Donnerstag, 22. Mai 2025

Kristall-, Keramik- und Piezo-Tonabnehmer

Aktuelles immer zuerst!

20.06.2021

Das Gröbste ist gemacht.


Hier stecken aber noch die russischen EL82 drinnen.





16.06.2025

Gestern nochmal ein bisschen reingehört, mit CD, etwas mehr basslastig. Schlägt sich ganz gut der "Kleine". Nicht so tief wie eine E55L/EL5070 und auch nicht so viel Druck (wenn man bei offenen Schallwänden überhaupt davon sprechen kann), aber soweit ganz ok. Im Betrieb mit Kristall-TA ist es mir aber dann noch etwas zu höhenbetont, aber da kann man ja noch mit einer zusätzlichen Abschluss-kapazität etwas machen.

Hier mal ein Bild (Mitte) vom provisorischem Aufbau


Hab auch noch ein Pärchen ECL86 ersteigern können, für ca. 26€ (Neupreis mittlerweile um die 50€/Stück). Die sollen in einem Tonband eingebaut gewesen sein, wo ich mir gedacht habe, die waren die letzten Jahre wahrscheinlich nicht mehr, wenn überhaupt, im Einsatz. Schaltbilder mit einem 5k Übertrager hab ich auch gefunden, obwohl 7k besser sein sollen. Wollte jetzt nicht auch noch in neue Übertrager investieren. Bis die Röhren da sind, kann man sich ja schon mal Gedanken machen über einen Aufbau, gleich so, das man auch schnell auf andere Röhren umstellen kann (ECL82, ECL84, ECL85/805, ECL86, etc.). 

Ich hatte mit der 6EA7 schon einmal einen Verbundröhren-Verstärker gebaut (hier waren sogar Treiber- und Endröhrensystem Trioden), aber auch dieser war im Vergleich mit der E55L/EL5070, nicht "besser". Kann aber auch nicht ausschließen, das mit einem anderen Arbeitspunkt und/oder anderen Übertragern etwas anderes herausgekommen wäre.

Erstmal alles wieder in ein Rack-Wandgehäuse mit 4HE verbaut, als "Vollverstärker" ausgelegt, mit 2 Eingängen und kanalgetrennter Lautstärkeregelung. Alles Weitere wird sich ergeben.


Innenansicht der Bodenplatte (von links nach rechts, stehend der Ringkern-Netztrafo, eine 10H/100mA Hammond-Drossel, Kondensatorbank (11x 50µf/500V- MKP1848 Folienkondensatoren) und 2x Hammond 125CSE Ausgangsübertrager). Die gleichen Übertrager verwende ich auch, dann allerdings die 2,5k Wicklung, beim EL5070-Verstärker. Somit sind auch klangliche Vergleiche besser möglich.


15.06.2025

Ich hatte mir ja nochmal ein Nivico DT 51 System, sicherheitshalber bei einem Händler, bestellt, aber das System kam ohne Nadel bei mir an, obwohl es auf der Internetseite anders abgebildet war und für mich sah dieses im Bereich wo die Nadel sitzen sollte, etwas verstaubt aus, als wäre es schon mal im Einsatz gewesen. Der Händler schickte mir nach Reklamierung zwar eine Nadel kostenlos nach, aber eingesetzt schaute die Nadel/das Nadelträgerröhrchen nicht 1mm über das System hinaus. Das wäre eine "Bauchlandung" geworden.


Wahrscheinlich lag die Nadel seit "Jahrhunderten" in dieser Dose, der Lagergummi über diese Zeit ständig in eine Richtung gedrückt und härtete aus. Der war nämlich brettsteif. Ich hab jetzt nochmals reklamiert. Mal schauen ob ich nochmal eine "neue" Nadel angeboten bekomme, ansonsten geht der Schrott zurück.

Bin auch über die Kristalltonabnehmer nochmal auf Verbundröhren-Verstärker gekommen, wie die ECL82, 85 und 86. Diese wurden auch schon früher für diese Zwecke eingesetzt. Ich hatte noch ein paar russische ECL82 herumliegen und hab schnell mal so ein Teil zusammengelötet. Klang jetzt aber erstmal etwas zu dünn und ich hatte auch noch die 2,5kOhm anstatt die 5kOhm Primärwicklung des Ausgangsübertragers verwendet (der Aufbau kam noch von einem 6C45-Verstärker). Weitere Versuche folgen, u.a. weil auch die Gittervorspannung der Eingangsröhre noch etwas zu niedrig ist, nicht das es bei einem Kristall-Tonabnehmer an der Eingangsstufe gleich verzerrt, weil ich nämlich die Lautstärkeregelung zwischen Eingangs- und Ausgangsstufe gelegt habe und nicht direkt am Eingang, um eben mit höheren Gitterableitwiderständen arbeiten zu können. Es wird auch immer schwieriger gute Potis im MOhm-Bereich herzubekommen.

Noch etwas weiterprobiert und bin jetzt, beim ECL82-Verstärker, bei Ua für die Leistungspentode, die aber in Triode geschalten wurde, bei Ua ca. 180V, Uk ca. -16V und einem Ik von ca. 34mA. Bin damit bei ca. 6,12W Verlustleistung, was aber bereits 78% der max. Anodenverlustleistung der russischen ECL82 (8W) ausmacht. Europäische ECL82 haben gar nur 7W. Über die Haltbarkeit solcher Röhren hab ich in den Datenblättern noch nichts gelesen.

Den Rk in der Eingangsstufe hab ich nochmal auf 2,2kOhm erhöht, was dann ca. -1,4V Ug ergibt. Damit bekommt man bei ca. 600mV (Ueff) Eingangsspannung, knapp etwas mehr wie 1W heraus (Sinus am Oszi noch nicht verformt).


13.06.2025

Gestern kam noch das Analogis-Headshell an, an dem ich diesmal das Dual CDS 630 montiert habe. Wieder den 3°-Keil drunter, aber auch noch eine Distanzscheibe, um den VTA in die Horinzontale zu bringen. Überhang und Parallelität noch eingestellt und damit stand die Nadel dann schon mal besser in der Rille (SRA), als das CDS 660 am original Lenco-Headshell. Denke da werde ich mir noch ein Analogis-Headshell besorgen 😉.


Das System liegt aber nicht vollflächig auf der Distanzscheibe auf. Da, denke ich, werde ich die beim Analogis-Headshell mitgelieferten Alu-Distanzscheiben verwenden. Wiegen vielleicht etwas mehr, aber vielleicht ist es klanglich besser einen guten Kontakt zum Headshell zu haben.

Klanglich steht es dem CDS 660 in Nichts nach, fand gar (wieder mit der Amiga-Pressung von Alphaville), das damit "mehr" Dinge (oder zumindest anders) zu hören waren, die ich mit dem 660er nicht (so) vernommen hatte. Aber das muss ich nochmal direkter vergleichen, wenn auch das 660 auf einem Analogis-Headshell sitzt.


12.06.2025

Die Schaltung des "matsumin Valve Caster", auch wenn dieser eher für Musiker gedacht ist, auf den 1. Blick vielversprechend, ................


Quelle: https://beavisaudio.com/projects/valvecaster/

...... diese Infos "https://www.valvewizard.co.uk/Triodes_at_low_voltages_Blencowe.pdf" hingegen weniger, u.a. weil sich eben nicht nur die Anodenspannung sondern auch die Gittervorspannung in einem sehr niedrigem Bereich bewegen, was die Wahrscheinlichkeit von Gitterstrom erhöht, was den Gitterinnenwiderstand sinken lässt, was wiederum die Quelle mehr belastet, was nicht gut wäre, für einen Keramik-Tonabnehmer, der min. 1MOhm (besser mehr) sehen möchte, damit es zu keinem Bassabfall kommt. Ich denke das Thema werde ich jetzt erstmal wieder zur Seite legen.


Noch eine andere Sache ist kurz hochgekommen. Ob man nicht wie in dem alten Plattenspieler "Dansette Bermuda" (mit eingebautem Verstärker/Lautsprecher), nicht nur eine einzelne EL84, als alleinige Verstärkerröhre, einsetzen könnte? Mann müsste dann die EL84 als Triode beschalten und mit einem relativ geringen Kathodenwiderstand versehen (um die 100 Ohm), was zu höheren Strömen führt. Anodenspannung muss dann evtl. reduziert werden, damit die max. Leistung nicht überschritten wird. Und dann ist mir noch die SV83 in den Sinn gekommen, die ähnlich der EL84 ist, aber noch weniger Steuerspannung benötigt. Bis max. 70% würde ich vielleicht gehen, bei der SV83, also 12+1,5W=13,5W*0,7=9,45W bei vielleicht 50mA macht Ua so ca. 190V (wahrscheinlich sogar weniger).

Aber selbst wenn ich dann so nur noch z.B. 3V benötigen würde, würde ein Dual CDS 660 nicht ausreichen die SV83 voll aussteuern. Wäre aber dennoch eine Alternative zum E55L-Verstärker, u.a. auch, weil auch die Triodenkennlinien der SV83 relativ symmetrisch verlaufen, was evtl. auch für guten Klang spricht. Mal schauen.

 

11.06.2025

Es gibt sogar einen Line-Vorverstärker mit der ECC82 mit 12V Akku-Betrieb 😉. Ich betreibe auch schon meinen DAC mit 1x Philips TDA1545A, seit langem, mit 12V Akku, zu meiner vollsten Zufriedenheit. Mit einem Schalter kann ich einfach zwischen Laden-Off-Betrieb umschalten. Die ECC82 kann ja sowohl mit 12,6V als auch 6,3V betrieben werden und da die Kathode indirekt geheizt wird, kann ich die Heizspannung auch direkt von der Betriebsspannung nehmen (hatte ich früher schon einmal mit einem MC-Vorverstärker mit der ECC88 als Röhre gemacht).


09.06.2025

Auf anraten eines Forumskollegen hin, der sagte, dass das CDS 660 eine Kapazität von 900pf hätte, was mit dem empfohlenen 1MOhm Abschlusswiderstand einen Hochpass von nur ca. 176Hz (-3dB) bilden würde, könnte man mit dem Widerstand fast nicht zu hoch gehen, um das zu verbessern. Also bin ich jetzt mal "mutig" auf 2,2MOhm hochgegangen (lt. Datenblatt ist aber der max. Rg der ECC82 nur 1MOhm). Damit hab ich jetzt zumindest schon mal ca. 88Hz (-3dB) für den Hochpass. Hört sich auch "satter", "runder" an. Mehr bräuchte ich eigentlich gar nicht.

Folgendes hatte ich auch noch probiert. Eine kleine Umschaltbox (rechts im Bild) mit Cinchbuchsen, links im Bild der Eingang des Line-Vorverstärkers, mit dem 1MOhm Gitterableitwiderstand. Da ich mit dem Rg des Line anfangs nicht höher gehen wollte, hab ich Serienwiderstände hinzugeschalten, die den Bassbereich anheben sollten. Das System sieht den ganzen sich daraus ergebenden Geamtwiderstand, der Eingang der ECC82 aber weiterhin nur den 1MOhm. Ich weiß, das Ganze stellt auch einen Spannungsteiler dar, weshalb man den Eingangsspannungs-Verlust mit Erhöhung der Lautstärke ausgleichen muss. Das Ergebnis war aber eine eher "dumpfe" Wiedergabe, als ein angehobener Bassbereich.



