RIAA wurde erstmal vom neuen Netzteil abgeklemmt und dafür der Line daran angeschlossen. Siebstufen mussten natürlich abgeändert werden, damit die Spannung einigermaßen passt. Ist im Prinzip absolut brummfrei. 

Was mich aber auch schon im Zusammenhang mit dem RIAA "geärgert" hat ist, das die 6,3V/0,6A, die der Printtrafo bereitstellt, die ja sowohl für 2x ECC83 als auch für 2xECC82 ausreichend sein sollte, im Betrieb letztendlich nur noch ca. 6,2V übrigbleiben. Gut, es liegt immer noch in der +/- 5% Toleranz (5,985V-6,615V) für die Röhren, aber mir ist lieber etwas zu viel und ich kann noch anpassen, als zu wenig. Wenn ich beide Geräte gleichzeitig betreiben will, muss ich evtl. eh nochmal einen Ringkerntrafo anfertigen lassen, andererseits ist es ja aber auch das Ziel, im Zusammenhang mit der derzeitigen Suche nach Kristall- oder Keramik-Tonabnehmern, auf einen RIAA verzichten zu können. Wir werden sehen.


Intern hab ich an den Eingängen die Gitterableit- also Abschlusswiderstände wieder ausgelötet, muss also selbst darauf achten extern welche anzuschließen. Das hab ich jetzt wegen den kommenden Versuchen mit den Kristall- oder Keramik-Tonabnehmern gemacht (die auch noch eine gewisse Abschlusskapazität benötigen). Die Meisten sollen mit 1MOhm (Dual CDS63 oder CDS660 benötigen noch zusätzlich parallel 200pf) schon gute Frequenzgänge zeigen, mehr kann aber u.a. im Bassbereich hilfreich sein. Muss aber auch darauf achten, das die ECC82, lt. Datenblatt, als Gitterableitwiderstand eigentlich nur max. 1MOhm zulässt. Also auf Knackgeräusche oder sonstige Störungen achten.


28.05.2025

Wieder ein Stücken weiter mit dem neu aufgebauten Line-Vorverstärker, mit der ECC82. Nahezu identisch zum RIAA-Aufbau. Man kann "bewährtes" ruhig beibehalten 😉.



26.05.2025

Hab jetzt nochmal so einen Aufbau wie für den Shure M65-Clone angefangen (Bild Mitte). Entweder für einen Line- oder 5751-RIAA-Vorverstärker.


22.05.2025

Das ist ja herzallerliebst! Die beiden Selendioden, die ich bei Ebay erstanden habe, haben in keine Richtung Durchgang bzw. einen Spannungsabfall (ca. 0,6V). Eine Siliziumdiode eingelötet und schon hat es funktioniert.

Nach Rückfrage beim Verkäufer, war dieser so freundlich mir zu erklären, das mit einem einfachen Messgerät Selendioden nicht gemessen werden können, weder ohmisch noch mit Durchgangsprüfer, weil die Messspannung oft zu klein ist. Hatte sie natürlich falsch herum eingebaut (nicht auf die Markierung geachtet, sondern auf die äußerliche Form, in der ich geglaubt habe Anode und Kathode erkannt zu haben). Kaum macht man es richtig, schon geht es.

 

20.05.2025

Mit dem Netzteil für den M65-RIAA geht es weiter voran. Bilder folgen.

Das Dual CDS660 Keramik-Tonabnehmersystem hab ich mal spaßhalber an meinen Lenco L75 montiert ohne jetzt groß auf Überhang, VTA, etc. zu achten, "direkt" auf den Line-Vorverstärker. Töne kamen raus, aber die S-Laute waren schon sehr vorlaut, als es mir wie Schuppen von den Augen fiel, das der Abschluss ja gar nicht passen kann. Ich hab zwar 1MOhm Gitterableitwiderstände am Line-Eingang, aber auch noch das 500k log Poti für die Lautstärke davor. Das ergibt im ungünstigsten Fall nur 333,3kOhm für den Tonabnehmer, der aber lt. Datenblatt mit 1MOhm abgeschlossen werden soll (mal von den 200pf Kapazität abgesehen), aber auch die 1/2 Zoll Befestigung ist alles andere als ideal. Ein 1MOhm Poti würde gerade mal 500kOhm ergeben, was das Kraut jetzt auch nicht fett macht. Müsste das Poti also dann wieder an den Ausgang des Vorverstärker verbannen (kann dann evtl. wieder niederohmiger werden). Das ist mir abwer jetzt, für einen Versuch mit ungewissem Ausgang, dann doch wieder zu viel Aufwand. Deshalb geht er wieder zurück.

Es soll aber Anpassungsnetzwerke geben, um ein Keramiksystem an einen AUX- oder MM-Eingang anschließen zu können. Für mich würde so ein Keramiksystem nur Sinn machen, wenn man es ohne weitere (zu viel) Zusatzbauteile verwenden könnte.