Hingegen diese Schaltung, z.B. in der Stellung mit dem 220pf Kondensator, zeigte die gewünschte Basserhöhung, ohne das die Höhen litten, also keinerlei dumpfe Wiedergabe. 


Wieso die obere Schaltung für die Basserhöhung nicht den gewünschten Effekt hatte, kann ich mir nur so erklären, das die zusätzlichen Kontaktstellen (Cinchbuchsen, -stecker, Schalter und Cinchleitungen) sowie die sich daraus vielleicht ergebende zusätzlichen Kapazitäten, eine so große Zusatzkapazität bildeten, was das Klangbild dumpfer machte.


Ich habe alte Verstärkerschaltungen mit der ECL86 gefunden, dessen Eingangsröhre genau der Hälfte einer ECC83 entsprechen soll. Dort werden Rg's bis zu 10MOhm verwendet, obwohl für die ECC83 nur max. 1MOhm im Datenblatt angegeben wird. Was stimmt denn jetzt?  Ich kann mir das nur so erklären, das dadurch das beide Röhrenteile sich in einem Glaskolben befinden, andere, höhere Werte für den Gitterableitwiderstand zulässig sind.

Mit 2,2MOhm hab ich jetzt erstmal keine Bedenken bei der ECC82, werde es aber beobachten, nicht das sich "Knachgeräusche" oder sonstige Störungen bilden, wie ich es auch schon mal in einer RIAA-Schaltung mit der ECC88 hatte. Dort wurde die Gittervorspannung durch den Anlaufstrom erzeugt, also durch einen sehr großen (10MOhm) Rg, obwohl auch hier lt. Datenblatt nur max. 1 MOhm zulässig wären. Allerdings kann dieser Wert aber auch höher ausfallen, wenn die Kathode auf Masse liegt und eben die Vorspannung durch einen hohen Rg erzeugt wird. Aber 10MOhm waren dann doch scheinbar zu viel. Mit einer Reduzierung auf 3,3MOhm war alles wieder "still". Die sich dann noch ergebende Gitter-vorspannung muss man aber im Auge behalten werden, nicht das eine zu geringe zu Übersteuerung der Stufe führt. 

In irgendwelchen Kopien von Unterlagen vom Lenco L75, aus dem Internet, hab ich u.a. Auflagedruckangaben für Kristalltonabnehmer gefunden. Die Info muss also schon etwas älteres sein, weil z.B. in späteren Original-Unterlagen vom L78 davon nichts mehr zu finden ist. Ist doch schon mal gut zu wissen, das die "Bahnschranke" auch damit zurecht kommt 😉.


Das Decca Deram hat z.B. eine Compliance 7,5x10-cm/dyn lateral (horizontal) und 2,8x10-6 cm/dyn vertikal, das Dual CDS 630 nur 4,5/3,5, das CDS 660 10/6, das Philips GP 233 8/6,5. Man muss halt probieren was der Arm alles verkraftet.

Die andere Frage ist, ob die Werte alle bei der gleichen Frequenz ermittelt wurden, weil ähnliches Problem gibt es scheinbar bei den Angaben vom Denon DL103, welches bei 100Hz gemessen recht niedrige Werte hat, aber umgerechnet auf 10Hz dann schon wieder "normale" Werte hat. 

Die laterale/horizontale Compliance ist das die, die für die Seitenschrift einer Platte verantwortlich ist und die vertikale für die Tiefenschrift? Der lateral/horizontal Wert ist auch meist höher als der vertikale.- Bei der heutigen Schallplatte zumindest scheint sich die Nadel in alle Richtungen (links/rechts, hoch/runter) zu bewegen.

Hatte mir ja noch ein Analogis HS-22 Headshell für den Lenco besorgt und auch noch 2x 3°-Keile für die Tonabnehmermontage, um den SRA besser hinzubekommen. Zur Not "biege" ich halt das Röhrchen wo der Diamant drinnen sitzt etwas nach, kann aber dann die 2. Seite der Wendenadel nicht mehr nutzen, weil der dann vollkommen falsch sitzt. Ich hab aber schon Nadeln für andere Systeme gesehen, da waren der vordere Teil, wo die Diamanten/Saphire drinnen sitzen, wellenförmig gebogen, so das beide Nadel relativ richtig standen.


Im Gegensatz die Nadel wie sie im Analogis-Nachbau des CDS 660 verbaut ist

Quelle:Ersatz-Nadel für Dual DN 6 DN 8 /CDs 640, 650, 660 -Wendenadel: Amazon.de: Musikinstrumente & DJ-Equipment

Bei weiteren Hörtest, besonders bei älteren Platten (wahrscheinlich auch noch nicht/nicht ausreichend gereinigten), fallen Rillengeräusche (Staub und Kratzer) stärker auf. Wenn man die Foren durchstöbert kann man u.a. lesen, das es von einem nicht genügend poliertem Diamanten herrühren kann, an der Pressqualität der Platte liegt, die Nadel taucht anders oder tiefer in die Rille ein, wo dann der "Dreck" liegt, etc.. Gibt es u.a. deswegen auch s.g. Nadelgeräuschfilter bei Kristall-Tonabnehmern?

Hab auch nochmal nachgedacht, weshalb die Nadel des CDS 660 so steil nach vorne in der Rille steht. Dual hat ja lange Zeit Plattenwechsler gebaut, wo mehrere Platten auf einem Stapel aufgereiht, nach und nach auf den Plattenteller fielen. Der VTA bzw. dann auch der SRA war dann wahrscheinlich nur bei der mittleren Platte ideal, auf der 1. oder der letzten ein Kompromiss. Zu steil nach vorne geneigt (>92°) scheint bei einer Rundnadel weniger schädlich für die Platte zu sein, als eine nach hinten, unterhalb des Schneidestichel-Winkels (<90°) geneigte, was die Platte dann vielleicht schädigen würde? Deswegen gab es auch diese 3°-Keile von Dual, die man zwischen Headshell und Tonabnehmer einbauen konnte, wenn man die Wechslerfunktion nicht nutzte und so den SRA bzw. auch den VTA optimierte. Auch war man sich anfangs scheinbar auch nicht einig, genauso wenig wie bei der Entzerrung.


08.06.2025

Die Gedanken kreisen!

Die "alte" Technik mit den Kristall-Tonabnehmer ist schon interessant, aber viele Diskussionen, wenn es sich nicht gerade um den Erhalt alter Musikboxen oder Plattenspielern handelt, wo der Klang eh nur eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint und mit HiFi oder gar HighEnd so gar nix zu tun hat, sind eher frustrierend. Alles ist nur noch auf die elektro-dynamischen Abtaster wie MovingIron, MovingMagnet oder MovingCoil ausgelegt. Auf einen "aalglatten" Frequenzgang und immer aufwendigeren Nadelschliffen. 

Der mit den Kristall-Tonabnehmern erreichbare Klang kommt da angeblich nicht mehr hin.

Es gab Zeiten da waren "Rundnadeln" durchaus ausreichend (und sind es noch immer, wenn man das Denon DL103 nimmt). Rundnadeln mit 0.5mil sollen sogar die Vorgänger der elliptischen Nadel gewesen sein. Und wenn man mal nach dem Artikel "The final Luigi - Back with a vengance" sucht (z.B. hier http://www.freudhoefer.de/File_Share/RLA/RLA%2018/RLA18.pdf) und durchliest, fällt man vielleicht sowieso komplett vom Glauben ab. Auszüge kann man auch hier "http://www.hifimuseum.de/hifi-scene-nummer-18a.html" nachlesen.

Aber wenn ich immer nur glauben würde was andere sagen, würde ich auch heute noch fleißig nach Hochglanzprospekten, Händler-Empfehlungen oder Ranglisten in Testzeitschriften "konsumieren" 😉.

Aus der Nummer bin ich seit 1993 raus. Und ich bereue nichts.

Ein ewig Gestriger, ein Trotzkopf, ein Besserwissen oder gar jemand der von nichts eine Ahnung hat? Eigentlich nicht, ich prüfe nur die Theorie gerne "nochmal" nach. Ich hab am Ende aber auch kein Problem das zuzugeben, dass ich falsch lag, andererseits werde ich es vorher auch gar nicht behaupten 😉.

Nun zurück zur Praxis. Weitere Hör-Versuche wurden mit dem Dual CDS 660 angestellt. Es wurde versucht in Reihe zum Eingangswiderstand des Line-Vorverstärkers Widerstände hinzu zu schalten und zwar zusätzlich zum 1MOhm Gitterableitwiderstand, 100kOhm, 220kOhm, 330kOhm und 470kOhm. Ich weiß das Ganze ergibt erstmal einen Spannungsteiler, der das Eingangssignal für den Line reduziert, aber das kann ich mit der Lautstärke (die niederohmiger am Ausgang des Line geregelt wird) wieder ausgleichen. Damit erreiche ich zwar eine Bassanhebung, aber das Gesamtklangbild wird dumpfer. 

Der andere Versuch war es die Parallelkapazität zum Abschluss des CDS 660 (200pf) zu verändern, was diese bewirkt, weil ich bisher nichts finden konnte. Eine Reduzierung (auf 100pf) lässt die Höhen päsenter werden, eine Erhöhung (330 oder 470pf) die Höhen zurücknehmen und zwar so, dass das Klangbild aber nicht so dumpf wurde wie bei der Bassanhebung.

Hier gibt es einen Artikel über Entzerrer für Kristall-Tonabnehmer und einem Nadelgeräusch-Filter https://grammophon-platten.de/e107_plugins/forum/forum_viewtopic.php?24167.post


07.06.2025

Bin jetzt erstmal wieder auf 1,5MOhm zurückgegangen (die 220pf bleiben erstmal, solange ich keine anderen Informationen finde). Bass ist immer noch da (wieviel weniger kann ich schlecht beurteilen) auch bin ich jetzt beim CDS660 auf 3p Auflagekraft zurückgegangen. Auch damit ist noch(für mich)  ausreichend Bass vorhanden.


06.06.2025

Hab den Abschlusswiderstand jetzt mal auf 2,2MOhm erhöht und den Kondensator auf 220pf. Für die gelegentlichen S-Laute (die wie gesagt auch noch von der Aufnahme abhängen) brachte das, glaub ich nichts, aber dafür im Bassbereich. Die Bässe sind für mich absolut ausreichend (und das obwohl ich 12" RFT L3402 Breitbänder in offenen Schallwänden betreibe), die sauber und druckvoll rüberkommen. Manchmal könnte man meinen, das sie verzerren, was aber wiederum am einzelnen Lied hängt. Denke irgendwo zwischen 1MOhm und 2,2MOhm dürfte für das CDS660 das Optimum liegen. Ist ja gut wenn man so einfach den Bassbereich beeinflussen kann. Da kommt mir doch gleich wieder die Idee einer kleinen "Anpassungsbox". Nur mit den Parallelkapazitäten hab ich noch keine Aussage gefunden. Nur in soweit, das ein Wert von der Größe der des Kristall-Tonabnehmers, den Ausgangspegel um die Hälfte reduziert. Leider hab ich noch keinen Wert für das CDS660 gefunden.