Hier noch ein paar andere, vielleicht interessantere Keramik-Systeme, denen ich bei meiner Recherche über den Weg gelaufen bin:  Sonotone 9TA HC, BSR SC7M  ST17 oder das Sharp C-717

Hier ein paar Links, wen es interessiert:

https://www.lencoheaven.net/forum/index.php?topic=12092.420

http://www.roger-russell.com/sonopg/sonopc.htm 

https://www.lencoheaven.net/forum/index.php?topic=12092.300

file:///C:/Users/zzzzzw58/Downloads/UPDATES_RMiller-Better%20Sound%20of%20the%20Phonograph.pdf 

https://www.angelfire.com/sd/paulkemble/sound4.html

https://www.petervis.com/record_players_and_turntables/sapphire-and-diamond-styli/sonotone-9ta-and-9tahc.html

https://www.lencoheaven.net/forum/index.php?topic=45179.45

https://www.dual-board.de/index.php?thread/51956-cds630-datenblatt/

Hier gibt es Systeme zu Jukeboxen:
https://www.jukebox-world.de/Tonabnehmer-Zubehoer/

 



Vielleicht nochmal einen Versuch mit SONOTONE 3509 oder GARRARD KS 40, welches es neu mit Diamant-Wendenadel gibt? 1/2 Zoll-Befestigung, ................, leider hab ich noch keine technischen Daten dafür gefunden. Ich will auch keinen "Equalizer" einbauen, nur um es an einem MM-Vorverstärker zu betrieben, sondern wenn, direkt.

https://www.vinylengine.com/turntable_forum/viewtopic.php?t=82598

......For optimum results you can't just run a ceramic cartridge into any input. The standard way to use a ceramic cartridge is into a high level input such as AUX, tuner, or CD. Traditionally with vacuum tube electronics those inputs had a high input impedance. Anything less than 100 k Ohm is too low. Your Dennon is 30 k Ohm. More than 500 k Ohm is ideal. A low impedance will reduce the bass response......

 

19.05.2025

Hier mal das Netzteil, mit den großen Bauteilen oben auf. Mal schauen ob das letztendlich so bleibt.

Das Keramik-Tonabnehmersystem CDS660 von Analogis wurde auch schon geliefert. Angeblich mit Diamantnadel. Da eine Wendenadel verbaut ist, der Verkäufer aber nur "Diamant" angibt, frag ich mich jetzt ob beide Nadeln Diamanten sind oder wie es sie früher schon gab, ein Diamant und die andere Seite ein Saphir. Hab natürlich keine Lust mit dem falschen (Saphir) längere Zeit zu hören und mir meine Platten kaputt zu machen. Das beide Seiten Diamanten sind glaub ich nicht unbedingt (vielleicht kann man es in einer Vergrößerung erkennen?). Ich hab da einfach nochmal nachgefragt (nochmal, weil ich vor dem Kauf schon gefragt hatte, aber keine Antwort erhalten habe). Und ob das jetzt originale Dual Systeme sind oder komplette Nachbauten, haben sich auch schon manche im WWW gefragt, u.a. weil ja auf der Stirnseite ein Dual-Label angebracht ist. Auch ob die Nachbau-Nadelqualität überhaupt gut "genug" ist. Da scheint es ganz unterschiedliche Qualitäten zu geben. Das hab ich ja auch schon bei Nadeln für die ADC-Systeme festellen müssen. Da muss ich nochmal genauer hinschauen. Ansonsten geht es zurück.


16.05.2025

Hier mal die 1. Bauteile-Anordnungsversuche beim Netzteil, mit den Bauteilen im Gehäuse.


Hab schon überlegt, die Lochrasterplatine anstelle des Deckblechs einzuschieben, auf der dann der Trafo, die Siebkondensatoren und die Glättungs-Kondensator für den Heizpannungsteiler (um die Heizspannung auf ein höheres Potential zu legen) oben auf, nach außen hin sichtbar sind und die restliche Verdrahtung im Inneren stattfindet? Das wären dann auch alles Bauteile, wo keine spannungsführenden Teil erreichbar wären, wegen der Sicherheit.

Die Siebkondensatoren sind nämlich relativ hoch, so das unterhalb wenig Platz zum Verdrahten bleibt. Müsste das Bodenblech dann wieder isolieren, etc..

 

15.05.2025

Der M65-RIAA wurde gestern noch, nachdem TubeTown Teile geliefert hatte, schnell zusammen gebaut und ging diesmal sofort problemlos (bis auf Brummprobleme, wahrscheinlich wegen nicht ausreichend gesiebter Spannung, vom Experimentiernetzteil) in Betrieb und spielte auch auf Anhieb "angenehm". Frequenzschrieb folgt. Das Brummen wird weniger, wenn ich Erdpotential auf die nach außen geführte Schraube lege.

Hier der Frequenzgang, mit 2,27nf, 120kOhm und 750pf im RIAA-Netzwerk. +1dB im Bass, -2,5dB bei 20kHz.

Ich hab mir jetzt einfach mal so einen Keramik-Tonabnehmer Dual CDS660 Nachbau, von Analogis, mit einer Diamantnadel, gekauft (39,99€), das auch noch eine 1/2 Zoll Befestigung hat. Wer weiß, vielleicht geht es auch ohne RIAA-Entzerrer?

 


14.05.2025

Das "etc." in der Titelleiste bezieht sich z.B. auf die momentane Suche nach Informationen zu Kristall- oder Keramik-Tonabnehmersystemen, wie die von Dual, z.B. das CDS630 (Kristall) oder das CDS650 (Keramik), die es nicht nur mit den "weicheren" Saphir-(Wende-) Nadeln gab, sondern auch mit deutlich langlebigeren Diamantnadeln. Das letzte Keramiksystem von Dual scheint das CDS700 gewesen zu sein.