Hier hat jemand versucht herauszufinden, wieso seine alte Musiktruhe so gut klingt:
http://edi.bplaced.net/?Edi%27s_Grammophon-_Seite___Schellackzeit-_TA-_Systeme%3A_Klangbeeinflussung-_Bassanhebung-_Entzerrung

Hier eine "eingliedrige" Bassanhebung



oder eine "zweigliedrige", wie es scheinbar in seinem "Siemens SB780" Verwendung findet



oder auch eine Entzerrerschaltung




Ein Abschnitt auf dieser Seite (http://edi.bplaced.net/?Das_Geheimnis_des_guten_Klangs) ist auch dem "Geheimnis des guten Klanges" gewidmet.

Auch interessant - Netzteil mit Glimmstabilisatoren Edi`s Seite für historische Rundfunktechnik - Röhrennetzteile mit Glimmstabilisatoren

Dieser "Edi" ist doch mal ein "Urgestein" nach meinem Geschmack 😉!


05.06.2025

Gestern mal 'ne ganze Platte mit dem Dual CDS660 angehört. Nicht schlecht, nur manchmal "blitzt" ein überbetonter S-Laut durch. Das liegt sicher mit an der Aufnahme, aber evtl. auch an dem Buckel zwischen ca. 8 und 15kHz, welches das CDS660 zeigt. Im Bereich von 4-10kHz sollen nämlich auch die S-Laute angesiedelt sein.



04.06.2025

Diese Infos hab ich gefunden, weil es eben auch bei mir, mit dem Garrard KS40 und dem BSR SX6M, verzerrt.

.....Die Verzerrungen sind nur bei tiefen Frequenzen zu hören, so als ob die Nadel den Kontakt zur Rille verlieren würde......
Quelle: https://www.dual-board.de/index.php?thread/51956-cds630-datenblatt/
 

Vielleicht muss ich da auch noch auf die Nadelnachgiebigkeit (Compliance) achten? Auch das Verhärten von Gummis muss beachtet werden, was die Compliance weiter beeinträchtigt. Je höher die Compliance desto leichter tastet das System/die Nadel die Rille ab und desto geringer kann auch die Auflagekraft ausfallen.

Heute sind dann noch das Dual CDS630 und 660 gekommen. Beides Nachbauten von Analogis und beide spielen zumindest schon mal verzerrungsfrei. Das 660 im Klang angenehmer in meinen Ohren, aber trotz 3°-Keil steht mir die Nadel immer noch zu steil nach vorne geneigt in der Rille. Ob es kritisch ist, bei einer Rundnadeln, gilt noch zu klären. Auflagekraft könnte man noch etwas erhöhen, um den Abtast-Winkel zu verbessern. Auch Überhang und Azimut muss nochmal kontrolliert werden.

Hier das CDS660 auf der Platte (mit 3°-Keil). Die Nadel steht meiner Meinung nach schon recht stark nach vorne geneigt in der Rille.



und das CDS630 (mit 3°-Keil). Die Nadelneigung ist hier vielleicht nicht ganz so schlimm, obwohl auch noch der VTA leicht nach vorne geneigt ist.



Lt. hier "Tonarm einstellen - Jochen Soppa" soll die Nadel sogar leicht nach vorne geneigt sein und je extremer der Nadelschliff desto genauer muss die Einstellung stimmen. Eine Rundnadel ist auch hier wieder (wie auch schon beim Antiskating oder den besten Allround-Eigenschaften) am unempfindlichsten. Angeblich sollen Rundnadeln mit 0.5mil auch die Vorgänger der elliptischen Nadeln gewesen sein?

Ich hab aber auch den Überhang und die Parallelität des Systems noch nicht überprüft. VTA mit dem CDS630 ist vorne auch noch leicht unterhalb der Horizontalen (mit 3°-Keil).

Da das original Lenco-Headshell etwas ungünstig für die Montage des CDS660 ist, hab ich mir jetzt ein Analogis-Headshell HS-22 besorgt, welches 1. von der Befestigung her, nicht so dick baut, wie das Original (max. 2mm anstatt ca. 4,2mm) und 2. dann auch noch unterschiedlich dicke Alu-Distanzscheiben beiliegen.



Quelle: https://www.analogis.eu/en/products/hs-22-lenco-2/

Vielleicht bekomme ich ja so den SRA besser hin?


28.05.2025

Gestern kam auch noch das BSR SX6 an. Natürlich gleich angeschraubt und getestet. Leider verzerrt auch das. Dann einige dieser Entzerrernetzwerke für Kristall-Tonabnehmer ausprobiert (Velocity-Schaltung von Sonotone oder den "Zastrow"-Adapter) die so im Netz herumgeistern, um u.a. das Kristall-System auch an einem MM-RIAA anschließen zu können, aber alles mit dem gleichen Ergebnis. 

Gut, das Ronette 105 hat auch links leicht verzerrt, aber auch nicht so stark wie die anderen beiden. Das Dual CDS 660 klang "dünn", aber evtl. nur wegen Fehlanpassung.

Am Line-Vorverstärker kann es eigentlich nicht liegen, der funktioniert ja mit dem MM-RIAA und auch der daran angeschlossene DAC klingt sauber. Hab auch nochmal die Gittervorspannung der Eingangsröhre, des Line-Vorverstärkers gemessen, die mit -1,5V ausreichend hoch ist und sollte selbst bei ca. 1V Eingangssignal noch nicht übersteuern.

Ich hab mich jetzt beim "www.plattenspieler-forum.de" angemeldet und meine "dummen" Fragen dort gestellt.

Hab hier gleich lernen dürfen, das es sich bei dem BSR SX6M um ein medium Output Kristall-System handelt und beim Garrard KS40 um ein medium Output Keramik-System. Keramik-Systeme sollen langlebiger sein, die Kristall-Systeme sollen u.a. Probleme mit Wärme und Feuchtigkeit haben.

So verrückt wie es klingt, hab ich mir jetzt nochmal das CDS 660 (Analogis-Nachbau mit 2x Diamantnadel) bestellt und auch gleich noch das CDS 630 (auch ein Analogis-Nachbau und auch 2x Diamant) mit dazu. Diamant-Nadelersatz sollte es mit original Dual DN56, 64 oder 83 noch geben bzw. Nachbauten davon. Hab mir jetzt erstmal lieber System-Nachbauten bestellt, als alte originale. Man sieht ja was passieren kann, wenn man ältere Systeme kauft. Wenn die Duals passen, dann geht das Garrard KS40 zurück. Das BSR SX6M war ein Privatkauf ohne Rückgabe. Ich hatte dafür noch 2 Ersatznadeln gekauft, die werde ich noch probieren, ansonsten muss ich es halt als Defekt, mit Verlust, wieder veräußern. Lehrgeld!

Im Forum hab ich mir auch sagen lassen, das die original Dual CDS630 scheinbar Kristall-Tonabnehmer waren, die Nachbauten wahrscheinlich Keramik. Ein Forumsmitglied war so nett wir ein Original anzubieten. Da werde ich zuschlagen, alleine schon wegen einem klanglichen Vergleich.


27.05.2025

Das Garrard KS40/Sonotone 3509 ist angekommen und gleich mal an den Lenco geschraubt. Leider verzerren beide Kanäle, selbst wenn ich einen hochohmigen Spannungsteiler (500kOhm Poti) davorschalte, um den Eingangspegel in die Line-Stufe zu reduzieren. Auch war es egal welche Nadelseite ich verwendet habe. Ich hab dann auch noch einen 3°-Keil von Dual untergelegt, da die Nadel schon stark nach vorne geneigt in der Rille stand (SRA=Stylus Rack Angle). Früher waren die Systeme, u.a. beim SRA noch nicht einheitlich, sowie es auch unterschiedliche Schneidekennlinien gab. Der Tonarm selbst ist eigentlich so gut wie horizontal. Überhang passt grob.


Der Verkäufer gab mir auch noch den Tipp, die Auflagekraft zu erhöhen oder mal einen anderen Vorverstärker zu nutzen. Wenn auch das nicht fruchten sollte, könnte es auch das System sein.

In der Funkschau von 1944 (Heft 5 und 6, https://www.radiomuseum.org/funkschau/1944/funkschau_17jg_5644_2v6.pdf) sowie hier (http://edi.bplaced.net/?Edi%27s_Grammophon-_Seite___Schellackzeit-_TA-_Systeme%3A_Klangbeeinflussung-_Bassanhebung-_Entzerrung), wird auf eine Entzerrerschaltung für Kristall-Tonabnehmer hingewiesen. Also doch nicht nur einfach an einen hochohmigen Eingang anschließen? Es gibt auch einen s.g. "Zastrow"-Adapter, der genau diesem Entzerrer entspricht.

Zu einer evtl. Entzerrung eines Kristalltonabnehmers hab ich auch noch Folgendes gefunden:

........ Bei der Schaltung des Phonoentzerrers fällt weiter auf, daß er auch Anschlußbuchsen für Kristalltonabnehmer aufweist, obwohl deren Ampliludenverlauf - im Gegensatz zu dem der magnetischen Tonabnehmer - proportional der Nadelauslenkung ist. Bei Kristalltonabnehmern wird daher in gewissem Umfang die Schneidekurve der Schallplatten automatisch wieder linearisiert. Dies gilt jedoch nur dann, wenn der nachfolgende Verstärkereingang hochohmig (J> 1 M-Ohm) ist. Bei einem mittelohmigem Eingang entsteht infolge der kapazitiven Charakteristik des Kristalles ein dem magnetischen Tonabnehmer entsprechender Frequenzgang. Damit ist aber gleichzeitig die Möglichkeit gegeben, auch bei Benutzung von Kristalltonabnehmern die Wiedergabekurve optimal und ohne zusätzlichen Aufwand zu entzerren, d. h. zu linearisieren.

Aus dem Vorgesagten ergibt sich, daß bei Verwendung von Kristalltonabnehmern in Verbindung mit dem Phonoeingang des Telewatt-Ultra die Belastungswiderstände R2 bzw. R3 in den Frequenzgang mit eingehen und somit Bestandteil der Wiedergabeentzerrung sind. Buchse Bu 3 ist zum Anschluß der normalen Kristalltonabnehmer, Buchse Bu4 für keramische Tonabnehmer vorgesehen.

Quelle: http://www.hifimuseum.de/telewatt-ultra-details.html

Oder hier, wenn eben ein keramischer Tonabnehmer niederohmig abgeschlossen wird und dann an einem MM-Eingang betrieben wird.

Zitat

Ich dachte bisher, das ein Kristallsystem einen möglichst hochohmigen Abschluss ( 1 M ) braucht...

Stimmt. Nur dann hat es einen einigermaßen geraden (von "linear" mag man hier gar nicht sprechen) Frequenzgang. Der Trick hier ist aber doch, dass es durch die niederohmige Belastung einen Frequenzgang bekommt, der der RIAA-Kennlinie praktisch konträr verläuft =). D.h., die Bässe werden stark abgesenkt, die Frequenzkurve steigt zu den hohen Frequenzen hin an.
Offenbar ist die Höhenbetonung so stark, dass die RIAA-Entzerrung allein nicht ausreicht, deshalb sorgt das RC-Glied parallel zum System für eine weitere Höhenabsenkung.
Quelle: https://www.dual-board.de/index.php?thread/7089-kristall-keramik-adapter-schaltung-f%C3%BCr-mm-eingang/



25.05.2025

Ich hab's getan! Das Ronette 105 an den Lenco gesteckt. Vorher mir die Nadeln angesehen und für ok befunden, ca. 4p Auflagekraft eingestellt und erstmal eine uralte Platte aufgelegt, die aber genauso schlecht klang wie mit einem MM-System. Dann mal eine von Al Green, der ja eh etwas "kreischt", der aber auch mit diesem System "kreischt" und dann noch eine von Eva Cassidy, die sich gar nicht mal so schlecht anhörte. Gut, der linke Kanal verzerrte etwas, aber da weiß ich nicht woher das kommt. Zu viel Eingangspegel für den Line, glaub ich jetzt mal nicht. Von der Lautstärke her hätte ich gesagt ähnlich laut wie das ADC QLM30 mit RIAA-Vorverstärker, also so ca. 500mV.


Sieht schon urig aus, funktioniert aber, prinzipiell.

Ein weiteres System könnte das Pfanstiehl P-132D mit Columbia DSN45 Nadel sein (400mV, 4-6p) oder das Pfanstiehl P-192D (angeblich baugleich zum Banpa BP2ATC), welches mit nur 2-4p auskommt, etc..


24.05.2025

Ich hatte ja noch ein uraltes Ronette 105 in meiner Tonabnehmer-Grabbelkiste. Hab mal geschaut ob ich davon noch ein paar Daten finde:

Quelle: https://www.vintage-radio.net/forum/attachment.php?attachmentid=220454&d=1605515325

30-12.000Hz ist natürlich nicht so prickelnd, aber es gab dafür auch schon eine Diamantnadel. Ich hatte es spaßhalber auch mal an den Lenco-L75 geschnallt, aber da wird es langsam knapp mit dem Ausbalancieren, weil es so schwer ist. Muss zum Testen jetzt nicht sein, u.a. weil ich auch den Zustand der Nadeln nicht kenne.


Hier ein paar Daten vom  BSR SX6:

Stereo High Output Ceramic Piezo Cartridge

  • Cartridge Type: Ceramic Piezo.
  • Stylus Shape: Conical.
  • Stylus Type: Conical 0.7 mil. Diamond for LP & 3.0 mil. Sapphire for RPM. (Flip-Over)
  • Frequency Response: 20 Hz. - 20 kHz.
  • Output Voltage: 2.2 V at 1 kHz, 5 cm/sec.
  • Dynamic Compliance: 8 x 10-6 cm/dyne.
  • Vertical Tracking Force Range (Grams): 7.0 grams.
  • Recommended Load Impedance: 47,000 Ohms.
  • Number of Terminals: 4.
  • Net Mass: 4.5 grams.
  • Replacement Stylus: ST-8, ST9, ST-10, ST-11, ST-12 & ST-23.
  • OEM Part Numbers: BSR SX5H, SX5HD, SX6H.

Quelle: BSR Phono Cartridge Home Page

oder hier

  • Recommended load impedance: 1 MO 100PF

  • Equivalent capacity per channel: 850-1100PF

  • Recommended stylus pressure 4 to 6 grams

Quelle:Original BSR SX6M Crystal STEREO Cartridge - gettheneedle.co.uk

Etwas widersprüchlich, was die "load impedance" angeht. 47kOhm oder 1MOhm ist schon ein Unterschied. Der Gitterableitwiderstand des Line-Vorverstärkers hat ja 1MOhm, den werde ich jetzt so erstmal nehmen.

Das hier könnte evtl. das Rätsel lösen

Quelle: Ceramic Cartridge Phono Pre-Amp (page 13) - Phono Stages & Step Ups - Lenco Heaven Turntable Forum


Für das Garrad KS40/Sonotone 3509 gab es diese Informationen vom Verkäufer:

  • Cartridge Type: Ceramic
  • Mounting: ½”
  • Amplifier Connection: Line-In
  • Output Voltage: 300mV-400mV
  • Stylus: 2* Diamond, tipped
  • Tip Shape: Spherical, 0.7 mil radius for 33/45 RPM stereo playback
  • Tracking Force: 4 to 6g
  • Weight: 3.26g


Soll das letzte System von Garrard gewesen und in Indien produziert worden zu sein:
.......The Garrard KS40 ceramic cartridge, probably the last Garrard branded cartridge, was actually made in India by a company named EEI.......
Quelle: Never knew that GARRARD made phono cartridges - Cartridges and Styli - Lenco Heaven Turntable Forum


Hier kann man noch mehr Daten von den unterschiedlichsten Herstellern finden:

points on Pickups 5 edition 1964.pdf


Hier ein paar Infos zum Philips GP390

Quelle: Ceramic Cartridge Phono Pre-Amp (page 14) - Phono Stages & Step Ups - Lenco Heaven Turntable Forum

Wenn das mit dem Garrad KS40 und dem BSR SX einigermaßen funktionieren sollte, werde ich mich nochmal nach Sontone 9TA-HC und Philips GP390 umsehen. 

Hier hat sich jemand eine "paratrace" Nadel auf sein GP390 bauen lassen, angeblich mit großem Erfolg: Ceramic Cartridge Phono Pre-Amp (page 14) - Phono Stages & Step Ups - Lenco Heaven Turntable Forum



23.05.2025

Im letzten Post (Shindo "Claret"......" schon mal angedeutet, bin ich irgendwie auf die frühere Tonabnehmertechnik mit Kristall, Keramik und Piezo, gekommen. Ich kann mich eigentlich nur an Dual erinnern, die solche Systeme in ihren älteren Plattenspielern hatten, wie das CDS630, CDS650, CDS660 oder auch CDS700.

Solche Systeme benötigen keine RIAA-Entzerrung, generieren recht hohe Ausgangsspannungen, so das man sie "früher" direkt an einen AUX- oder damals noch vorhanden Kristall-Tonabnehmer-Anschluss anschließen konnte. Die hierfür nutzbaren Eingänge müssen normalerweise recht hochohmig (>500kOhm, besser >= 1MOhm) ausgelegt sein (aber auch eine gewissen Kapazität benötigen solche Systeme), sonst fallen sie im Baassbereich zu stark ab und/oder die Ausgangsspannung ansich bricht stark zusammen.

Nach damaliger HiFi-Norm (DIN45500), war damit sogar ein einigermaßen linearer Frequenzgang möglich.

Hier mal das Datenblatt vom CDS630

Quelle: https://www.dual-board.de/index.php?thread/51956-cds630-datenblatt/

Rechts unten, auf der 2. Seite, sieht man was passiert, wenn mit einer zu geringen Eingangsimpedanz das System belastet wird (von oben nach unten 1MOhm, 470kOhm, 220kOhm, 100kOhm und 47kOhm).

Solche Systeme finden auch heute noch Verwendung, u.a. in Jukeboxen oder wenn Sammler eben den Originalzustand ihrer alten Plattenspieler erhalten möchten. Von gebrauchten über neue Systeme, sowie Ersatznadeln, ist noch alles zu bekommen. Das Thema Nadeln, bei solchen Tonabnehmern, ist auch so ein Thema. Diese waren an früheren Modellen überwiegend mit Saphiren bestückt, die keine so hohe Standzeiten wie heutige Diamanten hatten, die, wenn man nicht aufpasste, und dann noch bei den meist recht hohen Auflagekräften (teilweise bis zu 8p, hab ich schon gelesen), seine Platten "spanend" nachbearbeitet haben. In der heutigen Zeit ein absolutes No-Go. Heutige Systeme (MM, MI, MC) sind durch die Bank mit Diamanten besetzt, arbeiten vielleicht mit Auflagekräften 1-3p (es gibt auch hier Ausnahmen, die aber nachweislich nicht die Platten schädigen sollen).

"....In den 50er und 60er Jahren war es DER Systembautyp schlechthin. Entgegen der landläufigen Meinung, die besagt, Keramiksysteme seien HiFi-untaugliche Plattenmörder, gab es speziell in den USA recht hoch entwickelte Keramik-Systeme, etwa von Fairchild, Sonotone oder Weathers, die zum Teil mit Auflagedrücken von nur 1,5 Gramm betrieben werden konnten und zudem einen schnurgeraden Frequenzgang lieferten......

........ Das Funktionsprinzip der Keramik-Tonabnehmer unterscheidet sich grundlegend von den vorgenannten dynamischen Typen, bei denen ein bewegtes Magnetfeld die Elektronen anschiebt. Das piezoelektrische Keramikelement bringt seine Elektronen durch Druck und Biegung in Bewegung. Das Tonsignal des Kristallabnehmers wird deshalb alleine durch die Amplitude der schwingenden Abtastnadel erzeugt und ist nicht wie bei den dynamischen Abnehmern auf eine bestimmte Schnelle angewiesen, um ausreichend Spannung zu generieren. Deshalb kommt das keramische System ohne Entzerrervorverstärkung aus. Angenehmer Nebeneffekt: Keramik-Systeme spielen ältere Schallplatten (50er Jahre) mit deren oft unterschiedlichen Schneidenormen, stets gehörrichtig ab. Zudem ist das Signal groß genug, um direkt in einen Line-Eingang des Verstärkers eingespeist zu werden. Allerdings muss der recht hochohmig (mind. 500000 Ohm) sein, ansonsten leidet die Basswiedergabe......

....In den siebziger Jahren gab es von Philips speziell entwickelte Kristall-Systeme (GP380), die an den MM-Eingang des Verstärkers anzuschließen waren. Sie zeichneten sich durch hohe Nadelnachgiebigkeit und geringe Auflagekräfte (2 Gramm) sowie ein ausgeglichenes, klares Klangbild aus.......

Quelle: http://www.schiller-phono.de/de/tonabnehmer-wissen

Das letzte (?) Keramik-Tonabnehmersystem von Dual dürfte das CDS700 gewesen sein, welches mit 2,5p gespielt werden konnte, eine geringe Abschlussimpedanz hatte, aber dafür eine geringere Ausgangspannung aufwies, so das evtl. wieder ein Vorverstärker notwendig wurde.

Quelle: https://www.hifi-archiv.info/Dual%20Anleitungen%20&%20Kataloge/Dual%20Systeme%20und%20Nadeln/Dual%20CDS%20700/index.html

Bei meiner Suche bin ich auf weitere Systeme gestoßen, wie Sonotone 9TA HC, Sony VX-23 oder VX-60G, Decca Deram, B.S.R. SX6H oder 5CM, Garrad KS40 (baugleich mit Sonotone 3509), etc..

Interessant ist das Thema für mich allemal, u.a. weil der RIAA-Entzerrer wegfallen kann. Mit Auflagekräften von 4p hab ich eigentlich kein Problem, u.a. weil ich auch ein ADC QLM30, mit Rundnadel, damit betreibe.