Vorteil von Kristall- bzw. Keramiksystemen scheint zu sein, das diese von Haus aus keinen "Entzerrer" benötigen, um die RIAA-Schneidekennlinie wieder zu begradigen und eine recht hohe Ausgangsspannung liefern können, z.B. CDS700 ca. 350mV bei 1kHz, 5cm/s, CDS650 ca. 650mV bei 1kHz, 5cm/s). 

Nachteile gibt es aber auch, u.a. müssen diese "richtig" abgeschlossen werden. Das CDS700 z.B. mit 550kOhm/200pf, das CDS660 mit 1MOhm/220pf. Evtl. könnte man sich an den höheren Auflagekräften des z.B. CDS660, mit 4,5p, stören. Das CDS700 hingegen kommt schon mit moderaten 2,5p aus. Aber auch das MI-System ADC-QLM30 MKIII, mit Rundnadel, läuft auf meinem Lenco L75 mit 4p 😉. Auch haben nicht alle Systeme eine heutzutage gängige 1/2 Zoll-Befestigung. Evtl. gibt es aber Adapter. Aber wer will schon freiwillig auf eine so alte Technologie zurückwechseln? Das Dachte ich von Röhren und Reibradplattenspielern vorher auch 😉.

Heutige Vor-/Endverstärker dürften mit der Abschlussimpedanz ein Problem haben, da die Eingänge nicht mehr so hochimpedant wie früher, im Zeitalter der Röhrenverstärker, sind (bei zu wenig Kapazität könnte man einfach eine zusätzliche parallel schalten). Nur gut das ich seit 1994 den Röhren "verfallen" bin. Mein Line-Vorverstärker mit der ECC82 hat einen 1MOhm Gitterableitwiderstand am Eingang. Wird weniger benötigt, schaltet man einfach einen Widerstand parallel. Eine Verstärkung von nur ca. 10-fach könnte jedoch für das CDS700 dann schon wieder knapp werden, weil meine Endstufe dann nur noch voll ausgesteuert, jedoch nicht mehr übersteuert werden kann (Eintakt-Triodenverstärker können nämlich lauter gehört werden, bevor sie hörbar verzerren). Ein Kathodenüberbrückungs-Kondensator könnte helfen die Verstärkung wieder zu erhöhen oder die Umrüstung auf eine z.B. ECC88, etc.. Aber so weit wollen wir jetzt noch nicht denken.

Der Frequennzgang mit dem CDS700 sieht mit +/- 2,5dB nicht einmal so schlecht aus. Spezifiziert ist es aber nur von 20-16.000Hz, obwohl es lt. Diagramm schon etwas weiter geht. 

Aber angeblich sollen sich ja eh keine höheren Frequenzen als 16.000Hz auf einer Platte befinden.


Vielleicht tu ich mir ja spaßhalber mal einen CDS660 Nachbau von Analogis an, das sogar schon mit einer Diamantnadel daherkommt?

Im Vergleich mal ein einfaches, neuzeitliches MM-System AT-VM95ML. Da sind auch +/- 2dB-Spünge drinnen und fällt relativ früh ab (Achtung, unterschiedliche Maßstäbe!)

Quelle: https://www.dual-board.de/index.php?thread/96158-sohn-hat-shure-v15-iii-lm-nadel-zerst%C3%B6rt-wie-traurig-muss-ich-sein/&pageNo=2


13.05.2025

Die Masse geht von den Eingangsbuchsen, durch die Schaltung, auf die Ausgangsbuchsen. In der Schaltung, in Richtung Ausgangsbuchsen wird Minus der Spannungsversorgung angeschlossen. Das Deckblech mit dem nach außen geführten Anschluss und die Abschirmhülsen sind miteinander verbunden und liegen später auf Erdpotenzial (haben jedoch keine Verbindung zur Schaltungs-Masse). Die bedrahteten Ferritperlen reichen direkt bis zu den Eingangsbuchsen, so wie geplant. In der Schaltung werden Kohlemasse-Widerstände, MKT 1832-, Glimmer- und Styroflex-Kondensatoren verwendet, um dem Original etwas näher zu sein. Hab mir mal einen kleinen Printrafo mit 200V/15mA und 6,3V/0,6A besorgt. Die Spannung wird nur mit einem Selen-Einweggleichrichter (Diode) gleichgerichtet werden (so wie im Original) und mit einer mehrfach RC-Siebung, mit Folienkondensatoren, geglättet. Selen hat ein ähnliches Verhalten wie ein Röhrengleichrichter.

Die Röhrenheizung ist im folgenden Bild noch falsch angeschlossen!



Diese Gehäuse gibt es zumindest noch zu kaufen und man kann sich die Bleche im 10er-Pack beim Hersteller nachkaufen. Retrogehäuse, so mit Hammerschlaglack, wären natürlich schöner, aber ich hab bisher nichts "serienmäßiges" gefunden, wo vielleicht auch noch Front- und Rückseite austauschbar wären, wenn man sich mal verbohrt. 