Interessante Informationen zu den unterschiedlichen Techniken

Piezo
http://www.hifimuseum.de/der-piezo-kristall-abtaster-1948.html

zum Dual CDS630
http://www.hifimuseum.de/dual-kristallsystem-630.html

Tonabnehmertechnik seit 1958
https://www.badenhausen.com/VSR1Pickups.htm

 

.......Mit einem parallel zum Eingang geschalteten Widerstand wird das nichts!
Kristall- und Keramiksysteme haben einen sehr hohen inneren Widerstand.
Zudem ist der Widerstand kapazitiv und somit frequenzabhängig.
Deshalb haben Verstärkereingänge für Kristall- und Keramiksysteme sehr hohe Eingangswiderstände (mind. 500 K-Ohm) damit die Tonsysteme nicht zu stark belastet werden.
Mit einem parallel zum Eingang geschalteten Widerstand wird der Tonabnehmer zu stark belastet und es tritt der von dir beschriebene Effekt auf.

Das ist auch der Grund wieso Kristall- und Keramiksysteme an Phono-Eingängen funktionieren (mehr oder weniger gut). Phonoeingänge sind für wenige mV Pegel ausgelegt und haben zudem eine Entzerrerschaltung welche die Bässe anhebt und die Höhen absenkt. Ein Keramiksystem mit einem Ausgangspegel von z.B. 150 mV an einem Phonoeingang angeschlossen müsste diesen eigentlich hoffnungslos übersteuern. Dies passiert aber nicht, da das Keramiksystem durch den niederen Eingangswiderstand der Phonostufe so stark belastet wird, dass die Spannung stark zusammenbricht. Und durch die kapazitive Eigenschaft werden Bässe und Höhen nicht im gleichen Maß verringert, sodass die Ausgangspegel eines Keramiksystems ähnlich dem eines Magnetsystems sind.

Um den Pegel zu verringern musst Du mit Serienwiderständen arbeiten.
So wie Du den Fehler schilderst, dürfte jedoch das Tonsystem nicht mehr 100% in Ordnung sein.
Mit geringeren Pegeln (Nadelauslenkungen) kommt es noch zurecht, bei größeren Pegeln kommt es aber zu Verzerrungen.

Eigentlich sind Kristall- und Keramiksysteme sehr einfach aufgebaut, jedoch steckt einiges Know-how dahinter. Vor allem der Kopplungssteg ist ein ganz wichtiges Bauteil. Dieses Teil überträgt die Bewegungen der Nadel auf die Kristall- bzw. Keramikwandler. Verändert sich etwas (z.B. durch Aushärtung des Materials) stimmt die ganze Abstimmung des Tonabnehmers nicht mehr und das System klingt nicht mehr gut.
Auch ist die Kopplung (Nadel-Bieger) von Kristall- und Keramikwandlern unterschiedlich.
Wenn bei einem defekten Kristall-Tonabnehmer die Kristallwandler (Bieger) durch Keramikwandler ersetzt werden, muss auch der Kopplungssteg getauscht werden, da diese unterschiedlich konstruiert sind... 

Quelle:https://forum.jukebox-world.de/read.php?1,54729

Ich war jetzt mal so "frech" mir ein "Garrard KS 40/Sonotone 3509", bei MrStylus zu ordern.

Zumindest sind beidseitig Diamanten an der Wendenadel, aber ich hab keine weiteren Daten, was den Abschluss angeht. 

Auch ein  BSR SX6M und 2x Diamantnadel (wahrscheinlich nur einseitig) hab ich mir besorgt. Man braucht ja einen Vergleich.










Montag, 28. April 2025

Shindo "Claret" Clone und weitere Versuche mit aktiv entzerrtem RIAA-Netzwerk, Line-Vorverstärker, etc.

Aktuelles immer zuerst!

02.06.2025

Der Line-Vorverstärker ging in Betrieb. Der RIAA wurde erstmal vom neuen Netzteil abgeklemmt und dafür der Line daran angeschlossen. Siebstufen mussten natürlich abgeändert werden, damit die Spannung einigermaßen passt. Ist im Prinzip absolut brummfrei. 

Was mich aber auch schon im Zusammenhang mit dem RIAA "geärgert" hat ist, das die 6,3V/0,6A, die der Printtrafo bereitstellt, die ja sowohl für 2x ECC83 als auch für 2xECC82 ausreichend sein sollte, im Betrieb letztendlich nur noch ca. 6,2V übrigbleiben. Gut, es liegt immer noch in der +/- 5% Toleranz (5,985V-6,615V) für die Röhren, aber mir ist lieber etwas zu viel und ich kann noch anpassen, als zu wenig. Wenn ich beide Geräte gleichzeitig betreiben will, muss ich evtl. eh nochmal einen Ringkerntrafo anfertigen lassen, andererseits ist es ja aber auch das Ziel, im Zusammenhang mit der derzeitigen Suche nach Kristall- oder Keramik-Tonabnehmern, auf einen RIAA verzichten zu können. Wir werden sehen.


Intern hab ich an den Eingängen die Gitterableit- also Abschlusswiderstände wieder ausgelötet, muss also selbst darauf achten extern welche anzuschließen. Das hab ich jetzt wegen den kommenden Versuchen mit den Kristall- oder Keramik-Tonabnehmern gemacht (die auch noch eine gewisse Abschlusskapazität benötigen). Die Meisten sollen mit 1MOhm (Dual CDS63 oder CDS660 benötigen noch zusätzlich parallel 200pf) schon gute Frequenzgänge zeigen, mehr kann aber u.a. im Bassbereich hilfreich sein. Muss aber auch darauf achten, das die ECC82, lt. Datenblatt, als Gitterableitwiderstand eigentlich nur max. 1MOhm zulässt. Also auf Knackgeräusche oder sonstige Störungen achten.


28.05.2025

Wieder ein Stücken weiter mit dem neu aufgebauten Line-Vorverstärker, mit der ECC82. Nahezu identisch zum RIAA-Aufbau. Man kann "bewährtes" ruhig beibehalten 😉.



26.05.2025

Hab jetzt nochmal so einen Aufbau wie für den Shure M65-Clone angefangen (Bild Mitte). Entweder für einen Line- oder 5751-RIAA-Vorverstärker.


22.05.2025

Das ist ja herzallerliebst! Die beiden Selendioden, die ich bei Ebay erstanden habe, haben in keine Richtung Durchgang bzw. einen Spannungsabfall (ca. 0,6V). Eine Siliziumdiode eingelötet und schon hat es funktioniert.

Nach Rückfrage beim Verkäufer, war dieser so freundlich mir zu erklären, das mit einem einfachen Messgerät Selendioden nicht gemessen werden können, weder ohmisch noch mit Durchgangsprüfer, weil die Messspannung oft zu klein ist. Hatte sie natürlich falsch herum eingebaut (nicht auf die Markierung geachtet, sondern auf die äußerliche Form, in der ich geglaubt habe Anode und Kathode erkannt zu haben). Kaum macht man es richtig, schon geht es.

 

20.05.2025

Mit dem Netzteil für den M65-RIAA geht es weiter voran. Bilder folgen.

Das Dual CDS660 Keramik-Tonabnehmersystem hab ich mal spaßhalber an meinen Lenco L75 montiert ohne jetzt groß auf Überhang, VTA, etc. zu achten, "direkt" auf den Line-Vorverstärker. Töne kamen raus, aber die S-Laute waren schon sehr vorlaut, als es mir wie Schuppen von den Augen fiel, das der Abschluss ja gar nicht passen kann. Ich hab zwar 1MOhm Gitterableitwiderstände am Line-Eingang, aber auch noch das 500k log Poti für die Lautstärke davor. Das ergibt im ungünstigsten Fall nur 333,3kOhm für den Tonabnehmer, der aber lt. Datenblatt mit 1MOhm abgeschlossen werden soll (mal von den 200pf Kapazität abgesehen), aber auch die 1/2 Zoll Befestigung ist alles andere als ideal. Ein 1MOhm Poti würde gerade mal 500kOhm ergeben, was das Kraut jetzt auch nicht fett macht. Müsste das Poti also dann wieder an den Ausgang des Vorverstärker verbannen (kann dann evtl. wieder niederohmiger werden). Das ist mir abwer jetzt, für einen Versuch mit ungewissem Ausgang, dann doch wieder zu viel Aufwand. Deshalb geht er wieder zurück.

Es soll aber Anpassungsnetzwerke geben, um ein Keramiksystem an einen AUX- oder MM-Eingang anschließen zu können. Für mich würde so ein Keramiksystem nur Sinn machen, wenn man es ohne weitere (zu viel) Zusatzbauteile verwenden könnte.

Hier noch ein paar andere, vielleicht interessantere Keramik-Systeme, denen ich bei meiner Recherche über den Weg gelaufen bin:  Sonotone 9TA HC, BSR SC7M  ST17 oder das Sharp C-717

Hier ein paar Links, wen es interessiert:

https://www.lencoheaven.net/forum/index.php?topic=12092.420

http://www.roger-russell.com/sonopg/sonopc.htm 

https://www.lencoheaven.net/forum/index.php?topic=12092.300

file:///C:/Users/zzzzzw58/Downloads/UPDATES_RMiller-Better%20Sound%20of%20the%20Phonograph.pdf 

https://www.angelfire.com/sd/paulkemble/sound4.html

https://www.petervis.com/record_players_and_turntables/sapphire-and-diamond-styli/sonotone-9ta-and-9tahc.html

https://www.lencoheaven.net/forum/index.php?topic=45179.45

https://www.dual-board.de/index.php?thread/51956-cds630-datenblatt/

Hier gibt es Systeme zu Jukeboxen:
https://www.jukebox-world.de/Tonabnehmer-Zubehoer/

 



Vielleicht nochmal einen Versuch mit SONOTONE 3509 oder GARRARD KS 40, welches es neu mit Diamant-Wendenadel gibt? 1/2 Zoll-Befestigung, ................, leider hab ich noch keine technischen Daten dafür gefunden. Ich will auch keinen "Equalizer" einbauen, nur um es an einem MM-Vorverstärker zu betrieben, sondern wenn, direkt.

https://www.vinylengine.com/turntable_forum/viewtopic.php?t=82598

......For optimum results you can't just run a ceramic cartridge into any input. The standard way to use a ceramic cartridge is into a high level input such as AUX, tuner, or CD. Traditionally with vacuum tube electronics those inputs had a high input impedance. Anything less than 100 k Ohm is too low. Your Dennon is 30 k Ohm. More than 500 k Ohm is ideal. A low impedance will reduce the bass response......

 

19.05.2025

Hier mal das Netzteil, mit den großen Bauteilen oben auf. Mal schauen ob das letztendlich so bleibt.

Das Keramik-Tonabnehmersystem CDS660 von Analogis wurde auch schon geliefert. Angeblich mit Diamantnadel. Da eine Wendenadel verbaut ist, der Verkäufer aber nur "Diamant" angibt, frag ich mich jetzt ob beide Nadeln Diamanten sind oder wie es sie früher schon gab, ein Diamant und die andere Seite ein Saphir. Hab natürlich keine Lust mit dem falschen (Saphir) längere Zeit zu hören und mir meine Platten kaputt zu machen. Das beide Seiten Diamanten sind glaub ich nicht unbedingt (vielleicht kann man es in einer Vergrößerung erkennen?). Ich hab da einfach nochmal nachgefragt (nochmal, weil ich vor dem Kauf schon gefragt hatte, aber keine Antwort erhalten habe). Und ob das jetzt originale Dual Systeme sind oder komplette Nachbauten, haben sich auch schon manche im WWW gefragt, u.a. weil ja auf der Stirnseite ein Dual-Label angebracht ist. Auch ob die Nachbau-Nadelqualität überhaupt gut "genug" ist. Da scheint es ganz unterschiedliche Qualitäten zu geben. Das hab ich ja auch schon bei Nadeln für die ADC-Systeme festellen müssen. Da muss ich nochmal genauer hinschauen. Ansonsten geht es zurück.