 

12.05.2025

Trotz der Störungen im Frequenzgang hab ich mich entschlossen den M65 nochmal in das kleine Gehäuse einzubauen, u.a. wegen einem späteren Betrieb mit externem Netzteil, aber mit einer anderen Anordnung der Buchsen/Bauteile. Die Ein- und Ausgänge sind jetzt an der Oberseite und die Röhrensockel näher an den Eingängen, so das sie direkt mit einem Gridstopper oder einem bedrahteten Ferrit, zur Schwingungsunterdrückung, verdrahtet werden können. Stromzuführung erfolgt Rückseitig nahe den Ausgängen. Im Bereich zu den Ausgängen hin finden im Inneren noch 2 Siebstufen Platz und es könnten evtl. auch noch größere Ausgangskondensatoren Platz finden.

Hier die vorgebohrte Deckplatte.

Was die Schaltungsauslegung angeht, insbesondere das RIAA-Netzwerk und die Ausgangskondensatoren, werde ich jetzt folgendes machen. Wenn man sich die Diagramme unten anschaut, werde ich jetzt nur einen Ausgangskondensator nehmen, aber damit keine Gleichspannung am Ausgang auftritt, lass ich den 7,5 MOhm Widerstand weg. Das RIAA-Netzerk besteht also nur noch aus 105 kOhm//750pf und 2,27nf. Zur Kathode der 1. Stufe hin bleibt also nur der 2,27nf stehen, der dann Gleichspannung blockt. Mit dem 105 kOhm werde ich noch etwas spielen, um damit einen leichten Mittenbuckel, so wie Shindo, zu bekommen (so zwischen 110 und 120 kOhm). Was schlussendlich klanglich am Besten gefällt bleibt. Was aber auch mit jeder neuen Platte wieder anders aussehen könnte.

 

10.05.2025

Hab den Shure jetzt nochmal im großen Gehäuse aufgebaut, um leichter Änderungen vornehmen zu können und bereits die 1. Messungen gemacht. 2 in Reihe geschaltete Kondensatoren von je 0,1µf, wobei die Mitte ins RIAA-Netzwerk ging, hab ich diesmal nicht gemacht, aber auch nicht wie im Original, mit nur einem Kondensator, der sowohl für den Ausgang als auch für das Netzwerk dient, sondern wie "Shindo". Einen 0,1µf Kondensator ins RIAA-Netzwerk und einen separaten 0,047µf für den Ausgang, beide von der Anode der 2. Stufe weg. Mit dem Original (nur ein Kondensator) würden ohne Änderung ca. 0,25V Gleichspannung am Ausgang anstehen. Das folgende Lautstärkepoti hätte das evtl. mit Kratzen quittiert und/oder der Arbeitspunkt des Line-Vorverstärker hätte sich verschoben, da diese bei mir keinen Eingangskondensator hat.

 

Hier mit 100 kOhm Gegenkopplungswiderstand von einer zur anderen Kathode, einem RIAA-Netzwerk bestehend aus 2,27nf, 105 kOhm parallel 750pf (also kein 7,5MOhm Widerstand parallel zum 2,27nf).


Hier ohne dem 100 kOhm GK-Widerstand. Im Prinzip bewirkt dieser also eine Bassanhebung, um ca. 1,5dB. Wie er sich klanglich auswirkt noch gar nicht betrachtet.


Hier ebenfalls ohne den 100 kOhm GK-Widerstand, aber wieder der 7,5 MOhm Widerstand parallel zum 2,27nf im RIAA-Netzwerk. Eine weiterer Bassabfall von ca. -1,5dB ist die Folge. Die leichte Mittensenke bekäme man mit einem 110-120 kOhm Widerstand wieder hin, anstatt einem 100-105 kOhm. Der leichte Höhenabfall könnte in meiner Kette/mit meinem Hörempfinden, ok sein.

Wegen den Störungen hab ich auch einiges probiert, u.a. hab ich gelesen, das Glimmlampen wenn sie altern, Störungen verursachen können, also hab ich die Netzleiste mal rausgenommen - hat aber nix gebracht (das Netzteil des RIAA- und des Line-Vorverstärkers haben aber auch noch welche). Dann hab ich die Soundkarte neu kalibriert - ebenfalls ohne Erfolg und dann auch noch das Inverse-RIAA-Netzwerk ausgetauscht - auch ohne Erfolg. Auch die Drossel im Netzteil hatte ich mal überbrückt und die Glimmlampen in den Geräten abgeklemmt - hat auch nichts gebracht. Vielleicht irgendwann mal das Netzteil auslagern?

Die Keramikkondensatoren im Shindo Claret RIAA sind also nicht per se "schlecht". Werde ich im weiteren Verlauf, auch im Shure M65 nochmal probieren.

Hab den 100 kOhm GK-Widerstand wieder rein ohne nochmal zu messen, dürfte aber, wenn ich o.g. Frequenzgänge anschaue, im Bassbereich jetzt relativ linear sein und in den Höhen bei 20kHz knapp -2dB haben. Hört sich ganz gut an, aber ich empfinde die S-Laute fast etwas mehr betont als mit dem 5751 (passiv) RIAA. Das die S-Laute zwar nur leicht, aber dennoch hörbar sind, könnte evtl. auch noch daran liegen, das es das letzte Lied auf der Scheibe war, der Tonabnehmer evtl. nicht optimal justiert und vielleicht ja auch das Antiskating nicht optimal eingestellt ist. Das müsste ich mal mit dem 4xD3a-RIAA gegenprüfen, der mit S-Lauten bisher am wenigsten Probleme hatte, selbst mit der Amiga-LP von Tanita Tikaram "Ancient Heart".


09.05.2025

Nach wie immer anfänglichen Schwierigkeiten, sah der Frequenzgang vom Shure M65 Nachbau eigentlich nicht einmal so schlecht aus, aber auch hier sind Störungen am Frequenzgangende zu sehen. Hier hab ich aber noch die Keramikkondensatoren im RIAA-Netzwerk verbaut. Ich werde die jetzt einfach mal rausnehmen. Oder vielleicht hat mein Inverse-RIAA ein Problem oder vielleicht sollte ich die Soundkarte nochmal kalibrieren? Fluch und Segen von Messungen!


07.05.2025

Ich werde jetzt erstmal eines der kleinen Alugehäuse verwenden, aber mit der Shure M65-Schaltung dürfte es schon mal aufgeräumter zugehen, als mit dem Claret-Nachbau, da u.a. die Kathodenüberbrückungs-Kondensatoren nicht benötigt werden. Auch was die Siebung angeht könnte man mit weniger Kapazität/Kondensatoren auskommen, hab mich aber dagegen entschieden und bekomme so eine zusätzliche Siebstufe für jeden Kanal. Kann nicht schaden.


Die Cinchbuchsen müssen noch auf die andere Seite, weg von der Heizleitung, "+" und "-" für die Spannungsversorgung der Schaltung angeschlossen werden (intern wird diesmal mit Silikonleitungen verdrahtet und auf Lüsterklemmen geführt, da ich die anderen Leitungen, bei der Enge, immer wieder angeschmort hatte) und dann noch die Abschlusswiderstände an Ein- und Ausgängen, sowie die Auskoppelkondensatoren. Die Bauteilwerte passen jetzt noch nicht so ganz, wie beim letzten Kenntnisstand (u.a. wegen der Verwenung von Keramikkondensatoren), aber für einen 1. Versuch wird es reichen.

Zum Thema "Keramikkondensatoren" (nicht zu verwechseln mit Vielschichtkondensatoren), von denen immer abgraten wird, wenn es um HiFi-Schaltungen geht. Gut, die teilweisen, extremen Toleranzen (-20%/+80%) sind jetzt für ein RIAA-Netzwerk nicht gerade ideal, auch das sie spannungsabhängig ihre Kapazität verändern sollen oder das sie bei Niederfrequenz "Unfug" machen sollen, ist nicht gerade vertrauenserweckend. Wieso sie Shindo dennoch eingesetzt hat? Versuch macht kluch.
 

06.05.2025

Ich überlege ob ich den Shure M65 nochmal aufbaue und einfach mal die 5751 Röhren stecken soll, anstelle der ECC83? Und selbst wenn das nicht funktionieren sollte, dann kann ich doch mal versuchen die eine oder andere Änderung vom Claret mit einfließen zu lassen, z.B. Keramikkondensatoren oder spaßhalber gleich mal das ganze RIAA-Netzwerk, nur um zu sehen wie es sich in der Schaltung auswirkt.

Warum klingt den meiner Meinung nach der 5751-RIAA dynamsicher? Liegt es am passiven RIAA-Netzwerk und/oder an der 5751? Die Steilheit der 5751 ist sogar geringfügig geringer als die einer ECC83. Liegt es am Innenwiderstand einer 5751, der bei gleicher Anodenspannung, nur 50kOhm hat, anstatt 80kOhm bei der ECC83, was auch in einem etwas höherem Strom durch die Röhre resultiert oder evtl. an der sonstigen Bauteileauswahl? 

Eine "aktive" (in der Gegenkopplung) RIAA-Entzerrung, soll ja u.a. die Röhrenalterung aus der "Rechnung" rausnehmen, der bei passiver Entzerrung den Frequenzgang mit der Zeit verändert, weil dieser mit in die Berechnung des Netzwerkes mit eingeht.

Aber auch so glaube ich, das eine Gegenkopplung noch so einiges anderes bewirkt, wie z.B. Heizungsbrumm reduzieren, Klirrfaktor reduzieren, etc.?

Ich bin gespannt!


05.05.2025

Jetzt ist aber voll!

Warum ich doch noch an der Schaltung festhalte, liegt u.a. daran, dass ich zum Vergleich zu meinen passiv entzerrten RIAA's auch eine sehr gute aktive hätte. Bisher hab ich auch keine weitere Schaltung (Arbeitspunkte, deutlich kleinere Anodenwiderstände und dadurch höhere Ströme) wie die vom Shindo Claret im WWW gefunden.

 

Nur nochmal die Cinchbuchsen wechseln/einbauen und verdrahten und dann geht es schon wieder ans Testen. Diesmal aber mit dem externen Experimentier-Netzteil, um auszuschliessen, das die vorherigen Störungen im Frequenzgang vom Netzteil her kommen. Vielleicht noch etwas mehr Siebung nachschalten, weil es für einen RIAA dann doch zu viel Restbrumm haben könnte. Dann noch die Heizung symmetrieren und auf ein höheres Potential legen (oder anfangs nur auf 0V). Sollte das Ganze funktionieren, werd ich vielleicht den Aufbau noch etwas optimieren (u.a. ein paar Kohlemasse-Widerstände, vielleicht etwas niedriger bauende Netzeilkondensatoren oder eben eine Isolierfolie auf's Bodenblech kleben, eine Zuleitung mit Erd-/Schirmleitung, etc.).