16.05.2025

Hier mal die 1. Bauteile-Anordnungsversuche beim Netzteil, mit den Bauteilen im Gehäuse.


Hab schon überlegt, die Lochrasterplatine anstelle des Deckblechs einzuschieben, auf der dann der Trafo, die Siebkondensatoren und die Glättungs-Kondensator für den Heizpannungsteiler (um die Heizspannung auf ein höheres Potential zu legen) oben auf, nach außen hin sichtbar sind und die restliche Verdrahtung im Inneren stattfindet? Das wären dann auch alles Bauteile, wo keine spannungsführenden Teil erreichbar wären, wegen der Sicherheit.

Die Siebkondensatoren sind nämlich relativ hoch, so das unterhalb wenig Platz zum Verdrahten bleibt. Müsste das Bodenblech dann wieder isolieren, etc..

 

15.05.2025

Der M65-RIAA wurde gestern noch, nachdem TubeTown Teile geliefert hatte, schnell zusammen gebaut und ging diesmal sofort problemlos (bis auf Brummprobleme, wahrscheinlich wegen nicht ausreichend gesiebter Spannung, vom Experimentiernetzteil) in Betrieb und spielte auch auf Anhieb "angenehm". Frequenzschrieb folgt. Das Brummen wird weniger, wenn ich Erdpotential auf die nach außen geführte Schraube lege.

Hier der Frequenzgang, mit 2,27nf, 120kOhm und 750pf im RIAA-Netzwerk. +1dB im Bass, -2,5dB bei 20kHz.

Ich hab mir jetzt einfach mal so einen Keramik-Tonabnehmer Dual CDS660 Nachbau, von Analogis, mit einer Diamantnadel, gekauft (39,99€), das auch noch eine 1/2 Zoll Befestigung hat. Wer weiß, vielleicht geht es auch ohne RIAA-Entzerrer?

 


14.05.2025

Das "etc." in der Titelleiste bezieht sich z.B. auf die momentane Suche nach Informationen zu Kristall- oder Keramik-Tonabnehmersystemen, wie die von Dual, z.B. das CDS630 (Kristall) oder das CDS650 (Keramik), die es nicht nur mit den "weicheren" Saphir-(Wende-) Nadeln gab, sondern auch mit deutlich langlebigeren Diamantnadeln. Das letzte Keramiksystem von Dual scheint das CDS700 gewesen zu sein.

Vorteil von Kristall- bzw. Keramiksystemen scheint zu sein, das diese von Haus aus keinen "Entzerrer" benötigen, um die RIAA-Schneidekennlinie wieder zu begradigen und eine recht hohe Ausgangsspannung liefern können, z.B. CDS700 ca. 350mV bei 1kHz, 5cm/s, CDS650 ca. 650mV bei 1kHz, 5cm/s). 

Nachteile gibt es aber auch, u.a. müssen diese "richtig" abgeschlossen werden. Das CDS700 z.B. mit 550kOhm/200pf, das CDS660 mit 1MOhm/220pf. Evtl. könnte man sich an den höheren Auflagekräften des z.B. CDS660, mit 4,5p, stören. Das CDS700 hingegen kommt schon mit moderaten 2,5p aus. Aber auch das MI-System ADC-QLM30 MKIII, mit Rundnadel, läuft auf meinem Lenco L75 mit 4p 😉. Auch haben nicht alle Systeme eine heutzutage gängige 1/2 Zoll-Befestigung. Evtl. gibt es aber Adapter. Aber wer will schon freiwillig auf eine so alte Technologie zurückwechseln? Das Dachte ich von Röhren und Reibradplattenspielern vorher auch 😉.

Heutige Vor-/Endverstärker dürften mit der Abschlussimpedanz ein Problem haben, da die Eingänge nicht mehr so hochimpedant wie früher, im Zeitalter der Röhrenverstärker, sind (bei zu wenig Kapazität könnte man einfach eine zusätzliche parallel schalten). Nur gut das ich seit 1994 den Röhren "verfallen" bin. Mein Line-Vorverstärker mit der ECC82 hat einen 1MOhm Gitterableitwiderstand am Eingang. Wird weniger benötigt, schaltet man einfach einen Widerstand parallel. Eine Verstärkung von nur ca. 10-fach könnte jedoch für das CDS700 dann schon wieder knapp werden, weil meine Endstufe dann nur noch voll ausgesteuert, jedoch nicht mehr übersteuert werden kann (Eintakt-Triodenverstärker können nämlich lauter gehört werden, bevor sie hörbar verzerren). Ein Kathodenüberbrückungs-Kondensator könnte helfen die Verstärkung wieder zu erhöhen oder die Umrüstung auf eine z.B. ECC88, etc.. Aber so weit wollen wir jetzt noch nicht denken.

Der Frequennzgang mit dem CDS700 sieht mit +/- 2,5dB nicht einmal so schlecht aus. Spezifiziert ist es aber nur von 20-16.000Hz, obwohl es lt. Diagramm schon etwas weiter geht. 

Aber angeblich sollen sich ja eh keine höheren Frequenzen als 16.000Hz auf einer Platte befinden.


Vielleicht tu ich mir ja spaßhalber mal einen CDS660 Nachbau von Analogis an, das sogar schon mit einer Diamantnadel daherkommt?

Im Vergleich mal ein einfaches, neuzeitliches MM-System AT-VM95ML. Da sind auch +/- 2dB-Spünge drinnen und fällt relativ früh ab (Achtung, unterschiedliche Maßstäbe!)

Quelle: https://www.dual-board.de/index.php?thread/96158-sohn-hat-shure-v15-iii-lm-nadel-zerst%C3%B6rt-wie-traurig-muss-ich-sein/&pageNo=2


13.05.2025

Die Masse geht von den Eingangsbuchsen, durch die Schaltung, auf die Ausgangsbuchsen. In der Schaltung, in Richtung Ausgangsbuchsen wird Minus der Spannungsversorgung angeschlossen. Das Deckblech mit dem nach außen geführten Anschluss und die Abschirmhülsen sind miteinander verbunden und liegen später auf Erdpotenzial (haben jedoch keine Verbindung zur Schaltungs-Masse). Die bedrahteten Ferritperlen reichen direkt bis zu den Eingangsbuchsen, so wie geplant. In der Schaltung werden Kohlemasse-Widerstände, MKT 1832-, Glimmer- und Styroflex-Kondensatoren verwendet, um dem Original etwas näher zu sein. Hab mir mal einen kleinen Printrafo mit 200V/15mA und 6,3V/0,6A besorgt. Die Spannung wird nur mit einem Selen-Einweggleichrichter (Diode) gleichgerichtet werden (so wie im Original) und mit einer mehrfach RC-Siebung, mit Folienkondensatoren, geglättet. Selen hat ein ähnliches Verhalten wie ein Röhrengleichrichter.

Die Röhrenheizung ist im folgenden Bild noch falsch angeschlossen!



Diese Gehäuse gibt es zumindest noch zu kaufen und man kann sich die Bleche im 10er-Pack beim Hersteller nachkaufen. Retrogehäuse, so mit Hammerschlaglack, wären natürlich schöner, aber ich hab bisher nichts "serienmäßiges" gefunden, wo vielleicht auch noch Front- und Rückseite austauschbar wären, wenn man sich mal verbohrt. 

 

12.05.2025

Trotz der Störungen im Frequenzgang hab ich mich entschlossen den M65 nochmal in das kleine Gehäuse einzubauen, u.a. wegen einem späteren Betrieb mit externem Netzteil, aber mit einer anderen Anordnung der Buchsen/Bauteile. Die Ein- und Ausgänge sind jetzt an der Oberseite und die Röhrensockel näher an den Eingängen, so das sie direkt mit einem Gridstopper oder einem bedrahteten Ferrit, zur Schwingungsunterdrückung, verdrahtet werden können. Stromzuführung erfolgt Rückseitig nahe den Ausgängen. Im Bereich zu den Ausgängen hin finden im Inneren noch 2 Siebstufen Platz und es könnten evtl. auch noch größere Ausgangskondensatoren Platz finden.

Hier die vorgebohrte Deckplatte.

Was die Schaltungsauslegung angeht, insbesondere das RIAA-Netzwerk und die Ausgangskondensatoren, werde ich jetzt folgendes machen. Wenn man sich die Diagramme unten anschaut, werde ich jetzt nur einen Ausgangskondensator nehmen, aber damit keine Gleichspannung am Ausgang auftritt, lass ich den 7,5 MOhm Widerstand weg. Das RIAA-Netzerk besteht also nur noch aus 105 kOhm//750pf und 2,27nf. Zur Kathode der 1. Stufe hin bleibt also nur der 2,27nf stehen, der dann Gleichspannung blockt. Mit dem 105 kOhm werde ich noch etwas spielen, um damit einen leichten Mittenbuckel, so wie Shindo, zu bekommen (so zwischen 110 und 120 kOhm). Was schlussendlich klanglich am Besten gefällt bleibt. Was aber auch mit jeder neuen Platte wieder anders aussehen könnte.

 

10.05.2025

Hab den Shure jetzt nochmal im großen Gehäuse aufgebaut, um leichter Änderungen vornehmen zu können und bereits die 1. Messungen gemacht. 2 in Reihe geschaltete Kondensatoren von je 0,1µf, wobei die Mitte ins RIAA-Netzwerk ging, hab ich diesmal nicht gemacht, aber auch nicht wie im Original, mit nur einem Kondensator, der sowohl für den Ausgang als auch für das Netzwerk dient, sondern wie "Shindo". Einen 0,1µf Kondensator ins RIAA-Netzwerk und einen separaten 0,047µf für den Ausgang, beide von der Anode der 2. Stufe weg. Mit dem Original (nur ein Kondensator) würden ohne Änderung ca. 0,25V Gleichspannung am Ausgang anstehen. Das folgende Lautstärkepoti hätte das evtl. mit Kratzen quittiert und/oder der Arbeitspunkt des Line-Vorverstärker hätte sich verschoben, da diese bei mir keinen Eingangskondensator hat.

 

Hier mit 100 kOhm Gegenkopplungswiderstand von einer zur anderen Kathode, einem RIAA-Netzwerk bestehend aus 2,27nf, 105 kOhm parallel 750pf (also kein 7,5MOhm Widerstand parallel zum 2,27nf).


Hier ohne dem 100 kOhm GK-Widerstand. Im Prinzip bewirkt dieser also eine Bassanhebung, um ca. 1,5dB. Wie er sich klanglich auswirkt noch gar nicht betrachtet.


Hier ebenfalls ohne den 100 kOhm GK-Widerstand, aber wieder der 7,5 MOhm Widerstand parallel zum 2,27nf im RIAA-Netzwerk. Eine weiterer Bassabfall von ca. -1,5dB ist die Folge. Die leichte Mittensenke bekäme man mit einem 110-120 kOhm Widerstand wieder hin, anstatt einem 100-105 kOhm. Der leichte Höhenabfall könnte in meiner Kette/mit meinem Hörempfinden, ok sein.