Ob jetzt dieser angeblich "mystische" Klang des Shindo Claret, von genau den Bauteilen herrühren, die Shindo immer/gerade benutzt hat, sowie den Cinchbuchsen, der Verdrahtung oder die Silvania Röhren  oder doch mehr von den ungewöhnlichen Arbeitspunkten, z.B. der ECC83 im RIAA-Teil, sei mal dahingestellt. Es wird eh schwierig werden das zu beurteilen, wenn man keinen Claret sein Eigen nennt. Aber wie schon gesagt, gab es alleine vom Claret unterschiedliche Versionen und nicht immer waren es immer die gleichen Bauteile, die verwendet wurden 😉.

Fertig gemacht, Spannungen geprüft und bis auf bisschen Brumm hat er auf Anhieb gespielt, aber am Frequenzgang hat sich nicht viel verändert, nur noch mehr Störungen 😉.

Das war es jetzt, denke ich erstmal.


 

04.05.2025

So ganz abfinden kann ich mich noch nicht 😉. Hab ihn jetzt nochmal anders aufgebaut. Zum experimentieren natürlich nicht gerade ideal, da es recht eng zugeht, aber wenn auch das nicht funktioniert, dann leg ich ihn erstmal wieder weg.


Obenauf die Lötleiste für die Bauteile des RIAA-Netzwerkes. Man weiß ja nie ob man noch etwas optimieren muss. Unter der unteren Platine verbergen sich 4x 22µf MKT-Netzteilkondensatoren, auf der oberen Platine obenauf liegen 2x 110µf Folienkondensatoren für die Überbrückung des Kathodenwiderstandes (470 Ohm). Ich werde mich, was die separaten Ausgangskondensator (0,047µf) und dem ins RIAA-Netzwerk (0,1µf) betrifft nicht an die Schaltung halten, sondern 2 hintereinandergeschaltete 0,1µf Kondensatoren verwenden, wobei die Mitte ins RIAA-Netzwerk geht, die eine Seite der Reihenschaltung auf die Anode der 2. Stufe und die andere Seite bildet den Ausgang. Hat schon prima beim Shure M65 geklappt. Macht die Verdrahtung in der engen Box auch etwas einfacher.

Ich hab das Internet schon durchsucht, nach RIAA-Schaltung mit der ECC83, die mit höheren Strömen bzw. geringeren Anodenwiderständen arbeiten (dafür eine geringere Verstärkung haben), um diesen angeblich "grauen" Klangcharakter der höher verstärkenden Schaltungen zu umgehen.

Wie gesagt, klang der Shure M65 eigentlich nicht schlecht, aber im Vergleich mit dem 5751 u.a. nicht sehr dynamisch.


03.05.2025

Hab jetzt nochmal auf "Mazeris Bellevus" umgebaut, u.a. 220k anstatt 150k in der letzten Siebstufe (für die 1. RIAA-Stufe), anstatt 3,3k 3k in der Kathode der 1. Stufe, anstatt 470 Ohm in der Kathode der 2. Stufe 560 Ohm, 0,22µf anstatt 0,047µf am Ausgang, 0,47µf anstatt 0,1µf vor dem RIAA-Netzwerk und im RIAA-Netzwerk selbst 10M//2nf, 150k//750pf.

Das Ergebnis ist im Prinzip das Gleiche. Vielleicht nicht mehr so viel Bass, dafür die Mitten ausgeprägter, aber der gleiche Höhenabfall uns Störungen, obwohl ich jetzt auch schon die NF-Leitungen gegen niedrigkapazitive ausgetauscht habe. Auch andere Röhren hab ich probiert.


02.05.2025

Noch ein paar Messungen gemacht!

Mit RIAA-Netzwerk 10MOhm//1,5nf, 150kOhm//550pf


10MOhm//1nf, 150kOhm//550pf



10MOhm//2nf, 150kOhm//550pf



10MOhm//1,5nf, 150kOhm//680pf



10MOhm//1,5nf, 120kOhm//680pf


Am Höhen-Rolloff ändert das alles nicht viel. Die Störungen am Frequenzbandende gefallen wir auch nicht.



30.04.2025

Naja! 20-20.000Hz ca. +/- 2,5dB.



Diesen Frequenzschrieb (untere Linie) ist ein Auszug aus einer alter "Stereo" Testzeitschrift. Das sieht irgendwie anders aus!



Also schnell mal auf ca. 2nf anstatt 1,5nf und 750pf anstatt 560pf im RIAA-Netzwerk umgebaut. Damit sieht Bass und Mittenbereich schon mal ähnlich aus, aber was ist mit den Höhen? Ab ca. 5kHz fällt er bei mir weiter ab, im Bild oben läuft er gerade aus.


An der 1. Stufe liegen ca. 0,9V an der Kathode, an der 2. ca. 0,7V. Mit einen 3 kOhm in der 1. Stufe, anstatt 3,3 kOhm könnte ich auf 0,85V kommen, so wie beim Original. Gut, an der 2, Stufe ist auch die Spannung an der Siebstufe noch ca. 10V geringer, aber die würden auch nicht mehr viel an den 0,7V ändern. Vielleicht doch eher 510 Ohm?



29.04.2025

Nach jetzt doch schon einigen Versuchen, neben dem 4xD3a RIAA (passive Entzerrung), noch einen anderen "gut/besser" klingende Alternative zu finden, bin ich jetzt beim Shindo "Claret" (343) gelandet. Diesen soll es auch von Auditorium 23 als Bausatz gegen haben.

Was den Meisten bei "Shindo" im Gedächtnis geblieben sein könnte (Ken Shindo ist leider leider 2014 verstorben, aber seine Frau/Sohn führen scheinbar das Geschäft fort), dürfte die auffällige Farbe seiner Geräte sein, die mich an "Britsch Racing Green" erinnert. Vielleicht sind dem einen oder anderen auch die Namen seiner Geräte, wie "Claret", "Aurieges", "Mazeris Bellevue", "Monbrison" bei den Vorverstärkern oder bei den Endverstärkern, wie "Cortese", "Concertino" bekannt?

Weshalb ich mich nochmal auf die Suche nach RIAA-Schaltungen gemachte habe, war u.a., dass ich das Thema "Eingangsübertrager" für mich abgeschlossen habe und so auch nicht mehr unbedingt hochverstärkende und niederimpedante RIAA's und DAC's benötigte. Damit standen mir dann eine deutlich breitere Palette an Schaltungen zur Auswahl. Benötige aber dann, im Gegenzug, einen zusätzlichen Line-Vorverstärker, der mir das Signal soweit verstärkt, das z.B. meine E55L-/EL5070-Verstärker voll ausgesteuert (auch etwas übersteuert) werden können. Diese benötigen nämlich so ca. 3-4Veff, das sie keine Treiberröhre besitzen.

Auch sollte/muss man bei Verwendung nur einer einzigen Röhre im Endverstärker (die auch nur ein aktives System im Inneren trägt) auf die Phasenlage des Ausgangssignals achten. Der RIAA dreht mit seinem 2-stufigem Anodenfolger, mit jeder Stufe das Signal um 180°, ist also am Ausgang dann wieder so wie am Eingang. Mein derzeitiger ECC82-Vorverstärker ist ebenfalls 2-stufig, hat einen Anodenfolger in der 1. Stufe, aber einen Kathodenfolger in der 2., der auch nicht weiter verstärkt, aber eine niedrige Ausgangsimpedanz zur Verfügung stellt. Das Eingangs- zum Ausgangssignal ist also um 180° gedreht, was aber in meinem Fall nicht weiter schlimm ist, weil die einzelne Röhre in der Endstufe, das Signal ebenfalls nur um 180° dreht, womit ich am Lautsprecher wieder bei 0° bin. Also alles ok! Wäre aber auch so nicht schlimm, man muss nur schauen, das man am Ende wieder in Phase mit dem Eingangssignal ist, obwohl ich ehrlich gesagt, dahingehend noch keinen Unterschied gehört habe.

Wie gesagt wurden schon so einige RIAA-Schaltungen in der Vergangenheit probiert, u.a. eben dieser 4xD3a, der bis heute in meinem Besitz ist (passiv entzerrt, dieser klingt nicht nur gut, sondern hat auch noch die Eigenschaft S-Laute nicht über zu betonen, womit die meisten anderen Schaltungen Probleme hatten, besonders mit der Amiga-Pressung von Tanita Tikaram, "Ancient Heart"), dann ein E.A.R.-Clone (aktiv entzerrt, mit niederimpedanten Kathodenfolger am Ausgang), einen Shure M65 Clone (aktiv entzerrt, hohe Ausgangsimpedanz - obwohl das Datenblatt etwas anderes angibt), den 5751 (passiv entzerrt, hohe Ausgangsimpedanz) und manche mehr (z.B. Marantz M7, Altec Lansing 353A, Harman Kardon A300, Audio Research SP-3x, etc.), die auch durchaus Ähnlichkeiten zu den weiter o.g. Schaltungen aufwiesen.

Momentan hätte ich gesagt, scheint etwas Wahres daran zu sein, das passiv entzerrte Schaltungen (4xD3a, 5751) klanglich einen Vorteil hätten. Der Shure M65 war zwar nicht schlecht, aber im direkten Vergleich, mal vom Frequenzgang abgesehen, weniger dynamisch als der 5751. Ich hab jetzt schon ein paar mal gelesen, das aktiv entzerrte RIAA's einen etwas "grauen" Klangcharakter haben sollen, was immer damit gemeint ist.

Also das ist er nun, der "Claret", wie ihn Thorsten Loesch "interpretiert"

Quelle: https://community.fortunecity.ws/rivendell/xentar/1179/projects/claret/Claret.html

"Interpretiert" deshalb, weil schon einiges abgeändert worden zu sein scheint, wenn man das Internet durchsucht und/oder sich die Bauteilewerte von hochauflösenden Bilder anschaut. U.a. das 500k lin Poti scheint ursprünglich ein "log"-Typ gewesen zu sein, auch der 3,3 kOhm Kathodenwiderstand in der 1. Stufe des RIAA-Teils ist ursprünglich ein 3 kOhm. In der 2. Stufe des RIAA sind 510 Ohm und 220µf verbaut. Wenn man Bilder vom Inneren des Claret im WWW anschaut, dann sieht man dort auch schon mal 470 oder auch nur 430 Ohm. Im Vergleich mit einem angeblich originalen Schaltplan sind dort anstatt dem 220µf Kathodenüberbrückungs-Kondensators nur 40µf zu finden. 