Wegen den Störungen hab ich auch einiges probiert, u.a. hab ich gelesen, das Glimmlampen wenn sie altern, Störungen verursachen können, also hab ich die Netzleiste mal rausgenommen - hat aber nix gebracht (das Netzteil des RIAA- und des Line-Vorverstärkers haben aber auch noch welche). Dann hab ich die Soundkarte neu kalibriert - ebenfalls ohne Erfolg und dann auch noch das Inverse-RIAA-Netzwerk ausgetauscht - auch ohne Erfolg. Auch die Drossel im Netzteil hatte ich mal überbrückt und die Glimmlampen in den Geräten abgeklemmt - hat auch nichts gebracht. Vielleicht irgendwann mal das Netzteil auslagern?

Die Keramikkondensatoren im Shindo Claret RIAA sind also nicht per se "schlecht". Werde ich im weiteren Verlauf, auch im Shure M65 nochmal probieren.

Hab den 100 kOhm GK-Widerstand wieder rein ohne nochmal zu messen, dürfte aber, wenn ich o.g. Frequenzgänge anschaue, im Bassbereich jetzt relativ linear sein und in den Höhen bei 20kHz knapp -2dB haben. Hört sich ganz gut an, aber ich empfinde die S-Laute fast etwas mehr betont als mit dem 5751 (passiv) RIAA. Das die S-Laute zwar nur leicht, aber dennoch hörbar sind, könnte evtl. auch noch daran liegen, das es das letzte Lied auf der Scheibe war, der Tonabnehmer evtl. nicht optimal justiert und vielleicht ja auch das Antiskating nicht optimal eingestellt ist. Das müsste ich mal mit dem 4xD3a-RIAA gegenprüfen, der mit S-Lauten bisher am wenigsten Probleme hatte, selbst mit der Amiga-LP von Tanita Tikaram "Ancient Heart".


09.05.2025

Nach wie immer anfänglichen Schwierigkeiten, sah der Frequenzgang vom Shure M65 Nachbau eigentlich nicht einmal so schlecht aus, aber auch hier sind Störungen am Frequenzgangende zu sehen. Hier hab ich aber noch die Keramikkondensatoren im RIAA-Netzwerk verbaut. Ich werde die jetzt einfach mal rausnehmen. Oder vielleicht hat mein Inverse-RIAA ein Problem oder vielleicht sollte ich die Soundkarte nochmal kalibrieren? Fluch und Segen von Messungen!


07.05.2025

Ich werde jetzt erstmal eines der kleinen Alugehäuse verwenden, aber mit der Shure M65-Schaltung dürfte es schon mal aufgeräumter zugehen, als mit dem Claret-Nachbau, da u.a. die Kathodenüberbrückungs-Kondensatoren nicht benötigt werden. Auch was die Siebung angeht könnte man mit weniger Kapazität/Kondensatoren auskommen, hab mich aber dagegen entschieden und bekomme so eine zusätzliche Siebstufe für jeden Kanal. Kann nicht schaden.


Die Cinchbuchsen müssen noch auf die andere Seite, weg von der Heizleitung, "+" und "-" für die Spannungsversorgung der Schaltung angeschlossen werden (intern wird diesmal mit Silikonleitungen verdrahtet und auf Lüsterklemmen geführt, da ich die anderen Leitungen, bei der Enge, immer wieder angeschmort hatte) und dann noch die Abschlusswiderstände an Ein- und Ausgängen, sowie die Auskoppelkondensatoren. Die Bauteilwerte passen jetzt noch nicht so ganz, wie beim letzten Kenntnisstand (u.a. wegen der Verwenung von Keramikkondensatoren), aber für einen 1. Versuch wird es reichen.

Zum Thema "Keramikkondensatoren" (nicht zu verwechseln mit Vielschichtkondensatoren), von denen immer abgraten wird, wenn es um HiFi-Schaltungen geht. Gut, die teilweisen, extremen Toleranzen (-20%/+80%) sind jetzt für ein RIAA-Netzwerk nicht gerade ideal, auch das sie spannungsabhängig ihre Kapazität verändern sollen oder das sie bei Niederfrequenz "Unfug" machen sollen, ist nicht gerade vertrauenserweckend. Wieso sie Shindo dennoch eingesetzt hat? Versuch macht kluch.
 

06.05.2025

Ich überlege ob ich den Shure M65 nochmal aufbaue und einfach mal die 5751 Röhren stecken soll, anstelle der ECC83? Und selbst wenn das nicht funktionieren sollte, dann kann ich doch mal versuchen die eine oder andere Änderung vom Claret mit einfließen zu lassen, z.B. Keramikkondensatoren oder spaßhalber gleich mal das ganze RIAA-Netzwerk, nur um zu sehen wie es sich in der Schaltung auswirkt.

Warum klingt den meiner Meinung nach der 5751-RIAA dynamsicher? Liegt es am passiven RIAA-Netzwerk und/oder an der 5751? Die Steilheit der 5751 ist sogar geringfügig geringer als die einer ECC83. Liegt es am Innenwiderstand einer 5751, der bei gleicher Anodenspannung, nur 50kOhm hat, anstatt 80kOhm bei der ECC83, was auch in einem etwas höherem Strom durch die Röhre resultiert oder evtl. an der sonstigen Bauteileauswahl? 

Eine "aktive" (in der Gegenkopplung) RIAA-Entzerrung, soll ja u.a. die Röhrenalterung aus der "Rechnung" rausnehmen, der bei passiver Entzerrung den Frequenzgang mit der Zeit verändert, weil dieser mit in die Berechnung des Netzwerkes mit eingeht.

Aber auch so glaube ich, das eine Gegenkopplung noch so einiges anderes bewirkt, wie z.B. Heizungsbrumm reduzieren, Klirrfaktor reduzieren, etc.?

Ich bin gespannt!


05.05.2025

Jetzt ist aber voll!

Warum ich doch noch an der Schaltung festhalte, liegt u.a. daran, dass ich zum Vergleich zu meinen passiv entzerrten RIAA's auch eine sehr gute aktive hätte. Bisher hab ich auch keine weitere Schaltung (Arbeitspunkte, deutlich kleinere Anodenwiderstände und dadurch höhere Ströme) wie die vom Shindo Claret im WWW gefunden.

 

Nur nochmal die Cinchbuchsen wechseln/einbauen und verdrahten und dann geht es schon wieder ans Testen. Diesmal aber mit dem externen Experimentier-Netzteil, um auszuschliessen, das die vorherigen Störungen im Frequenzgang vom Netzteil her kommen. Vielleicht noch etwas mehr Siebung nachschalten, weil es für einen RIAA dann doch zu viel Restbrumm haben könnte. Dann noch die Heizung symmetrieren und auf ein höheres Potential legen (oder anfangs nur auf 0V). Sollte das Ganze funktionieren, werd ich vielleicht den Aufbau noch etwas optimieren (u.a. ein paar Kohlemasse-Widerstände, vielleicht etwas niedriger bauende Netzeilkondensatoren oder eben eine Isolierfolie auf's Bodenblech kleben, eine Zuleitung mit Erd-/Schirmleitung, etc.).

Ob jetzt dieser angeblich "mystische" Klang des Shindo Claret, von genau den Bauteilen herrühren, die Shindo immer/gerade benutzt hat, sowie den Cinchbuchsen, der Verdrahtung oder die Silvania Röhren  oder doch mehr von den ungewöhnlichen Arbeitspunkten, z.B. der ECC83 im RIAA-Teil, sei mal dahingestellt. Es wird eh schwierig werden das zu beurteilen, wenn man keinen Claret sein Eigen nennt. Aber wie schon gesagt, gab es alleine vom Claret unterschiedliche Versionen und nicht immer waren es immer die gleichen Bauteile, die verwendet wurden 😉.

Fertig gemacht, Spannungen geprüft und bis auf bisschen Brumm hat er auf Anhieb gespielt, aber am Frequenzgang hat sich nicht viel verändert, nur noch mehr Störungen 😉.

Das war es jetzt, denke ich erstmal.


 

04.05.2025

So ganz abfinden kann ich mich noch nicht 😉. Hab ihn jetzt nochmal anders aufgebaut. Zum experimentieren natürlich nicht gerade ideal, da es recht eng zugeht, aber wenn auch das nicht funktioniert, dann leg ich ihn erstmal wieder weg.


Obenauf die Lötleiste für die Bauteile des RIAA-Netzwerkes. Man weiß ja nie ob man noch etwas optimieren muss. Unter der unteren Platine verbergen sich 4x 22µf MKT-Netzteilkondensatoren, auf der oberen Platine obenauf liegen 2x 110µf Folienkondensatoren für die Überbrückung des Kathodenwiderstandes (470 Ohm). Ich werde mich, was die separaten Ausgangskondensator (0,047µf) und dem ins RIAA-Netzwerk (0,1µf) betrifft nicht an die Schaltung halten, sondern 2 hintereinandergeschaltete 0,1µf Kondensatoren verwenden, wobei die Mitte ins RIAA-Netzwerk geht, die eine Seite der Reihenschaltung auf die Anode der 2. Stufe und die andere Seite bildet den Ausgang. Hat schon prima beim Shure M65 geklappt. Macht die Verdrahtung in der engen Box auch etwas einfacher.

Ich hab das Internet schon durchsucht, nach RIAA-Schaltung mit der ECC83, die mit höheren Strömen bzw. geringeren Anodenwiderständen arbeiten (dafür eine geringere Verstärkung haben), um diesen angeblich "grauen" Klangcharakter der höher verstärkenden Schaltungen zu umgehen.

Wie gesagt, klang der Shure M65 eigentlich nicht schlecht, aber im Vergleich mit dem 5751 u.a. nicht sehr dynamisch.


03.05.2025

Hab jetzt nochmal auf "Mazeris Bellevus" umgebaut, u.a. 220k anstatt 150k in der letzten Siebstufe (für die 1. RIAA-Stufe), anstatt 3,3k 3k in der Kathode der 1. Stufe, anstatt 470 Ohm in der Kathode der 2. Stufe 560 Ohm, 0,22µf anstatt 0,047µf am Ausgang, 0,47µf anstatt 0,1µf vor dem RIAA-Netzwerk und im RIAA-Netzwerk selbst 10M//2nf, 150k//750pf.

Das Ergebnis ist im Prinzip das Gleiche. Vielleicht nicht mehr so viel Bass, dafür die Mitten ausgeprägter, aber der gleiche Höhenabfall uns Störungen, obwohl ich jetzt auch schon die NF-Leitungen gegen niedrigkapazitive ausgetauscht habe. Auch andere Röhren hab ich probiert.


02.05.2025

Noch ein paar Messungen gemacht!

Mit RIAA-Netzwerk 10MOhm//1,5nf, 150kOhm//550pf


10MOhm//1nf, 150kOhm//550pf



10MOhm//2nf, 150kOhm//550pf



10MOhm//1,5nf, 150kOhm//680pf



10MOhm//1,5nf, 120kOhm//680pf


Am Höhen-Rolloff ändert das alles nicht viel. Die Störungen am Frequenzbandende gefallen wir auch nicht.



30.04.2025

Naja! 20-20.000Hz ca. +/- 2,5dB.