Ich hab jetzt alleine vom Claret 3 unterschiedliche Versionen gefunden. Eine sogar mit einer 5. Röhre (12AT7 = ECC81). Die anderen Unterschiede sind überwiegend in der Eingangsstufen-Beschaltung des RIAA. Entweder hatten die 56 kOhm, 150 kOhm oder gar 220 kOhm in der Siebstufe, bevor es auf den 100 kOhm Anodenwiderstand der 1. RIAA-Stufe ging und auch der Rk hatte auch schon mal 1,3 kOhm, anstatt 3 kOhm (oder war das dann doch eher aus der "Mazeris"?). Bei 1,3 kOhm könnte vielleicht die Übersteuerungsfestigkeit der 1. Stufe zu gering sein?

Wenn man die Grenzfrequenz (-3dB) ausrechnet, dann ist man bei 430 Ohm und 40µf bei 9,26Hz. Das könnte evtl. schon reichen für eine untere Grenzfrequenz vom RIAA von 20Hz? Mit 470 Ohm sind es 8,47Hz, mit 510 Ohm sind es 7,08Hz. Mit 220µf und 510 Ohm sind es 1,42Hz, die es vielleicht nicht unbedingt braucht 😉.

Auch hat der RIAA-Teil des Shindo "Mazeris Bellevus Model 454" große Ähnlichkeit mit dem "Claret". Hier werden z.B. 510 Ohm, aber auch nur 100µf, in der Kathode der 2. Stufe verwendet, aber anstatt einem 150 kOhm Widerstand in der Siebung der 1. Stufe, kommt hier 220 kOhm zum Einsatz. Der RIAA-Teil bekommt hier aber auch 247V anstatt nur 210V, wie beim Claret, zugeführt.

Ob das auch so stimmt, wie viele der Meinung sind, das die komplette Bauteile-Auswahl/-Anordnung, bis hin zum verwendeten Draht und auch den Cinchbuchsen letztendlich den "mystischen" Klang ausmachen, es sich also um einen Geniestreich eines genialen Entwicklers handelt oder man das nur sagt, damit man einen Mythos erschafft und den gezahlten Preis besser verschmerzen kann, ist für mich jetzt erst einmal zweitrangig.

Was er aber oft verbaut haben zu scheint, so viele Varianten es z.B. von dem Claret auch gegeben haben soll, sind Cornell Dubilier Kondensatoren vom Typ "WMF" und/oder Sprague "Black Beauty", sowie überwiegend Kohlemassewiderstände, z.B. von "Allen Bradley" (vielleicht auch von "Vitrohm"), sowie Typen, von Dale. Auch die ursprünglich von Silvania stammenden ECC83 und ECC81, als auch die Verdrahtung (Material und die Art und Weise), sowie die "massearmen" Cinchbuchsen (nicht vergoldet) sollen zum Klang beitragen. Ungewöhnlich ist aber andererseits, dass er teilweise Keramik-Scheibenkondensatoren verwendet, als Koppelkondensator zum RIAA-Netzwerk, aber auch im RIAA-Netzwerk selbst, denen man eigentlich keinen guten Klang attestiert. 

Im Vorverstärker Aurièges z.B. werden schon nicht mehr so viele Kohlemassewiderstände verwendet 😉. Sehen eher wie Kohlefilm, z.B. wie die von Draloric, aus. Auch bei den Kondensatoren werden mittlerweile auch Sprague "Orange Drops" eingesetzt, aber auch immer noch "Black Beautys" und WMF von Dubilier. Irgendwann wird es auch die nicht mehr geben, so wie es keine Röhren mehr von Silvania geben wird. Und welche Bauteile machen dann noch, den angeblich so "magischen" Klang aus?

Jedenfalls scheint es eine Fangemeinde zu geben und nur selten wird ein Gerät zum Wiederverkauf angeboten. Auf einer Internetseite, u.a. für Gebraucht-HiFi, wird zwar gerade ein Claret verkauft, der angeblich vom Sohn von Ken Shindo "nachverdrahtet" wurde. Ich frag mich da natürlich gleich - warum "nachverdrahtet" und warum jetzt zum Verkauf?

Bei mir wird es erstmal weniger "mystisch" zugehen. Wima MKP 10, ein paar Kohlefilm-Widerstände, ein paar Kohlemasse, aber auch MOX-Typen. Erstmal muss die Schaltung funktionieren und die Spannungen so weit passen, dann kurz den Frequenzgang messen und dann werde ich evtl. noch mit ein paar Bauteilen spielen, soweit verfügbar. Unsummen werde ich aber sicher nicht ausgeben.

Nach den anfänglichen Problemchen (Masse, fehlende Bauteile, etc.) spielt das Ganze auch schon wieder. Auf Anhieb "hörbar", aber leiser als der 5751. Der Line-Verstärker scheint es aber noch ausgleichen zu können (ansonsten bekommt die 1. Stufe noch einen Kathoden-Überbrückungs-Kondensator). Bass ist da, Mitten auch und die Höhen nicht zu präsent. Erstmal ok für mich.


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