Diesen Frequenzschrieb (untere Linie) ist ein Auszug aus einer alter "Stereo" Testzeitschrift. Das sieht irgendwie anders aus!



Also schnell mal auf ca. 2nf anstatt 1,5nf und 750pf anstatt 560pf im RIAA-Netzwerk umgebaut. Damit sieht Bass und Mittenbereich schon mal ähnlich aus, aber was ist mit den Höhen? Ab ca. 5kHz fällt er bei mir weiter ab, im Bild oben läuft er gerade aus.


An der 1. Stufe liegen ca. 0,9V an der Kathode, an der 2. ca. 0,7V. Mit einen 3 kOhm in der 1. Stufe, anstatt 3,3 kOhm könnte ich auf 0,85V kommen, so wie beim Original. Gut, an der 2, Stufe ist auch die Spannung an der Siebstufe noch ca. 10V geringer, aber die würden auch nicht mehr viel an den 0,7V ändern. Vielleicht doch eher 510 Ohm?



29.04.2025

Nach jetzt doch schon einigen Versuchen, neben dem 4xD3a RIAA (passive Entzerrung), noch einen anderen "gut/besser" klingende Alternative zu finden, bin ich jetzt beim Shindo "Claret" (343) gelandet. Diesen soll es auch von Auditorium 23 als Bausatz gegen haben.

Was den Meisten bei "Shindo" im Gedächtnis geblieben sein könnte (Ken Shindo ist leider leider 2014 verstorben, aber seine Frau/Sohn führen scheinbar das Geschäft fort), dürfte die auffällige Farbe seiner Geräte sein, die mich an "Britsch Racing Green" erinnert. Vielleicht sind dem einen oder anderen auch die Namen seiner Geräte, wie "Claret", "Aurieges", "Mazeris Bellevue", "Monbrison" bei den Vorverstärkern oder bei den Endverstärkern, wie "Cortese", "Concertino" bekannt?

Weshalb ich mich nochmal auf die Suche nach RIAA-Schaltungen gemachte habe, war u.a., dass ich das Thema "Eingangsübertrager" für mich abgeschlossen habe und so auch nicht mehr unbedingt hochverstärkende und niederimpedante RIAA's und DAC's benötigte. Damit standen mir dann eine deutlich breitere Palette an Schaltungen zur Auswahl. Benötige aber dann, im Gegenzug, einen zusätzlichen Line-Vorverstärker, der mir das Signal soweit verstärkt, das z.B. meine E55L-/EL5070-Verstärker voll ausgesteuert (auch etwas übersteuert) werden können. Diese benötigen nämlich so ca. 3-4Veff, das sie keine Treiberröhre besitzen.

Auch sollte/muss man bei Verwendung nur einer einzigen Röhre im Endverstärker (die auch nur ein aktives System im Inneren trägt) auf die Phasenlage des Ausgangssignals achten. Der RIAA dreht mit seinem 2-stufigem Anodenfolger, mit jeder Stufe das Signal um 180°, ist also am Ausgang dann wieder so wie am Eingang. Mein derzeitiger ECC82-Vorverstärker ist ebenfalls 2-stufig, hat einen Anodenfolger in der 1. Stufe, aber einen Kathodenfolger in der 2., der auch nicht weiter verstärkt, aber eine niedrige Ausgangsimpedanz zur Verfügung stellt. Das Eingangs- zum Ausgangssignal ist also um 180° gedreht, was aber in meinem Fall nicht weiter schlimm ist, weil die einzelne Röhre in der Endstufe, das Signal ebenfalls nur um 180° dreht, womit ich am Lautsprecher wieder bei 0° bin. Also alles ok! Wäre aber auch so nicht schlimm, man muss nur schauen, das man am Ende wieder in Phase mit dem Eingangssignal ist, obwohl ich ehrlich gesagt, dahingehend noch keinen Unterschied gehört habe.

Wie gesagt wurden schon so einige RIAA-Schaltungen in der Vergangenheit probiert, u.a. eben dieser 4xD3a, der bis heute in meinem Besitz ist (passiv entzerrt, dieser klingt nicht nur gut, sondern hat auch noch die Eigenschaft S-Laute nicht über zu betonen, womit die meisten anderen Schaltungen Probleme hatten, besonders mit der Amiga-Pressung von Tanita Tikaram, "Ancient Heart"), dann ein E.A.R.-Clone (aktiv entzerrt, mit niederimpedanten Kathodenfolger am Ausgang), einen Shure M65 Clone (aktiv entzerrt, hohe Ausgangsimpedanz - obwohl das Datenblatt etwas anderes angibt), den 5751 (passiv entzerrt, hohe Ausgangsimpedanz) und manche mehr (z.B. Marantz M7, Altec Lansing 353A, Harman Kardon A300, Audio Research SP-3x, etc.), die auch durchaus Ähnlichkeiten zu den weiter o.g. Schaltungen aufwiesen.

Momentan hätte ich gesagt, scheint etwas Wahres daran zu sein, das passiv entzerrte Schaltungen (4xD3a, 5751) klanglich einen Vorteil hätten. Der Shure M65 war zwar nicht schlecht, aber im direkten Vergleich, mal vom Frequenzgang abgesehen, weniger dynamisch als der 5751. Ich hab jetzt schon ein paar mal gelesen, das aktiv entzerrte RIAA's einen etwas "grauen" Klangcharakter haben sollen, was immer damit gemeint ist.

Also das ist er nun, der "Claret", wie ihn Thorsten Loesch "interpretiert"

Quelle: https://community.fortunecity.ws/rivendell/xentar/1179/projects/claret/Claret.html

"Interpretiert" deshalb, weil schon einiges abgeändert worden zu sein scheint, wenn man das Internet durchsucht und/oder sich die Bauteilewerte von hochauflösenden Bilder anschaut. U.a. das 500k lin Poti scheint ursprünglich ein "log"-Typ gewesen zu sein, auch der 3,3 kOhm Kathodenwiderstand in der 1. Stufe des RIAA-Teils ist ursprünglich ein 3 kOhm. In der 2. Stufe des RIAA sind 510 Ohm und 220µf verbaut. Wenn man Bilder vom Inneren des Claret im WWW anschaut, dann sieht man dort auch schon mal 470 oder auch nur 430 Ohm. Im Vergleich mit einem angeblich originalen Schaltplan sind dort anstatt dem 220µf Kathodenüberbrückungs-Kondensators nur 40µf zu finden. 

Ich hab jetzt alleine vom Claret 3 unterschiedliche Versionen gefunden. Eine sogar mit einer 5. Röhre (12AT7 = ECC81). Die anderen Unterschiede sind überwiegend in der Eingangsstufen-Beschaltung des RIAA. Entweder hatten die 56 kOhm, 150 kOhm oder gar 220 kOhm in der Siebstufe, bevor es auf den 100 kOhm Anodenwiderstand der 1. RIAA-Stufe ging und auch der Rk hatte auch schon mal 1,3 kOhm, anstatt 3 kOhm (oder war das dann doch eher aus der "Mazeris"?). Bei 1,3 kOhm könnte vielleicht die Übersteuerungsfestigkeit der 1. Stufe zu gering sein?

Wenn man die Grenzfrequenz (-3dB) ausrechnet, dann ist man bei 430 Ohm und 40µf bei 9,26Hz. Das könnte evtl. schon reichen für eine untere Grenzfrequenz vom RIAA von 20Hz? Mit 470 Ohm sind es 8,47Hz, mit 510 Ohm sind es 7,08Hz. Mit 220µf und 510 Ohm sind es 1,42Hz, die es vielleicht nicht unbedingt braucht 😉.

Auch hat der RIAA-Teil des Shindo "Mazeris Bellevus Model 454" große Ähnlichkeit mit dem "Claret". Hier werden z.B. 510 Ohm, aber auch nur 100µf, in der Kathode der 2. Stufe verwendet, aber anstatt einem 150 kOhm Widerstand in der Siebung der 1. Stufe, kommt hier 220 kOhm zum Einsatz. Der RIAA-Teil bekommt hier aber auch 247V anstatt nur 210V, wie beim Claret, zugeführt.

Ob das auch so stimmt, wie viele der Meinung sind, das die komplette Bauteile-Auswahl/-Anordnung, bis hin zum verwendeten Draht und auch den Cinchbuchsen letztendlich den "mystischen" Klang ausmachen, es sich also um einen Geniestreich eines genialen Entwicklers handelt oder man das nur sagt, damit man einen Mythos erschafft und den gezahlten Preis besser verschmerzen kann, ist für mich jetzt erst einmal zweitrangig.

Was er aber oft verbaut haben zu scheint, so viele Varianten es z.B. von dem Claret auch gegeben haben soll, sind Cornell Dubilier Kondensatoren vom Typ "WMF" und/oder Sprague "Black Beauty", sowie überwiegend Kohlemassewiderstände, z.B. von "Allen Bradley" (vielleicht auch von "Vitrohm"), sowie Typen, von Dale. Auch die ursprünglich von Silvania stammenden ECC83 und ECC81, als auch die Verdrahtung (Material und die Art und Weise), sowie die "massearmen" Cinchbuchsen (nicht vergoldet) sollen zum Klang beitragen. Ungewöhnlich ist aber andererseits, dass er teilweise Keramik-Scheibenkondensatoren verwendet, als Koppelkondensator zum RIAA-Netzwerk, aber auch im RIAA-Netzwerk selbst, denen man eigentlich keinen guten Klang attestiert. 

Im Vorverstärker Aurièges z.B. werden schon nicht mehr so viele Kohlemassewiderstände verwendet 😉. Sehen eher wie Kohlefilm, z.B. wie die von Draloric, aus. Auch bei den Kondensatoren werden mittlerweile auch Sprague "Orange Drops" eingesetzt, aber auch immer noch "Black Beautys" und WMF von Dubilier. Irgendwann wird es auch die nicht mehr geben, so wie es keine Röhren mehr von Silvania geben wird. Und welche Bauteile machen dann noch, den angeblich so "magischen" Klang aus?

Jedenfalls scheint es eine Fangemeinde zu geben und nur selten wird ein Gerät zum Wiederverkauf angeboten. Auf einer Internetseite, u.a. für Gebraucht-HiFi, wird zwar gerade ein Claret verkauft, der angeblich vom Sohn von Ken Shindo "nachverdrahtet" wurde. Ich frag mich da natürlich gleich - warum "nachverdrahtet" und warum jetzt zum Verkauf?

Bei mir wird es erstmal weniger "mystisch" zugehen. Wima MKP 10, ein paar Kohlefilm-Widerstände, ein paar Kohlemasse, aber auch MOX-Typen. Erstmal muss die Schaltung funktionieren und die Spannungen so weit passen, dann kurz den Frequenzgang messen und dann werde ich evtl. noch mit ein paar Bauteilen spielen, soweit verfügbar. Unsummen werde ich aber sicher nicht ausgeben.

Nach den anfänglichen Problemchen (Masse, fehlende Bauteile, etc.) spielt das Ganze auch schon wieder. Auf Anhieb "hörbar", aber leiser als der 5751. Der Line-Verstärker scheint es aber noch ausgleichen zu können (ansonsten bekommt die 1. Stufe noch einen Kathoden-Überbrückungs-Kondensator). Bass ist da, Mitten auch und die Höhen nicht zu präsent. Erstmal ok für mich.